Wenn ich es bisher recht verstanden habe, gab es bei den Hannoveranern wie auch bei den Hessen keine Grenadierbataillone. Bei gewissen Anlässen wurden einfach die wenigen Grenadiere (kronoskaf erwähnt 64 Gren. pro. Btl.) zu größeren Einheiten zusammengefasst - so war es zumindest am Beginn des 7-jährigen Krieges. In den Schlachtberichten von Fontenoy, Dettingen etc. sind mir solche Grenadierhaufen bisher noch nicht untergekommen. Aber Infos über die Zusammensetzungen der Einheiten im Österr. Erbfolgekrieg sind schon schwierig zu bekommen; bei Hannoveraner insbesondere.
Hab jetzt nochmal in meiner Lieblingsquelle geschaut.
Da wird ein Btl. Hannoveraner mit 812 Mann angegeben, das in 7 Musketier- und 1 Grenadierkompanien gegliedert ist. Die Masse der Linieninfanterie (19 Regimenter) bestand nur aus einem Btl.. Die Grenadiere standen stets samt den Zimmerleuten auf dem rechten Flügel und bildeten eine eigene Abteilung. Zwar war die Aufstellung in 4 Gliedern üblich, aber zum Feuern wurde das 4. Glied \"in die drei vorderen eindoubliert\"*.
Ob die Grenadiere wie in manchen anderen Staaten noch immer tatsächlich Granaten warfen, wird nicht erwähnt. Anders als bei den Briten hatten sie keinen Kartuschkasten vor dem Bauch, wohl aber den Behälter für die Zündschnur noch immer 1748 am Patronentaschenbandelier befestigt (bei Morier).
* Österreichischer Erbfolge-Krieg, 1740-1748. Nach den Feld-Acten und anderen authentischen Quellen bearb. in der Kriegsgeschichtlichen Abtheilung des K. und K. Kriegs-Archivs, S. 617
https://archive.org/details/p1sterreichisc01aust