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Autor Thema: Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes  (Gelesen 2672 mal)

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Utgaard

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« am: 18. September 2016 - 12:02:54 »

Am Freitag haben wir bei Pedivere ein Chain of Command-Szenario gespielt und dabei auch nicht vergessen, das ein oder andere Foto zu schießen; das schöne Gelände und klasse bemalten Figuren stellten Pedivere, macaffey und KingKobra.


Ausgangslage:
Nachdem am 8. November 1942 die Alliierten unter dem Decknamen Operation Torch bei Casablance, Oran und Algier gelandet sind, sind damit die rückwärtigen Linien des Afrikakorps bedroht und Tunesien wird unmittelbar zum Kampfgebiet.

Die Kontrolle des Landes wird sich entscheidend auf den Verlauf des Feldzuges auswirken.
Im Zuge der geplanten Eroberung von Ghabes in Südtunesien werden am 16.11. deutsche Fallschirmjäger und italienische Fucilieri zu einer bewaffneten Aufklärung in Marsch gesetzt und können ohne Feindkontakt bis in Sichtweite von Ghabes vordringen, stoßen dann aber auf gleichstarken alliierten Gegner, Briten und Fremdenlegionäre.


Den Kommandeuren beider Seiten wird sofort klar, daß der Bahnlinie, besonders der hier ein Wadi kreuzenden Brücke, eine besondere Bedeutung zukommt und so kommt es an diesem Tag zu heftigen Kämpfen um diese Position (Szenario One: The Patrol).
 



Die Patrouillen beider Seiten versuchen in hartem Kampf sich jeweils die besten Ausgangspositionen zu sichern und die ersten Schüsse des Tages fallen.
Die mit Rangierarbeiten beschäftigen Eisenbahner bringen eiligst ihren Zug mitten auf der Brücke zum stehen und suchen schleunigst das Weite ...
 


Das namenlose Dorf - zumindes ist es das für die europäischen Soldaten, die zuvor nie einen Fuß in dieses Gebiet gesetzt hatten, wird von Fallschirmjägern besetzt und zur Verteidigung ausgebaut, ihre italienischen Verbündeten müssen mit einer kleinen gedeckten Stellung links davon Vorlieb nehmen, oder rücken über das Wadi in das Kampfgebiet vor.

 



Ihnen gegenüber richtet sich die gefürchtete Fremdenlegion ein, die Fallschirmjäger bekommen es mit britischer Infanterie zu tun, die den Achsenmächten ihre Versorgungs- und Rückzugsbasis Tunesien nehmen und damit den Feldzug in Afrika siegreich zum Ende bringen will.

Sowohl Legion, wie auch die Briten rücken sofort vor, aber während die Briten mit Bedacht angreifen und dabei jede Deckung nutzen (Tactical Stance), erfolgen die Angriffe der Legion rücksichtslos und mit vollem Elan, wie man es aus unzähligen Beschreibungen kennt.
 



Auch wenn die Briten bei ihrem Vorstoß jede Deckung nutzen, die das Gelände bietet, müssen sie doch der Feuerkraft der deutschen Fallschirmjäger einen hohen Blutzoll zahlen und ihr Elan kühlt sich merklich ab (angesammelter Shock), auch ein versuchter Sturm der deutschen Stellungen mit Handgranaten scheitert.
Der britische Kommandeur beschließt daraufhin. Nebel mit seinem Mörser vor die Stellungen der Fallschirmjäger zu schießen.
 


Auf der anderen Seite können die Italiener die entschlossen, aber vereinzelt nacheinander vorgetragenen Angriffe der Legion nicht nur wieder und wieder abweisen, sondern deren Sektionen nach und nach ausbluten, oder gefangen nehmen und selbst zum Angriff in Richtung Bahndamm vorzugehen, ohne sich dabei von eigenen Verlusten aufhalten zu lassen.

 



Und während auf der rechten Flanke das Gefecht erstarrt, kann der Tenente der Fucilieri am Fuße des Bahndammes eine der beiden Squadras für einen Angriff der Legionsstellungen sammeln (Abbau von Schock-Punkten).
Unerwarteterweise wollen die letzten beiden Sektionen der Legion aber zum Angriff übergehen, zahlenmäßig zwar unterlegen, sich ihres Wertes und Könnens aber vollauf bewußt.
Allerdings haben sie ihre Rechnung ohne den Tenente gemacht, der dies vorausgesehen und seine Squadra genau darauf vorbereitet hatte.
Kaum daß die Legionäre ein Hurra über die Lippen gebracht hatte, brach ihr Angriff auch schon im konzentrierten Feuer der Fucilieri zusammen, die den Legionären überraschend die Initiative aus den Händen gerungen hatten (die Italiener hatten mittlerweile einen Chain of Command Dice angesammelt, unterbrachen die Phase der Legionäre und konnten mit der kompletten Squadra feuern - zu dem Zeitpunkt waren das immerhin noch 2 LMG und ca. 8 Gewehre) .
 



Nach diesem Gemetzel waren von der Legion nur noch ein Team mit Gewehrgranaten einsatzfähig, daß die Fabrik besetzt hatte und deren Feuerwirkung nur recht begrenzt war, das Glück war an dem Tag eindeutig mit den unerfahrenen Italienern, die aber voller Elan waren.

Nachdem Bahndamm und Verladebahnhof eingenommen waren, war auch ein vorgschobener Einsatzpunkt (Jumpoff-Point) der Legion in Reichweite der Fucilieri und war damit für die Legion nicht weiter nutzbar.
 


Mit der rechten Flanke komplett gefallen und ohne Aussicht, die Kämpfe erneuern zu können und mit der Gefahr, von den eigenen Linien abgeschnitten zu werden, zogen sich die verbliebenen Truppen der Alliierten zurück und am 18.11. konnte Ghabes von Fallschirmjägern erobert werden.



Weitere Bilder sind auf meinem Blog zu sehen:
http://utgaards-blog.blogspot.de/2016/09/spielbericht-chain-of-command-tunesien.html

Qhorin

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #1 am: 18. September 2016 - 14:00:37 »

Hey,

schönes Gelände und schöne Bilder, und gut in die Geschichte eingebaut. Das Gefecht kann man gut nachvollziehen!
Von Chain of Command hab ich ja keine Ahnung, das scheint viel mit Moral und Initiative zu tun zu haben!?

Gerne mal mehr davon  :smiley_emoticons_joint:

Grüßles
Qhorin
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Pedivere

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #2 am: 18. September 2016 - 14:10:34 »

ja, korrekt

die allgemeine und spezielle Moral bestimmt die taktische Handlungsfähigkeit und Initiative des Verbandes den man befehligt.

Das Spiel war insofern irregulär als das zwei volle Infanterie-Züge auf jeder Seite mitgekämpft haben, üblich ist nur eins. Die Zusatzregeln dafür sind aber eher minimalistisch, das macht keinen großen Unterschied. Das Spielfeld war 210x130 cm, also etwas größer als die üblichen 180x120. Durch den Start der Erkundungsphase in direkt gegenüberliegenden Dritteln war das Gefecht auch recht schnell und blutig, es gab wenig Annäherungsmanöver. Aber so ist das halt auch gedacht bei Chain of Command.
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Koppi (thrifles)

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #3 am: 18. September 2016 - 23:35:34 »

Klasse Bericht mit Figuren, die auch noch auf meiner - doch sehr langen - Bemal To Do List stehen. :thumbsup:
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 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Pedivere

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #4 am: 19. September 2016 - 08:35:30 »

welche denn? Italiener Briten Deutsche oder Franzosen?
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Utgaard

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #5 am: 19. September 2016 - 09:24:38 »

Danke euch :)

Bei Fragen zu den Regeln selbst kann Pedivere am besten Auskunft geben, ich lerne da quasi noch. Aber das hab ich sofort gelernt: Initiative, Deckung nutzen und Teams nicht vereinzeln, damit sie nicht gezielt unter Feuer genommen werden können sind quasi überlebenswichtig in dem Spiel.

Und ja, das würde mich auch interessieren, was genau davon auf deiner Liste steht, thrifles ;)

Alfadas Mandredson

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #6 am: 19. September 2016 - 09:49:00 »

Schöner Bericht und Hammer Platte! Gerne mehr  :thumbsup:
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Die Geschichte hat bewiesen, dass es keine unbesiegbaren Armeen gibt.

Decebalus

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #7 am: 19. September 2016 - 11:50:56 »

Schöner Bericht! Chain of Command ist sowieso gut. Und sehr guter Einsatz einer Spielmatte als Untergrund. Das wellige Gelände kmmt sehr gut.

Und dazu gleich meine Frage: Die Matte wirkt so, als wäre sie für die verwendete Geländeform gemacht. So sind etwa (gut im ersten Bild zu sehen) die Hügelhänge alle dunkler als der Rest. Das gibt eine sehr stimmige Optik. Ist das so abgestimmt oder Zufall?
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Utgaard

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #8 am: 19. September 2016 - 13:10:26 »

Auch euch Beiden Danke.

Das ist die Matte, deren Bau Pedivere hier dokumentiert hat, die spezielle Frage müßte (und wird) er selber beantworten:
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=20039

Koppi (thrifles)

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #9 am: 19. September 2016 - 15:51:07 »

Auf jeden Fall die Fallis. Die möchte ich ja eh bemalen, auch später für ein Skirmish in Sizilien bzw. Süditalien.
Heisst also: Uniformmix zwischen noch grünem Knochensack, Tarnjacken etc. etc.
Die Franzosen hatte ich bei den Perries auch schon gesehen, und dachte mir, hmmhhh, wo kann ich die einsetzen ???
Dann hatte ich mal ein bisschen zu Leclerc und Tunesien gelesen, und dachte, eh voila.
Warum sollen es immer Briten sein?

Die habe ich ja in 15 mm (Motor Company für FoW).
Na und in 1/72 laufen schon seit meinem 8 Lebensjahr  :D  :D Planungen für eine Skirmish Truppe Afrikafeldzug zwischen Tommies und DAK.
Also bietet sich exakt Euer Szenario für einen anderen Maßstab an.
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DonVoss

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #10 am: 19. September 2016 - 15:58:18 »

Super cool geworden, toller Berricht und Klasse Tisch.... :thumbup:

Thanx,
Don
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Pedivere

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #11 am: 19. September 2016 - 18:42:10 »

vielen Dank für die Blumen

zur Matte - ja, korrekt, die erste Idee zur Matte war daß es an gegenüberliegenden Ecken Hügel gibt, allerdings sind die in dieser Version größer geworden wegen der Notwendigkeit, die Hügel größer und höher zu machen, damit die Brücke irgendwie stimmig ist. Das tut aber dem ganzen scheinbar nicht so viel Abbruch. Das ist aber die maximale Steigung des Hanges die so geht mit Zinnfiguren welche eine Metallscheibe als Basis haben. Ein paar kamen ganz schön ins Rutschen.
Ich bin selbst gespannt wie es in einer späteren Version aussehen kann, wo es mehr aber niedrigere Wellen gibt. Da wird die Färbung womöglich nicht so sehr passen. Ich hab aber als Alternative auch noch jede Menge Ziterdes Geländeteile die zur Not auch auf die ganz flache Geländematte draufkönnen.
Das Optimum wird wahrscheinlich sein wenn man vorgeschnittene Styrodurplatten unterlegt, denn die Matte ist sehr weich und \"anschmiegsam\".

Die Matte aus Leinen von Kingkobra, die wir in früheren Spielen verwendet haben ist wesentlich steifer und muß von unten weniger gestützt werden. Auf der ist uns aber auch nie langweilig geworden zu spielen, da haben wir seit letztem Jahr zwei Pazifik, drei Abessinien, ein Tunesien und ein Ägypten/Lybien Spiel gehabt, mit ganz unterschiedlicher Topographie.

Für was anderes als semiarid muß man aber wahrscheinlich wesentlich mehr grün draufpacken. Für \"richtige Wüste\" könnte es ruhig etwas heller sein. Ich experimentiere zZ mit Flicken die man drauflegen kann, gut möglich daß da irgendwann mal die Äcker und Weiden dazukommen. Bis jetzt hab ich noch nicht das farblich passende Tebbybärfell gefunden und zur Ackerfurche aus Acrylgummi hab ich auch noch nicht so die richtige Idee. Nächstes Jahr zur KONflikt in Langenfeld wollen wir allerdings ein größeres Spiel in dieser Art vorstellen, da kann man sich den Eindruck in haptisch und 3D verschaffen.

auf Wunsch noch ein paar close-ups
Deutsche Fallschirmjäger und britische Infanterie von macaffey
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1474306435 »
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Pedivere

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« Antwort #12 am: 19. September 2016 - 19:32:29 »

italienische Infanterie von KingKobra und französische Fremdenlegion (man wundert sich wer noch alles so Fremdenlegion hatte) von mir
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1474306753 »
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Two-Dice

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #13 am: 20. September 2016 - 13:21:49 »

Danke für den schönen Spielbericht. Die Platte sieht Sahne aus!  :thumbup:
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Ich bin auf der Suche nach Spielern mit Interesse an kampagnenbasierten und/oder historischen Spielen im Raum Kiel.
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Hveðrungr

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Chain of Command: Tunesien 1942, Patrouillengefecht um Ghabes
« Antwort #14 am: 23. September 2016 - 22:37:03 »

krass viel Aufwand betrieben, schick!
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just. don\'t.