Brief des Maréchal de Saxe (von mir gespielt) an seine Mätresse:
\"Ich weiß, Sie lesen lieber von Musik und Theater, aber da dieser Brief von mir kommt, hoffe ich, dass sie ihn nicht allzu ungnädig aufnehmen.
Heute trafen wir auf den Feind. Ich hatte beschlossen das Dorf Rocoux so rasch wie möglich einnehmen zu lassen. Dafür befahl ich Clermont-Tonerre mit seiner Reiterbrigade zu attackieren. Doch dieser Narr verweigerte zweimal das Vorrücken! Oh, wie hätten wir die Hannoveraner über den Haufen werfen können mit 4 Treffen Reiterei! Aber nein!
Immerhin rückte die Brigade Navarre unter Mortemart vorwärts, aber zu langsam.
Sie wissen wie wenig ich davon halte, wenn sich unsere Infanterie auf ein Feuergefecht mit dem Feind einlässt und dann auch noch mit Hannoveranern, die hinter Mauern und Zäunen verschanzt sind!
Endlich bewegte sich Clermont-Tonerres Brigade. Allerdings zu spät! Batthyà ny war ebenfalls vorgerückt und empfing unser erstes Treffen der Reiterei.
Nach einem kurzen Nahkampf wurden die Spitzen beider Seiten zurückgeworfen. Es war an der Zeit, dass ich den versprengten Männern vom Mestre-de-Camp-Regiment ins Gewissen redete.
Derweil war die Spitze der Brigade Navarre dermaßen zusammengeschossen, dass sie im Nahkampf gegen die Verteidiger von Rocoux vernichtet wurde.
Die Dragoner-Brigade unter Clermont-Gallerande hatte keine Platz um sich zu entfalten und kam garnicht ins Gefecht.
Immerhin vertrieb das heftige Artilleriefeuer von Mortemarts 8-Pfündern die Hannoveraner aus Rocoux.
Zum Glück litt in diesem Augenblick Batthyány offenbar an Selbstüberschätzung und ließ mit seinem verbliebenen Kürassierregiment attackieren. Dieses traf auf unser 2. Treffen. Doch auch unser 3. Treffen von Clermont-Tonerre\'s Brigade konnten wir vor bringen und mit vereinten Kräften wurden die österreichischen Bentheim-Kürassiere in die Flucht geschlagen!
Die Brigade Artois kam in Feuerreichweite und begann ein unnützes Feuergefecht mit den Hannoveranern links von Rocoux.
Als besonders erfolgreich erwies sich meine Flankenbewegung, die ich mit unserer leichten Infanterie machen ließ. Diese durchquerten rasch die Ravine. Da Trips nicht seine Brigade sinnlos opfern wollte, indem er sich zusammenschießen ließe, musste er sie zurücknehmen.
Jedoch warf der Prinz von Lothringen nun seine Reservetruppen nach Rocoux hinein. Er hatte wohl beabsichtigt mich zu umgehen und von rechts am Dorf vorbei Navarre\'s Kolonne zu attackieren. Doch dies hatte unser Artilleriefeuer verhindert.
Kurz vor Einbruch der Nacht gelang es noch das hannoveranische Regiment links von Rocoux durch unsere Ãœberzahl niederzuringen.
Doch im selben Moment scheiterte der Bajonettangriff eines Bataillons unter des Salles an dem heftigen Feuer der Österreicher.
Somit hielten die Feinde ihre Stellungen - freilich unter hohen Verlusten, die um so mehr wogen, da sie schon von vornherein unterlegen waren.
Hätte Clermont-Tonerre rechtzeitig angegriffen, so hätten wir Rocoux einnehmen können ehe die beiden österreichischen Infanterietreffen heran waren. Ich werde einen ernstlichen Brief an den König schreiben und das Verhalten dieses Mannes zu rügen wissen.
Adieu meine Teure! Ich hoffe Ihnen sobald als möglich bessere Nachricht aus Flandern schicken zu können.
De Saxe\"