Epochen > Absolutismus und Revolution
Viele Anfänger Fragen zu historischem Table-Top
Shapur:
Viel Spaß beim Suchen nach den richtigen Aufschlagsfarben. Denn wenn Deine Regimenter 1813 unterwegs waren, dann mit nicht-rheinischen Farben. Denn das Rheinland gabs für Preussen erst nachher. 1815 waren einigen Regimenter im Rheinland gerade dabei die Aufschlagsfarben zuwechseln und sind dann ohne Aufschläge in den Feldzug gegangen.
Riothamus:
Äh - ich rede die ganze Zeit von 1815. Und der Threadersteller auch. Sonst würde er nicht die Rheinländischen Einheiten erwähnen.
Und vorgeschlagen wurde, die Recherche von der Mont St. Jean-Seite zu übernehmen. Ich machte auf die Probleme mit verschiedenen Uniformen aufmerksam und Wassmann fragte nach der Darstellung auf dem Spielfeld, wozu ich mir Gedanken machte. Etwas ausführlicher, weil es ein Anfänger-Thread ist.
Und wir redeten über Regimenter, die eigentlich die ganzen Uniformen wechseln mussten. Weil sie Russisch oder Französisch oder Freikorps waren. Oder eben ganz anders gefärbte Husaren.
Wenn Du Informationen hast, dass irgendwo in bunten Regimentern Einheitlichkeit bei Aufschlägen hergestellt wurde, dann immer her damit. Und Truppen ohne Aufschläge? Davon habe ich noch nicht gehört. Die hätten ja ihre Uniform umschneidern müssen. Wo steht das?
Und welche Regimenter sind gemeint? Die Infanterie-Regimenter wurde meines Wissens neu aufgestellt. Die beiden hier erwähnten Kavallerie-Regimenter auch. Eben darum waren sie ja so bunt.
1. Rheinisches Nr. 25: Aus den Resten der Infanterie des Lützower Freikorps gebildet. Die Uniformen wurden noch aufgetragen, der Ersatz und die Offiziere trugen die korrekte Uniform.
2. Rheinisches Nr. 28: aus der Bergischen Infanterie. Es trug im Feldzug 1815 noch die alten, weißen Uniformen. (Ersatz siehe oben.)
3. Rheinisches Nr. 29: aus der Bergischen Infanterie. Es trug im Feldzug 1815 noch die alten, weißen Uniformen. (Ersatz...)
4. Rheinisches Nr. 30: aus der Russisch Deutschen Legion. Die Mont St Jean-Seite vertritt die Auffassung, dass noch die alten Uniformen getragen wurden. Ditfurth selbst schrieb, dass ihm gesagt wurde, es habe schöne englische Montierungen. Später bezeichnet er es als \"eines der schönsten Regimenter der Armee\" Daraus wurde anderenorts auf eine neue, preussische Einkleidung geschlossen. Aufgrund des Avatarbildes des Thread-Erstellers, hat Schinder dazu wahrscheinlich schon eine eigene Meinung.
Mehr Rheinische Infanterie gab es 1815 nicht. (Wobei natürlich die Bergischen Regimenter gemeint sein können...)
Zur Kavallerie muss ich später schreiben, da ich gerade weg muss.
Shapur:
Für 1815 ist der Osprey \"army of the lower rhine\" anzuschauen, hier werden die einzelnen Regimenter durch genommen. Alle Regimenter, die Du ansprichst hatten andere Aufschlagfarben als der Militärbezirk (Rheinland) dem sie zugeordnet waren.
Dieses musste mit \"Bordmitteln\" behoben werden, d.h. keine neue Uniform, sondern nur die Farben des alten Militärbezirks ab und die neuen dran. Und ab ging schneller, als neue dran zu machen und der Krieg kam dazwischen.
Bedenke Preussen war pleite, es gab zwar eine Uniformvorschrift, diese wurde aber in der Regel aus Geld und Materialmangel nicht umgesetzt.
Die ehem. Berg Truppen mussten Mäntel tragen, damit sie nicht von der eigenen Seite beschossen wurden.
Für die Truppen der russisch deutschen Legion ist anzumerken: Es waren Deutsche im russischen Diensten, die von England bezahlt und ausgestattet wurden. Daher englisches Tuch/Uniform/Montierungen. Hierzu der Osprey prussian milita, reserve and irreg. troops. Erst nach 1813 wurden diese in preussischen Dienst übernommen. Die Legion kämpfte 1813 in Norddeutschland.
Riothamus:
Wieso redest Du die ganze Zeit von 1813? Ich denke es geht um 1815?
Das Tragen der Mäntel bei den Bergischen Truppen wurde erst befohlen, nachdem man negative Erfahrungen mit eigenem Feuer, neudeutsch \'friendly fire\' gemacht hatte. Daher gibt es auch für den historisch korrekten Wargamer genügend Grund, die weiße Uniform zu zeigen. Das Regiment wird eben vor dieser Erfahrung dargestellt. Das mit den Aufschlägen stimmt bezüglich der ehemaligen Berger Infanterie wohl, wodurch die Uniformen noch weißer wurden.
Hier ein Foto vom Regimentsjubiläum 1912. Man sollte diese Uniformrekonstruktion allerdings mit den Knötelbildern abgleichen. Dann erkennt man, dass die Rekonstruktion nicht so ganz gelungen ist. Ich fand das Foto aber immer interessant. Vielleicht weil ich schon als Kind fasziniert war, dass man eine so alte Uniform auf einem Foto sehen konnte. Damals dachte ich natürlich, es wären Originalstücke.
Anzumerken ist, dass zumindest 1 Bergisches Bataillon rote Aufschläge hatte. Aber da 4 Bataillone zu 2en zusammengelegt wurden, wird man mehr wert auf Einheitlichkeit gelegt haben, zumal das rot einen falschen Ton hatte, wenn ich von der Kolorierung der Knötelzeichnung ausgehe. Allerdings ist die ja, je nach Auflage von unterschiedlicher Qualität. Die Darstellung von Mont St Jean würde ich hinsichtlich der Aufschläge korrigieren. Zumindest beim blauen Regiment. So könnte man vielleicht auch beides zeigen.
Die Quelle zu den englischen Uniformen ist ein Brief des Kommandeurs des 30. an seine Frau und datiert vom März 1815. Da die Schönheit der Truppe gelobt wird, und auch Preussen englische Uniformen importiert hatte, ist fraglich, welche Uniformen gemeint sind. Bekanntermaßen ein alter Streitpunkt, zu dem man sich so oder so stellen kann. Bei einem Teil der Legion ist nicht sicher, ob sie Ärmelaufschläge hatte. Dieser Teil soll aber wohl ins 31. Infanterieregiment gekommen sein. (Knötel zeigt bei der 2.\'Brigade\' daher den Teil der Ärmel nicht.) Der Rest hatte passend krapprote Aufschläge. Oder zumindest fast passend. 1815 wird es gereicht haben.
Die Lützower hatten keine farbigen Ärmelaufschläge.
Irgendwie bevorzuge ich Knötel und richtige Quellen gegenüber den Ospreys. In diesem Fall würde ich allerdings erst mal nachforschen, ob sich das Verständnis von Krapprot geändert hat, bevor ich die Angaben in den Ospreys verwerfe. Denn ich kenne mittlerweile recht verschiedene Farbtöne unter dem Begriff. Und DIN-Normen gab es im 19.Jh. noch nicht. Hinzu kommen natürlich regional unterschiedliche Farbauffassungen.
Wassmann:
Hallo Leute,
Leider habe ich nicht gewusst was ich mit meiner kleinen Frage hier auslöse. Sonst hätte ich sie mir verkniffen. Ein Hobby soll Spaß machen. Selbst bei der Zeit der napoleonischen Kriege kann man nicht 100 % korrekte Figuren darstellen. Wer stellt die Franzosen als das da was sie bei Waterloo waren ein zerlumpter Haufen. Oder Die englische Infanterie die durch den Regen marschierte und die Farbe der neuen roten Röcke die grauen Hosen eingefärbt hat. Ich glaube dass man sich ein gewisses Maß an Freiheit rausnehmen kann und sollte. Seine Truppen so darzustellen wie se Uniformiert sein sollten. Wenn es Abweichungen gibt innerhalb einer Einheit diese darzustellen z.B. Kompanie Farben oder wenn man dieses nicht mochte halt einheitliche Farben zu nehmen. Für Tipps und Hilfe, ist sicherlich jeder Hier im Forum dankbar. Auch für konstruktive Kritik kann hilfreich sein. Dabei sollten wir das wesentlichste nicht aus den Augen verlieren es ist ein Hobby und es soll Spaß machen. Wichtig ist das wir neu Einsteiger nicht verschrecken mit Haarspalterei und auch die Meinung anderer respektieren auch wenn man selber eine andere Meinung hat.
Liebe Grüße
Wolfgang
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln