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Schlacht nach Grande Armee-Szenario (Sam Mustafa): Schlacht von Aspern-Essling 1809
Maréchal Davout:
Hallo Leute,
Hier versuche ich mich an einem ersten Spielbericht zum napoleonischen Regelsystem Grande Armee von Sam Mustafa, mit dem man anspruchsvoll komplette napoleonische Schlachten in einigen Stunden (okay, Borodino würde wahrscheinlich schon 8 Stunden dauern) nachspielen kann.
Ein Kumpel und ich haben erstmals die komplette Schlacht von Aspern und Essling (1809) auf einem Feld von 96x48\" nachgespielt. Er übernahm die etwa 90 000 Österreicher (13000 Reiter) mit 282 Geschützen
und ich die Franzosen mit 80 000 Mann (11000 Reiter) und 152 Geschützen des zweiten Schlachttages. Die Franzosen kämpfen mit dem Rücken zur Donau und werden von drei Seiten von den Truppen des Erzherzogs Karl angegriffen. Dauerte gut 3 Stunden, ohne Aufbau und Einpacken.
Im Feldzug von 1809 hatten die Österreicher ihre Armee auf das Korpssystem versucht anzupassen. Spieltechnisch heisst dies, dass sie als napoleonische Armee mit Korps zählen.
Erzherzog Karl hatte den Plan, Napoleon über die Donau zu locken, zu warten bis ein Teil der Grande Armee übergesetzt hatte und diesen dann mit seiner kompletten Streitmacht von 90 000 Mann zu vernichten. Strategisch gelang ihm dies, doch taktisch konnte er nicht vollständig siegen. Kurz darauf unterlagen die Österreicher in der Schlacht bei Wagram, so dass Napoleon die Österreicher zu einem Frieden zwingen konnte.
Bei Aspern-Essling unterlag Napoleon aber, war ausgetrickst worden und verlor auch ca. 27 000 Mann, sowie den fähigen Marschall Lannes.
Wir spielten den 2. Tag der Schlacht:
Erzherzog Karl
Unten ist das Schlachtfeld durch die Donau begrenzt, links westlich von Aspern, östlich bei Gr. Enzerdf.
Die Franzosen haben 3 Korps und 2 Gardedetachements:
Links um Aspern Massenas Korps, rechts um Essling Lannes Korps, im Zentrum als Reserve Bessieres Kavalleriekors (7 Brigaden Kürassiere und Dragoner) und hintem im Zentrum die Garde in einem Detachement der Alten Garde (Grenadiere zu Pferd und zu Fuss) unter Dorsenne und einem Detachement der Jungen Garde, dort auch die Gardeartillerie.
Die Österreichischen 90 000 Mann sind in 5 Korps rund um die Dörfer wie um einen Kessel aufgestellt. Grenadiere und der Großteil der Kavallerie sind im Reservekorps konzentriert, dass vor Essling den Schlachttag beginnt.
Hier die rechte Flanke der Franzosen: Lannes Korps mit 2 Batterien 12-Pfündern (Strassen und die Donaugrenze mussten wir leider mit Holzstücken darstellen): Unten ragt der Donauseitenarm ins Schlachtfeld, so dass der Engpass mit minimal 3 Brigaden gehalten werden kann. Eine Brigade besetzt Essling, 9 weitere sind in einem Bogen an der Flanke. Rechts sieht man Rosenbergs Korps mit Artillerie und Kavallerieunterstützung, oben das Reservekorps mit Kürassieren, Grenadieren und 3 Batterien reitender Artillerie und links oben Lichtensteins eher schwaches Korps mit 2 Batterien Artillerie, ohne Kavallerie.
HIer noch das Zentrum der Franzosen, mit einer Grande Batterie oben (die ich dann doch wieder auflöste, weil sie mir zu exponiert erschien), dem Kavalleriekorps von Bessieres dahinter und Alter und Junger Garde unten um Napoleons Stab.
An der linken Flanke das kleinre Korps VI unter Hiller, das allerdings auch eine 6pd- und eine 12pd-Batterie aufweisen kann (der Kumpel hatte seine Matte leider nicht dabei, daher auf Holz):
Massenas starkes II. Korps um Aspern an der Linken Flanke - eine Batterie 12pd ist nicht im Bild und zwei Brigaden besetzen die 2 Bases des Dorfes (unten links ist das Terrain schwierig):
Die Startaufstellung vom Kirchturm Gr. Enzernsdorfs aus gesehen, hinter Rosenbergs IV. Korps:
Und hier ein Blick entlang der Schlachtlinie mit Reservekorps (unter Lichtenstein) vorn, darüber das Korps II. (unter Hohenzollern), das Korps I. (unter Bellegarde) und oben das Korps VI. unter Hiller, das direkt an die Donaugrenze gestellt ist.
Nachdem ich die Grande Batterie wieder aufgelöst habe, sah es so aus (die Kavalleriereserve ist hier schon teilweise dicht hinter der Frontlinie, teilweise weiter hinten in Reserve):
Im nächsten Teil werde ich den Verlauf der Schlacht mit Bildern und Worten darstellen!
Viele Grüße
Felix
umbranoctis:
Der Tisch erinnert mich an meine absolute Anfangszeit im Tabletop. Fehlt nur noch der Bücher- \"Hügel\". :w00t_1:
Da bin ich mal gespannt ob das Spiel historisch korrekt ausging, oder ob du es zu Napis Gunsten wenden konntest. :)
Maréchal Davout:
--- Zitat von: \'umbranoctis\',\'index.php?page=Thread&postID=211360#post211360 ---Der Tisch erinnert mich an meine absolute Anfangszeit im Tabletop. Fehlt nur noch der Bücher- \"Hügel\"
--- Ende Zitat ---
In meiner Anfangszeit im Tabletop haben wir direkt auf dem Korkfussboden meines Kinderzimmers gespielt und mein Freund hatte graue und zinnfarbene Figuren, insofern hast du ja schon \"stilvoll\" angefangen! ;)
Ich weiß, dass es Spieler gibt, die bei sich zuhause 240x480cm-Tische haben, die kein GW-Rasen sind, sondern wunderschön gestaltet. Aber mein Sortiment wird erst langsam von meinem Studentenequipment aus einigen Häusern, Türmen, Wäldern, Zäunen, Mauern, einem Friedhof und ein paar (nicht allzu schönen) Hügeln weiterentwickelt. Die GW-Matte war da ideal für den WG-Tisch.
Schöne Straßen für diese Zwecke habe ich schon im Modellbauladen entdeckt. Waren aufgerollte Kopfsteinpflaster, die unten kleben.
Sowas wie die Donaubögen für jede Schlacht, die wir spielen wollen, als Modul zu haben, wird schwer. Bei Borodino werden es die großen Schanzen sein, mal wird es ein Alpenpass sein - das werde ich leider nicht alles bauen können... Naja, es wird vorangehen. Merke schon noch, dass mein 28mm-Fantasygelände den Tisch relativ schön bestückt hatte und der Kram für dieses System noch aufgestockt werden muss.
Fortsetzung mit Spielverlauf kommt dann bald!
Viele Grüße
Felix
Flotter_Otto:
Die Spielfeldgestaltung ist eine aufwendige Angelegenheit. Da darf man auch ruhig improvisieren. Hauptsache die Figuren stehen auf der Platte.
Weiter so!
Gruß
Bernd
Pappenheimer:
Macht Lust auf mehr.
Ja, sowas wie die Donau wäre schon eine Herausforderung. Ich hatte auch mal an ein-zwei Szenarien mit amphibischen Operationen am Rhein gedacht, v.a. die schweren Kämpfe auf der Insel Rheinau 1744. Aber zum Glück sind diese taktisch wahrscheinlich weniger prickelnd. Sonst wäre ich auch in der Klemme gewesen wie man einen Strom, samt Stränden darstellt.
Bin schon gespannt wie es bei Dir weitergeht.
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