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Wo sind die Großschlachten?

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el cid:
Mir persönlich macht die Komplexität eines Regelwerks kein Kopfzerbrechen, ist also auch kein Abtörner.
Ich finde u.a. General de Brigade sehr fein, auch wenn viele stöhnen. Mir sind\'s nur zu große Units.

Wir hatten jahrelang mit Napoleonic Wargaming von Bruce Quarrie Spaß (erschienen 1974!), und haben da ewig und 3 Tage herumgeschraubt, bis es 15 Jahre später eigentlich eher unser Baby war.
Blücher spielen so weit ich weiß ein paar in Wien-Umgebung, zumindestens haben sie\'s gekauft, bei uns im Club konnte es nicht Fuß fassen.
Wobei hier im Club Englisch (leider) eine Hürde bei vielen Sachen ist.
Was natürlich wieder (bis zu einem gewissen Grad) Kugelhagel/Steinhagel erklärt.

Für 1689-1720 verwenden wir Beneath the Lily Banners (Barry Hilton), welches ich sehr stylisch für die Periode finde, darunter/darüber hinaus eher nö.
Nachdem die Regeln nicht wirklich umfangreich sind, ging diesmal auch Englisch, meistens aber halt learning-by-doing.

Für Polish Renaissance wurde es, nach langen Irrungen, gottseidank By Fire & Sword, auch wieder stylisch für genau diese Periode, oder eher dieses Jahrhundert.
Da ist Englisch das Problem, weil viele Regeln, und nicht unbedingt einfach, drum spielen es halt nur verhältnismässig wenige.
Und nachdem einige \"Säulen\" des BF&S ausgefallen sind, wird das Big Battle auf der Late Fall am 11.11.2017 auch fallen. Leider.

Dafür gibt es dort halt verstärkt Kugelhagel und Battlegroup.
Auch schön.  :thumbsup:

Pappenheimer:

--- Zitat von: \'Riothamus\',\'index.php?page=Thread&postID=257338#post257338 ---
Ja, verschiedene Maßstäbe sind interessant, aber würden den Thread sprengen. Für mich ist das Sweetwater auch ein wenig das 28 mm-Forum. Jedenfalls jenseits des WW2.

--- Ende Zitat ---
X(  ;)   Das spielt doch garkeine Rolle, wenn es nicht um die Spielfläche geht. Ob ich jetzt 15mm, 20mm oder 28mm, ja sogar ob ich 10mm rumschiebe ist doch beim Aufwand ähnlich. Man muss ab einer gewissen Anzahl an Einheiten einfach mehr Bases anfassen, ob diese jetzt größer oder kleiner sind, ist doch egal.

ich finde, dass es hier viele Spieler im Sweetwater gibt, die eben nicht 28mm spielen. Ein paar der für mich optisch beeindruckendsten Großschlachten, die ich bisher hier im Forum gesehen habe, sind die in 15mm von Sorandir und von Schlendrian (habe ich mir das richtig gemerkt?), jedenfalls diese Spiele, die am Beginn des 30-jährigen angesiedelt waren und mit Father Tilly ausgetragen worden sind.  :)

Razgor:

--- Zitat von: \'BodeGier\',\'index.php?page=Thread&postID=257203#post257203 ---
1. Platzfrage - wir benutzen 1,80m x 3,60m - wie ist Euer Erfahrungswert?
2. Figuren - da jeder Mitspieler Eigene hat, ist der Bemalungsgrad verschieden - ?
3. Zeit - sollte an einem Abend möglich sein?
4. Anzahl der Einheiten ?
5. Streng Historisch oder ?
6. Gelände wie - ?
--- Ende Zitat ---


Habe in unserem Club etliche historische Szenarien (Napo und ACW) für 4-6 Spieler organisiert und ein paar Mal bei größeren
Schlachten (die über ein Wochenende gingen) mitgemacht. Daher ein paar wenige Anmerkungen von mir:

Zu 1. Platzfrage:  

Kommt stark auf das Szenario, den Maßstab und die Spielregeln an.

Es gibt Regeln wie Age of Eagles (Eine Fire+Fury-Variante für die Napoleonische Zeit) da ist eine Einheit = 1 Brigade
und ein Element = 150-200 Mann. Da lassen sich mittelgroße Schlachten natürlich mit weniger Minis spielen als mit Black Powder.
Bei den LASALLE-Regeln von Sam Mustafa ist eine Einheit mit 4-6 Elementen = 1 Bataillon. Je nachdem wie die Skalierung der Einheiten
ist braucht man eben mehr oder weniger Minis.

Der Maßstab ist für mich bezügl. des Platzes ein weiteres wesentliches Element. Bei 28mm braucht man eben mehr Platz als bei
15mm oder bei 6mm, logisch.

Daher kann man DIE richtige Antwort auf den Platzbedarf nicht geben, da es immer darauf ankommt wie die Prämissen und der
Zeitrahmen für das Spiel sind.

Zu 2. Figuren + Bemalungsgrad:
Bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe, daher antworte ich nach bestem Wissen und Gewissen...
Alle Figuren müssen bemalt sein, wenn sie historisch genau passen umso besser. Ich hätte allerdings keine Hemmungen
Französische Napos mit Shako auch in einem 1805er Szenario aufzustellen. Ganz sicher werde ich meine rd. 500 Franzosen
nicht 2 x aufstellen einmal mit Shako und einmal mit Zweispitz  :D

Zu 3. Zeit - sollte an einem Abend möglich sein?
Kommt darauf an was du willst. Wenn wir uns ein Wochenende Zeit nehmen, dann kann die Schlacht auch über 2 Tage gehen.
Ich persönlich mag es lieber schneller, max 1 Tag, besser 3-6 Stunden. Aber auch hier kommt es auf die Auswahl der
Schlacht bzw. des Szenarios an und auf die Regeln an. Das kann man ja steuern.
Die meisten meiner Schlachten sind an einem Abend fertig.

4. Anzahl der Einheiten ?
Meiner Erfahrung nach sollte jeder Spieler mindestens 4, max. 10 Einheiten führen. Darunter wird es langweilig und wenn du
2 Einheit verlierst wird es eng. Darüber dauert es länger und man braucht eher 2 Spieltage dafür.
Aber nochmal, es kommt auf die Regeln, die Regelkenntnis und das Szenario an, dass man erstellt und spielt.
Das kann man alles nach Geschmack steuern.


5. Streng Historisch oder ?
Reine Geschmackssache. Bei historischen Schlachten hast du weniger Arbeit als Anbieter, da es viele fertige Szenarien im
Netz gibt, die man anzapfen kann. Daher waren die meisten von mir angebotenen Spiele historisch.
Ich habe aber auch schon \"what-if\"-Schlachten angeboten. Die letzte war z.b. die Schlacht von Wertingen, die ich in einem
anderen Kriegsschauplatz verlegt habe mit z.T. anderen Kriegsteilnehmern. Die Originalschlacht fand in Bayern statt
zwischen Österreichern und Franzosen, ich habe sie in den Balkan verlegt mit Österreichern gegen Osmanen.
Hat hervorragend geklappt, da das Grundthema Infantrie gg. Kavallerieverbände gleich war.


6. Gelände wie - ?
Verstehe die Frage leider nicht. Was meinst du genau damit ?
Dass das Gelände zum den historischen Geländegegebenheiten passen muss ist klar, sonst ist es keine historische Schlacht  ;)


Sonstiges:

Mit am wichtigesten ist für mich die Schaffung einer passenden Athmosphäre für die Spieler.
Was für eine Position hat der Spieler ?
Was ist der Hintergrund des Spiels ?
Was für eine Aufgabe hat er und was ist sein Ziel innerhalb welcher Zeit ?

Ich erstelle immer schriftliche Briefings für jeden einzelnen Spieler. Das Schriftstück übergebe ich in einem kurzen
Gespräch jedem einzelnen Spieler und weise Ihn in die Situation ein. Was er daraus macht ist seine Sache.

Ansonsten bin ich i.d.R. Spielleiter und spiele selber nicht mit. Dafür helfe ich neuen Spielern bei den Regeln,
entscheide bei Regelunklarheiten, simuliere den \"Fog of War\", arrangiere Sondersachen wie schlechtes Wetter,
Flankenmärsche, überraschende Events, Kommunikationsprobleme, usw.  So wie bei einem Rollenspiel eben.
Jeder Spieler hat natürlich die Handlungsfreiheit mit seinen Truppen zu machen was er will, aber er muss
manchmal mit welchselnden und/oder überraschenden Situationen klarkommen, wie im echten Leben eben
die Generäle damit klarkommen mussten. Ein fertiges Szenario über eine gut recherchierte Schlacht und eigene
Recherchen helfen mir bei der Gestaltung des Spiels.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist eine gute Szenario- und Schlachtengestaltung wichtig für den Spaß der
Spieler und für ein schönes Wargamingerlebnis. Die Spieler sollten eintauchen in die jeweilige Situation und
in ihre Rolle als General.

Im übrigen, wenn wir im Club spielen dann informiere oftmals meine Spielkollegen vorher NICHT welche
Schlacht wir spielen. Dadurch haben alle die gleichen Vorraussetzungen (Das geht natürlich nicht bei einem
Spielwochenende...). Nach Ende der Schlacht gibt es i.d.R. noch ein Abschlussbriefing, in dem ich erzähle
wie es bei der echten historischen Schlacht abgelaufen ist und was im Spiel anders gemacht wurde. Daraus
ergeben sich auch noch interessante Gespräche mit den Spielern was deren Intention war.

Ob das jetzt bei der Orga einer \"Großschlacht\" hilft oder nicht weis ich nicht so genau. Ist eh eine Frage
der Definition was Groß ist oder nicht. (Früher war eine Großoffensive sowas wie die Operation Bagration...heute
sprechen die Nachrichtenfuzzies von Groß-Offensiven, wenn 1 Batallion Milizen ein Dorf im Irak angreift  :D  )

Vielleicht helfen die Infos aber bei der Erstellung eines Szenarios bzw. eines Mehrspieler-Abends ?

el cid:
In den frühen 80ern haben wir Ancients in 15mm gespielt, nach WRG Ancients 6th Edition, auch mindestens 1 Big-Battle mit 6+ Spielern pro Seite und vielen 100 Minis (allein meine Alexandrian Macedonian sind an die 160+ Minis).
Und auch mindestens ein Renaissance Big-Battle in 15mm, nach WRG Renaissance 2nd Edition, ebenfalls in derselben Konstellation.
Diese Regelsets sind heute in unseren Breiten entweder völlig vergessen oder werden als Old-School bezeichnet (wobei ich diesen Begriff schon fast als Auszeichnung ansehe).

Bruce Quarrie Napoleonics haben wir dafür 15 Jahre lang in 1/72er Plastik gespielt, ich habe noch circa 1000 Minis zu Hause.
Leider (hier) auch out (und over und roger).
Wobei 20mm /1/72) noch viel Anhänger hat, und auch einiges dafür produziert wird.

Also lasst uns auch gerne über Maßstäbe sprechen, denn das kann und wird ein Big-Battle schwer beeinflussen.

Graf Gaspard de Valois:
#Razgor
So stelle ich mir das vor! :thumbup: :)

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