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Autor Thema: Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop  (Gelesen 6153 mal)

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Karsten

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #45 am: 04. September 2017 - 13:12:32 »

Es ist sehr viel Wahres an all dem was unsere \"Tabletop-Leidensgenossen\" in diesem Thread von sich geben und zum Glück recht sachlich.

Mich bewegt dieses Thema genauso wie viele andere. In Gesprächen mit Bekannten, Freunden, Nachbarn etc. ist es immer erklärungsbedürftig, wenn ich sage, das meine Hobbys Tabletop und Reenactment sind. Na und, dann erkläre ich es eben. Wobei ich mich mit meiner Meinung und politischer Ausrichtung nicht zurück halte. Und dann wundern sich meine Gesprächspartner: \"Wie Du bist ein Grüner, warst auf Demos gegen Rechts und dann so etwas. Läufst mit einer Wehrmachtsuniform rum und spielst Kriegsspiele?\"

Ja!!! Und das ist kein Wiederspruch. Ich sehe diese Hobbys so wie früher Cowboy und Indianer spielen. In welcher Form auch immer. Verkleidet, oder mit meinen Timpo-Figuren. Heute ist es so, dass ich gerne in Rollen schlüpfe, ob im Laientheater, oder Reenactment (Wehrmacht, oder Alliierter). Ich bin sozial engagiert, z.B. in der Flüchtlingshilfe und nur bei Intoleranz intolerant.

Dies alles hört sich sicher so an, als ob ich mich erklären muß. Nein, dass ist nicht meine Absicht. Ich möchte nur einmal aufzeigen, dass jeder in unserer Gesellschaft erst einmal schauen und nachfragen sollte, was eigentlich dahinter steckt. Hinter dem Bild, hinter dem Wort, was ist gemeint!?

Grundsätzlich sind Anglizismen auch nicht mein Ding. Beim \"Tabletop\" finde ich es absolut in Ordnung, es wird bei Gleichgesinnten weltweit verstanden und bei Unwissenden ruft es interessiertes Nachfragen hervor. Es entwickeln sich gute Gespräche, auch wenn ich sage, das es ein Miniaturen-Kriegsspiel ist.

... Karsten
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Artan

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #46 am: 04. September 2017 - 13:37:20 »

Sehen wir es doch mal anders. Ich habe in meinem Leben schon den einen oder anderen Nicht-Tabletopspieler kennengelernt, der auch im echten Leben anderen Leuten die Fresse einschlägt oder Schlimmeres. Die Tabletop-Spieler, die ich hingegen kenne, sind bis auf sehr, sehr, sehr wenige Ausnahmen vieles, aber sicherlich nicht gefährlich (eher das genaue Gegenteil). Sie haben höchstens viel Phantasie und sind verträumte Nerds, aber keinesfalls die Speerspitzen eines kommenden Militarismus usw.
Abgesehen davon gehören Krieg und Gewalt zur Welt dazu, genau wie Regen und Wind. Es wird sie immer geben, auch wenn kurze Perioden des Über-Wohlstandes manche Leute glauben machen, dass derartige Dinge in unserer Konsumwelt für immer verschwunden sind. Aber das ist ein Trugschluß.
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Pappenheimer

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #47 am: 04. September 2017 - 14:21:45 »

Ich habe den Eindruck, dass das Wort \"Kriegsspiel\" bereits von Reisswitz besetzt ist.

Warum man das Wort Tabletop heute besonders gern verwendet, weiß ich auch nicht.

Wargaming wird in den meisten englischen Foren und Blogs weniger mit dem Thema Kriegsspiele als vielmehr mit einem Hobby gleichgesinnter Spieler in Verbindung gebracht. Genug Zinn, Figuren und \"Banter\", was wohl mit Rumgejuxe am Tisch gleichzusetzen ist, stehen da ebenso im Vordergrund wie eine Art Gentlemenagreement, was dazu führt, dass man sich nicht über geringe Regelverletzungen in die Haare kriegt oder auch nur sowas lang und breit ausdiskutiert.
Bei meinem Zeitschnitt, dem 18.Jh., kommt hinzu dass so eine Form von Übereinkunft nicht bloß zu den Leuten am Tisch, sondern eben auch zu den Charakteren passt, die wir hin und her schieben. Ich denke da an so manchen Brief von sich feindlich gegenüberstehenden Generälen, die deutlich machen, dass man persönlich nichts gegeneinander hat und gern nach der Schlacht, bei den nächsten Verhandlungen gemeinsam ein Gläschen Champagner oder Tokaier heben kann.

Meistens sage ich außen stehenden auch einfach, ich spiele \"Honours of War\". Das ist ein Spiel, wo ich eben Modellfiguren brauche, um Schlachten \"nachzuspielen\".
Im Grunde sind ja die Regelwerke, wenn wir jetzt mal sowas wie DBA, HoW, DKK und weitere vergleichen so unterschiedlich, dass man als Gemeinsamkeit herausarbeiten kann, dass 1. auf einem Tisch gespielt wird (Nicht muss, unser englischer Kollege fragte mal, warum wir nicht einfach auf dem Boden spielen. Da würde ja das Aufbauen der Tische entfallen  :thumbsup:   8)  ), 2. historische Schlachten oder fiktive Schlachten in einem historischen Rahmen (obwohl viele Regelwerke auch Imaginations erwähnen), 3. irgendwie mit Modellfiguren gespielt wird. Würfel sind meistens ein einigendes Element zur Entscheidungsfindung. Muss aber nicht sei wie \"Aurelian\" von Sam Mustafa z.B. zeigt. Der Begriff \"nachspielen\" ist natürlich irreführend. Wenn ich einfach die Einheiten nachspielend entsprechend der historischen Schlacht bewegen würde, wäre es ja stinklangweilig.

Warhammer (GNW) und Co sehe ich irgendwie nicht als Teil meines Hobbies an. Ich habe mir 40k und ähnliches oftmals im Haus der Jugend, Freiburg, angeschaut und fand da irgendwie nicht mein Hobby wieder. Es gibt Miniaturen, es gibt Würfel und irgendwelche Reichweiten. Aber da hat für mich manches Brettspiel wie \"Maria\", \"Command & Colors\" oder auch abstraktere Darstellungen historischer Feldzüge oder Schlachten mehr mit meinem Hobby zu tun.

Kann mich irgendwie nicht daran entsinnen jemals wegen historischem Tabletop blöd angemacht worden zu sein.

Kriegsspiel klingt für mich eher nach PC-Spiel.
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tattergreis

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #48 am: 04. September 2017 - 15:02:59 »

Zitat von: \'Goltron\',\'index.php?page=Thread&postID=257731#post257731
Wenn man es schon so genau nehmen will ist der Begriff Kriegsspiel nicht viel besser als Tabletop: den in aller Regel spielen wir ja nicht Krieg als ganzes, sondern Schlachten, Gefechte, Scharmützel. Tatsächlich bleiben gerade schmutzigen Dinge an die man bei Krieg auch denkt beim Tabletop außen vor. Stattdessen konzentrieren wir uns dabei überwiegend auf das \"ehrliche\" Gefecht.

Ich ziehe ja gegen Zieten gerade in den Krieg, soll heißen wir beginnen gerade wieder eine Art Kampagne. Da war dann ein Gedanke: was ist das Ziel des Krieges, wann ist eine Seite Gewinner. Das ist gar nicht so einfach, weil dazu ein politisches Gebilde geschaffeb werden muss. Das ist aber mehr Zietens Job (sag ich jetzt einfach).
Zu den schmutzigen Dingen wollte ich noch sagen, dass ich ursprünglich ein thread eröffnen wollte mit dem Namen: \"Empathisches Wargaming oder weshalb man seinen Miniaturen Augen malen sollte\", welcher im Prinzip ne Fortsetzung des Großschlachtenthreads bzw. Aspekten daraus sein sollte. Aber jetzt versuche ich lieber in 40 Tagen meine Truppen für die Kampagne zu vervollständigen.  :D

cheers
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Artan

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #49 am: 04. September 2017 - 15:05:57 »

\"Empathisches Wargaming oder weshalb man seinen Miniaturen Augen malen sollte\"...:) Was es nicht alles gibt...
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Riothamus

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #50 am: 04. September 2017 - 16:52:01 »

Wobei Augen nicht nur vom Willen abhängen. Wer Augen malt bekommt bei mir volle Punktzahl, auch wenn es nicht so gelungen ist.
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Gruß

Riothamus

newood

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TableTop / Wargaming
« Antwort #51 am: 04. September 2017 - 19:53:28 »

... gibt es denn nun schon inzwischen den einen oder anderen Vorschlag,
 wie man das Kind im deutschsprachigen Raum beim Namen nennen könnte ?

Nicht das ich das nun unbedingt bräuchte, aber vielleicht gibt es ja Ideen.

mfg

newood / micha / mr. papertiger
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gilibran

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #52 am: 04. September 2017 - 19:58:19 »

Na, der Begriff Tabletop wird ja zumindest in diesem -deutschsprachigen- Forum durchaus seit einiger Zeit anerkannt -siehe Untertitel im Header-
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Blüchi

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #53 am: 04. September 2017 - 20:38:40 »

Strategie Puppen Würfelspiel ? Evtl auch alles zusammen geschrieben und genderfiziert :D
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Qhorin

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #54 am: 04. September 2017 - 22:16:40 »

Hi,
vielleicht war die These zu Beginn des Threads ja ironisch. Warum sonst hätte der Schreiber sich direkt wiederlegt?
Zitat von: \'Wilhelmshöher\',\'index.php?page=Thread&postID=257590#post257590
Kriegsspiel ist nämlich nicht Krieg, es ist nicht Gewalt, es wird nichts zerstört und auch niemandem Leid zugefügt.
Und genau deshalb sollte man es auch nicht so nennen.

Grüßles
Qhorin

P.S.
Hab ich da irgendwo \"Universalienstreit\" gelesen ... Respekt!
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Artan

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #55 am: 05. September 2017 - 01:20:44 »

Zitat
Kriegsspiel ist nämlich nicht Krieg, es ist nicht Gewalt, es wird nichts zerstört und auch niemandem Leid zugefügt.
Daher heißt es ja auch \"Kriegsspiel\" und nicht \"Krieg\"
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Qhorin

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #56 am: 05. September 2017 - 12:05:42 »

;)

Warum sollte man einem Spiel ein Attribut hinzufügen, wenn es kaum etwas mit dem Attribut gemein hat?

Mit Krieg verbinde ich eher:

... Krach, Geschrei, Explosionen, Gestank
... Verwundung, Blut, maltretierte Körper, Tot
... vor und nach der Schlacht Warten, Hunger, Marschieren, Graben, Plündern, Requirieren
... Zerstörung, Vertreibung, Mord, Unterdrückung

Es wäre schon eine arge Verharmlosung des Krieges, wenn wir Tabletop als Kriegsspiel bezeichnen würden.
Von mir aus kann man graduelle Unterschiede einräumen: in Computerspielen gibt es Sound, es werden Explosionen dargestellt, manchmal fliegen die Körper durch die Luft. Beim Re-enactment sind es echte Mennschen, mit (fast) richtigen Waffen, Schweiß, Lazarett, Rauch, ... wer weiß, vielleicht kann man hier schon eher von Kriegsspiel reden.

Grüßles
Qhorin
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Hanno Barka

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Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
« Antwort #57 am: 05. September 2017 - 19:59:34 »

Wir schließen diesen Thread jetzt mal. Die Gründe sind vielfältiger Natur. Zum einen ist es eine Diskussion, die durchaus auch politische und ehtische Themen beinhaltet. Zum anderen ist der ganze Aufbau des Startposts so gesetzt, dass durch Provokation Unruhe verbreitet werden sollte, man hätte die Formulierung weniger provozierend aufbauen können. Darum macht es in unseren Augen nicht viel Sinn, nur die betreffenden Posts zu entfernen, weswegen wir das im Ganzen schließen.
Abschließend ist die Aufmachung und die Verwendung des Schlagwortes \"Berliner Maßstab\" dazu geeignet, Verbindungen zu jenem Podcast zu ziehen, was ja auch geschehen ist. Dergleichen wird hier im Forum nicht mehr geduldet, zumal die Urheber auch keinesfalls \"tonangebend\" sind, weswegen der Begriff \"Maßstab\" irreführend ist.

Weiteres wird der Thread an die Bar verschoben, da kein Berlinbezug enthalten ist.
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.