Die Minis sind toll geworden. Mit den zu dunklen Farben habe ich immer selbst Probleme. Denn je kleiner der Maßstab ist, muss man die Farben immer mehr aufhellen. In Zeiten der Tarnfarbe und bei weniger bunten Uniformen fällt das weniger auf, aber im 18. Jahrhundert und zur Napo-Zeit, macht es sich schon bemerkbar. Bei Schwarz ist natürlich immer die Frage, wie mutig das gemacht werden soll.
Die Hosen sind wirklich toll gelungen. Das Lederzeug bestand übrigens aus Juchtenleder. Da das damals nur aus Rußland kam, war es eine teure Angelegenheit und ist ein Beispiel dafür, dass die Kontrolle von Rüstungsgütern schon damals nicht funktionierte. Hier ist beim Bemalen das Problem, dass es gegenüber der Uniform nicht zu sehr hervorstechen darf und dennoch weiß wirken soll. Da deine hellen Hosen einfach toll geworden sind, würde ich mir hierbei weniger Sorgen machen und das Lederzeug noch heller gestalten. (Für Weiß gab es eine einfache Technik, es "sauber" zu halten: Jeden Morgen Kreide auf die Problemstellen! Juchtenleder gab es in weiß, schwarz und braunrot. Aufgrund des Mangels wichen die Preussen für einige Zwecke -z.B. Regendeckel der Musketen- auf das sonst vom Militär verschmähte rotbraun zurück. Zu den Franzosen kann ich zu Mangelerscheinungen beim Lederzeug wenig sagen. Es scheint kein großes Problem gewesen zu sein, da preußische Einheiten auch lagerndes weißes Lederzeug erbeutet haben. Das kann natürlich auch eine Ausnahme gewesen sein.)
Da, wie gesagt, die Originalfarben bei den Minis zu dunkel wirken und man damals keinen Farbton genau herstellen konnte, ist der genaue Farbton aber eine künstlerische und keine historische Entscheidung. Das im Hinterkopf macht Vieles leichter.
Bei der Frage Einheitlichkeit oder Durcheinander ist auch alles okay. Da widerstreiten ja die einheitliche Ausgabe neuer Uniform, Mangelwirtschaft in Kriegszeiten und Versorgungsprobleme auf dem Feldzug. Natürlich hat da jede Einheit ihre eigene Geschichte, aber wer will schon so weit recherchieren, wenn die Minis nicht ins Museum sollen?
Die Basegestaltung ist für Napo sehr gut gewählt und passt in viele Landschaften. Wie die Minis nach Bommel und Abzeichenfarbe anzuordnen sind, geht aus dem Beipackzettel der Perry-Box hervor, wenn ich es recht im Kopf habe. Das mit dem beidseitigen Klebeband ist eine gute Idee, um flexibel zu bleiben.
Auch die Briten sehen gut aus. Da musst du dran denken, dass die Schwalbennester für die Flankenkompanien waren, also ans rechte und linke Ende der Formation gehören.
Ganz grobe Schnitzer kann ich somit nicht erkennen und für Knöpfchenzählen bei Franzosen müsste ich selbst nachschlagen. Das ist aber auch etwas, was dann nach und nach dazukommt. Eine Abzeichen- oder Knopffarbe kann meist schnell korrigiert werden. Bei meinen Preußen habe ich die Farbe der Säbelscheiden auch nachträglich geändert.
Darum sind deine schönen Minis ein schönes Beispiel für alle, die überlegen, bei Napo einzusteigen: Das geht durchaus.