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Autor Thema: Bauernkate  (Gelesen 5755 mal)

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Skirmisher

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Bauernkate
« am: 11. September 2017 - 08:40:43 »

Die Gebäude von Tabletop-World gehören für mich zur Crème de la Crème vorgefertigter Geländeteile, doch die Preise hielten mich immer davon ab (schließlich wäre ein teures Gebäude ja nur der Anfang).
Nun trugen sich jedoch zwei Dinge zu, die mich vom Liebäugeln mit diesen Gebäuden etwas abbrachten:

Zum Einen stolperte ich beim 1000 Foot General über ein paar Bilder, auf denen man auch mal ein paar Miniaturen neben den Häusern stehen hat und irgendwie passte da für mich nicht das Größenverhältnis. Nicht falsch verstehen – die Jungs von Tabletop-World liefern eine Hammerarbeit ab – aber irgendwie sind mir die Gebäude n Ticken zu klein neben 28mm Modellen (Beispiel A, Beispiel B).

Zum Anderen überzeugte mich arts-n-more in einem Artikel, dass der Bau solcher stylischen Gebäude kein Ding der Unmöglichkeit ist.

Gedacht, probiert.

Knapp eine Woche lang war ich jeden Tag ein bißchen damit beschäftigt, Hartschaumsteine zu schneiden und zu verkleben. Erst plante ich nur eine Mauer, doch dann versuchte ich gleich ein Gebäude – und da es gut lief, habe ich immer weitergemacht.


Die Innenräume wurden sogar verputzt und nebenbei enstanden ein Eimer mit Äpfeln, ein Getreidesack und auch ein kaputtes Wagenrad. Detailmania!


Eindeutiges Vorbild war hier die Bauernkate von Tabletop-World und bislang bin ich ziemlich zufrieden.


Gestern wurde das Ding erstmal grundiert, dieser Tage steht dann die Bemalung an.

Deutlich mehr Bilder finden sich im Blogartikel (die Thumbnailverlinkung pack ich grad zeitlich nicht).
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blackmail82

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Bauernkate
« Antwort #1 am: 11. September 2017 - 08:58:56 »

Wow, das sieht wirklich toll aus! Mir haben es vor allem die Strukturen der Holzbalken angetan - hast Du da einen speziellen Trick? :)
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DonVoss

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Bauernkate
« Antwort #2 am: 11. September 2017 - 09:03:00 »

Wirklich erstklassige Arbeit...well done!

DV
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Sorandir

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Bauernkate
« Antwort #3 am: 11. September 2017 - 09:13:58 »

Sieht schon sehr klasse aus  :thumbup:  
Nur die Holzmaserung auf den Dachschindeln finde ich für den Maßstab zu grob. Das stört mich auch ein bischen bei den Original-Häusern.

Ich bau auch grade an einem Rundturm mit der Styrodur-Einzelstein-Mauer-Technik. Dauert doch einen Zacken länger, wie einfach nur Mauern einritzen.
Wieviel Zeit hast du dafür in das Häuschen investiert (so ungefähr) ?
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Atreju

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Bauernkate
« Antwort #4 am: 11. September 2017 - 09:19:31 »

Wow, sehr beeindruckend! Eine kleine Anleitung dafür ist nicht zufällig geplant *Hundeaugen*?

Skirmisher

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Bauernkate
« Antwort #5 am: 11. September 2017 - 09:42:02 »

Vielen Dank erstmal in die Runde :)

@blackmail82:
Nicht wirklich. Vor dem Ritzen gehe ich meist mit der Bleistiftseite kurz mal grob hier und da über die Ränder, damit das alles nicht schnurgerade später ist. Danach ritze ich relativ ungeplant die Linien rein - schnell und unsauber, statt haargenau und in Zeitlupe. Der Bleistift ist dabei frisch angepsitzt. Anschließend drehe ich die Ritzfläche nochmal um 180° und wiederhole die Prozedur, dadurch wird das alles sehr dicht, unregelmäßig und überlagert.

@Sorandir:
Jip, fiel mir beim grundieren auch auf, zum Ende hat die Akribi etwas nachgelassen ;) Deine Einzelsteintechnik habe ich neulich bei einem Mauersegment probiert - cooles Ergebnis, vermutlich genauso umständlich wie die Methode hier. Für ein Gebäude war mir das jedoch zu gewagt, da ich vermutlich zu krumm und schief stapeln würde und außerdem zu ungeduldig bin: Da muss man ja noch länger den Leim trocknen lassen, sonst kippt gleich ne ganze Wand ein - dat is bei mir nicht zu empfehlen ;)

@Atreju:
Im Grunde recht einfach zu erklären: Ich habe zunächst aus recht dünnen Hartschaumwänden das Grundgerüst gebaut - also alle Wände mit Öffnungen & Co.
Anschließend wurden diese dann mit Hartschaum beklebt: Zuerst mit den späteren Holzbalken (die ich erst nach dem Trocknen strukturierte), schließlich wurden die Steine einzeln, per Hand aufgeklebt (dabei kriegt man ne Macke ohne akustische Nebenberauschung oder ständige Pausen) - das kann man hier und bei den anderen Fotos vllt. besser erkennen.
Dafür hatte ich mir vorher einen Haufen Steine verschiedener Dicken (für den unregelmäßigen Look) mit dem Styrodurschneider vorgefertigt und per \"in der Hand leicht reiben\" glatt geschliffen. Nachdem auch die aufgeklebten Steine getrocknet waren habe ich die mit nem Stein noch strukturiert.
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blackmail82

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Bauernkate
« Antwort #6 am: 11. September 2017 - 10:32:23 »

Top, Danke! Das der Bleistift serh spitz sein muss, ist schon mla ne wichtige Info. Verstehe ich das richtig - Du ziehst die Maserung ins Holz, drehst das Ganze einmal und ziehst die gleichen Rillen quasi aus der anderen Richtung noch mal nach oder ziehst Du nach dem Drehen neue Rillen?

Ich muss unbedingt auch mal in einen Gerard Boom Workshop...habe mir selber den Styrocutter letztes Jahr zum Geburtstag gegönnt und dann sträflich vernachlässigt. Jetzt habe ich ihn beim Bau einer Platte erst richtig zum Einsatz gebracht und bin sehr begeistert. Wenn die (2.) Platte fertig ist würd ich mich dann gerne mal ein den Bau eines Gebäudes rantrauen. :)
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Skirmisher

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Bauernkate
« Antwort #7 am: 11. September 2017 - 11:34:06 »

Nee, ich zieh die nicht nach. Das passiert zwar auch, aber völlig unbeabsichtigt. Ich gehe da eigentlich völlig \"unsauber\" vor, also auf der einen Seite reingeschrubbelt, dann auch der anderen. Da kommt es zu Überlagerungen, aber das sieht am Ende ja okay aus.
Ich mach bei größeren Flächen auch oft mehrere Ritzbahnen nebeneinander (weil allzu lange Ritzlinien umständlich und unnatürlich sind) und gehe danach über die \"Schnittstellen\" der Bahnen nochmal mit komplett neuen Bahnen rüber.
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Michel

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Bauernkate
« Antwort #8 am: 11. September 2017 - 11:53:08 »

Ich finde das Häuschen absolut klasse!!!!

Samonuske

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Bauernkate
« Antwort #9 am: 11. September 2017 - 12:31:54 »

So ich nehm dann auch eines Bitte,wohin soll ich das Geld ĂĽberweisen. :D

Saugeile Arbeit,Respekt

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Bauernkate
« Antwort #10 am: 11. September 2017 - 16:38:08 »

Sieht echt super aus und ist schon sehr nahe am Vorbild Tabletop-World. Sogar mit Inneneinrichtung!  :thumbup:
Die Methode wäre jedoch für mich zu zeitaufwendig.
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Bauernkate
« Antwort #11 am: 11. September 2017 - 17:40:54 »

Sehr cool. So sieht Detailliebe aus. ĂŽch stehe total auf den Comic-Look! Ich hab hier noch einen haufen Discworld Miniaturen, zu denen genau sowas passen wĂĽrde...

Im nächsten Schritt bitte Schloss Neuschwanstein mit maßstablich verkleinerten Originalmaterialien nachbauen...^^
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Bauernkate
« Antwort #12 am: 11. September 2017 - 19:51:16 »

Du hast echt ein Händchen dafür; mal wieder echt toll geworden! :thumbup:
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Bauernkate
« Antwort #13 am: 15. September 2017 - 09:07:11 »

Nachdem der Bau meiner HĂĽtte nach Tabletop-World-Vorbild abgeschlossen war, ging es also an die Bemalung.
Dafür habe ich überwiegend Abtönfarben verwendet, dazu 2-3 Washes (für einzelne Steine, die Bodenwandfeuchte, das Wagenrad und die Äpfel) und schließlich noch einen Metallton (Nägel, Griffe, Scharniere).


Da Mauerwände und Fachwerkholzbalken dicht an dicht liegen und ich keins von beiden groß übermalen wollte, bin ich abwechselnd bei der Bemalung vorgegangen:
Zunächst bemalte ich mit einem sehr dunklen Grau das Mauerwerk, dann mit einem sehr dunklen Braun das Holz. Dann wieder die Wände mit einem etwas helleren Grau, dann dasselbe wieder mit dem Holz usw.
So konnte ich kleine Fehler immer gleich ausbessern, ohne am Ende allzu auffällige Korrekturflächen zu haben.


Insgesamt gab es jeweils vier Grau- und vier Braunschichten, erst danach kamen die Dachschindeln an die Reihe, welchen ich mit drei grauen Blautönen Farbe verpasste.


Innen war es etwas fummelig und meine Sorgfaltsansprüche musste ich deutlich runterfahren, letztendlich hat es aber einigermaßen geklappt – für eine begehbare Bespielalternative, die man sonst nicht sieht, sollte das aber völlig ausreichen.



Die abschließende Begrasung und Belaubung war reine Routine (ich habe auf Blumen diesmal verzichtet, da der Platz eh beschränkt war und ich nicht noch bunte Idylle zu den eher erdigen Tönen klatschen wollte).

Auch wenn die Bau-Methode für dieses Geländestück um einiges aufwendiger ist, als das typische Hartschaumgebastel mit geritzten Flächen, ist das Ergebnis mMn aber auch deutlich besser und ich muss mal schauen, wie ich das weiterverfolge – so ein kleines Dörfchen in dem Look wäre schon klasse und es juckt auch schon wieder in den Fingern…



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« Letzte Ă„nderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1505464522 »
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Atreju

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Bauernkate
« Antwort #14 am: 15. September 2017 - 09:16:18 »

Wow, ganz groĂźes Kino und definitiv sehr inspirierend!