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Autor Thema: Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf  (Gelesen 5090 mal)

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PumpkinBrother

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #15 am: 03. Oktober 2016 - 10:52:21 »

Ich denke es wäre hilfreich, wenn im Kugelhagel-Regelwerk mehr Beispiele drinnen wären, ähnlich das das oben von Westfront gezeigte.Ich habe mich auch anfangs schwer getan die Regeln zu lernen, und erst nach drei Spielen hatte ich einigermaßen Durchblick. Ich denke die Tatsache dass die überzähligen Erschöpfungsmarker wieder entfernt werden ist schon okay. Im Gegensatz zu anderen Systemen muss man bei Kugelhagel ja jedes Mal testen, wenn die Erschöpfungsmarker die Widerstandskraft übersteigen. Natürlich würfelt man manchmal niedrig, aber statistisch eben nicht.
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Wassmann

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In dem Punkt mit dem Nahkampf bin ich anscheinend unbelehrbar
« Antwort #16 am: 04. Oktober 2016 - 17:19:59 »

Hallo zusammen,

Ich wollte m ich erst nicht mehr melden weil ich  Davout sehr schätze als Historiker, und als Fachmann der Napoleonischen Zeitgeschichte. Er ist eine Bereicherung unseres Forums.

Aber ich bin nicht überzeugt dass meine Aussage mit dem Nahkämpfen nicht stimmt. Da die meisten Verletzungen nach einem Gefecht durch eine oder mehrere Stich in den Bauch erfolgten und zum Tode des Soldaten führten an zweiter Stelle fast schon unbedeutend in der Anzahl waren die tödlichen Säbelhiebe. Danach kamen tödliche Schlagverletzungen und als letztes tödliche Schusswunden.

Aufgrund dieser Statistik drängt mir die Vermutung auf das die Soldaten in der damaligen Zeit nicht zimperlich miteinander umgegangen sind. Um sicher zu stellen das das gegen über auch tatsächlich an seiner  vom Bajonett verursachten Stichverletzung stirbt wurde gleich mehrfach zu gestochen.
Auch glaube ich nicht das jede Einheit gleich bei dem Ansturm einer feindlichen Einheit eine Kehrtwende gemacht hat und geflohen ist.

Die Schussverletzungen der damaligen Zeit fanden sich an allen Körperstellen, was klar macht das es keine guten Schützen waren und/oder die Waffen nicht zielsicher. Auch denke ich dass viele Soldaten nach einer Schussverletzung Gliedmaße verloren haben aber meistens nicht daran gestorben sind.

Tschüss von der Nordseeküste

Wolfgang
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(leider zur Zeit nicht sehr aktuell
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DerAndereSkaby

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #17 am: 05. Oktober 2016 - 13:46:32 »

@Wassmann: laut http://www.napolun.com/mirror/napoleonistyka.atspace.com/infantry_tactics_2.htm


In 1807 during the war between France and Russia and Prussia, chirurg
Dominique Jean Larrey studied wounded on one battlefield and found most were caused by
artillery and muskets. Only 2 % of all wounds were caused by bayonets.



The damage inflicted during \"bayonet assault\" was most often executed by bullets.
Larrey studied one particularly vicious close combat between the Russians and the French and
found:

- 119 wounds from musketballs

- 5 wounds from bayonets



The wounds from bayonets were most often inflicted during pursuit or during attack on flank
of enemy and not in frontal clash. Most men could more easily kill an enemy who was running
away. Perhaps the sudden release of stress, when the enemy turned his back, so that he could
be struck without risk, turned his emotion into elation and rage. But during pursuit the
victorious troops became disorganized and vulnerable to counterattack.


Möglicherweise waren Wunden im Nahkampf tödlicher, weil man dem Feind ausgeliefert war, während beim \"Fernkampf\" Verwundete sich eher zurückziehen konnten; aber die reine Anzahl der \"Treffer\" war deutlich höher im Fernkampf.
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Pappenheimer

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #18 am: 05. Oktober 2016 - 14:09:46 »

Wurde in einer Doku zu Schlachtfeldarchäologie aber auch so benannt. Kann aber schon sein, dass halt bei der Archäologie nur die Toten untersucht werden, die vor Ort verscharrt worden sind und wenn nachsetzende Kavallerie einem den Schädel \"spaltet\" braucht man wahrscheinlich eher seltener erst noch ins Lazarett getragen werden. In dem einen Aufsatz zur Lineartaktik wurde ja auch behauptet, dass das Musketenfeuer erstaunlich ineffizient gewesen sei, weshalb man nicht nachvollziehen könne, warum nicht stärker auf Nahkampfwaffen wie Piken gesetzt wurde. Bei Musketenfeuer hat man allerdings auch häufig Streifschüsse, abgelenkte Kugeln und ähnliches, welche nicht unmittelbar außer Gefecht setzten aber späterhin durch Wundbrand und sonstwas dennoch tödliche Nachwirkungen entfalten konnten.
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preussischblau

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #19 am: 06. Oktober 2016 - 11:22:25 »

Hallo (Don)

Ein persönlicher Angriff ist nicht beabsichtigt. Aber ich habe es zugegebenermaßen überspitzt formuliert, denn ich habe das Gefühl, dass am entscheidenen Punkt des Ausgangspostings konsequent vorbei diskutiert wird:

- Es fallen Schadenspunkte/Wunden nach Beschuss einfach so weg, wenn ein Grenzwert erreicht wird.
- Der Moralwerttest negiert das Kräfteverhältnis nach dem Beschuss, nur ein kleiner Ausgleich von +1.

Wenn der Grenzwert erreicht ist (und ein erster MWT initiiert), dann spielt es keine Rolle mehr, wie viele Treffer eine Truppe einsteckt. Und in Sachen Abbildung der historischen Umstände kann mir niemand erzählen, dass eine Truppe immer in der gleichen Verfassung bleibt, egal, ob sie ein Mal oder mehrfach beschossen wurde. Diese durch dauernden Beschuss stattfindende Schwächung von Moral und Kampfkraft wird einfach beiseite gewischt. Um Umkehrschluss werden Aktionspunkte einer Einheit verschwendet, wenn sie trotz erfolgreicher Aktion keine Änderung der Situation erreichen können.

Es ist NICHT möglich, eine Einheit mürbe zu schießen. Denn die überzähligen Treffer werden negiert und ein neuer Moralwerttest wird initiiert, mit exakt den gleichen Modifikatoren wie vorher (Grenzwert war ja nach der ersten MWT schon erreicht). Egal, wie viele Treffer die Einheit einstecken muss, die Vorzeichen für den Test bleiben immer gleich! Das meine ich mit Mensch-ärgere-Dich-nicht: Das Glücksmoment zählt, es bleibt unverändert, und die vorher durchlaufenen Schritte im Spiel ab dem ersten MWT spielen überhaupt keine Rolle.

Natürlich muss irgendwann man eien Entscheidung herbeigewürfelt werden, aber wenn dabei der bisherige Schlachtverlauf keine Rolle spielt, überwiegt das Würfelglück, und das macht es für mich sehr unattraktiv.

Gruß, Stefan
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Pappenheimer

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #20 am: 06. Oktober 2016 - 11:42:12 »

@ Preußischblau
Dann schau Dich doch einfach nach nem anderen Regelwerk um. D.h. das haben auch schon andere vor Dir getan.
Siehe: http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=18622
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=17336&highlight=
Es gibt zahlreiche Regelwerke zum Siebenjährigen Krieg - ich gehe mal davon aus, dass Du immernoch das vor allem favorisierst. Welche, wo man mehr würfelt (Black Powder), welche mit wenigem Würfeln (Maurice, Honours of War) - zumindest mein Eindruck bei den Spielen. Spiele mit vielen Miniaturen, die man benötigt (Black Powder), evtl. wenigen (HoW, auf jeden Fall Maurice) und sehr wenigen (Volley and Bayonet). Manche sind konkret auf den Siebenjährigen geschrieben (HoW, Die Kriegskunst, Der Alte Fritz Rules ... von Jim Purkey, Minden Roses), andere umfassen einen größeren zeitlichen Rahmen, bieten aber Siebenjährigen Krieg auch an (Black Powder, Maurice). Support findest Du wahrscheinlich zu allen diesen Regelwerken.
Bringt aber m.E. nichts, an den Spielmechanismen eines Systems rumzukritteln, wenn die einem nicht behagen. D.h. man kann abwandeln, aber es nutzt ja nichts, wenn einem bestimmte Aspekte so arg widerstreben, deswegen darauf rumzuhacken. Der Markt ist ja weiß Gott groß genug, dass man sich sein Lieblingssystem rauspicken kann. Viele sind sogar kostenlos zu bekommen.  :thumbup:
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DonVoss

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #21 am: 06. Oktober 2016 - 12:04:24 »

Hallo Stefan,

ich hatte deinen Ursprungspost schon so verstanden: erfolgreicher Beschuss sollte mehr Modifikatoren generieren.

Hier gehen unsere Ansichten über den historischen Wert von Beschuss eben auseinander. Der Autor und die meisten Spieler scheinen das ähnlich zu sehen.
Mit deinem Ansatz würde der Beschuss eben sehr stark werden.
Meine Erfahrungen aus vielen KH-Spielen: Beschuss ist sehr gut abgebildet und passt sich super in den Gesamtrahmen des Spiels ein.

Wenn du anderer Ansicht bist, würde ich dir vorschlagen, das einfach mal auszuprobieren. Wenn es deinen Geschmack trifft, mach es zur Hausregel und spiel so.

Für mich war Beschuss für manche Konflikte manchmal sogar zu stark....;)

Cheers,
Don
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preussischblau

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Kugelhagel Regelfrage: Fernkampf
« Antwort #22 am: 06. Oktober 2016 - 13:59:16 »

Moin
Jargold und Wassmann hatten ja ähnliche (Frust) Erfahrungen und modifizieren daher das Spiel, und da habt ihr natürlich recht, ich werde es genauso machen, oder eben ein anderes System verwenden. Jeder nach seiner Fasson. Viele Elemente an den KH Regeln find ich ja gut, und mit der einen oder anderen Anpassung lässt sich regelbedingter Frust bestimmt vermeiden, am Ende soll ein Hobby ja Spaß bringen.
Gruß, Stefan
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