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  • 24. April 2024 - 04:19:25
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Autor Thema: Schlacht nach Grande Armee-Szenario (Sam Mustafa): Schlacht von Aspern-Essling 1809  (Gelesen 5293 mal)

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Maréchal Davout

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Hallo Leute,

Hier versuche ich mich an einem ersten Spielbericht zum napoleonischen Regelsystem Grande Armee von Sam Mustafa, mit dem man anspruchsvoll komplette napoleonische Schlachten in einigen Stunden (okay, Borodino würde wahrscheinlich schon 8 Stunden dauern) nachspielen kann.

Ein Kumpel und ich haben erstmals die komplette Schlacht von Aspern und Essling (1809) auf einem Feld von 96x48\" nachgespielt. Er übernahm die etwa 90 000 Österreicher (13000 Reiter) mit 282 Geschützen

und ich die Franzosen mit 80 000 Mann (11000 Reiter) und 152 Geschützen des zweiten Schlachttages. Die Franzosen kämpfen mit dem Rücken zur Donau und werden von drei Seiten von den Truppen des Erzherzogs Karl angegriffen. Dauerte gut 3 Stunden, ohne Aufbau und Einpacken.

Im Feldzug von 1809 hatten die Österreicher ihre Armee auf das Korpssystem versucht anzupassen. Spieltechnisch heisst dies, dass sie als napoleonische Armee mit Korps zählen.

Erzherzog Karl hatte den Plan, Napoleon über die Donau zu locken, zu warten bis ein Teil der Grande Armee übergesetzt hatte und diesen dann mit seiner kompletten Streitmacht von 90 000 Mann zu vernichten. Strategisch gelang ihm dies, doch taktisch konnte er nicht vollständig siegen. Kurz darauf unterlagen die Österreicher in der Schlacht bei Wagram, so dass Napoleon die Österreicher zu einem Frieden zwingen konnte.
Bei Aspern-Essling unterlag Napoleon aber, war ausgetrickst worden und verlor auch ca. 27 000 Mann, sowie den fähigen Marschall Lannes.

Wir spielten den 2. Tag der Schlacht:

Erzherzog Karl

Unten ist das Schlachtfeld durch die Donau begrenzt, links westlich von Aspern, östlich bei Gr. Enzerdf.
Die Franzosen haben 3 Korps und 2 Gardedetachements:
Links um Aspern Massenas Korps, rechts um Essling Lannes Korps, im Zentrum als Reserve Bessieres Kavalleriekors (7 Brigaden Kürassiere und Dragoner) und hintem im Zentrum die Garde in einem Detachement der Alten Garde (Grenadiere zu Pferd und zu Fuss) unter Dorsenne und einem Detachement der Jungen Garde, dort auch die Gardeartillerie.

Die Österreichischen 90 000 Mann sind in 5 Korps rund um die Dörfer wie um einen Kessel aufgestellt. Grenadiere und der Großteil der Kavallerie sind im Reservekorps konzentriert, dass vor Essling den Schlachttag beginnt.

Hier die rechte Flanke der Franzosen: Lannes Korps mit 2 Batterien 12-Pfündern (Strassen und die Donaugrenze mussten wir leider mit Holzstücken darstellen): Unten ragt der Donauseitenarm ins Schlachtfeld, so dass der Engpass mit minimal 3 Brigaden gehalten werden kann. Eine Brigade besetzt Essling, 9 weitere sind in einem Bogen an der Flanke. Rechts sieht man Rosenbergs Korps mit Artillerie und Kavallerieunterstützung, oben das Reservekorps mit Kürassieren, Grenadieren und 3 Batterien reitender Artillerie und links oben Lichtensteins eher schwaches Korps mit 2 Batterien Artillerie, ohne Kavallerie.



HIer noch das Zentrum der Franzosen, mit einer Grande Batterie oben (die ich dann doch wieder auflöste, weil sie mir zu exponiert erschien), dem Kavalleriekorps von Bessieres dahinter und Alter und Junger Garde unten um Napoleons Stab.



An der linken Flanke das kleinre Korps VI unter Hiller, das allerdings auch eine 6pd- und eine 12pd-Batterie aufweisen kann (der Kumpel hatte seine Matte leider nicht dabei, daher auf Holz):



Massenas starkes II. Korps um Aspern an der Linken Flanke - eine Batterie 12pd ist nicht im Bild und zwei Brigaden besetzen die 2 Bases des Dorfes (unten links ist das Terrain schwierig):



Die Startaufstellung vom Kirchturm Gr. Enzernsdorfs aus gesehen, hinter Rosenbergs IV. Korps:



Und hier ein Blick entlang der Schlachtlinie mit Reservekorps (unter Lichtenstein) vorn, darüber das Korps II. (unter Hohenzollern), das Korps I. (unter Bellegarde) und oben das Korps VI. unter Hiller, das direkt an die Donaugrenze gestellt ist.



Nachdem ich die Grande Batterie wieder aufgelöst habe, sah es so aus (die Kavalleriereserve ist hier schon teilweise dicht hinter der Frontlinie, teilweise weiter hinten in Reserve):





Im nächsten Teil werde ich den Verlauf der Schlacht mit Bildern und Worten darstellen!

Viele Grüße
Felix
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1451998832 »
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umbranoctis

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Der Tisch erinnert mich an meine absolute Anfangszeit im Tabletop. Fehlt nur noch der Bücher- \"Hügel\".  :w00t_1:

Da bin ich mal gespannt ob das Spiel historisch korrekt ausging, oder ob du es zu Napis Gunsten wenden konntest.  :)
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Maréchal Davout

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Zitat von: \'umbranoctis\',\'index.php?page=Thread&postID=211360#post211360
Der Tisch erinnert mich an meine absolute Anfangszeit im Tabletop. Fehlt nur noch der Bücher- \"Hügel\"
In meiner Anfangszeit im Tabletop haben wir direkt auf dem Korkfussboden meines Kinderzimmers gespielt und mein Freund hatte graue und zinnfarbene Figuren, insofern hast du ja schon \"stilvoll\" angefangen! ;)
Ich weiß, dass es Spieler gibt, die bei sich zuhause 240x480cm-Tische haben, die kein GW-Rasen sind, sondern wunderschön gestaltet. Aber mein Sortiment wird erst langsam von meinem Studentenequipment aus einigen Häusern, Türmen, Wäldern, Zäunen, Mauern, einem Friedhof und ein paar (nicht allzu schönen) Hügeln weiterentwickelt. Die GW-Matte war da ideal für den WG-Tisch.

Schöne Straßen für diese Zwecke habe ich schon im Modellbauladen entdeckt. Waren aufgerollte Kopfsteinpflaster, die unten kleben.

Sowas wie die Donaubögen für jede Schlacht, die wir spielen wollen, als Modul zu haben, wird schwer. Bei Borodino werden es die großen Schanzen sein, mal wird es ein Alpenpass sein - das werde ich leider nicht alles bauen können... Naja, es wird vorangehen. Merke schon noch, dass mein 28mm-Fantasygelände den Tisch relativ schön bestückt hatte und der Kram für dieses System noch aufgestockt werden muss.

Fortsetzung mit Spielverlauf kommt dann bald!

Viele Grüße
Felix
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Flotter_Otto

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Die Spielfeldgestaltung ist eine aufwendige Angelegenheit. Da darf man auch ruhig improvisieren. Hauptsache die Figuren stehen auf der Platte.

Weiter so!

Gruß
Bernd
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Pappenheimer

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Macht Lust auf mehr.

Ja, sowas wie die Donau wäre schon eine Herausforderung. Ich hatte auch mal an ein-zwei Szenarien mit amphibischen Operationen am Rhein gedacht, v.a. die schweren Kämpfe auf der Insel Rheinau 1744. Aber zum Glück sind diese taktisch wahrscheinlich weniger prickelnd. Sonst wäre ich auch in der Klemme gewesen wie man einen Strom, samt Stränden darstellt.

Bin schon gespannt wie es bei Dir weitergeht.
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Razgor

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Schreibt doch bitte bei Gelegenheit die Battle Order für beide Seiten auf.
Würde mich sehr interessieren.

Auf die weitere Beschreibung bin ich sehr gespannt   :)
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Maréchal Davout

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Danke für die netten Worte!
Zitat von: \'Razgor\',\'index.php?page=Thread&postID=211513#post211513
Schreibt doch bitte bei Gelegenheit die Battle Order für beide Seiten auf.

Würde mich sehr interessieren.
Die Battle Orders sind im Grunde tatsächlich die historisch korrekten für den 2. Tag der Schlacht. Ich poste hier mal die für Österreich, die ich mit der Liste von Mustafa (Szenarien aus Grundregelbuch, wo Aspern dabei ist) verglichen habe. Das kommt so hin. Die genannten Infanterieregimenter werden im Spiel als \"Brigade\"-Bases dargestellt. Das ist ja Ausdruck ihrer Stärke und wie sie im Feld zusammengearbeitet haben und nicht, was je nach Nation \"Brigade\" genannt wurde. So sind z.B. in Korps II (3. Kolonne) die Regimenter Rohan, Stuart und Frelich eigene Bases.
Die zusammengefasste Artillerie der Korps ist so dargestellt, dass jedes Korps der österreicher 1 Batterie 12pd und 1 Batterie 6pd hat, nur das Reservekorps hat 3 Batterien berittene 6pd.


Austrian Order of Battle
Battle of Aspern
-
Essling
2l & 22 May l809
lst Column
6th Corps
: Feldmarschall
-
Lieutenant Hiller
Advanced Guard
: Fieldmarshall
-
Lieutenant Nordmann
Liechtenstein Hussar Regiment (8)
Gyulai Infantry Regiment (3)
St. Georger Grenz Regiment (2)
Brooder Grenz Regiment (l/3)(detached ?)
lst Vienna Freiwilliger Battalion
2nd Vienna Freiwilliger B
attalion
Lower Austrian Landwehr Battalion (Detached)
Division
: Fieldmarshal Kottutinsky
Brigade
:
Erzherzog Johann Dragoon Regiment
Brigade
: Generalmajor Hohenfeld
Klebek Infantry Regiment
(2)
Jordis Infantry Regiment (2)
4th Vienese Freiwillinger Battalion
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Vincent
Brigade
: Oberst Splenyi
Splenyi Infantry Regiment (3)
Benjowski Infan
try Regiment (3)
Mahr Freibattalion (l)
Kienmayer Hussar Regiment (8)(detached)
Brigade
: Generalmajor Bianchi
Duka Infantry Regiment (3)
3rd Viennese Freiwillinger Battalion
2nd Column
:
lst Corps
: General of Cavalry Bellegarde
Division
: Fieldmarshal Lieutenant Fresnel
Brigade
: Generalmajor Wintzingerode
Anton Mittrowsky Infantry Regiment (3)
2nd Ja\"ger Battalion (l)
Brigade
: Generalma
jor Vecsey
Vincent Chevauxleger Regiment (8)
Klenau Chevauxleger Regiment (8)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Vogelsang
Brigade
: Generalmajor Hennenberg
Reuss
-
Plauen Infantry Regiment (3)
Kollowrath Infantry Regiment (3)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Ulm
Brigade
: Generalmajor Wacquant
Erzherzog Rainer Infantry Regiment (3)
Vogelsang Infantry Regiment (3)
Division
: Feldmarsch
all
-
Lieutenant Nostitz
Brigade
: Oberst Schaeffer
Erbach Infantry Regiment (2)
Argenteau Infantry Regiment (3)
3rd Column
:
2nd Corps
:
Feldmarschall
-
Lieutenant Hohenzollern
-
Hechingen
Advanced Guard
:
Brigade
: Generalmajor Provencheres


2
O\'Reilly Chevauxleger Regiment (5)
Brigade
: Generalmajor Meyer
7th Ja\"ger Battalion (l)
8th Ja\"ger Battalion (l)
2nd Battalion, Erzherzog
Karl Legion
Stain Infantry Regiment (2)
Division
: Fieldmarshall
-
Lieutenant
Brigade
: Generalmajor Buresch
Joseph Colloredo Infantry Regiment (2)
Zach Infantry Regiment (2)
Brigade
: Gene
ralmajor Koller
Froon Infantry Regiment (2)
Zedtwitz Infantry Regiment (3)
Division
: Fieldmarshall
-
Lieutenant Weber
Brigade
: Generalmajor Wied
-
Runkel
Rohan Infantry Regiment (3)
Stuart Infantry Regiment (3)
Frelich Infantry Regiment (3)
4th Column
4th Corps
:
Feldmarschall
-
Lieutenant Rosenberg
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant
Brigade
: Colonel Hardegg
Schwarzenberg Uhlan Regiment (8)
lst Ja\"ger Battalion (l)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Dedovich
Brigade
: Oberst Gratze
Wallachian
-
Illyrian Grenz Regiment (2)
2nd Mahr Freibattalion (l)
Brigade
: Generalmajor Grill
Erzherzog Ludwig Infantry Regiment (3)
Kobaurg Infantry Regiment (3)
Brigade
: Generalmajor Neustaedter
Czartoryski Infantry Regiment (2)
Reuss-Greitz Infantry Regiment (2)

Division
:
Feldmarschall
-
Lieutenant Klenau
Brigade
: Oberst Frelich
Stipsicz Hussar Regiment (8)
Erzherzog Karl Infantry Regiment (3)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Rohan
Brigade
: Generalmajor Carneville
Carneville Freikorps (l/2 Bn)(l sqn)
Wallachian
-
Illyrian Grenz Regiment (2)
Brigade
: Generalmajor Stutterheim
Erzherzog Ferdinand Hussar Regiment (8)
Rosenberg Chevauxleger Regiment (8)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Hohenlohe
Brigade
: Generalmajor Riese
Chasteler Infantry Regiment (2)
Bellegarde Infantry Regiment (3)
Brigade
: Generalmajor Reinhard
Hiller Infantry R
egiment (3)
Sztarray Infantry Regiment (3)


Reserve Corps
: General of Cavalry Furst Liechtenstein
Division
: Fieldmarshal d\'Aspre
Brigade
: Generalmajor Scouvaud

3
Brzeczinski Grenadier Battalion
Pute
any Grenadier Battalion
Scovaud Grenadier Battalion
Scharlach Grenadier Battalion
Mayblu\"mel Grenadier Battalion
Oklopsia Grenadier Battalion
Bissingen Grenadier Battalion
Kirchenbetter Grenadier Battalion
Division
: Fieldmarshall
-
Lieutenant Lindenau
Brigade
: Generalmajor Murray
Leiningen Grenadier Battalion
Portner Grenadier Battalion
Georgy Grenadi
er Battalion
Wieniawsky Grenadier Battalion
Demontant Grenadier Battalion
Legrand Grenadier Battalion
Hohelohe Grenadier Battalion
Hahn Grenadier Battalion
Division
: Fieldmarsh
al Hessen
-
Homberg
Brigade
: Generlmajor Wartensleben
Blankenstein Hussar Regiment
Brigade
: Generalmajor Siegenthal
Herzog Albert Cuirassier Regiment (6)
Erzherzog Franz Cuirassier Regiment (6)
Brigade
: Generalmajor Lederer
Kronprinz Ferdinand Cuirassier Regiment (6)
Hohenzollern Cuirassier Regiment (6)
Division
: Feldmarschall
-
Lieutenant Kienmayer
Brigade
: Generalmajor Kroyer
Kaiser Cuirassier Regiment (6)
Moriz Liechtenstein Cuirassier Regiment (6)
Brigade
: Generalmajor Rottermund
Riesch Dragoon Regiment (6)
Brigade
: Generalmajor Clary
Knesevich
Dragoon Regiment (6)
Brigade
: Generalmajor Kerekes
Primatial Insurrection Hussar Regiment (8)
Neutraer Insurrection Hussar Regiment (8)
Other Forces
:
Corps
: Feldmarschalleutnant Reuss
-
Plauen
Division
: Baron S
chustekh
Brigade
: Reinwaldt
Lindenau Infantry Regiment (2)
Joseph Mittrowsky Infantry Regiment (3)
5th Erzherzog Carl Legion Battalion
6th Erzherzog Carl Legion Battalion
Stain Infantry Regiment (l)
lst Mahr Freibattalion (l)
Levenehr Dragoon Regiment (2)
Brigade
:
Hoch und Deutschmeister Infantry Regiment ( 3)
Kerpen Infantry Regiment (3)
3rd Ja\"ger Battalion (l)


5th Vienna Freiwilliger Battalion
Brigade
: Graf Radetzky
6th Ja\"ger Battalion
Gradiskaner Grenz Regiment (2)
Erzherzog Karl Uhlan
Regiment (8)
M. Rauschensteiner,
Die Schlacht bei Aspern am 2l. und 22. May
l809
Osterrichischen Militarischen Zeitschrift,
Der Feldzug des Jahres
l809 in Su\"ddeutschland

Quelle: http://www.cgsc.edu/CARL/nafziger/809EBH.pdf

Hattest du dir sowas vorgestellt, Razgor? War für mich jetzt einfacher, als aus dem GA-Regelwerk alles abzutippen. Für die Franzosen kann man sowas im Netz auch finden, denke ich. Ergänzend dazu die nachfolgenden Eräuterungen:

Die Franzosen haben weniger Einheiten, ähnlich viele Stärkepunkte aufgrund der höheren Qualität vieler Einheiten, vor allem statt 11 Batterien Artillerie nur vier Batterien 12pd und vier Batterien 6/8pd. Dafür allerdings 2 davon Gardestatus, die besser schießen.

Das Korps von Lannes und das von Massena, das Kavalleriekorps von Bessieres sind die drei Streitmächte, die voll zählen. Dazu gehören noch die zwei Gardedetachements (Alte Garde: 1x Infanterie 13 SP, 1x Gardekavallerie 10 SP; Junge Garde: 1x Füsiliere 9 SP, 1x Tirailleure 8 SP)

Hoffentlich schaffe ich heute auch noch den Bericht über den Schlachtverlauf!
Gruß
Felix
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Razgor

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Vielen Dank für die Mühe, das reicht völlig aus  :)
Infos über Franzosen kann ich mir selber aus dem Netz oder Büchern holen !
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Maréchal Davout

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Super, dass es geholfen hat, Razgor!
Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=211501#post211501
Macht Lust auf mehr.



Ja, sowas wie die Donau wäre schon eine Herausforderung. Ich hatte auch mal an ein-zwei Szenarien mit amphibischen Operationen am Rhein gedacht, v.a. die schweren Kämpfe auf der Insel Rheinau 1744. Aber zum Glück sind diese taktisch wahrscheinlich weniger prickelnd. Sonst wäre ich auch in der Klemme gewesen wie man einen Strom, samt Stränden darstellt.



Bin schon gespannt wie es bei Dir weitergeht.
Ich wüsste inzwischen sogar schon, wie ich die Donauteile angehen würde. Welche Grundfarbe würdet ihr für die Donau empfehlen?
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tattergreis

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Maréchal Davout

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Maréchal Davout

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2. Teil des Aspern-Berichts - die Kanonen sprechen!
« Antwort #11 am: 12. Januar 2016 - 12:46:47 »

So, jetzt will ich mal endlich weitermachen!

Als Franzose bin ich in einer Situation, die mir als Spieler nicht liegt: die Defensive. Ich habe es, aggressiv zu spielen und das Tempo zu diktieren, den Gegner reagieren zu lassen. Doch hier bin ich in der Unterzahl und auf drei Seiten von Feinden umgeben. Presche ich unvorsichtig vor, werde ich mit einem Korps von mehreren Korps auseinandergenommen.

So zwinge ich mich vorerst zur Defensive. Am unangenehmsten wird es auf meinem linken Flügel bei Massena, wo ich keine Artillerie habe und dem Feuer der feindlichen 12pd-Geschütze ohne Reaktion ausgesetzt bin. Wenigstens ziehe ich hinter der Deckung von Aspern alles so weit wie möglich nach hinten. Den Ort halte ich mit 6000 zuverlässigen Truppen.

Hier im Bild die andere, rechte Flanke unter Marschall Lannes. Die österreichische Artillerie feuert aus allen Rohren und verursacht leichte Verluste fürs erste. Rosenbergs IV Korps geht so schnell wie möglich gegen Lannes vor.



Rechts kann man ein interessantes Mannöver von Sebastian sehen: Die leichte Kavallerie und die Grenadiere des Gardekorps marschieren hinter der Front weg von Essling. Wollen sie das Zentrum gegen einen möglichen Angriff meines Kavalleriekorps stärken?







Hier ziehe ich hinter der vorderen Linie im Zentrum Bessieres
Kavalleriekorps auseinander, um die vorsichtigen Österreicher gänzlich
vom Plänkleln abzuhalten. Hier steht auch der Großteil meiner Artillerie
und ich bringe auch die Gardeartillerie nach vorn.



Ich achte darauf, allerdings einen Teil des Kavalleriekorps und die Garde in Reserve zu halten, um mögliche Lücken an allen Fronten zu stopfen und Gegenangriffe unternehmen zu können.



Am linken Flügel plant Erzherzog Karl (Sebastian) eigentlich nicht anzugreifen, doch hat Bellegarde den Schlachtplan wohl nicht verstanden und greift mit aller macht Richtung Aspern an! Sogar die leichte Kavallerie stürmt vor, wobei sie meine nahen Artilleriestellungen ignoriert (Sebastian hatte keine Kommandopunkte mehr, verwürfelte den Kontrolltest fürs Korps und erwürfelte darauf Aktion \"Angriff\"). Leider konnte meine Artillerie kaum Schaden anrichten und ich war nicht bereit, die Linie von Aspern (Kirche) zu verlassen.



(Bellegardes Korps wird hier noch von Sebastians Briten und ein paar Ulanen dargestellt).

Soweit halte ich dem Sturm stand. Im Zentrum traut sich leider noch keiner in die Reichweite meiner 6-pfünder, am rechten Flügel plane ich zwischen Donau und Essling mit Lannes Korps weiter zurückzugehen, so dass nur drei der dortigen fünf Brigaden die Front halten und die beiden anderen in Reserve gehen können. Hier bin ich am deutlichsten unterlegen gegen die 12 Brigaden von Rosenberg. Dieser ist allerdings ein sehr vorsichtiger Kommandeur (Regel \"vorsichtig\") und die große Entfernung (über 30\") von Erzh. Karl bedeutet, dass er weitgehend allein agieren muss bzw. Karl viel seiner Aufmerksamkeit auf diesen Flügel lenken müsste (viele Kommandopunkte). Hier liegt auch der größte Nachteil der Österreicher: ein schächeres Kommandosystem bei weit auseinandergezogenen Korps, während Lannes und Massena gut allein agieren können und ich sogar noch den Vorteil der inneren Linie habe.

Werde ich das im weiteren für mich ausnutzen können (Teil 3)?

Viele Grüße
Felix
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Decebalus

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Vielen Dank. Gerade bei einer Schlacht, die man ganz gut kennt, ist ja ein Bericht besonders interessant. Ich mag es auch, dass Du die Einheiten \"korrekt\" über die Namen ihrer Generäle ansprichst.
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Maréchal Davout

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Bitte, gern!

Ich mag an Grande Armee auch, dass jede Brigade über ihren Kommandeur verortet ist und man nicht irgendwelche Füsiliere rumschiebt, sondern ganz konkrete Einheiten. Spannend ist auch, dass man spieltechnisch merkt, warum es gut ist, den Teil des Schlachtfeldes, wo man als Österreicher viel Aktivität aufbauen will, mit der Präsenz des Anführers Erzherzog Karl zu beehren, was zwar auch Ressourcen kostet, aber die Kontrolle der dortigen Korps sicherstellt. Interessant ist, dass ja auch dokumentiert ist, dass der reale Karl ebenfalls so aktiv zwischen den Korps hin- und hergeprescht ist.

Bester Gruß
Felix
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Maréchal Davout

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Hallo, weiter gehts!

Ermuntert von seiner zahlenmäßigen Überlegenheit schickt Rosenberg sein IV. Korps mit voller Macht gen Lannes! Die Ulanen der Avantgarde und General Stutterheims Chevauxlegeres decken die Brigaden beim Vormarsch gekonnt vor den brandgefährlichen Plänklern der Franzosen, die hier 400 Meter (!) vor der Linie operieren.



Während die Artillerie schwer schießt, versammelt Napoleon Besserieres (Reserve-Kav.), und Curial sowie Dorsenne von der Garde um sich, um seinen nächsten Schlag vorzubereiten: Der Marsch von Lichtenbergs elitärem Reserve-Korps hinter dem österreichen II. Korps im Zentrum, direkt unter Erzherzog Karls Kommando soll ein Ende haben, bevor diese langsam ein günstige Position einnehmen können. Es gilt, mit der 2. Division Lannes, die von General Claparéde geführt wird, anzugreifen, um die österreichische Mitte in Unordnung zu versetzen, zu binden und sogleich mit der Kavalleriereserve Bessieres zentral ebenfalls zuzuschlagen. So lange sollen sich Massena und Lannes an den Flanken defensiv halten. Zerbricht hier das österreichische Zentrum, hat Napoleon hoffentlich viel Luft gewonnen und kann mehr Truppen über die Donau setzen. So wäre der Schlachttag gerettet!



Um das weitere vorzubereiten, wird der Artilleriebeschuss immer wilder. Die Legeres von General Lorencz aus Lannes Korps schaffen es nicht, wie befohlen zurückzugehen und bleiben vor dem rechten französischen Flügel zurück. 2000 Veteranen stehen jetzt mehr als 60 Geschützen und insgesamt 10 österreichischen Brigaden Rosenbergs allein gegenüber...



Die Battterien feuern mit 60 Geschützen von 2 Korps auf Lorencz´ unfreiwillig (1 gewürfelt für Bewegung bei Feinden in 6\"), vorgezogene Truppe - wie durch ein Wunder - Vive le´Empereur! - wird die Brigade nicht vollkommen zerschossen und hält sogar die Stellung.



Der Moment des französichen Gegenangriffs rückt näher, leider hat der schlaue Karl wohl was kommen sehen, denn die Grenadierbrigaden gegen in gute Reservepositionen und die gesamte Front wird relativ gut von Rottermunds Dragonern und den ungarischen Insurrectio-Husaren gedeckt. So leicht wollten sie es Lannes und Bessieres also nicht machen, den Sieg zu erfechten.





Dann ist die Zeit reif und Lannes 2. Division unter Claparéde geht unter Trommelwirbel schnell vor. Hohenzollern ist vollkommen vom schnellen Vorgehen überrascht. Die mannstarken Infanterieregimenter der Avantgarde unter Provenchéres und und Bureschs au der 1. Division werden sogleich zerschlagen, so dass diese französische Division direkt an der Kehle Rosenbergs sitzt! Währenddessen lässt Bessieres im Zentrum 3000 Kürassiere der 1. Division unter Nansouty angreifen, während weitere 5000 schwere Reiter schon in Reserve lauern... Hier kommt der österreichischen Division von Weber zugute, dass die IR 18 und 21 von Rohan und Stuart vorsichtigerweise in Massenkarrees vorangeschickt wurden. Trotzdem gelingt es der französischen Reiterdivision unter Nansouty beide Regimenter ebenfalls zurückzuwerfen un dabei unter hohen eigenen Verlusten, aus dem Weg zu räumen.



Währenddessen gelingt Lannes es, sein II. Korps an der rechten Flanke vollständig zurückzuziehen. Sogar die angeschlagene Brigade Lorencz´ kann sich in Ordnung in eine Reserveposition zurückziehen und reorganisieren. Massena währenddessen nutzt auf der anderen Flanke die Untätigkeit des kleinen, aber feinen VI. Korps von Hiller, gepaart mit dem eigenmächtigen Vormarsch des I. Korps unter Bellegarde die Gunst der Stunde und rückt nun um Aspern herum, um Bellegarde zu packen. Gefährdet wird das ganze Unternehmen vom eigenmächtigen Vorpreschen der Chasseurs unter Marulez. Diese treiben zwar das Infanterieregiment 47 ungeordnet vor sich her, stehen dann aber mitten in der feindlichen Linie und werden von Kanonen zerpflückt. Ihr Divisionkommandeur Lasalle (alles IV. Korps unter Massena) schäumt vor Wut, wobei es Erzherzog Karl mit Bellegarde und Hiller wohl nicht viel besser geht...



Hier überlegt Erzherzog Karl, wie er die Schlacht noch retten kann. Bevor die schwerfälligen Grenadierreserven herangebracht werden können, branden die Kürassiermassen zu tausenden durch das Zentrum, Lannes Infanterie flankiert dies. Auch die Junge Garde unter Curial stürmt vor.



Das können die Österreicher nicht mehr verteidigen, während an
Rosenbergs Flanke auch kein Durchkommen gegen die enge Front bei Donau
und Essling möglich ist. So deckt das österreichische Reservekorps den
Rückzug der zurückbrandenden Reste von Hohenzollerns II. Korps. An den Flanken können die Österreichischer sich ohne Probleme von den defensiv und eher schwach aufgestellten Korps von Massena und Lannnes lösen.



Ergebnis: Ein großer Triumph kann von Napoleon nach Paris gemeldet werden! Nachdem Karl die Grande Armee am ersten Schlachttag mit einer Übermacht überrascht hatte, konnten die Franzosen sich bei Aspern und Essling doch gegen den Feind halten und am zweiten Tag der Schlacht in Unterzahl das Feld für sich eindeutig behaupten und dabei ein gesamtes Armeekorps (Hohenzollerns II.) zerschlagen. So wird es möglich sein, in der Folge Davouts starkes Korps über die Donau zu bringen und später mit der gesamten Grande Armee den Sieg voll auszunutzen!

Es zeigte sich, dass Napoleon einen großen Vorteil durch das gute Kommandosystem der Franzosen hatte und die Angriffe ohne Kommandopunktemangel umsetzen konnte. Das Gegenteil galt für den Erzherzog Karl. Sein rechte Flanke unter Hiller und Bellegarde tat meist nichts und als das 1. Korps still bleiben sollte, griffen sie eigenmächtig an! Rosenberg war zu vorsichtig und ließ sich nur durch viele Ressourcen aktivieren. Als die Franzosen noch voll handlungsfähig waren, wurde es für Karl immer schwerer, seine langsamen Korps zu aktivieren und so seine Übermacht auszuspielen.
Vielleicht sind die Österreicher nicht die Fraktion mit der man viel geschickt manövrieren kann im Angesicht des Feindes. Wenn man die Gelegenheit hat, ein Korps zu kontrollieren, sollte man es besser so schnell wie möglich auf den Feind schicken. Langsam genug sind sie ohnehin ;)

Die Schlacht hat wieder viel Spass gemacht, die Stimmung war gut, die Kämpfe ließen sich wie immer flüssig abwickeln, so dass in wenigen Stunden (3) alles entschieden werden konnte. Drumherum haben wir natürlich viel geplaudert, sind Essen gegangen usw., aber das mögen wir ja so, wenn wir die Zeit haben! Dank an Sebastian für die Leitung der Österreicher - wenn du nächstes Mal wieder deine Briten spielst, kannst du wieder teuflisch und schnell manövrieren. Und Crauford und Picton führen doch besser aus, was Wellington will ;)

Für Kommentare und Fragen zum Schlachtbericht bin ich wie immer sehr dankbar! Schießt los!

Viele Grüße und danke fürs Lesen!
Felix
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