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  • 05. Juli 2025 - 22:43:57
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Autor Thema: Frieden für Galliläa - Invasion im Libanon 1982 - Merkerva Step by Step Teil 3 und fertig :)  (Gelesen 2491 mal)

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Hanno Barka

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So, heute hab ich die Merkervas fertig bekommen. Also auf zum letzten Teil des Step by Step \'s ;)

Der nächste Arbeitsschritt ist Chiping, also das Simulieren von abgeblätterter Farbe, das meist an besonders beanspruchten Stellen auftritt. Wieviel Farbe man ablättern lässt ist Geschmackssache, aber man sollte im Hinterkopf behalten, daß moderne Militärfahrzeuge weniger lang im Einsatz sind als Panzer im 40K Universum, aber jeder wie er mag.

Ich verwende als \"Untergrund\", der durchkommt eine Mischung aus Vallejo Burned Red und Black Grey, verdünne auf Obersartige Konsistenz und trage es mit einem Stück Schaumstoff auf:


Der improvisierte Schaumstoffpinsel  macht ganz von selbst ein unregelmäßiges Muster:




Als nächste kommt eine Staubschicht auf das Modell. Da kommt wieder Ölfarbe zum Einsatz. Ich nehme für Staub eine Mischung aus Titanweiß und lichtem Ocker (ca. 4:1). Im Gegensatz zum streaking wollen soll das ganze aber nicht ölig/ schmierig aussehen, sondern trocken wirken. Dazu übersättige ich das Bindemittel der Farbe mit weiterem Pigment. Am liebsten nehme ich dafür Asche - kann man günstig nach einer Grillfeier abgreifen, oder wenn man raucht aus dem Aschenbecher :) Es wird solang Asche in die Farbe eingerührt bis man eine bröselige Paste hat:


Danach wird die Farbpaste mit Trepentin verdünnt, bis sie die Konsistenz von wässriger Milch hat - am Glasrand abstreifen, die runter rinnende Farbe sollte leicht transparent sein:


Damit das Modell großzügig bestreichen:


Man sollte aufpassen nicht allzuviel Farbe in die Rillen zu bekommen, sie sollte den dunklen Ölwash dort nicht völlig überdecken. An den Rädern und Ketten darf man hingegen recht großzügig sein. Dann das Modell gut durchtrocknen lassen (3 - 4 Stunden) Der Effekt ist im Vorhinen schwer abzuschätzen, eventuell brauchts einen 2. Wash um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. (Wie immer beim Modell und Figurenbemalen sind 2 dünne Aufträge besser als 1 dicker)
Nachdem alles gut durchgetrpcknet ist den \"Staub\" von unerwünschten Stellen mit einem Wattestäbchen entfernen, bzw \"Muster\" in den Staub machen. Da die Farbe viel zu viel \"Pigment\" für das vorhandene Bindemittel hat, lässt sie sich recht leicht abrubbeln. Man kann jetzt auch Vertiefungen die zuviel vom Staubgemisch abbekommen haben mit dem Wattestäbchen \"reinigen\".


Ok, fast fertig! Vor dem Versiegeln mit Mattlack kommt noch eine Dreckschicht auf Ketten und Räder. Das mache ich mit losen Farbpigmenten. In diesem Fall grüne Erde - passt imo gut zum Libanon. Ich verwende grunsätzlich  Pigmente aus dem Künstlerbedarf. Das sind die gleichen wie aus dem Modellbauhandel, man hat aber mehr Auswahl und der Preis ist deutlich niedriger.
Bei einem Spielmodell tue ich mir nicht allzuviel Mühe an - ich trag einfach auf die Stellen wo der Dreck drauf soll Vallejo Pigmentbinder mit einem Pinsel auf (mattes Acrylmedium sollt genauso gut funktionieren) und stippe dann das Pigmentpulver mit einem alten weichen Pinsel drauf. Immer eine Alte Zeitung oder besser eine Box unterlegen, sonst verteilt sich das Pigmentpulver auf dem Arbeitstisch und man hat noch viele Wochen Freude damit. :smiley_emoticons_pirate2_biggrin:




Den Pigmentbinder danach so 20min antrocknen lassen und das Pigmentpulver mit Haarspray (super starker Taft, Billigmarke) anfixieren. (Sonst löst sich das Pulver beim Lackieren auf).
Jetzt alles nochmal mindestens eine Stunde trocknen lassen (über nacht trocknen lassen schadet auch nicht) und dann mit Mattlack versiegeln. (Wenn man Lack aus der Dose nimmt, sollte man mindestens 2, 3 Tage damit warten, sonst besteht gefahr, daß die Lackschicht \"anläuft\" und milchig wird. Beim Auftragen mit Airbrush hatte ich das Problem nie.

Zu guter letzt werden, nachdem der Lack getrocknet ist noch die MGs und ein paar Kanten (v.a. die an den Luken und Scharnieren) mit einem weichen Bleistift dezent metallisiert, und auch die Kanten der Ketten bekommen damit eine Auffrischung:


Ich denke für ein Spielmodell war das jetzt Aufwand genug, irgendwann muß da mal gut sein - das heißt die Merkervas sind fertig! :D









Und noch ein Gruppenbild vom Zug:


Feedback welcome :)

Quasi-ps: Während der Trockenzeiten hat auch die IDF an Mannstärke hinzugewonnen:

Da man in fortgeschrittenen Alter bei diesem Maßstab auf Spieldistanz Spezialwaffen wie SAW oder Granatwerfer nur schwer erkennen kann, werden Figuren mit solchen Waffen dezent mit einem zusätzlichen Tuft auf der Base markiert ;)

Over and out! ;)
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

Alfadas Mandredson

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Wahnsinn was für einen aufwand du für deine Panzer betreibst! Danke auf jeden fall schon mal für das Tutorial. :clapping:
Werde das Projekt mit Freude weiterverfolgen.
Grüsse
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Die Geschichte hat bewiesen, dass es keine unbesiegbaren Armeen gibt.

Hanno Barka

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Merci vielmals!
Das mit dem Aufwand täuscht allerdings ein wenig, der is halb so schlimm. Die meist Nettoarbeitszeit verschlinngen immer noch der Zusammenbau und die Basis/ Detailbemalung. (Und um die kommt man ohnehin nicht herum) Das Weathering braucht selbst bei 3 Modellen gleichzeitig selten mehr als 20 min  pro Arbeitsschritt und teilweise, wie bei den Kantenhighlights mit Bleistift nicht mal 5 Minuten. Insgesamt dauerts halt ein paar Tage, weil die Sachen halt immer wieder zwischendurch trocknen müssen, aber in der Zeit hat man damit keine Arbeit und kann sich anderen Figuren oder sogar dem Realife (!) widmen.  :smiley_emoticons_pirate2_biggrin:
Ansonsten find ich ein bisschen Mühe kann man in die Dinger schon investieren, weil in dem Maßstab sind das dann doch die Centerpiecemodelle.
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