Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 25. April 2024 - 16:45:11
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Seiten: 1 ... 5 6 [7] 8 9 ... 22

Autor Thema: Kleine Staaten für 1743-48  (Gelesen 40116 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.647
    • 0
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #90 am: 25. Februar 2020 - 10:03:55 »

Ja, toll, dass es hier was neues gibt!

Welches Regiment ist das? Warum tragen die teils weiße und teils blaue Röcke (auch unter den Füsilieren)? Tragen die Grenadiere teils Mithra, teils Fellmütze? Auf jeden Fall spannend - diese Diversität.
Die Bemalung wirkt etwas düster, vielleicht braucht es aber auch ein besseres Foto, aufgrund der Lichtsituation kann man nicht gut erkennen, wie es im Detail ausschaut.
Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #91 am: 25. Februar 2020 - 11:13:29 »

Welches Regiment ist das? Warum tragen die teils weiße und teils blaue Röcke (auch unter den Füsilieren)? Tragen die Grenadiere teils Mithra, teils Fellmütze? Auf jeden Fall spannend - diese Diversität.
Die Bemalung wirkt etwas düster, vielleicht braucht es aber auch ein besseres Foto, aufgrund der Lichtsituation kann man nicht gut erkennen, wie es im Detail ausschaut.
Es gibt vier verschiedene Uniformen hier.
1. Blaue Uniform mit weißen Rabatten und weißen Aufschlägen und weißem Unterzeug und Messingknöpfen. Grenadiere mit Mitramützen.
2. Blaue Uniform mit weißen Aufschlägen und weißem Unterzeug und Zinnknöpfen und Bärenfellmützen.
3. Weiße Uniform mit hellblauem Unterzeug und hellblauen Aufschlägen und hellblauen Rabatten.
4. Weiße Uniform mit roten Aufschlägen etc. (nur einmal dabei).

Der Hintergrund ist die Regimentsgeschichte.

1733/34 forderte der Kaiser die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen auf gemeinsam mit den diversen Linien des Hauses Reuss ein komplettes Infanterieregiment von 1.200 Mann für den Polnischen Thronfolgekrieg aufzustellen. Ein Grenadier dieses Regiments wurde 1734 in Heilbronn von Gudenus gezeichnet. Gudenus hat vorzugsweise Grenadiere/Eliten dargestellt. Von daher kann man davon ausgehen, dass die Grenadiere des Regiments 1734 noch Dreispitze statt Grenadiersmützen trugen.
Der Verbleib des Regiments ist zweifelhaft. Darum habe ich einer meiner Figuren nen Rock des Regiments verpasst(4.). Im Siebenjährigen Krieg hat es dieses Regiment scheinbar nichtmehr gegeben, denn S.-R. hat seinen Anteil an der Reichsarmee in klingender Münze abgegolten.

1734 forderte aber auch der Kaiser erneut die beiden Schwarzburger Linien und die Reussen zur Stellung eines weiteren Regiments auf.
Die Reussen verweigerten diesmal die Teilnahme mit dem Verweis auf die Belastung durch die hohen Ausfälle an der Rheinfront (kein Einsatz in Schlachten allerdings, aber hohe Verluste durch Krankheiten etc.).
Sondershausen und Rudolstadt aber fanden sich dazu bereit ein zweites Regiment zu formieren, welches nur 1.000 Mann stark sein brauchte. Scheinbar hatten beide fürstliche Linien jeweils 6 Kompanien zu stellen. Die Obristenstelle wurde von einem Sondershauser Offizier übernommen. Dieses Regiment wurde auf Wunsch des Kaisers zur Reichsexekution nach Mecklenburg-Schwerin geschickt.
Die Uniform des "Mecklenburger" Regiments ist durch eine Offiziersgalerie aus den frühen 1740ern in Privatbesitz überliefert. Viele Goldtressen auf weißer Uniform mit blauem Unterzeug etc.(3.). Die Fahne bei mir stammt auch von diesem Mecklenburger Regiment. Es sind auch originale Fahnen der Zeit in Schwarzburg erhalten(!).
1747 endete der Einsatz in Mecklenburg. Da die beiden Schwarzburger Linien keine solche Menge an Truppen finanzieren konnten, kam ein Subsidienvertrag mit den Niederlanden sehr gelegen. Allerdings konnte die von den Generalstaaten geforderte Mindestmenge an Soldaten offenbar nie erreicht werden. Das Regiment rückte mit einem Zwischenhalt in den Residenzen in die Niederlande, wo es Garnisonsdienste übernahm. Die Frage wäre, wann es zum Uniformwechsel kam. Jedenfalls wird allgemein geschildert, dass der Zustand der Truppe in jeglicher Hinsicht miserabel war, also Waffen und Uniformen und die hohe Desertionsrate schon in Mecklenburg. In den Niederlanden haben kaum 700 Mann gedient. Ob dann die beträchtliche Summe an Subsidien von den Niederlanden je ausgezahlt wurde, weiß ich nicht (je 10.000 fl. allein jede fürstl. Schatulle pro Linie).
Jedenfalls hat David Morier dann 1748 zwei Grenadiere des Regiments für den Duke of Cumberland zusammen mit den vielen anderen verbündeten Truppen in einem Heerlager gemalt (1.+2.). Spätestens 1747/48 konnten sich demnach Rudolstadt und Sondershausen nicht mehr auf eine gemeinsame Uniform einigen und so gibt es die oben erwähnten Unterschiede.

Ich habe daher versucht die eigenwillige Regimentsgeschichte und oft erwähnte Unzulänglichkeit der Ausstattung zu reflektieren versucht. Der Sponton des Unteroffiziers folgt grob einem Original im Zeughaus Schwarzburg. Daher ne Menge Greenstuff drauf wie auch bei den Patronentaschen auf dem Bauch der Grenadiere.

Die Militärgeschichte S.-Rudolstadts ist also sehr wechselhaft mit einem Höhepunkt 1734-1748 mit Beteiligung an 2 Infanterieregimentern und dann einer rigorosen Sparpolitik bis zum Ende des 18.Jh., die mehr oder minder zu einer Auflösung fast aller stehender Verbände führte (auch Hellebardiergarde und zuletzt sogar Grenadiergarde um 1807).
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.647
    • 0
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #92 am: 25. Februar 2020 - 17:48:24 »

Danke für die ausführliche Regimentsgeschichte! Schon irre 😉
Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #93 am: 26. Februar 2020 - 13:30:47 »

Ich hatte ne ganze Weile nach Bildquellen für sardinische Generäle gesucht.

Hier findet man was: http://www.bandieresabaude.it/Bandiere03102.html

Scheinbar trugen die Generäle Uniformen, die den Regimentern entsprachen, denen sie entstammten nur mit mehr Gold. Ausnahme könnten Festungskommandeure sein, die zumindest 1795/96 bereits eigene spezielle Uniformen hatten.

Ich finde ja, dass die sardinischen Uniformen herrlich bunt sind.
Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Guardia
« Antwort #94 am: 12. März 2020 - 08:48:05 »

Heute gibt es die piemontesische Garde.



Die Fahnen orientieren sich an einer Darstellung von 1747, die einen Gardisten mit beiden Fahnen zeigt. Andere Wargamer haben auch schon eine andere Kombination von Fahnen gewählt.



Ich mache die Tage mal eine Parade aller vier Bataillone der Piemontesen mit Artillerie. Dann sieht man vielleicht mehr davon.

Die Minis stammen von Revell und HäT.
Gespeichert

D.J.

  • Gast
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #95 am: 12. März 2020 - 13:14:49 »

Die gefallen mir :)  Die Banner sind klasse!
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.647
    • 0
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #96 am: 12. März 2020 - 16:42:03 »

Die Uniform sieht edel aus und die Fahnen finde ich auch toll!

Von HäT ist aber nur der Trommler, der Grenadier-NCO und ein Marschierer der Grenadiere? Ansonsten erkenne ich meine Ösies und Preußen von Revell wieder :)
Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #97 am: 12. März 2020 - 21:06:20 »


Von HäT ist aber nur der Trommler, der Grenadier-NCO und ein Marschierer der Grenadiere? Ansonsten erkenne ich meine Ösies und Preußen von Revell wieder :)
Bei den Grenadieren ist das ein Offizier und kein NCO, wenn ich das richtig sehe.

Der Trommler, ein Grenadier und einer der Fahnenträger sind auch von HäT.

Ich muss sagen, dass die HäT-Figuren zwar detailierter und sauberer gegossen sind als die von Revell, aber auch z.B. bei dem Grenadieroffizier ne hässliche Gussnaht übers Gesicht haben und der Kunststoff! Aua! Der ist so gummig weich, dass die Beine des Pferdes aus dem Stab-Set leicht biegen und irgendwie der Kunststoff sehr sehr schlecht klebt. Hab da schon mehrere Kleber ausprobiert und am Ende Greenstuff genommen, was man mit viel Farbe zum Glück nicht erkennt.
Gespeichert

D.J.

  • Gast
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #98 am: 13. März 2020 - 05:11:35 »

Ich muss sagen, dass die HäT-Figuren zwar detailierter und sauberer gegossen sind als die von Revell, aber auch z.B. bei dem Grenadieroffizier ne hässliche Gussnaht übers Gesicht haben und der Kunststoff! Aua! Der ist so gummig weich, dass die Beine des Pferdes aus dem Stab-Set leicht biegen und irgendwie der Kunststoff sehr sehr schlecht klebt. Hab da schon mehrere Kleber ausprobiert und am Ende Greenstuff genommen, was man mit viel Farbe zum Glück nicht erkennt.

 :o
Ach du scheiße! Da hätte ich inzwischen keinen Nerv beziehungsweise kein Auge mehr für  :(
Meinen Respekt, dass du da durchgehalten, und so ein Ergebnis erzielt hast!
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.647
    • 0
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #99 am: 13. März 2020 - 08:37:00 »

Gummi: ja, ab einem gewissen Zeitpunkt verwendete HäT dieses weichere Material... Da brechen dann Bajonette nicht so ab, wie bei Zvezda manchmal (die sind eher am härteren Ende der Range).
Die angesprochenen Klebeprobleme ergaben sich beim Ankleben von Armen? Bei einteiligen Figuren (sind ja doch noch immer fast alle) hatte ich da nämlich kein Problem (z.B. beim Verkleben auf Bases).

Die weichen Teile werden auf jeden Fall auch genommen - mit die schönsten marschierenden Chasseurs der Franzosen von HäT sind auch aus diesem Material - gut waschen, gut grundieren, nach Bemalung und Basierung ist es auf der Base dann egal, was das für ein Plastik war!
Gespeichert

D.J.

  • Gast
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #100 am: 13. März 2020 - 15:11:45 »

Auch wenn sich die Probleme nur auf einige Details erstreckten, hast du meinen Respekt dafür :)
Vielleicht liegt es an meinen Augen, aber ich hätte da keine Nerven mehr für. Und das Ergebnis deiner Mühen kann sich zudem wirklich sehen lassen :)

OT:
Ein wenig weine ich dem Maßstab ja doch hinterher :(
Aber ein Mann muss seine Grenzen kennen, und wenn ich sehe was du und Felix da vollbringt ... als Zaungast zusehen zu können ist auch ganz schön :)

Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Piemontesischer Brigadier
« Antwort #101 am: 14. März 2020 - 21:20:23 »


Dieser Brigadier ist scheinbar Kommandeur/Inhaber eines der vielen Fremdregimenter der piemontesischen Armee wie es der General von Leutrum, Verteidiger von Cuneo, war.

Gespeichert

D.J.

  • Gast
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #102 am: 15. März 2020 - 07:07:16 »

Sieht soweit gut aus, die Bilder scheinen nur leicht verwackelt?
Gespeichert

Maréchal Davout

  • König
  • *****
  • Beiträge: 5.647
    • 0
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #103 am: 16. März 2020 - 08:12:41 »

Schöner Brigadier! Pose und Mini gefallen mir, ist das der berittene Offizier aus dem HäT-Commandset? Er wirkt etwas groß im Verhältnis zu seinem Ross...
Gespeichert

Pappenheimer

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.914
    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Re: Kleine Staaten für 1743-48
« Antwort #104 am: 16. März 2020 - 11:06:22 »

Schöner Brigadier! Pose und Mini gefallen mir, ist das der berittene Offizier aus dem HäT-Commandset? Er wirkt etwas groß im Verhältnis zu seinem Ross...
Das ist die Mini, wo ich Greenstuff brauchte. Die Figur hat einen separaten Arm, der auch mit Revell-Modellbaukleber nicht halten wollte. Insgesamt ist das Pferd zwar recht klein, aber nicht kleiner als das von Revell aus dem Österreicher-Set. Die Figur wirkt aber auch im Verhältnis zum Pferd mit seinen dünnen Beinen eher bullig, was zum Eindruck, dass es zu klein sein könnte, beitragen mag.
Insgesamt sind oft die Pferde für normale Reitpferde des 18.Jh. oftmals zu dünn an den Beinen. Wenn man manche zeitgen. Darstellungen anschaut, dann hatte doch die Masse der Leute damals etwas, was eher an Brauereigäule von heute erinnert. Reiche Adlige und so haben sich aber offenbar schlankere, elegantere Pferde leisten können. Da machte dann vielleicht mangelnde Ausdauer und Robustheit der Rosse nicht soviel aus.
Gespeichert
Seiten: 1 ... 5 6 [7] 8 9 ... 22