Die sehen wieder schön aus. Das mit den Kettenhemden ist sowieso so eine Sache im Frühmittelalter.
Aber die Berechnungen Delbrücks, dass eine komplette Kriegerausrüstung den Viehbestand eines ganzen Dorfes kostete, sollten wir heute getrost beiseiteschieben. Er hat dabei sämtliche Änderungen der Wirtschaftsform und der Landwirtschaft ignoriert. Im Frühmittelalter lag der Schwerpunkt der Landwirtschaft auf dem Vieh, weshalb es mehr davon gab. Es gab auch keine Kleinbauern. Die wurden erst später erfunden. Und Waffen mussten nicht jede Generation neu angeschafft werden. Dass wenig Eisen benutzt wurde, liegt auch an Handelshemmnissen wie die fehlende Geldwirtschaft, unfreien Händlern, Bergregalien und einfach an der Findigkeit der Menschen, Alternativen zu finden, die sie selbst herstellen konnten.
Und schließlich muss auch nach den Ethnien unterschieden werden. Der Krieger, der jedes Jahr loszieht war besser gerüstet als der, der sich eher davor drückte. Anders ausgedrückt: Das volle Aufgebot konnte schon aus logistischen Gründen nicht zusammenkommen, was in einer besseren Bewaffnung der tatsächlich erschienenen resultieren konnte. Auf der anderen Seite war vorgeschrieben, welche Waffen ein freier Mann zu halten hatte. Wir wissen, dass sich viele in Unfreiheit begaben, um diese Lasten zu vermeiden. Es können die Forderungen also gar nicht allzu unrealistisch gewesen sein.
(Noch der Sachsenspiegel fordert vom Freien Waffenbesitz. Und das ist eine Kodifizierung des praktisch angewandten Rechts durch einen angesehenen Praktiker und keine von einem Königshof oder einer Adelsversammlung ausgehende Forderung wie andere Quellen.)
Schließlich ist noch die Frage, auf welche Freien sich die Forderungen und das Aufgebot erstreckte. Nicht nur bei den Angelsachsen gab es da gewaltige Unterschiede.
Ich setze den Kriegern Helme auf und ziehe den Veteranen Kettenhemden / Brünnen an, um sie zu unterscheiden. Das wirkt zwar passender, aber ob es tatsächlich immer passender ist, ist eine gute Frage. Konsequent durchgeführt ist es ganz sicher falsch, daher nur für meine generischen Figuren angewandt.