Ich habe den Eindruck, dass das Wort \"Kriegsspiel\" bereits von Reisswitz besetzt ist.
Warum man das Wort Tabletop heute besonders gern verwendet, weiß ich auch nicht.
Wargaming wird in den meisten englischen Foren und Blogs weniger mit dem Thema Kriegsspiele als vielmehr mit einem Hobby gleichgesinnter Spieler in Verbindung gebracht. Genug Zinn, Figuren und \"Banter\", was wohl mit Rumgejuxe am Tisch gleichzusetzen ist, stehen da ebenso im Vordergrund wie eine Art Gentlemenagreement, was dazu führt, dass man sich nicht über geringe Regelverletzungen in die Haare kriegt oder auch nur sowas lang und breit ausdiskutiert.
Bei meinem Zeitschnitt, dem 18.Jh., kommt hinzu dass so eine Form von Übereinkunft nicht bloß zu den Leuten am Tisch, sondern eben auch zu den Charakteren passt, die wir hin und her schieben. Ich denke da an so manchen Brief von sich feindlich gegenüberstehenden Generälen, die deutlich machen, dass man persönlich nichts gegeneinander hat und gern nach der Schlacht, bei den nächsten Verhandlungen gemeinsam ein Gläschen Champagner oder Tokaier heben kann.
Meistens sage ich außen stehenden auch einfach, ich spiele \"Honours of War\". Das ist ein Spiel, wo ich eben Modellfiguren brauche, um Schlachten \"nachzuspielen\".
Im Grunde sind ja die Regelwerke, wenn wir jetzt mal sowas wie DBA, HoW, DKK und weitere vergleichen so unterschiedlich, dass man als Gemeinsamkeit herausarbeiten kann, dass 1. auf einem Tisch gespielt wird (Nicht muss, unser englischer Kollege fragte mal, warum wir nicht einfach auf dem Boden spielen. Da würde ja das Aufbauen der Tische entfallen :thumbsup:
), 2. historische Schlachten oder fiktive Schlachten in einem historischen Rahmen (obwohl viele Regelwerke auch Imaginations erwähnen), 3. irgendwie mit Modellfiguren gespielt wird. Würfel sind meistens ein einigendes Element zur Entscheidungsfindung. Muss aber nicht sei wie \"Aurelian\" von Sam Mustafa z.B. zeigt. Der Begriff \"nachspielen\" ist natürlich irreführend. Wenn ich einfach die Einheiten nachspielend entsprechend der historischen Schlacht bewegen würde, wäre es ja stinklangweilig.
Warhammer (GNW) und Co sehe ich irgendwie nicht als Teil meines Hobbies an. Ich habe mir 40k und ähnliches oftmals im Haus der Jugend, Freiburg, angeschaut und fand da irgendwie nicht mein Hobby wieder. Es gibt Miniaturen, es gibt Würfel und irgendwelche Reichweiten. Aber da hat für mich manches Brettspiel wie \"Maria\", \"Command & Colors\" oder auch abstraktere Darstellungen historischer Feldzüge oder Schlachten mehr mit meinem Hobby zu tun.
Kann mich irgendwie nicht daran entsinnen jemals wegen historischem Tabletop blöd angemacht worden zu sein.
Kriegsspiel klingt für mich eher nach PC-Spiel.