An vielen Stellen, erst kürzlich
hier im Forum, kann man ja schicke Anregungen zur Gestaltung von Markern holen. Ich wollte auch welche und habe eine befreundete Laserfirma gebeten, mal ein paar zu machen. 40 Stück, um genau zu sein. Das sollte erstmal reichen.
Die Marker sind 5x5 cm groß und bestehen aus 5 Teilen:
- Unterteil 3 mm MDF
- Ziffern 1 mm MDF
- Oberteil mit 2x2 cm Aussparung 3 mm MDF
- Schraube M 3 mit Senkkopf 12 mm
- Selbsthemmende Mutter M3
Als Vorbereitung habe ich eine Zeichnung erstellt, auch um zu probieren, ob man denn ein Motiv für ein Mini-Diorama unterbringen kann. 5 cm reichen für eine liegende Figur. Der Schrifttyp für die Ziffern ist eine Bodoni, diese klassische Antiqua ist seit Anbeginn des Buchdrucks (wir erinnern uns, 1458 ) mit dabei, passt also auch ins 18. Jahrhundert. Der Laser, mit dem sie geschnitten sind, weniger, aber man kann nicht alles haben.
Bei den Schrauben wollte ich aber nen klassischen Schlitz, nicht so einen neumodischen Imbus oder Torx oder so. Heute kamen die Schrauben denn auch – schon klasse, dieses Internet, 3 Tage nach Bestellung alles da, wenn ich dran denke, wie lange man früher wegen solcher kleinen Schräubchen rennen musste. Edelstahl, auch das noch.
Also erstmal zwei Prototypen gemacht. Auf der Rückseite wird die Senkkopfschraube ordnungsgemäß versenkt.
Und siehe da, die Schraube passt.
Dann werden die Teile grundiert und mit weiß, blau und grün lackiert. Natürlich war ich zu ungeduldig und habe die Farbe nicht lange genug trocknen lassen, daher gab es ein bisschen Schwund und die Farbe ist abgeschrappt – Prototypen halt.
Es stellt sich heraus, dass, obwohl dünn mit der Spritzpistole aufgetragen, die Farbe etwas aufträgt. Um das auszugleichen, muss auch vorn die Mutter auch ein bisschen versenkt eingebaut werden. Aber das ist sogar ein Vorteil, denn dadurch steht die Mutter nicht so stark heraus, die Fläche ist etwas ebener und lässt sich leichter gestalten: Zum Start erstmal das gefärbte Teddyfell als Grundlage.
Die Ränder werden mit brauner Erdfarbe gestaltet
Ein bisschen Sand und kleine Steinchen kommen in die Farbe, zusammen mit etwas Holzleim.
Test auf dem Teddyfell, das später die Spielfläche darstellen soll.
Mit Blick auf die Unterlage, die ich zum Spritzen genommen habe, bin ich auf die Idee gekommen (ganz schön spät), die Ziffern als Schablone zu verwenden, statt aufzukleben. Funktioniert auch, wenn man denn direkt von oben sprüht und die Schablone nicht seitlich weggepustet wird. Ich behaupte einfach, das war Absicht mit der 3... weil der Stapel dann schmaler ist, muss die Mutter oben nicht mehr versenkt werden.
Okay, das waren die Prototypen. Das Prinzip funktioniert, also gleich die erste Serie mit 10 Stück. Erst alle ansenken.
Mit der Spritzpistole geht das Grundieren und auch lackieren recht zügig.
Ich habe ein bisschen mit Farben herumhantiert: Es gibt blau für die Preußen, weiß-rot für die Österreicher, hellblau die Bayern… zwar soll nicht jede Einheit genau ihre Regimentsfarben bekommen, aber ein bisschen ja schon. Grün wird der Universalmarker.
Ich weiß zwar noch nicht, welche Farben, aber erstmal ein Mix zum Start. Bleiben noch 28, die später drankommen.
Erstmal habe ich die Prototypen mit Fell versehen, die anderen kriegen andere Motive. Gefallene, weggeworfene Waffen, zerbrochene Räder… das bleibt noch ein bisschen was zu tun.
Testweise mal an bereits basierte Figuren gelegt. So wie der Streifen Fell soll später die Spielmatte aussehen, wenigstens zum Teil. Klar wird die Figur später angepinselt.
Zum Abschluss das Zwischenergebnis: Die Prototypen entsprechen dem, was ich mir vorgestellt hatte, das Prinzip funktioniert, es gibt eine Variante mit gesprühten Zahlen, und die ersten 10 trocknen erstmal.
Das waren die Erschöpfungsmarker. Jetzt brauche ich noch Marker für Unordung. Bisher habe ich einen netten gesehen mit Unteroffizier und Sponton, als Hinweis, dass die Unteroffiziere für Ordnung sorgen. Bin noch nicht sicher, ob ich das so gut finde, mir fällt aber auch keine gute Visualisierung für den Begriff „Unordnung“ ein, der auf ein kleines Diorama passt. Vielleicht was „Verschlüsseltes“? Herumliegende Munitionskisten? Umgefallener Sack? Hm...
Gruß, Stefan