Der Pub > An der Bar
Knigge zu Privatgespräche in der Bar
keckse:
@ALL
Guten Morgen,
da ich immer noch über eine Situation grüble & mir nicht sicher bin was Knigge dazu sagen würde und wie ich mich das nächste Mal verhalten soll/werde hier eine Frage in die Runde
SITUATION: Ich sitze in einer Bar und unterhalte mich mit einem Bekannten - am Nachbartisch beginnen 2 Studenten ein lautstarkes Gespräch, den Inhalt will ich nicht wiederholen aber bei mir gingen innerlich alle Alarmglocken an da es eine grobe Mischung aus politischem Unwissen, Tatsachenverdrehung und Ignoranz war. Stammtischniveau nach 12 Kölsch wurde meines erachtens deutlich unterschritten mal so rum gesagt.
Leider konnte ich nicht an mich halten und mußte mich kurz einmischen um bei einem \"Beitrag\" einzuhacken und drauf hinzuweisen das es in der Presse zuerst falsch dargestellt wurde aber ein paar Tage später ebenso durch die Presse richtig gestellt worden ist, das war es nicht mehr und nicht weniger. Die Reaktion war ernüchternd & machte ein weiteres Gespräch sinnlos bzw. direkt körperlich gefährlich. Was ich denn wolle das hier wäre ein \"Privatgespräch\" war neben dem Aggropart der Einzige bei mir haften gebliebene Satz.
FRAGE: Ich grüble jetzt ob das einmischen in das \"Privatgespräch\" richtig war (sinnvoll war es zu 100% nicht). Meines erachtens gibt es ein Privatgespräch im öffentlichen Raum also z.B. in einer Bar nicht (Knigge), gerade bei politisch brisanten Themen. Wie würdet Ihr euch in so einer Situation verhalten bzw. was meint ihr was sich da \"gehört\" ?
Ben Turbo:
Ich denke das hast du schon richtig gemacht. Wer sich lautstark unterhält muss damit rechnen auch von ausserhalb des eigenen Tischs Feedback zu bekommen. :thumbup:
Longshanks:
Andersrum gilt aber auch: Wer sich ungefragt einmischt muss damit rechnen \"Verpiss Dich\" gesagt zu bekommen.
Thats life
AEON:
Ich halte das so: Wenn sich in meinem Umfeld zwei Typen dermaßen laut unterhalten, daß die gesamte Gaststätte mit `unterhalten´ wird, habe ich nicht die geringsten Manschetten, den Herrschaften nahezulegen die Lautstärke herunterzupegeln. Und wenn sie dann auch noch nachweislich Blech labern, brauchen sie sich nicht wundern, wenn jemand sich `genötiogt´ sieht, dazu was zu vermelden zu haben.
Natürlich muss ich gestehen - ich bin für solche Situationen denkbar gut gerüstet. Erstens interessiere ich mich für alles Mögliche und auch Unmögliche, da ich es in diversen Kurzgeschichten und auch RPGs einzubauen gedenke. Dementsprechend informiere ich mich auch über alles Mögliche und Unmögliche. Dann habe ich mir sagen lassen, daß meine rhetorische Begabung sich nicht verstecken muss. Und last, but not least - ICH muss mich nicht verstecken - weil ich es auch kaum kann. Zwei Meter groß, über zwei Zentner schwer und ungefähr der `Rügenwalder-Mühle-Typus´. Oder im Security-Fachjargon: Ich wirke ziemlich de-eskalierend.
Ob und wie jemand in solchen Sotuationen zur Tat schreitet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Aber natürlich gilt auch: Wenn es die typische intellektuelle Konkursmasse ist - und dann auch noch besoffen... Nun, die können unberechenbar sein. Mit sowas muss man rechnen. Da ist das zugegebenermaßen ungeheuer kreative `Verpiss´ Dich!´ noch die harmloseste Variante.
Dave:
Ich wette, es ging um den angeblich erfrorenen (?) Flüchtling, der tagelang anstehen musste, um überhaupt medizinisch versorgt zu werden.
Generell halte ich nicht viel davon, sich in fremde Gespräche einzumischen, weil doch die allerwenigsten Lust haben, plötzlich einen \"Wildfremden\" mitdiskutieren zu lassen und es dann eben entsprechende ablehnenden Reaktionen gibt. Zumal der Einwurf ja meist nicht der in der Diskussion vorherrschenden Meinung entspricht.
Einfach weitertrinken...Hohlbratzen in Bars zu treffen gehört leider zum allgemeinen Lebensrisiko.
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