Sweetwater Forum

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  • 28. MĂ€rz 2024 - 22:54:36
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Autor Thema: Dunkel ward der Wald und voller Schrecken - wie baut man eine uralte Eibe, ein Tutorial auf D&B, nun auch mit 50% mehr Eichen!  (Gelesen 13360 mal)

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Dareios

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Die BĂ€ume sind ĂŒberraschend flexibel im Kronenbereich. Klar, wenn sie auf den Boden fallen ist es aus, aber die eigentliche Schwachstelle ist das Seemoos. Ich behandle dieses mit Acrylmedium und Plastidip, dennoch bombenfest wird es natĂŒrlich nicht.

Da der Auftraggeber hier explizit Seemoos wollte, habe ich das so umgesetzt. In der Zukunft werde ich allerdings nur noch mit Draht fĂŒr die feinen Äste arbeiten. Da das Mininaturlaub auch Volumen schafft, gibt es da auch in Sachen Aussehen kaum Abstriche. Dann geht höchstens msl etwas Laubnetz ab, aber das kann ja wieder angeklebt werden.
FimostĂ€mme sind eigentlich nicht zu zerstören unter normalen Bedingungen. Eventuell könnte der Woodfiller unter Stress nachgeben, der ist aber auf eine Fimobasis aufgebracht und mit Acrylmedium ĂŒberzogen.

D. h. fĂŒr eure eigenen BĂ€ume wĂŒrde ich komplett alles aus Draht und Fimo machen und dann entsprechend die Rindenmethode nach verfĂŒgbarer Zeit wĂ€hlen. Dann sollte eigentlich nichts passieren.

Ich plane die BÀume auch generell zu magnetisieren, d. h. es ist relativ unwahrscheinlich, dass sie einfach so umfallen, kommt aber auf die StÀrke des Magneten an.
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PumpkinBrother

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Also zunĂ€chst einmal - ganz großes Kino! Das sind ja wirklich absolut geniale BĂ€ume. Ohne jetzt kleinkariert sein zu wollen möchte ich zu den Eichen anmerken, dass sie etwas gedrungen aussehen. Von der Form her eher wie OlivenbĂ€ume oder Korkeichen. Unsere heimischen Eichen sind etwas höher gewachsen und wenn sie einzeln stehen eher hoch als breit in der Baumkrone.

Dennoch ein absoluter Augenschmaus! Bitte mehr davon!
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Riothamus

  • König
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Das liegt daran, dass unsere Eichen regelmĂ€ĂŸig zurĂŒckgeschnitten werden. In aller Regel wird dabei ĂŒbertrieben, um dies möglichst selten tun zu mĂŒssen und UnfĂ€lle zu vermeiden. Ich habe irgendwo ein vorher-nachher Bild. Vorher war die Eiche noch ausladender als die von Dareios, sie war etwa 25-30 Jahre nicht gestutzt worden und die schönste Eiche weit und breit. Dann wurde sie \"gebĂ€ndigt\" und ist jetzt eher ein Skinhead als ein Baum. Normalerweise werden freistehende BĂ€ume etwa alle 5 - 10 Jahre gestutzt, wĂ€hrend BĂ€ume im Wald nicht frei wachsen können. StĂ€dte und Gemeinden, sowie die Kirche sind da ziemlich rigoros, was auch auf Privatleute abfĂ€rbt. Im Nachbarort wurde vor ein paar Jahren jemand auf dem Kirchhof von einem Ast erschlagen. Unnötig zu sagen, dass das das eigentlich schon zu weite zĂŒckschneiden noch beförderte. Ich mĂŒsste auch ein Foto des Randes eines Eichenwalds haben. Neben dem SchĂŒtzenplatz und dem Sportplatz musste er aus SicherheitsgrĂŒnden und damit recht rigoros gestutzt werden. Ich wollte den Unterschied festhalten. Ich suche mal danach und stelle die Bilder hier herein, wenn Dareios nichts dagegen hat. Vielleicht gibt das ja eine Vorlage fĂŒr weitere BĂ€ume.

In anderen Zeiten war das anders. Das Vieh wurde in lockeren WĂ€ldern an den RĂ€ndern der Gemarkungen geweidet, wodurch der Baumbestand dort so locker war, dass die BĂ€ume oft Platz hĂ€tten, sich zu entfalten. Und das herabfallenden Holz war wichtig als Feuerholz. Es war genau festgelegt, wer es nutzen durfte. Wurden einmal BĂ€ume gefĂ€llt, waren auch dafĂŒr die berechtigten festgelegt. Bauholz wuchs allerdings bei den Höfen. Wenn ein Haus errichtet wurde, wurden die BĂ€ume fĂŒr einen Neubau gepflanzt. Noch heute gibt es um Kirchen herum oft Ringe aus BĂ€umen, hier vorwiegend Linden, die darauf zurĂŒckgehen, dass sie Holz oder Geld fĂŒr eine Renovierung liefern sollen. Ein Nebeneffekt war, dass einzelne Höfe fĂŒr fremdes Kriegsvolk getarnt waren.

WĂ€lder zur Holznutzung wurden seit dem Hochmittelalter speziell dafĂŒr angepflanzt. GrĂ¶ĂŸere Waldgebiete, die der Jagd dienten konnten noch natĂŒrlich gewachsen sein. Beispiele wĂ€ren die Senne und der Rheinhardswald. (Wobei es in der Senne auch Heide gab.) Die Höhen der Mittelgebirge wurden eher zur Weide fĂŒr Rinder genutzt. Ein Teil des Teutoburger Waldes heißt Winfeld, was eine Bezeichnung fĂŒr solche \'Tieflandalmen\' ist.

Vielleicht mache ich mal einen Thread auf, um mal das Aussehen der Landschaft vom Mittelalter bis in die erste HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts darzustellen. Wie man sieht, hat dass ja auch Einfluss auf die Gestalt der BĂ€ume.
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Gruß

Riothamus

Dareios

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Ein interessantes Thema. Es ist ja wirklich sehr selten, dass man eine natĂŒrlich gewachsene Eiche antrifft, so ganz ohne Förster, Neubepflanzung, Landwirtschaft etc. Ich denke so eine Dokumentation der unterschiedlichen Wuchsarten wĂ€re hervoragend, insofern dir hier Material vorliegt.

Die vorliegenden BĂ€ume wurden auch als eher knorrig und gedrungen gewĂŒnscht. Wind, Wetter etc. sollen hier ihr Unwesen getrieben haben, so dass sich diese handgefertigten klar von gekauften, die eher dem Standard entsprechen, unterscheiden. Ich habe in sachen Höhe auch Kompromisse eingehen mĂŒssen, da ein wahrlich maßstĂ€blicher Baum den Rahmen des Spieltisches sprengen wĂŒrde in Sachen Höhe. ich wĂŒrde sie also als Eichen sehen, die so durchaus in der Natur vorkommen (hier in Auckland gibt es einige Exemplare, die so aussehen), aber eben nicht unbedingt dem Archetypus entsprechen. Die BĂ€ume sollen ĂŒbrigesn quercus robur darstellen.

Bei der nĂ€chsten Vrsion mache ich sie vielleicht etwas höher und lasse auch gerne historische Aspekte einfließen.
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Sönke

  • Kaufmannstochter
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Moin. Deine Arbeit im allgemeinen hat es mir echt angetan,aber deine BĂ€ume sind das Beste was ich bisher gesehen habe.

Gruß Sönke
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  • Lache nicht ĂŒber jemanden, der einen Schritt zurĂŒck macht. Er könnte Anlauf nehmen.........

Dareios

  • BĂŒrger
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Ich möchte kurz darauf hinweisen, dass eine pdf Version des Eiben Tutorials nun auch via dem Golden D6 Magazin vorliegt. Es ist inhaltsgleich, bietet aber ein portables und druckerfreundliches Format und natĂŒrlich ĂŒber 100 weitere Seiten Wargaming goodness!

@Sönke: Danke! Freut mich sehr, dass dir die BÀume gefallen.
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