Hm... der große Unterschied, den ich zwischen Napo-Bajonett und Kolbenkampf im 17. Jh. sehe, ist, dass die Schützen des 17. Jh. einen Degen bzw. ein Rapier dabei hatten und die meisten napoleonischen Soldaten im Wesentlichen für den Nahkampf auf ihre Muskete mit Bajonett zurückgreifen mussten. Mit dem Degen zu kämpfen ist doch viel effektiver als mit der schwerfälligen Arkebuse zu schwingen, oder?
Für die Conquistadores in Mittel- und Südamerika kenne ich einige militärhistorische Betrachtungen nach denen neben vielen anderen, ein Vorteil der Spanier auch der Nahkampf mit Schwert im Vergleich zu den Hiebwaffen der Indigenen gewesen sei. Ähnlich müsste es sich auch beim Kolben der Schusswaffe im Vergleich zum Rapier/Degen verhalten. Die Modelle von Zvezda und Revell haben ja alle einen Degen.
Aber du hättest, wie ich lese, ja auch gern überhaupt mal Degenfechter in den Sets. Was die Kolbenschwinger angeht, würde ich schon den einen oder anderen Vertragen, aber ich finde sie überrepräsentiert (im Set der Kaiserlichen und auch der schwedischen Infanterie von Revell sind 5 Kolbenschwinger (neben 30 weiteren Musketieren) und insgesamt 7 Pikeniere. So eine Pose wie der Kaiserliche von Revell, der mit beiden Händen die Schusswaffe über den Kopf hält, sieht eigentlich nur gut aus, wenn man ein Diorama/eine Vignette baut, wo er den Hieb eines Reiters von oben gerade abwehrt.
Ansonsten stellt man auf Basen ja meist auch nicht wilde Nahkampfszenen dar, sondern wie eine Einheit vorrückt, steht etc. Da passen die Kolbenschwinger nicht so gut, weil in den meisten Schlachtsituationen überagitiert aussehen. Ähnlich ist es ja auch mit den allzu wilden Bajonettfechtposen in manchem Napo-Set! Aber gerade für Skirmish-Situationen passen diese Posen eingestreut natürlich wieder besser teilweise