Battle of Reece\'s Fields, 1863
Endlich eine Schlacht welche die Bezeichnung auch verdient- oder bessergesagt \"a major battle\". Ausgetragen am 13.02. dieses Jahres (verdammter Rückstau), auf Rebellenseite: Martin und Flo mit jeweils 150 Punkten und je einem Kartendeck, meine Wenigkeit auf Unionsseite mit 300. Falls sich jemand fragt: Trotz des Gefälles durch zwei Decks gegen eines fanden wir es einhellig stimmiger, wenn jeder der Jungs eine eigene Brigade und eigene Hand spielt und die Partie voll auskosten kann. Zurückblickend auf den Spielverlauf scheint mir die resultierende Balance nicht so schlecht wie befürchtet, aber das mag auch an unserer sehr gelassenen Spielweise liegen.
Die harten Fakten: 300 Punkte pro Seite, Szenario 8 aus dem Longstreet-Buch (the Cornfields), das Jahr war 1863, der Bourbon war erneut \"Reece\'s\" und unserer Meinung nach ist das ganze wirklich was fürs Auge, trotz der blöden Spielmattenkante. Hier außerdem ein Versuch einer etwas anderen Präsentation mit Thumbnails zum selber groß machen (am besten im neuen Tab öffnen) zwecks Übersicht. Viel Spaß!
Entlang einer unübersichtlichen Front aus Weizenfeldern stehen sich Norden und Süden gegenüber, je ein Missionsziel in Form von Munitionswagen in der Aufstellungszone. Der rechte Flügel der zahlenmäßig unterlegenen Yankee-Infanterie endet am Wagen, weit jenseits davon die Kavallerie und ihre Horse Battery in Position zum Flankenangriff. Die Konföderierten stellten zuerst auf und ziehen zuerst, der Union fällt es anfangs schwer in Linie zu manövrieren und ihre Artillerieüberlegenheit auszuspielen.
Während sich die Kanonen langsam einschießen, ordnen die Yanks ihre Linie um dem ungestümen Vorstoß einer Reihe unverankerter Rebellenregimenter zu begegnen, während die Kavallerie den Dixie-Vormarsch auf das Missionsziel mit einem Gewaltritt in eine Flankenstellung beantwortet, beinahe als würde sich eine anfangs suboptimale Nordstaatenaufstellung als raffinierte Falle herausstellen, was Unionsgeneral Kamil McLuckyluck später als brillante Absicht hinstellen wird.
Im Zentrum entwickelt sich ein blutiges Feuergefecht, das den Rest des Spiels bestimmen würde. Der rechte Flügel der Rebellen hält hingegen hinter einer langen Steinmauer die Stellung. Die Unionslinie reagiert auf diese Entwicklung mit einem Linksschwenk. Die Kavallerie und Artillerie bremsen den Marsch des rechten Flügels der Südstaatler mit großer Mühe aus. General Lee komentiert den Angriff seiner Jungs sorgevoll.
\"The attacks are not properly coordinated. I do not understand how this happened.\" Ein vollkommenes Gemetzel aus hin- und herwogendem Musketenfeuer tränkt die Weizenfelder rot. Aus Unionsperspektive links zermürben Infanterie- und Artilleriefeuer ganz langsam die Dixies hinter der Mauer, in der Mitte wogt die Schlacht beinahe ausgeglichen hin und her, die abgesessene Kavallerie rechts stellt sich als große Ablenkung für die flankierenden Rebellen heraus und trägt ihren Teil bei.
Beide Schlachtreihen werden gelichtet, die Union steht gegen Ende eines blutigen Tages jedoch kompakter, während mehrere Rebellenregimenter im Zentrum durchbrechen, dabei aber kurz vor dem Zusammenrbuch ihrer Moral und Kampfkraft stehen. Artillerieüberlegenheit und defensive Spielweise der Union haben in der Summe die deutlich höheren Verluste bei den Rebellen angerichtet, doch die Dunkelheit bricht herein, und ein 4+ Victory Roll der Yanks misslingt: Die Armeen lösen sich geordnet voneinander und hinterlassen ein blutiges Feld ohne klaren Sieger. (Wir mussten abbrechen, weil es wirklich spät geworden war.)
Danke Flo, danke Martin, danke für die Leiharmee, abwesender Stephan. Alleine gegen zwei zu Spielen und dann noch meiner Fotoobsession nachzugehen war ein starkes Stück Arbeit. Das Unentschieden passt zum Schlachtverlauf, auch wenns nochmal wirklich spannend geworden wäre, einen letzten Zug auszuspielen.
Es grüßt,
Longstreets kriegsberichterstattender Bart.