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Autor Thema: Figuren sculpten wenn man es nicht kann....  (Gelesen 6617 mal)

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JensN

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« am: 31. Oktober 2017 - 11:59:13 »

Architektur und Zubehör ist ja im 3d Modelling nicht so mein Problem. Was ich nun rein gar nicht beherrsche, ist das Modellieren von Figuren. Das konnte ich schon mit Knete nicht und erst Recht nicht am Rechner.

Was liegt da für mich näher, als sich der Technik zu bedienen. Auf der Suche nach vernünftigen Bodyscannern kam ich am Markt schon zu ernüchternden Ergebnissen. Nicht was die Möglichkeiten anlangt, sondern die Preise.
Auch wollte ich keine Riesenstation, die raumgreifend ein ganzes Zimmer belegt. Handgeführte Scanner kamen nicht in Frage, da der Scan hier einfach zu lange dauert.

Also, klein, mobil und ein Scan zwischen 30 - 60 Sekunden. Am Markt habe ich dann etwas gefunden, was mir auf Anhieb gefallen hat. Knackpunkt:  Kosten um 20.000 Euro. Würde sich in den Büchern zwar als Anlagegut prima machen, aber ich bin gern liquide. Also was lag da näher, selber ein Scanner zu bauen. Gesagt, getan. Fertig ist er.
Zwar noch ziemlich lose in einer Alurahmenkonstruktion, später soll mir ein Möbeltischler ein schönes, mobiles Schränkchen für die Technik bauen.

Der Vollbodyscan dauert 35 Sekunden !!

Mein Ansatz ist der, meine Figuren mit realen Personen zu scannen.
Als Beispiel habe ich einmal mich selber genommen. Ausgerüstet mit einer Armeejacke, einem modernen Helm und  meiner M14. Die Gartenlatschen möge man mir nachsehen. Aber die können ja im 3D locker getauscht werden, genauso, wie das Gewehr, was im Scan nicht so gut rüberkommt.

Hier mal ein paar Posen als Rohdaten (hier besteht noch Einstellungsbedarf an den Tiefenkameras und der Software, aber da muss man etwas fummeln, bis man die richtigen Grundeinstellungen gefunden hat).











Diese beiden Figuren habe ich aus den unbehandelten Rohdaten mit meinem FDM Drucker gedruckt. Größe 12cm. Dieser Druckertyp eignet sich eigentlich nicht für Figuren.
Nach der Crisis (oder vielleicht schon vorher, mal gucken) werde ich mal auf meinem SLA in 28mm drucken.





Diese Figur habe ich dann mal ein bisschen nachbehandelt. Stiefel getauscht, STGW 44 rangesetzt und ein bisschen an den Fingern und dem Gesicht geskulptet. Hier muss ich noch besser werden, aber die Ãœbung machts dann.








Fazit: Super geile Sache. Da ich weiss, wie lange selbst ein geübter Figurensculptor an so einer Figur sitzt, bin ich als Nichtkönner schon stolz. Scan 40 Sekunden, Nacharbeit an der letzten Figur 45 Minuten.
Da ist Potential.

Falls sich nun Re-enactor berufen fühlen \"Modell\" zu stehen, bitte um Nachricht. Frühes bis spätes Mittelalter bevorzugt, Napoleoniker hab ich schon......
ACWler wären auch schön. WW2 braucht man in Deutschland nicht fragen, oder ?
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Bone

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #1 am: 31. Oktober 2017 - 12:23:13 »

Wow - beeindruckend!
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Elfen Lothar

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #2 am: 31. Oktober 2017 - 12:38:49 »

Sehr beeindruckend, vor allem mit selbst gebautem Scanner. Meine Hochachtung. Bin gespannt auf die 28mm Ergebnisse.
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Unsichtbar wird die Dummheit, wenn sie genügend grosse Ausmaße angenommen hat. (Berthold Brecht)

Bommel

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #3 am: 31. Oktober 2017 - 12:40:18 »

Jens du Bist der absolute Hammer.
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alabastero

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2017 - 16:43:03 »

Echt toll, wie Du immer alles ausprobierst und nicht vor dem Fortschritt zurück schreckst. Die Ergebnisse lassen sich ja echt sehen.
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Michel

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #5 am: 31. Oktober 2017 - 18:09:48 »

Fantastisch!!! Im Juli aufs Peter und Paul Fest nach Bretten! Da bekommst du Landsknechte um 1504 in rauhen Massen!!!

JensN

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #6 am: 30. November 2017 - 07:09:23 »

Am Wochenende war mal ein befreundeter Re-enactor zu Besuch und wir haben meinen Scanner unter \"Gefechtsbedingungen\" ausprobiert.
Das funktioniert super und mit wenigen Schritten der Nachbearbeitung lässt sich aus dem Scanrohling was machen.
Natürlich muss man die Bandeliers, Riemen, Knöpfe usw. nacharbeiten und für die kleinen Figuren übertreiben.
Das sind wir ja von unseren Zinnminis und Plastikwichteln gewohnt. Beim Scan haben wir uns dann damit geholfen, das wir
bei manchen Sessions etwas unter das Gurtzeug gestopft haben um die für den Scan hervorzuheben.




































Hier mal ein Probedruck mit dem eigentlich dafür nicht geeigneten FDM-Drucker. Dient nur mal so als Handmuster für die
Anmutung der gescannten Figur. Wenn ich alle Scans nachgearbeitet habe und mit Digitalwaffen versehen habe, packe ich die Scans mal auf meinen SLA Drucker.





Für meine Italienkampagne hat sich meine Frau dann noch als \"Brunnenfigur\" zur Verfügung gestellt. Diesen Scan musste ich dank der Einfachheit des Kostümes
nur noch an den Händen ein wenig nacharbeiten.









Fazit: das funktioniert ...
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OMEGASquad

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #7 am: 30. November 2017 - 07:41:20 »

Welche SW benutzt Du für den Scan?
Hast Du vielleicht einen Link zur Anleitung?
Erinnert mich daran, dass ich hier einen 3D Scanner mit der David SW rumzuliegen hab.

Hattest Du Dir das Thema 3D Body Rigging mal angeschaut? Daz3D ist ja umsonst und Poser kostet auch nicht die Welt. Vielleicht macht es ja Sinn, nur eine Basispose aufzunehmen, für diese etwas Nacharbeit zu investieren und dann Varianten mit so einer SW zu erstellen?
Die Posen kann man dann m.W. auch exportieren, bzw. fertige Sets gibt es sogar zu kaufen. Ein angelegtes Gewehr sieht ja von der Körperhaltung und den meisten Epochen gleich aus?

Wenn Du mal keine Statisten findest, gibt es ja noch Action Figuren. Deren Body Scanner braucht dann auch etwas weniger Platz.
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JensN

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #8 am: 30. November 2017 - 09:16:27 »

Also zur Technik meines selbstgebauten Scanners werde ich jetzt nicht mehr soviel sagen.
Hat den einfachen Grund, das ich damit evtl. in die Vermarktung gehe.

Deine Denkansätze sind vom Prinzip richtig. Rigging ist möglich, habe ich ja hier auch schon mal gezeigt, glaube ich.
Aber wenn man schon mal richtige Personen auf dem Drehteller hat, warum soll man dann noch Zeit mit dem Riggen von Figuren verbringen,
wenn man der \"Scanfigur\" sagen kann, wie sie sich hinstellen soll. Da  der Scan aktuell nur 35 Sekunden dauert (und nachdem ich einen schnelleren
elektrischen Drehteller habe, nur noch 15 Sekunden) ist das kein Problem.

Irgendwelche Actionfiguren mit David Laserscanner usw. scannen. macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Echtpersonen haben ja den Charme,
das die Proportionen stimmen und viel wichtiger, der Faltenwurf der Klamotten kommt eben super rüber.

Und ein wirkliches Platzproblem sehe ich auch nicht. Mein Scannerkorpus nimmt nicht mehr Platz ein, als 2 nebeneinander gestellte CD-Ständer.
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JensN

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #9 am: 30. November 2017 - 09:36:14 »

Hab es mal wieder rausgekramt.

Rigging von Figuren (einschliesslich Animation)

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #10 am: 30. November 2017 - 11:13:13 »

Ganz großes 3d-Kino. Ich abonnier\' ja selten Themen, aber das hier fühlt sich so zukunftsweisend an, dass man es verfolgen muss.
Mit den künstlerisch interpretierten Proportionen, dem \"Stil\" von 28mm-Miniaturen, hat das natürlich nicht viel gemein- eher mit 1/72- aber das tut dem schieren Potenzial ja keinen Abbruch.

Ich hau\' mal Regulator an- der nervt nicht nur immer wieder damit \'rum, reenecten zu wollen, sondern ist auch ausnahmsweise mal jung und in Form genug, um wirklich als ACW-Private durchzugehen. :whistling:
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Decebalus

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #11 am: 30. November 2017 - 11:53:26 »

Nur eine unmaßgebliche Meinung:

Reenactor haben mit dem Aussehen von historischen Soldaten soviel zu tun, wie 18jährige schwerarbeitende Männer mit 50jährigen Schreibtischpupsern.

Wollen wir eigentlich, dass unsere Figuren so aussehen, wie \"normale\" Menschen? Also ich mag gerade die Copplestone Germanen, weil sie so muskulös sind. Wie man sich halt Germanen vorstellt - nicht wie sie waren. Also Scannen finde ich super - aber als Spartaner doch lieber den nachbearbeiteten Gerard Butler als den Supermarktleiter Hugo Maier mit Schild und Speer.
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JensN

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #12 am: 30. November 2017 - 12:31:27 »

Ich weiss was Du meinst.

So geht es mir z.B. auch immer bei Kriegsfilmen, wo die etablierten Schauspieler zwischen Mitte 30 bis Mitte 40 Soldaten verkörpern,
die eigentlich nicht älter als 25 sein sollten.

Re-enactor passsen vom Habitus nicht wirklich zum damals dienenden Soldaten, weil es in der Regel
die um die gut genährten 50 Jährigen sind, die über das Schlachtfeld hopsen.
Ob das nun Napoleoniker sind oder Wikinger, so richtig überzeugten mich da die wenigsten Kombattanten.

Über die Stilmittel der modellierten Figuren brauchen wir in diesem Zusammenhang keine Diskussionen zu führen. Selbst die als \"schlank\" geltenden Perrys
sind wenn man so will, anatomisch unter aller sau.

Aber wie gesagt, das ist das hinlängliche \"Geschmacksmuster\" der Spielfiguren. Ich mag es halt überhaupt nicht.
Und da ist mir dann ein evtl wohlgenährter Re-enactor lieber und auf jeden Fall um Lichtjahre überzeugender, als ein Cobblestone-Gnubbel.

Jedenfalls wenn ich ihn mir in 28mm ausdrucke. Meine persönliche Geschmacksmeinung und kein Grund zur Diskussion.

Was natürlich nicht heissen soll, dass man dieses Thema nicht diskutieren soll. Dann bitte allerdings in einem anderen Thread, um diesen nicht zu zerschiessen.
Als Nachsatz sei mir noch erlaubt zu sagen, dass sich - sobald sich in wirklich naher Zukunft viele einen SLA Drucker für ganz schmales Geld leisten können und wollen -
die real proportionierte Figur als Kunstform durchsetzen wird.
Ohne die Notwendigkeit Säbel mit Kleidungsstücken zu verschmelzen oder Rucksäcke falsch darzustellen, um Hinterscheidungen für den Abguss zu vermeiden.
Vielleicht nicht als Gamingfiguren, dann aber doch für den Dioramen und Vignettenbauer.

Diese Kunstform wird sich genauso durchsetzen wie dereinst die anatomisch völlig falsche Proportionierung und Hässlichkeit der Spielgnubbel.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1512042497 »
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Riothamus

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Figuren sculpten wenn man es nicht kann....
« Antwort #13 am: 30. November 2017 - 13:37:28 »

Das ist ja mal seltsame Kritik.

Da nutzt einer verdienstvoller Weise ein Verfahren, dass nolens volens realistische Figuren ergibt. Und dann wird kritisiert, dass man aber unrealistischerweise lauter Arnold Schwarzeneggers möchte. Mit verzerrten Proportionen. Thema verfehlt.

Und wollen wir wirklich solche Muskelprotze, wie es sie in einer Kompanie vielleicht in einem Exemplar gibt? Die Perrys fahren doch anscheinend mit ihren realistischeren Posen, die nur etwas die Hände und Gesichter betonen recht gut. Zu übertriebene Figuren im historischen Bereich sehen albern aus. Ich habe bisher davor zurückgeschreckt, mir bei Calpe die Lützower zu bestellen, weil ich genau das im Vergleich zu Perry, Warlord und HaT befürchte. Da hoffe ich noch irgendwie darauf, dass HaT auch für ihre 28mm Lützower herausbringen oder die Perrys zur Erkenntnis kommen, dass die Uniform auch für 1815 gebraucht wird. Ich male ja langsam.

Die historischen Soldaten der napoleonischen Kriege waren keine Bodybuilder, waren keine Models. Das waren Studenten, Handwerker, Landwirte und was es sonst an Berufen gab. Oft waren sie eher ausgemergelt als richtig ernährt. Es hilft sich Fotographien vom ACW bis zum 1. Weltkrieg anzuschauen. Da war die Ernährungssituation aber schon besser. Es gibt sogar Fotos von Teilnehmern der Schlacht von Waterloo, die zu einem Jubiläum in ihren Uniformen fotografiert wurden. Allerdings kann man da mit gewissen Korrekturen rechnen. In Emigranten-Einheiten, in Freikorps, bei den Landwehren und den Preußischen Freiwilligen Jägern waren eher die nicht so gut trainierten und eben die, die nicht so gern bei der regulären Armee genommen wurden in der Mehrheit.

Wer in einer Studentenverbindung war, die noch Pekeschen, die \'Uniformjacken\' der Studentenverbindungen aus dem 19. Jahrhundert aufbewahrt hatte, der weiß, dass oft selbst die Schlanksten nicht hineinpassen. Man schaue sich Gemälde an und vergleiche mal die Proportionen des Kopfs mit denen des Körpers.

Und schließlich lese man bei Don Trojani, was der zur Verwendung heutiger Typen als Modell sagt. Der Unterschied liegt vor allem in der Haltung, im Aussehen der Gesichter. Natürlich findet auch er niemand, der an Mangelernährung leidend groß geworden ist. Und natürlich wurde auch der ein oder andere Muskelprotz Soldat. Aber dass will ja auch keiner zeigen. Die Minis sollen ja möglichst aus einer Form gepresst sein. Dann aber bitte realistisch. Ein leichter Bauchansatz bei einem Sergeant? Kann durchaus sein.

Berücksichtigt man das allessieht man, dass es -ob bewusst oder unfreiwillig, kann ich nicht sagen, gerade die größeren Hände und Köpfe sind, die die Perry-Figuren realistisch machen. Das dürfte man am Rechner auch modernen Scans verpassen können. Viele 1/72 sind da eher unrealistisch, weil sie Proportionen des 20. Jahrhunderts zeigen. Proportionen wie sie Da Vinci aufzeigte, funktionieren heute so nicht mehr. Das schöne am 3D-Druck dürfte sein, dass auf die Dauer alles 3 geht: Heute übliche Proportionen, realistische und die für die, die Bodybuilder für schön halten und nicht für Anabolika-Monster ( ;) ).

Spartaner dürften übrigens eine Ausnahme sein. Die hatten ja ihr spezielles Training von klein auf. Aber nur die Spartiaten. Zum Heer gehörten auch Periöken. Sie stellten sogar die Mehrheit. Und da ist dann die Frage inwieweit Muskeln aufgebaut, inwieweit Ausdauer trainiert und inwieweit Kraft trainiert wurde. Das ist ein Unterschied. Ja, auch Krafttaining und Muskelaufbau sind etwas Unterschiedliches.

Früher konnte man jedes 3. Jahr mit einer schlechten und jedes 5. Jahr mit einer Hungerernte rechnen, während auch nur eines von 5 Jahren eine gute Ernte brachte. Da wuchsen nur die Reichen zu dem auf, was später normal wurde. Die Zeit der regelmäßigen Missernten endete erst nach den napoleonischen Kriegen. Erst in wenigen Gebieten, auch nicht im ganzen Preußen, baute man die Kartoffel neben anderen Früchten an. Das änderte sich nun. Oft geraten die Kartoffeln gut, wenn das Getreide schlecht gerät. Später wurde dann noch der Rübenanbau intensiviert. Ende der zwanziger und dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Ausnutzung der Fläche zum Ackerbau für die Volksernährung optimiert und die Staaten schlossen erstmals in der Geschichte Verträge, um bei einer Hungersnot durch Importe das Schlimmste zu verhindern. Zwischen Preussen und Russland kam es sogar fast zum Krieg, weil Russland einmal selbst seine Verpflichtungen nicht erfüllen konnte. Ja, da gab es noch andere Gründe, aber das spielte mit hinein. In Preussen hatten die männlichen Erwachsenen abends an landwirtschaftlichem Unterricht teilzunehmen, bei dem der Dorflehrer anhand zentral erstellten Materialien die damals bekannten Zusammenhänge erklärte. Später wurde das durch Unterricht während des Wehrdienstes vermittelt. Manche Formulierung und einige Texte haben es bis in moderne Lehrbücher geschafft. (Die Frauen hatten Handarbeitskurse zu besuchen. Dadurch sollte eine Nebeneinnahme erreicht werden, um eine Überschuldung aufgrund zeitweise teurem Saatguts zu verhindern und die Ablösungszahlungen wegen der Bauernbefreiung zu erleichtern.) Die Hungersnöte in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann durch Pflanzenkrankheiten und Parasiten oder auch Mäuseplagen und evt. Naturkatastrophen ausgelöst, nicht mehr durch schlechtes Wetter und schlechte Organisation.

Wohlgenährte und kräftige Menschen waren bis zum 19. Jahrhundert keinesfalls die Regel und die Soldaten mussten sowieso oft darben.

Also, ich kann nur sagen, dass ich realistischere Proportionen bevorzuge, aber die Möglichkeiten gut finde, dass hier ein Weg geschaffen wird, der uns auf Dauer sicher eine neue Wahlmöglichkeit bescheren wird, weil es günstiger wird, verschiedene Proportionen anzubieten. So nach dem Motto: Wollen sie ihre Datei realistisch, heutige Sehgewohnheit oder Heroic Style? Auf jeden Fall sieht das Zwischenergebnis schon mal besser aus, als die meisten am Computer modellierte Figuren: :thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.

Eine Marktlücke für reiche Wargamer wäre vielleicht, anzubieten den Wargamer einzuscannen, so dass er sich dann selbst als Mini ausdrucken kann. Man stelle sich vor, wie der Don sich selbst bemalt und dann meckert, dass es ihn nur einmal gibt, und er daher zuviel Zeit übrig hat...

Edit: Da war ich mit meinem Appel zu langsam und habe wohkl auch mal wieder die Ironie nicht verstanden... Wenn Du das nicht im Thread haben willst, kann ich es -bis auf die Anregungen natürlich löschen.
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Gruß

Riothamus

JensN

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« Antwort #14 am: 30. November 2017 - 13:43:13 »

Zitat von: \'Riothamus\',\'index.php?page=Thread&postID=263013#post263013
Eine Marktlücke für reiche Wargamer wäre vielleicht, anzubieten den Wargamer einzuscannen, so dass er sich dann selbst als Mini ausdrucken kann. Man stelle sich vor, wie der Don sich selbst bemalt und dann meckert, dass es ihn nur einmal gibt, und er daher zuviel Zeit übrig hat...

Also reich muss man nicht sein.......

Für die Tactica 2018 kann ich da sagen:

\"ICH HAB DA MAL WAS VORBEREITET ......\"
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