Kaserne > Geländebau

Dunkel ward der Wald und voller Schrecken - wie baut man eine uralte Eibe, ein Tutorial auf D&B, nun auch mit 50% mehr Eichen!

<< < (4/5) > >>

Dareios:
Die Bäume sind überraschend flexibel im Kronenbereich. Klar, wenn sie auf den Boden fallen ist es aus, aber die eigentliche Schwachstelle ist das Seemoos. Ich behandle dieses mit Acrylmedium und Plastidip, dennoch bombenfest wird es natürlich nicht.

Da der Auftraggeber hier explizit Seemoos wollte, habe ich das so umgesetzt. In der Zukunft werde ich allerdings nur noch mit Draht für die feinen Äste arbeiten. Da das Mininaturlaub auch Volumen schafft, gibt es da auch in Sachen Aussehen kaum Abstriche. Dann geht höchstens msl etwas Laubnetz ab, aber das kann ja wieder angeklebt werden.
Fimostämme sind eigentlich nicht zu zerstören unter normalen Bedingungen. Eventuell könnte der Woodfiller unter Stress nachgeben, der ist aber auf eine Fimobasis aufgebracht und mit Acrylmedium überzogen.

D. h. für eure eigenen Bäume würde ich komplett alles aus Draht und Fimo machen und dann entsprechend die Rindenmethode nach verfügbarer Zeit wählen. Dann sollte eigentlich nichts passieren.

Ich plane die Bäume auch generell zu magnetisieren, d. h. es ist relativ unwahrscheinlich, dass sie einfach so umfallen, kommt aber auf die Stärke des Magneten an.

PumpkinBrother:
Also zunächst einmal - ganz großes Kino! Das sind ja wirklich absolut geniale Bäume. Ohne jetzt kleinkariert sein zu wollen möchte ich zu den Eichen anmerken, dass sie etwas gedrungen aussehen. Von der Form her eher wie Olivenbäume oder Korkeichen. Unsere heimischen Eichen sind etwas höher gewachsen und wenn sie einzeln stehen eher hoch als breit in der Baumkrone.

Dennoch ein absoluter Augenschmaus! Bitte mehr davon!

Riothamus:
Das liegt daran, dass unsere Eichen regelmäßig zurückgeschnitten werden. In aller Regel wird dabei übertrieben, um dies möglichst selten tun zu müssen und Unfälle zu vermeiden. Ich habe irgendwo ein vorher-nachher Bild. Vorher war die Eiche noch ausladender als die von Dareios, sie war etwa 25-30 Jahre nicht gestutzt worden und die schönste Eiche weit und breit. Dann wurde sie \"gebändigt\" und ist jetzt eher ein Skinhead als ein Baum. Normalerweise werden freistehende Bäume etwa alle 5 - 10 Jahre gestutzt, während Bäume im Wald nicht frei wachsen können. Städte und Gemeinden, sowie die Kirche sind da ziemlich rigoros, was auch auf Privatleute abfärbt. Im Nachbarort wurde vor ein paar Jahren jemand auf dem Kirchhof von einem Ast erschlagen. Unnötig zu sagen, dass das das eigentlich schon zu weite zückschneiden noch beförderte. Ich müsste auch ein Foto des Randes eines Eichenwalds haben. Neben dem Schützenplatz und dem Sportplatz musste er aus Sicherheitsgründen und damit recht rigoros gestutzt werden. Ich wollte den Unterschied festhalten. Ich suche mal danach und stelle die Bilder hier herein, wenn Dareios nichts dagegen hat. Vielleicht gibt das ja eine Vorlage für weitere Bäume.

In anderen Zeiten war das anders. Das Vieh wurde in lockeren Wäldern an den Rändern der Gemarkungen geweidet, wodurch der Baumbestand dort so locker war, dass die Bäume oft Platz hätten, sich zu entfalten. Und das herabfallenden Holz war wichtig als Feuerholz. Es war genau festgelegt, wer es nutzen durfte. Wurden einmal Bäume gefällt, waren auch dafür die berechtigten festgelegt. Bauholz wuchs allerdings bei den Höfen. Wenn ein Haus errichtet wurde, wurden die Bäume für einen Neubau gepflanzt. Noch heute gibt es um Kirchen herum oft Ringe aus Bäumen, hier vorwiegend Linden, die darauf zurückgehen, dass sie Holz oder Geld für eine Renovierung liefern sollen. Ein Nebeneffekt war, dass einzelne Höfe für fremdes Kriegsvolk getarnt waren.

Wälder zur Holznutzung wurden seit dem Hochmittelalter speziell dafür angepflanzt. Größere Waldgebiete, die der Jagd dienten konnten noch natürlich gewachsen sein. Beispiele wären die Senne und der Rheinhardswald. (Wobei es in der Senne auch Heide gab.) Die Höhen der Mittelgebirge wurden eher zur Weide für Rinder genutzt. Ein Teil des Teutoburger Waldes heißt Winfeld, was eine Bezeichnung für solche \'Tieflandalmen\' ist.

Vielleicht mache ich mal einen Thread auf, um mal das Aussehen der Landschaft vom Mittelalter bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts darzustellen. Wie man sieht, hat dass ja auch Einfluss auf die Gestalt der Bäume.

Dareios:
Ein interessantes Thema. Es ist ja wirklich sehr selten, dass man eine natürlich gewachsene Eiche antrifft, so ganz ohne Förster, Neubepflanzung, Landwirtschaft etc. Ich denke so eine Dokumentation der unterschiedlichen Wuchsarten wäre hervoragend, insofern dir hier Material vorliegt.

Die vorliegenden Bäume wurden auch als eher knorrig und gedrungen gewünscht. Wind, Wetter etc. sollen hier ihr Unwesen getrieben haben, so dass sich diese handgefertigten klar von gekauften, die eher dem Standard entsprechen, unterscheiden. Ich habe in sachen Höhe auch Kompromisse eingehen müssen, da ein wahrlich maßstäblicher Baum den Rahmen des Spieltisches sprengen würde in Sachen Höhe. ich würde sie also als Eichen sehen, die so durchaus in der Natur vorkommen (hier in Auckland gibt es einige Exemplare, die so aussehen), aber eben nicht unbedingt dem Archetypus entsprechen. Die Bäume sollen übrigesn quercus robur darstellen.

Bei der nächsten Vrsion mache ich sie vielleicht etwas höher und lasse auch gerne historische Aspekte einfließen.

Sönke:
Moin. Deine Arbeit im allgemeinen hat es mir echt angetan,aber deine Bäume sind das Beste was ich bisher gesehen habe.

Gruß Sönke

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln