Eigentlich wollte ich warten, bis ich auch Artillerie und Kavallerie präsentieren kann, aber da ich dem Don gegenüber vollmundig über von ihm inspirierte Reis-Truppen geschrieben habe, will ich schon mal die bisherigen Regimenter präsentieren.
Die erste benutzte Technik ist schon überholt. Entstehen sollen Briten und Franzosen für Waterloo. Wegen der unterschiedlichen Farben der Musiker sind Britische Regimenter auch in Reiskorngröße anzusprechen. Ich habe mich für die 3. Division unter Carl von Alten entschieden. Das hat lokale Gründe. Ihm gehörte das hiesige Schloss. Ja, obwohl er nicht katholisch war. Der Bischof hatte sich einst von den von Alten mit Reitpferden bestechen lassen. Aber das ist eine andere Geschichte. Außer Britischen Regimentern (5. Brigade, 2.Bat. 30. Regt. Cambridgeshire, gelber Tambour, 2./33. 1st Yorkshire, Weiß, 2./69. South Lincolnshire, Blaßgrün, 2./73. Highland, mittleres Grün) sind die KGL (1. Leichtes Bat., 2. Leichtes Bat., 5. Linienbat., 8. Linienbat.) und Hannoveraner (Osnabrück, Grubenhagen, Bremen (ein Teil trug Grün), Verden, Lüneburg, Feldjägercorps) dabei vertreten. An Artillerie waren der Division 10 9Pfder und 2 Haubitzen zugeteilt. Bei der Kavallerie muss ich noch mal sehen, ob es im Zentrum besonderes zu beachten gibt.
Was auf französischer Seite in Reiskorngröße unterscheidbar ist, muss ich noch schauen.
Mit Reiskörnern kann man Masse machen. Oder größere Schlachten auf kleinen Tischen. Oder Reise-TT. Oder statt 120cm*180cm 30*45 cm. Jedenfalls habe ich die Basen erstmal auf 1 cm im Quadrat zugeschnitten. Wie sich herausstellte, ist die Infanterie schnell gebaut und schnell gemalt, also schnell zu reformieren, sollte es nötig werden. Erst mal zwei Armeen für Kugelhagel. 30*45 oder größer.
DonVoss hat das ganze ja auch durch ein Streichholzschachtel-TT inspiriert. Aber auch er war nicht der erste mit Reiskörnern als Minis: Einen Versuch findet man im
Wargaming Depot. Das Hantieren mit Pappstreifen ist mir zu umständlich, Artillerie und Kavallerie überzeugen nicht wirklich. Don hat da Modeliermasse genommen, also habe ich das auch versucht.
Mittlerweile wurde die Technik fortentwickelt. Aber ich beginne mit der Infanterie V1. Erst mal das Material:
Da die Technik veraltet ist, nur kurz: Modelliermasse auf Basen, Reiskörner hineindrücken, bemalen. Die Basen auf den folgenden Bildern sind richtig Old School, abgekupfert bei diversen alten Museumsmodellen von Städten/Festungen. Schwarz grundiert, kräftig mit braun und grün gebürstet. In dem Maßstab reicht das und sieht \'klassisch\' aus. So feines Streu gibt\'s eigentlich nicht und vielleicht kommen stattdessen ein paar Büsche. Aber erst mal sollen einige Regimenter fertig werden. zerfrettelte und gefärbte Teddybärinnereien können immer noch aufgeklebt werden, wenn das Projekt soweit gelungen ist. Also: Pappe für die Basen, Tesazeugs als Modelliermasse (fragt nicht, die war schon angebrochen, Sonderangebot aus dem Aldi), Draht als Fahnenstangen (ein Bisschen dick, aber ich habe Bedenken, ob dünnerer hält) und Reis als Minis. Dazu Leim zur Reparatur und Farbe und man erhält:
Einige Mankos sieht man sofort: Der Don hat damals gleich 5 Körner nebeneinander stellen können. Mir ist das nicht gelungen. Rechts vorne sieht man ein abgebrochenes Reiskorn. Wer Muße hat, der achte darauf, dass er keine Körner mit Sprung nimmt. Man kann das durchaus sehen. Die Reparatur ist höchst frickelig, wenn sie denn überhaupt gelingt. Jemand mit ruhigerer Hand wird die Gesichter besser bemalen und die Ausrichtung in Reih und Glied benötigt Übung. (Falls jemand es nicht so gut sieht: Das sind Verlustmarker, keine Plänkler. Aber mit Reiskörnern könnte man einen echten Plänklerschirm gestalten...)
Fazit: Der richtige Weg, die falsche Methode. Jedenfalls für mich. Also Infanterie V2.
Streich- resp. Bastelhölzer statt Modelliermasse:
Streichhölzer auf die Länge der Basenbreite schneiden, Reiskörner auf der Unterlage ausrichten, in meinem Fall 5 nebeneinander. Eine karierte oder linierte Unterlage erleichtert das. Expressleim auf die Hölzer und diese auf den Reis drücken:
Nach ein paar Sekunden das ganze Hochnehmen und die Körner ausrichten. Nach ein oder zwei Versuchen geht das alles wunderbar, wenn man darauf achtet, die Körner nicht mit beleimten Fingern auszurichten. Ein liegengebliebenes Korn kann recht leicht wieder hinzugefügt werden, also keine Panik.
Wenn der Leim soweit trocken ist, die gleiche Prozedur mit der anderen Seite. Da auch Expressleim erst später ganz hart wird und die Klebestellen klein sind, nicht zuviel Druck ausüben. Schließlich auf die Base kleben. Nach etwas über 2 Stunden hatte ich folgendes Bild vor Augen:
Schon roh ein wesentlich besserer Eindruck als die V1.0. Vier Regimenter à 60 Mann und je 6 Gefallene als Marker. Ein Problem ist noch die Haltbarkeit des Drahts für die Fahnen. Aber auch da bin ich zuversichtlich. Man achte bei den Streichhölzern auf gerade Seiten, sonst stehen die Soldaten schief.
Ich denke, richtig bemalt wird auch das Bastelholz nicht auffallen. Das sollte dann auch gerade Linien ergeben. Wer nicht solch kleine Basen wie ich möchte, hat da natürlich ein Vorteil beim Aussehen, aber ich denke die Technik für Infanterie ist mit der Version 2.0 erst mal ausreichend entwickelt.
Bemalt wird getreu meinem Turnus erst, wenn die 1:72 Schleuderer so weit sind, und auch etwas in 15mm bemalt ist. Das System zeigt schließlich schon erste Erfolge.