Die Sonderregeln Rachsüchtigen Mönche kennst Du ja schon. 12 Mönche als Bauern. Die Mischung mit Bauern-Minis sehe ich nicht als problematisch an, solange sie nach der Sonderregel gespielt werden. Aber auf Dauer sähen da 12 Mönche besser aus. Klöster waren nicht so schlecht besetzt wie heutzutage. Und Mönche sollten Recht schnell zu bemalen sein... Die Story mit geplündertem Kloster und Dorf passt schon. Aber schau mal bei Wikipedia unter St. Galler Klosterplan. (Sozusagen die älteste erhaltene Bauzeichnung.) Damals war ein Kloster vom Umfang her schon eine richtige kleine Stadt und von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Nicht nur vom Kloster abhängige Bauern siedelten sich in der Nähe an. (Im späteren Deutschland versprachen damals nur Bischofssitze und Klöster reiche Beute. Sonst ging es eher um Tribute der christlichen Herrscher und Sklavenfang wie später in Afrika.)
Eine Abtei ist einfach ein Kloster, dem ein Abt vorsteht. Abgesehen von Prioreien, die quasi Außenstellen eines Klosters waren, galt das damals für den überwiegenden Teil der Klöster. Oft werden in der Umgangssprache aber auch Prioreien, denen ein Prior Vorstand, als Abtei bezeichnet. Zum Beispiel hatte das Kloster Korvey u.a. eine Priorei in Marsberg, an deren Altar sich Thankmar, der ältere Bruder Ottos des Großen, während der Auseinandersetzung mit seinem Bruder 938 flüchtete. Unter Umgehung der Regel, dass in einer Kirche niemand getötet werden darf, wurde er mit einem Speerwurf durch ein Fenster getötet. Wilde Zeiten, auch wenn Otto wider Erwarten den Täter bestrafte. In Engand sollte es zur Zeit Deiner Anglodänen mit den Klöstern ähnlich gewesen sein, auch wenn die Regeln dort abweichen konnten.
(Sonst ist es auch denkbar, dass Du die Mönchsmodelle einfach als normale Krieger einsetzt. Als Veteranen wäre vielleicht übertrieben, aber natürlich auch denkbar. In den Regeln wird ja keine Kleiderordnung vorgegeben, kämpfende Geistliche sind belegt und Übertreibungen bei Saga drin. Ob das auf einen Turnier oder von jedem Spieler akzeptiert wird, ist eine andere Frage. Historisch ginge es. Ich habe sogar schon mal über eine Mönchswarband nachgedacht.)
Geistliche sollten kein Blut vergießen. Das hätte auch andere Konsequenzen. Herrschaftsrechte drückten sich u.a. in Grafschaften aus und auch Bischöfe bekamen Grafenrechte verliehen. Ein Graf war im Frankenreich Mandatsträger des Königs, wie heute Parlamentsmitglieder Mandatsträger des Volkes sind. Er hatte für Ordnung zu sorgen, dass Aufgebot der Grafschaft zu organisieren und anzuführen, sowie Recht zu sprechen. Da aber Bischöfe kein Blut vergießen dürften ernannten sie Hochvögte, die die Grafschaftsrechte für die Bischöfe wahrnahmen. Allerdings usurpierten sie diese so sehr, dass die Bischöfe schnell Kontrolle und Einkünfte verlieren könnten. Ich beschreibe das so ausführlich, weil der Grundsatz, dass Geistliche kein Blut vergießen sollten, schon mal angezweifelt wurde.
Ganz durchhalten ließ sich das nicht. Wer reiste tat besser daran, bewaffnet zu sein. Geistliche nahmen Stäbe, Knüppel und ähnliche Waffen, um sich im übertragenen Sinne an das Verbot zu halten. Das setzte sich allgemein aber erst nach oder am Ende der Wikingerzeit durch. Deinen Mönchen kannst Du ruhig Speere, Messer u.s.w. in die Hände drücken.
Bei den Normannen galt ein Knüppel als Rangabzeichen eines Anführers. Nach einer Erklärung vom Stock des Zenturio entlehnt. Angeblich übernahmen diesen die Bischöfe. Das ist aber nicht belegt. Der Streitkolben war ganz einfach die reiterliche Waffe, mit der man nicht schnitt oder stach. Gleichsam die Version des Stabes des wandernden Mönches für Berittene. Und da dürfte wohl die eigentliche Erklärung zu suchen sein, dass Bischöfe und Äbte diese Waffe nutzten. Es geht dabei um friedlichere Zeiten und das führen von Schwert und reiterlicher Lanze bedarf langer Übung. Ein Streitkolben war ganz einfach auch leichter zu handhaben und Geistliche übten sich im Gegensatz zu Rittern nicht ständig in der Kampfkunst. Wie gesagt: das war in einer Zeit, als es nicht mehr ganz so wild zuging.
(Schattenfechten und das durchgehen der Huten waren für Ritter so allgegenwärtig, dass König Philipp sich 1208 sicher fühlte, als Otto VIII. von Wittelsbach in seiner Gegenwart das Schwert zog und mit Übungen begann, um ihn dann aus Rache für die Auflösung seiner Verlobung mit der Königstochter Kunigunde zu erschlagen. Kunigunde war erst 6 Jahre alt, es ging nur darum, dass sich der Wittelsbacher zurückgesetzt fühlte. Ein Jahr später erschlug ihn der Reichsmarschall Heinrich von Kalden für das Reich Rache nehmend in einem Getreidespeicher an der Donau bei Kelheim. Der Leichnam wurde, um eine Bestätigung zu verhindern in einem Fass aufbewahrt, bis fromme Mönche ihn stahlen, um ihn zu bestatten. Weniger wilde Zeiten als das Frühmittelalter bedeutete noch immer ganz schön wild.)
St. Martins Mantelteilung gehört nicht zum Thema. Martin war römischer Offizier. Aber er wollte aussteigen und ins Kloster gehen. Vorher wollte er seine weltliche Habe verschenken. Er war da also noch kein Geistlicher. Zum Zeitpunkt der Mantelteilung besaß er an Luxusgütern nur noch Pferd, Schwert und Offiziersmantel.
Im größten Teil der Dark Ages achtete man aber nicht darauf. Schau mal in die Bibel: Woher hatte Petrus auf dem Ölberg das Schwert? Auch in der Antike musste der Reisende wehrhaft sein, weshalb auch die Jünger bewaffnet waren. Und die Stelle kannte nun wirklich auch damals jeder Geistliche. Gibt den Mönchen also ruhig das ein oder andere Schwert. Es geht um die ganz wilden Zeiten des Mittelalters.