Epochen > Tabletop allgemein
Wo sind die Großschlachten?
hallostephan:
Die coolen Systems sind dead und der Rest macht keinen Spaß und zusammen kommt auch keiner dafür. Also Saga forever!
Neidhart:
Als Kiddie (in Abgrenzung zum Grognard) habe ich viele Großschlachten gespielt. Die haben wirklich viel Spaß haben aber auch ewig gedauert. Wir haben einfach zu acht unsere gesammelten und schief zusammengebauten 40K Figuren auf eine Haufen geschmissen, Listen geschrieben und dann eine super kreatives \"Voll druff\" Szenario gespielt. Episch wenn 40 Terminatoren auf den gegnerischen General teleportiert werden, ein Horror das auszuwürfeln. Auch die zig Entscheidungen die man bei 20 Einheiten treffen muss (noch dazu als Kollektiv) haben so ein Spiel nicht wirklich besser gemacht. Ich glaub aber auch nicht, dass diese ermüdende Art von Großschlacht mit zuv ielen EInzelelemente gemeint ist.
Heute mag ich Spiele mit 6-12 Elementen. Ob das Element jetzt ein Battalion oder eine Figur ist, ist mir da egal. Mehr individuelle Elemente machen mir aber keinen Spaß mehr. Wenn ich jetzt bei einem Spiel 20 einzelne Panzer und 10 Infanterietrupps befehlen müsste würde ich wahrscheinlich aufhören. Oder 30 einzelne Cowboys. Oder 6 Divisionen und jedes Battalion kriegt einzeln Befehle. Ne. Diese Art von Großschlacht ist echt nicht meins.
Wenn ich aber meine überschaubare Truppe aus 12 Elementen habe, ob es jetzt 12 Figuren oder 1200 sind ist da gleich, dann hab ich richtig Spaß daran wenn nebendran auch nochmal was ähnliches abgeht und ich da vielleicht mit meinen Entscheidungen etwas Einfluss nehmen kann. Und wenn es daneben nochmal so einen Bereich gibt, ja dann fühlt es sich auch wieder an wie eine Großschlacht. Ob das jetzt die epische Jagd von 6 Mortheimbanden auf einen Drachen ist, Vimero mit 1000 Figuren je Seite oder die Belagerung einer mittelalterlichen Stadt, da kommt dann wieder dieses Gefühl, Gandalf ist da, er hat Eomer gefunden und gemeinsam brechen sie in die Reihen von Sarumans Orks.
Das ist Großschlachtenfeeling mit Wumms. Also schieb ich meine schwere Kavallerie auf die andere Flanken um dort meinen Mitspieler zu unterstützen, bekomm den Zuruf \"nur noch 2 Runden halten, dann kommt dein Entsatz\" oder verzweifel wenn ich nach dem Mittagessen um den gemeinsamen Tisch gehe und das Schlamassel im Zentrum sehe.
Vielleicht war das auch indirekt die Sehnsucht des Artikels und er nennt Mehrspielerschlachten einfach nur Großschlachten. Mehr gute Mehrspielerschlachten. Das kann ich voll unterschreiben.
Riothamus:
Was mich an DBA fasziniert, ist ja auch, dass antike Feldherren maximal 10-12 Unterabteilung en Befehle geben konnten. In der Hinsicht sind weniger Elemente tatsächlich mehr.
Die von DonVoss aufgezählten Größen sind ja auch keine Widersprüche. Es sind unterschiedliche Spiele.
Was als wargamerische Großschlacht gilt, ist wohl nur individuell zu bestimmen. Mehrere Befehlshaber auf langen Tischen sind für mich Mega-Schlachten, die Völkerschlachten des Tabletops sozusagen. Und sie sollten dann natürlich auch Höhepunkte des Spielerlebens sein und nicht an einem Abend zu machen sein.
Großschlachten sind da eher das Nachspielen von Teilschlachten oder kleineren Schlachten, wie es eben einst die Regel war. Schon dass wird schon beschränkt durch die Spieler in Schlagseite mit 10+x Einheiten der gewünschten Epoche.
Gut, wenn es davon weniger gibt, geht die Welt nicht unter. Aber stimmt das? Gibt es nicht vielleicht insgesamt mehr Spiele und während die Prozentzahl Großschlachten gesunken ist, ist die absolute Zahl nicht gesunken? Nur so ein Verdacht. Individuelle Wahrnehmung käme natürlich noch dazu.
Decebalus:
Was Barry Hilton meint, ist nicht so beliebig, wie hier viele tun. Aus dem Artikel, anderen Sachen, die Hilton so macht und seinem Spiel auf der Tactica kann man das schon ziemlich genau erkennen.
Er meint offensichtlich nicht die riesige Schlacht mit 8 Spielern, tausenden Figuren, einer riesigen Fläche und einem ganzen Wochenende Spielzeit. (Das nennt der Engländer wohl Mega-Schlacht, gibt es sogar ein Buch. Und Hilton hat das auch schon gemacht.)
Für Hilton sind wohl wesentlich:
- Spielen einer Schlacht, keines Kampfes.
- Kommandieren von Einheiten.
- Historischer Hintergrund, der für das Spiel wichtig ist. D.h. man lernt etwas aus dem Spiel. (Das hat ja tattergreis schon gut erkannt.)
Daraus ergibt sich ein Spiel von vielleicht 10 Einheiten auf einem für 28mm etwa 1,80 mal 2,40 Tisch. Mehr nicht. Der Unterschied zu Skirmish-Spielen ist doch erkennbar.
Und \"hollow\" ist für Hilton dann, wenn man eine Armee kauft, lernt, dass Normannen 3 Symbolwürfel fürs Schiessen brauchen, und danach dem nächsten Kickstarter folgt.
Bayernkini:
--- Zitat ---Für Hilton sind wohl wesentlich:
- Spielen einer Schlacht, keines Kampfes.
- Kommandieren von Einheiten.
- Historischer Hintergrund, der für das Spiel wichtig ist. D.h. man lernt etwas aus dem Spiel. (Das hat ja tattergreis schon gut erkannt.)
Daraus ergibt sich ein Spiel von vielleicht 10 Einheiten auf einem für 28mm etwa 1,80 mal 2,40 Tisch. Mehr nicht. Der Unterschied zu Skirmish-Spielen ist doch erkennbar.
--- Ende Zitat ---
Wenn er das so meint, würde ich behaupten, dann werden allerdings viele \"Großschlachten\" gespielt.
In unserem Spielerkreis wird immer versucht eine \"Schlacht\" mit Hintergrund zu spielen, ob da nun 10 Einheiten pro Seite oder 20 oder mehr da stehen.
Siehe einfach die Berichte/Szenarien von Pappenheimer oder mir.
Und selbst mit so \"Poppelregeln\" wie Lion Rampant, versuche ich immer ein tatsächlich oder fiktiv historisches Szenario zu planen umzusetzen.
Also das alleine beantwortet Hiltons Anlaß des Artikels nicht. Ich gehe eben auch davon aus, daß er nicht nur die Größe des Tisches und Anzahl der Einheiten meint, sondern auch die verwendeten Spielregeln, die seiner Meinung \"nur\" gut sind.
Aber das ist alles Spekulation. Fakt ist, er war, warum auch immer, bei der Präsentation seines Tisches enttäuscht, und dieser Enttäuschung hat er mit seinem Statement Luft gemacht.
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