Der Pub > An der Bar
Berliner Maßstab - Kriegsspiel statt Tabletop
gwyndor:
Die Diskutierfreudigkeit der Jugend....da bin ich mittlerweile gelassener. Was heissen soll, dass ich in frueheren Zeiten ebenfalls problemlos Naechte ueber solche Dinge nachgedacht habe ^^ .
Die Diskussion hat fuer mich ungefaehr die selbe Wertigkeit wie die Frage, warum in Deutschland das Mobiltelefon Handy heisst - ein englisch klingender Begriff, der bei Englaendern nur zu Kopfschuetteln fuehrt. :wacko_1:
Pedivere:
ja Moritz, ziemlich gut, aber unnötig wortreich beschrieben.
Genauso wie der aus dem Englischen falsch entlehnte Begriff Tabletop das wargaming verschleiert.
Ich persönlich habe das auch beobachtet und finde es merkwürdig und benutze sowieso \"wargaming\", da ich in englischsprachigen foren poste und verstanden werden möchte.
die deutschsprachigen werdens schon verstehen.
Ist es wichtig? mir egal, wer die Dinge lieber nicht beim Namen nennt wird schon sehen was er davon hat. Ich rede lieber Klartext.
Ich denke es ist interner Hobby-Lingo aus der Generation die damit aufgewachsen ist daß mit \"Kriegsspielzeug\" spielen abnorm sei und verroht.
so kann man nach außen das Hobby nennen und muß sich nicht schämen oder merkwürdige Blicke ertragen, denn der englisch Kundige weiß daß tabletop games einfach nur Tischspiele sind.
Riothamus:
Ja, in der ersten Stunde lernten wir, wie unchristlich das sei und in der zweiten erklärte der nächste Lehrer, wie man korrekt Teile aus Gußrahmen lößt. Was soll ich sagen: Wir konnten uns nicht auf eine Zeit einigen und der Englischlehrer musste seine Hoffnungen aufgeben,uns so zur Lektüre Englischer Texte zu animieren. Hätte er mitbekommen, dass wir darüber nachdachte nicht, hätte er uns sicher in eine Richtung gestoßen. Manchmal ist es deprimierend, was auf der Schule an Gelegenheiten verpasst wurde.
Wie gesagt, ich hätte lieber einen anderen Begriff wegen der Unterscheidbarkeit. Dass es damit einfacher ist, ist ein Bonus. Und Taksim ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. So etwas sollte sich aus dem Sprachgebrauch ergeben.
Ich habe im Forum schon Wargaming und Wargame durch Tabletop ersetzt, weil ich hier Diskussionen vermeiden wollte. Dabei gefallen mir die Anglizismen nicht. Aber in letzter Zeit muss ich feststellen, dass mir manchmal welche aus der Feder rutschen. Das macht mir mehr zu schaffen als ob Kriegsspiel oder Tabletop gesagt wird.
Die Rede von historischen Simulationsspielen finde ich jedenfalls nicht überzeugend. Denn Umschreibungen nutzt man nur, wenn man etwas für zweifelhaft hält. Wer sagt, dass man nicht Schwarzer sagen soll, ist für mich Rassist. Das ist eben anerzogen. Aber man muss auch nicht alle Provokationsmöglichkeiten austesten.
Da uns, meiner Ansicht nach ein Begriff fehlt, ist die Diskussion berechtigt. Ein weichgespülter Begriff ist aber auch nicht richtig. Und da wir sicher schnell auf 100 Namen kommen, ist es sinnlos zu versuchen hier setzend tätig zu werden. Ich denke, wir sollten es beim Blues belassen und wie Pedivere beim jeweiligen Sprachgebrauch bleiben.
Grenadier Christian:
Meines Erachtens ist es durchaus eine Frage der öffentlichen Wahrnehmung.
Auch wenn es natürlich ein Leben vor Games Workshop gab, muss man doch zugestehen, dass die Blütezeit des Wargaming-Hobbys in Deutschland mit dem starken Marketingauftritt von GW ab ca. 1995 begann. Und GW hat sich, meiner Einschätzung nach aus Marketinggründen, bewusst gegen die Verwendung von \"Kriegsspiel\" entschieden, und das hängt m.E. ganz eindeutig mit der enorm negativen Konnotation von \"Kriegspiel\" und \"Kriegsspielzeug\" in Deutschland, insbesondere ab den 1970er Jahren zu tun. Zum einen also ein \"Alleinstellungsmerkmal\", was in GWs Marketingkonzept seit ca. 1994 ja immer wichtiger wurde, zum Anderen eine Abgrenzung von unpopulären Themenkomplexen.
Persönlich sehe ich den Terminus \"Kriegspiel\" eher auf die \"professionelle\" Variante gemünzt, während \"Miniaturenspiel\" das spezielle Gebiet zugleich spezifisch als auch allgemein umreißt, denn Sachen wie z.B. das Batman-Miniaturenspiel oder Piratengeschichten sind ja doch auf einer sub-kriegerischen Ebene angesiedelt.
Ich glaube nicht, dass man sich einen Gefallen damit tut, etablierte Begrifflichkeiten auf Teufel komm raus umstoßen zu wollen, insbesondere wenn die Alternative so negativ konnotiert ist.
Plastikgeneral:
Wir leben halt in einer Zeit, wo alles mit Krieg und Waffen böse ist.
Man stelle sich vor, eine Packung Tiger im Supermarkt zu kaufen und auf das Band zu legen. Für Ottonormalverbraucher sicherlich peinlicher als Kondome oder den Playboy zu kaufen. Im russischen Supermarkt in Wilmersdorf steht das in Kinderhöhe an der Kasse bei den Süßigkeiten. Unsere zugezogenen Mitbürger sehen die Dinge viel entspannter und werden die Zukunft prägen. Also einfach abwarten :D
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