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Autor Thema: Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert  (Gelesen 7134 mal)

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steffen1988

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #30 am: 16. Februar 2017 - 17:47:39 »

Zitat von: \'Riothamus\',\'index.php?page=Thread&postID=244082#post244082
Die Piken, deren Fähnlein meist die Wappenfarben der Oberst-Inhaber wiesen, verschwanden um 1704 gänzlich aus der Bewaffnung der Infanterie, um etwa 60 Jahre später bei den Scharfschützen der Grenz-Regimenter wieder aufzutauchen.
Das finde ich jetzt aber interessant, davon höre ich zum ersten mal. Sollte das wirklich Stimmen wäre das sehr bemerkenswert.

Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #31 am: 16. Februar 2017 - 18:01:38 »

Darum habe ich es gepostet.

Interessant ist auch die Schweinsfeder des Russischen Bombardiers hier.
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Riothamus

steffen1988

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #32 am: 16. Februar 2017 - 18:09:59 »

Die Russen haben ja noch lange nach 1700 Bardichen wie Schweinsfeder benutzt bzw an die Musketiere ausgegeben.

Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #33 am: 16. Februar 2017 - 18:13:51 »

Da ich das selber gepostet hatte, sollte darauf zu kommen sein, dass es um den Gegenstand selbst geht. Seine Form in dem Fall.
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Riothamus

steffen1988

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #34 am: 03. März 2017 - 20:57:10 »

Laut Rick Priestley sollen Britische Regimenter in Nordamerika und Indien Piken noch nach 1705 verwendet haben. Selben gilt wohl auch für die Franzosen in Nordamerika.

Liege ich richtig in der Vermutung das es bei den Österreichern um 1700 keine Gardeinfanterie gab?

Gab es eigentlich Staaten die das Spundbajonett übersprungen haben und gleich von Schweinsfeder (oder nichts dergleichen) zu Tüllenbajonetten gegriffen haben? Abgesehen von den Schwden, die erst nach 1700 Bajonette eingeführt haben.

Waren Schweinsfeder eigentlich ein deutsches Phänomen?
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1488576932 »
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Pappenheimer

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #35 am: 07. März 2017 - 17:42:54 »

Ich habe da mal eine Frage zu den Piken. Bei Brzezinski ist von 3,5cm Durchmesser der Piken die Rede, die sich in Schweden befänden. Das scheint uns sehr gering. Per Googlen habe ich nur etliche Angaben zu Gewicht und Länge, nicht aber zum Durchmesser gefunden. Hat jemand dazu Infos - am Besten mit Quelle?
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Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #36 am: 07. März 2017 - 18:58:04 »

Schon Delbrück ist dem nachgegangen, weil er erhaltene Piken als Vorbilder für das Sarissen-Exerzieren mit den Berliner Sportvereinen genommen hat. Dazu schreibt er in der Geschichte der Kriegskunst. Die genaue Stelle habe ich nicht im Kopf. Es kann auch sein, dass er es erst genauer beschreibt, wenn er zu den Piken kommt. Ich kann gerade nicht nachsehen.
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Riothamus

Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #37 am: 07. März 2017 - 21:17:48 »

Ortenburg, Waffen der Landknechte gibt keine Dicke an. Aber er bildet S. 84/85 Pikeniere aus dem Triumphzug Maximilians, S. 87 einen Stich Dürers, S.92 ein Bild Knötels und S. 96/97 die entsprechenden Tafeln Wallhausens ab. Da sind die Piken einheitlich ein klein Bisschen dicker als zwei Finger dargestellt, also deutlich dicker als 3,5 cm. Auf anderen Abbildungen gibt es auch dünnere Piken, aber die genannten dürften die Besseren Zeugnisse sein.

In Müller, Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806 - Die Bewaffnung, Berlin 2001 sind 3 Piken aus dem Berliner Zeughaus abgebildet. Die Stärke habe ich am Ende der Schaftfedern gemessen. Die anderen Angaben sind angegeben:

Inventarnummer W 2812, W 2810, W 2814
Länge                   493 cm,  495 cm,   494 cm
Klinge mit Schaftfeder 55 cm, 63 cm, 57 cm
Gewicht               2700 g,    2270 g,   2770 g
Stärke                  3,86 cm,  3,56 cm, 3,86 cm

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Piken zu den Enden hin dünner wurden. Die Abbildungen enden etwa 1,5 cm unter der längsten Schaftfeder.
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Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #38 am: 08. März 2017 - 09:03:36 »

Vielen Dank, Riothamus!

Ich hatte gelesen, dass 3,5cm stimmen könnten.
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Riothamus

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #39 am: 08. März 2017 - 12:58:02 »

Eine der Piken ist ja recht nah dran. Ich halte mal weiter die Augen offen. Es könnte nämlich sein, dass es wie bei der Länge auch auf die Zeit ankommt, was mir eben erst klar wurde. Nur ist die Stärke meist nicht genannt, da sie ja in der Mitte stärker sind.
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Riothamus

Blüchi

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #40 am: 09. März 2017 - 07:57:41 »

Denke das die ein oder andere Pike doch in einem Museum zu finden sein wird.....oder evtl mal bei ein Verein fragen. Tippe auf eine durchschnittsdicke von rund 5cm...schließlich muss mann die ja auch gescheit in def Hand halten und soll nicht wie ein Zahnstocher nach der kleinsten Berührung zusammen klappen.
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Utgaard

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #41 am: 09. März 2017 - 09:52:29 »

Ich melde mich mal aus der Reenactment-Praxis - die 3,5cm als durchgängige Schaftstärke halte ich persönlich für zu gering, das kommt höchstens zum sich verjüngenden Ende hin, um die 7cm halte ich für die Mindeststärke bei passendem langfaserigen Holz.

Bei uns waren es nur Speere - bei 3,5cm Schaftstärke hätten sich die Schäfte bei einer Länge von 2,5 bis 3m schon durch das Gewicht der Speerspitze wie eine Hängelampe verbogen.
Man darf auch die wirkenden Kräfte beim Kampf nicht unterschätzen - selbst Schäfte aus Esche, die wir aus jahrelang gelagerten Bohlen dann durch Hobeln dann herausgearbeitet haben, gingen schonmal zu Bruch, wenn man damit auf Schilde stößt, der gegner sie mit Schwerthieben nach unten schlägt, um ein Zustoßen unmöglich zu machen etc.
Und bei Piken reden wir hier von ganz anderen Längen, wo nochmal deutlich höhere Kräfte wirken.



Das ist aber wie gesagt nichts historisch fundiertes, sondern Praxiserfahrungen für Maximallängen bis ca. 3m.

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #42 am: 09. März 2017 - 10:20:32 »

Ein Anruf beim Grazer landzeughaus sollte aufschluss geben, was so die durchschnitts Pike misst.
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Pappenheimer

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #43 am: 09. März 2017 - 11:19:11 »

Die Frage ist eben, ob die Museen die Originalschäfte haben. Die Piken, die heute in den Museen ausgestellt werden, haben meistens nicht mehr die Originallänge und ob irgendwas außer der Spitzen original ist, ist eben zweifelhaft. Als Maßstab könnte auf zeitgen. Abbildungen dienen, dass sie von den Menschen der Zeit meistenteils gut umfasst werden konnten. Die waren ja damals deutlich kleiner als der Durchschnittsmann heute. Also ich schätze, dass ich 4-4,5cm noch gut umfassen kann. Ich habe mal The Sealed Knot angeschrieben, ob die durch ihre Zusammenarbeit mit Museen mehr dazu wissen.
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Blüchi

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Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
« Antwort #44 am: 09. März 2017 - 13:57:05 »

Soweit ich mich noch erinnern kann werden die rund 6000 Stangenwaffen bis auf etwa 100 waagerecht in Regalen gelagert und alles originale. Muss da irgend wann mal wieder hin.....allein die Masse erschlägt einen gerade zu und läst jeden hobby Historiker ein fettes grinsenins Gesicht zaubern...
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