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Autor Thema: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743  (Gelesen 6373 mal)

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Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 - 2.0
« Antwort #15 am: 11. Juni 2019 - 17:20:54 »

"Auf unserem rechten Flügel rückte General d'Harcout mit der Maison du Roi gefolgt von Monsieur d'Estrées vor. Die Massen an britischer Kavallerie stürmten auf die Maison du Roi zu und ein heftiger Kampf entbrannte.

Von meinem Standpunkte aus konnte ich beobachten, dass der Feind versuchte mit einer Brigade schwerer Reiter sogar unsere äußerste Rechte zu umgehen.
Nach dem Zusammenprall wurden die Grenadiers à Cheval von der Übermacht an Gegner zerschlagen. Aber auch der Feind büßte ein Drittel seines ersten Treffens ein wie mir Mr. d'Harcourt später versicherte. Die Reste unserer ehrenvollen Maison du Roi zogen sich auf Dettingen zurück wobei sie die Hälfte von d'Estrées Truppen mit sich rissen.

Leicht links von ihnen wurde ein Teil der Gardes Francaises zum Rückzuge gezwungen.

Immerhin hatte sich auch ein Teil der feindlichen Kavallerie zurückziehen müssen um sich außerhalb der Reichweite meiner 16-Pfünder zu sammeln.

...
« Letzte Änderung: 11. Juni 2019 - 17:37:07 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 - 2.0
« Antwort #16 am: 11. Juni 2019 - 17:54:33 »

"Da nun der Feind einen Teil unserer Garden insbesondere durch die Kartätschen zurückgeworfen hatte, entschloss sich der Duc de Grammont dem weiteren Vordringen der Österreicher die Stirn zu bieten indem er standhielt. Zu seinem eigenen Erstaunen schlug seine Artillerie und seine Gardeinfanterie mehr als die Hälfte der feindlichen Bataillone gegen 11 Uhr mit ihrem Feuer in die Flucht.

Derweil unterhielten unsere Batterien vom anderen Mainufer herüber ein munteres Feuer auf den gegnerischen linken Flügel. Daher hielt der Feind es für gut, die Schwere hannoveranische Reiterei zurück zu nehmen.

Der Duc de Duras, der mit seiner Tapferkeit den Männern seiner Brigade ein Vorbild war, berichtete mir, dass der Gegner nachdem er einen Teil von Duras Brigade zum Rückzuge gezwungen hatte, einen heftigen Angriff mit all seiner Kavallerie unternahm, welche nicht nur den Duc de Duras, sondern auch Mr. de Chartres verblüffte.

Besonders heftig litt die Brigade des Mr. de Clermont-Tonnerre darunter, dessen erstes Regiment in die Flucht geschlagen wurde - jedoch nicht ohne auch den Gegner dermaßen zu erschüttern, dass die Reste der Einheit zurück fluteten.

Während ein Bataillon des Duc de Chartres dem Ansturm widerstand, flüchtete eines des Brigadier de Duras, obwohl er sich selbst anschickte, die Männer zurück zu halten.

Teils geriet die feindliche Kavallerie dadurch aber ihrerseits in Auflösung, teils waren die Verluste dermaßen heftig, dass sie von einer Verfolgung unserer Truppen absehen musste.
Infolge der Niederlage des ersten österreichischen Treffens im Zentrum geriet nun eine britische Brigade ins erste Treffen, deren 6-pfünder sogleich mit einem Hagel von Kartätschen die Truppen des Duc de Duras überschütteten, welche dem in Not geratenen Duc de Grammont mit den Garden zur Hilfe eilten und die Niederlage der Österreicher mit bewirkt hatten.

Ehe ich persönlich eintraf, kam Monsieur de Bulckley angerückt. Ich gab ihm den Befehl mit Eilmärschen den Garden zur Hilfe zu kommen. Denn dass dies die Brigade Navarre unter dem ausgezeichneten Monsieur de Mortemart allein schaffen würde die großen Massen an britischer und hannoveranischer Infanterie im Zentrum aufzuhalten, erschien mir höchst unwahrscheinlich.
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Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 - 2.0
« Antwort #17 am: 12. Juni 2019 - 15:32:09 »

"Als ich eintraf befand sich die ganze Front in vollem Einsatz. Vor allem unser linker Flügel schien mir bedrängt. Der englische König soll dort alle Kräfte in den Kampf geworfen haben.
Da ich auf der Linken über keine Kavallerie mehr verfügte und auch die Infanterie empfindliche Verluste hingenommen hatte, war ich froh, als ich erfuhr, dass der Comte d'Eu seine Dragoner absitzen ließ, um als Infanterie unsere Flanke zu sichern. Tatsächlich hatte sich der Feind dazu entschlossen seine frischen Bataillone des zweiten Treffens in den Angriff zu schicken. Der alte Feldmarschall Stair soll die Rotröcke persönlich vorgeführt haben, die aber mit einer trefflichen Salve von Chartres Infanterie empfangen wurden.

Derweil hatte der Duc de Grammont die Gardes Francaises zurückgezogen und die frischen Bataillone der Brigade Navarre traten an ihre Stelle, um sich den österreichischen Reserven entgegen zu stemmen.

Ein heftiges Feuer dröhnte von meinem linken Flügel herüber. Der Duc de Duras verlor eines seiner letzten Bataillone in einem starken Feuergefecht im Angesicht der Briten, die auch mit Kartätschen aus kurzer Distanz hinein schossen. Aber auch die feindlichen Truppen konnten teils in die Flucht geschlagen werden.

Mit besonderer Bravour behaupteten sich die Dragoner des Regiments Orléans gegenüber den gefürchteten britischen Rotröcken.

Der Feind sah indessen leider von einer Attacke seiner österreichischen Dragonerbrigade ab, welche von den Männern der Brigade Navarre gewiss zurückgetrieben worden wäre. Unsere schwere Artillerie hatte aber auch bereits einige Löcher in die gegnerischen Reihen geschlagen, so dass ihr Mut gesunken gewesen sein mochte.

Im Zentrum war der Pulverqualm besonders dicht. Beide Seiten schossen dort teilweise auf kürzeste Distanz die Salven in die jeweiligen Gegenüber. Man sagte mir, dass ein hoher feindlicher General, wohl der Befehlshaber der österreichischen Reserven getroffen vom Pferd gestürzt sei. Dies müsste dann wohl der Feldmarschallleutnant von Salm gewesen sein, der erst seit gegen 12 Uhr mit seinen Bataillonen die Truppen des Feldmarschalls Neipperg unterstützte.

In einem wilden Gebrüll stürzten sich die Rotröcke auf unsere Männer des Regiments La Marine. Beide Seiten erlitten in dem Handgemenge so hohe Verluste, dass die Einheiten zurück fluteten. Das letzte Bataillon des Duc de Duras, das sich vor dem Forchbach sammelte, wurde mitgerissen, konnte aber in einem ordentlichen Rückzug über den Bach gesetzt werden.

Auch der Feind hatte aber unserem linken Flügel gegenüber vor allem durch die geschickte Kampfführung des Duc de Chartres und einem Flankenfeuer, das er den Hannoveranern zumutete hohe Verluste erlitten.

Ich ritt selbst auf unseren linken Flügel um ihn in Augenschein zu nehmen. Unsere Kavallerie dort war vollkommen ruiniert und die Brigaden der Messieurs de Duras und de Chartres hatten so empfindliche Verluste hinnehmen müssen, dass ich beschließen musste den Rückzug anzutreten, auch wenn sich die gegnerischen Reihen gleichfalls gelichtet hatten. Denn der Feind verfügte noch über eine ausgeruhte britische Brigade, die er langsam samt starker Artillerie auf den linken Flügel gezogen hatte. Die Rotröcke sollen dort dennoch zwei Drittel ihrer Einheiten verloren haben.

Ich erteilte der Brigade Navarre den Befehl den Rückzug über den Forchbach bei Dettingen zu decken.

Währenddessen sollte Mr. de Bulckeley nach Norden gehen und eine Front aufrichten wohinter sich die Brigaden der Messieurs de Chartres und de Duras zurückfallen lassen mochten. Der Comte d'Eu würde sich mit seinen noch immer ziemlich kampfbereiten Dragonerregimentern schon der nachdrängenden Rotröcke erwehren.

Wenngleich unsere Truppen heute nicht die Ehre hatten als Sieger das Schlachtfeld zu behaupten, haben sie sich doch ausgezeichnet geschlagen. Hervorheben möchte ich das Verhalten des Duc de Chartres und des Duc de Duras, welche den Anstürmen des Feindes tapfer bis zur Erschöpfung widerstanden haben. Die Gardes Francaises haben auch Seiner Majestät alle Ehre gemacht.

Im Feldlager bei Frankfurt,

Duc de Noailles"


« Letzte Änderung: 12. Juni 2019 - 15:37:16 von Pappenheimer »
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Maréchal Davout

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #18 am: 15. Juni 2019 - 22:15:17 »

Danke für den schönen Schlachtbericht! Prächtig anzuschauen - der Gesamteindruck mit den Fahnen, Schlachtreihen etc. ist toll!
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Pappenheimer

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #19 am: 17. Juni 2019 - 09:28:57 »

Danke für den schönen Schlachtbericht! Prächtig anzuschauen - der Gesamteindruck mit den Fahnen, Schlachtreihen etc. ist toll!
Vielen Dank für den Kommentar, M. Davout!

Das fanden meine beiden Mitspieler auch.

Hättest Du Interesse an sowas wie Statstiken zum Schlachtverlauf etc?
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tattergreis

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #20 am: 18. Juni 2019 - 19:25:17 »

Mich würde ja mal ein rematch interessieren, bei welchem die Maison-Kavallerie als Reserve an der Leine gehalten werden kann. Welche eigenen taktischen Möglichkeiten hast Du denn noch gesehen nachdem Deine Gardekavallerie abgeschlagen war?
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Maréchal Davout

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #21 am: 18. Juni 2019 - 23:03:32 »

Hättest Du Interesse an sowas wie Statstiken zum Schlachtverlauf etc?

Ja, klar - zeig her! :)

Ansonsten finde ich Tattergreis´ taktische Nachfrage auch sehr interessant...
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Pappenheimer

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #22 am: 19. Juni 2019 - 09:33:08 »

Mich würde ja mal ein rematch interessieren, bei welchem die Maison-Kavallerie als Reserve an der Leine gehalten werden kann. Welche eigenen taktischen Möglichkeiten hast Du denn noch gesehen nachdem Deine Gardekavallerie abgeschlagen war?
Im Grunde war es ja nur ein Patt. Ich hatte nur die Grenadiers à Cheval verloren und der Feind immerhin auch eine Einheit Kavallerie.
Links war zu dem Zeitpunkt noch alles offen.
Dass meine leichte Artillerie auf dem linken Flügel rasch 3 Hits einsteckte, machte mich verunsichert. Ich hätte aber beispielsweise einfach nicht soweit mit den Brigaden von Duras und Chartres vorrücken brauchen. Das führte zwar zum Brechen von zwei feindlichen Bataillonen, aber auch letztlich dazu dass fast alle Bataillone unter Duras aufgerieben wurden.
Viele Spieler betonen ja immer die großartige Wirkung, wenn man in die Frontlinie des Feindes eingebrochen ist. Letztlich führte das in meinem Fall - und der scheint mir typisch - dazu, dass die vorgezogenen Bataillone von allen Seiten unter Feuer genommen werden konnten und komplett im Kartätschenhagel der britischen 6-Pfünder standen.
Ich hatte die Idee, sukzessive zurück zu gehen und zu hoffen, dass meine Schwere Artillerie (immerhin 3 Batterien) den linken feindlichen Flügel aufweichen würde, so dass z.B. die eintreffende Brigade Bulckleys (Superior!) eine gewisse Chance hatte, hier entscheidend Einheiten zu vernichten. Im Zentrum war der Kampf ja entweder ausgeglichen oder sogar eher zu meinem Gunsten. Grammont verlor keines seiner Bataillone trotz österreichischer Kartätschen.

Die Frage ist, was es den Franzosen bringen soll, wenn die Maison du Roi stehen bliebe. Dann rückt der massive alliierte Flügel direkt auf sie zu und die Garden wären noch isolierter und der rechte franz. Flügel bald gegen den Forchbach gedrückt.

Hier für Maréchal Davout ein paar Statistiken:
Verluste Runde 1:
Alliierte: 1,5 Punkte (1 Einheit vern., eine sammelt sich)
Franzosen: 3,5 Punkte (1 Einheit vernichtet, 5 sammeln sich)

Verluste Runde 2:
Alliierte: 5,5 Punkte
Franzosen: 3,5 Punkte

Verluste Runde 3:
Alliierte: 7 Punkte
Franzosen: 6,5 Punkte (6 Einheiten vern., 1 sammelt sich)

Es war also am Ende ein ganz knappes Spiel. Die Alliierten hätten nur noch eine Einheit mehr verlieren müssen, dann hätten sie evtl. auch einen Rückzug hinlegen müssen. Da haben sie aber zu ihrem Glück darauf verzichtet mit der Brigade Diemars einen Reiterangriff zu unternehmen, der wohl durch meine Infanterie zusammengeschossen worden wäre.

Vielen Dank für die Anregungen. Falls Du mal hier in der Gegend bist, Tattergreis, spielen wir das einfach mal.  :)
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tattergreis

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #23 am: 19. Juni 2019 - 20:44:38 »

Zitat
Die Frage ist, was es den Franzosen bringen soll, wenn die Maison du Roi stehen bliebe.
Es hätte dem franz. König eine Menge Lösegeld erspart...

Grundlage meiner Überlegung ist die Annahme, dass genügend Infanterie und Artillerie vorhanden war, um eine durchgehende Stellung zwischen Main und den Ausläufern des Spessarts zu errichten (nötigenfalls verzichtet man als franz. Befehlshaber auf den Angriff in den Rücken des Gegners), auf jeden Fall bleibt man hinter dem Forbach, Die Verzögerungen des alliierten Angriffs kann man zum Befestigen der Stellung nutzen, während man die Gardekav meinetwegen in ein Bordell schickt.
Wenn die Pragmatiker dann merken, dass sie in einer Mausefalle sitzen, können sie mit nassen Füßen unter Artilleriebeschuss einen Durchbruch versuchen, und wenn dieser stattfinden sollte, darf die Gardekav ran und darum wetteifern, wer des engl. Königs habhaft wird.
Das Lustige an dem Szenario ist ja, dass ein Unentschieden, also ein fehlender Durchbruch, die Gefangennahme des engl. Königs bedeutet, also ein strategisches Waterloo darstellt.
Zitat
Viele Spieler betonen ja immer die großartige Wirkung, wenn man in die Frontlinie des Feindes eingebrochen ist.
Ist ja auch im Prinzip richtig, wenn der Einbruch ein Aufrollen der durchbrochenen Linie androht, müssen die bedrohten Btls ja eigentlich reagieren. Es reicht eigentlich eine Kompanie aus, die einem Btl in die Flanke feuert, um eine Position unhaltbar zu machen. Aber natürlich braucht man frische Reserven, um einen lokalen Erfolg in einen Sieg zu verwandeln. Und wenn das Ablösen verbrauchter Truppen verhältnismäßig leicht geschieht, muss man das obligatorische zweite Treffen auch nicht mit abgekämpften Truppen bekämpfen.. Die Möglichkeit, mit einem Durchbruch den Rückzugsweg des Gegners zu bedrohen, ist doch eine schöne Alternative zur reinen Abnutzungsschlacht mit automatischen Sieg bei Uberschreitung einer Prozentgrenze.
cheers!
ps aus welcher Ecke Tysklands kommst Du nochmal?

 
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Pappenheimer

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #24 am: 19. Juni 2019 - 23:15:53 »

1.
Es hätte dem franz. König eine Menge Lösegeld erspart...

2.
Grundlage meiner Überlegung ist die Annahme, dass genügend Infanterie und Artillerie vorhanden war, um eine durchgehende Stellung zwischen Main und den Ausläufern des Spessarts zu errichten (nötigenfalls verzichtet man als franz. Befehlshaber auf den Angriff in den Rücken des Gegners), auf jeden Fall bleibt man hinter dem Forbach, Die Verzögerungen des alliierten Angriffs kann man zum Befestigen der Stellung nutzen, während man die Gardekav meinetwegen in ein Bordell schickt.

3.
Das Lustige an dem Szenario ist ja, dass ein Unentschieden, also ein fehlender Durchbruch, die Gefangennahme des engl. Königs bedeutet, also ein strategisches Waterloo darstellt.

4.
ps aus welcher Ecke Tysklands kommst Du nochmal?
1.
Das ist natürlich wieder hübsch zeitgenössisch gedacht.  :)

Als Spieler sehe ich es eher so, dass die Garden immerhin besser sind als die meiste übrige Kavallerie und die wenigstens überhaupt was reißen können.

2.
Das würde irgendwie ein tieferes Spielfeld vorraussetzen.
Noailles ist mit ein paar Brigaden Grammont zur Hilfe geeilt. Insgesamt haben laut den meisten Angaben die Franzosen 26.000 Mann etwa im Einsatz und die Pragis 35.000. Das ist zwar ne nummerische deutliche Übermacht, aber bei der Ende des Raumes konnten die Pragis diese sicher nicht ausnutzen. Obendrein gab's ja scheinbar keine Berge, wo sie ihre Artillerie hätten schön einsetzen können. So wird meistens nur die flankierend feuernde hannoveranische Artillerie im Hauptkampf selbst erwähnt - auf Stairs rechtem Flügel.

Maréchal de Noailles hielt wohl die vielleicht 20.000 Mann Grammonts für ausreichend, so dieser hinter dem Bach verblieb.
Die ganze Schlacht ist aber auch noch immer für mich ein Mysterium.

3.
Du bist also für ein freieres Szenario, wo nicht als Grundvorraussetzung steht, dass Grammont oder Harcourt die Fehler gemacht haben, die sie machten?
Das ist so wie einer der mal schrieb, dass Waterloo als Franzose gewinnbar ist, wenn man halt nicht historisch aufstellen braucht sondern nur die Truppen von damals hat.

4.
Da wo der Bundes-Jogi ins Fitnessstudio geht.  ;)
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D.J.

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #25 am: 20. Juni 2019 - 11:19:42 »

Oh, ein neuer Spielbericht! Danke dir :)
Den werde ich mir später in Ruhe anschauen. Meine Frau und ich haben aus dem Urlaub als "Souvenir" nämlich eine feine Bronchitis mitgebracht und wir sind derzeit daher etwas angeschlagen.
Aber sobald ich wieder freien Kopf habe, werde ich den Bericht genießen (können)
Danke dir vorab für deine Mühen :)
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Pappenheimer

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #26 am: 21. Juni 2019 - 15:09:09 »

Oh, ein neuer Spielbericht! Danke dir :)
Den werde ich mir später in Ruhe anschauen.
Da freue ich mich drauf.

Gute Besserung Dir und Deiner besseren Hälfte!  :)
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D.J.

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #27 am: 22. Juni 2019 - 10:04:39 »

So, ich habe mir den Bericht in aller Ruhe angeschaut :)
Holla, was für prachtvolle Bilder!
Die Miniaturen sehen wie immer einfach nur klasse aus. Dazu das schöne, große Spielfeld und der als Brief gestaltete Bericht selber.
Das Geschehen war hier ungewöhnlich heftig, wie ich finde, die Alliierten und die Franzosen dabei wie zwei Terrier, die sich ineinander verbissen haben. Da war, vermutlich auch durch das Gelände selber, wenig Raum weitläufige Manöver.
Verblüfft war ich aber über die Folgen deines Einbruchs in die gegnerische Frontlinie. Das du da beinahe alle Bataillone unter Duras (ein Name, den ich mir wegen dem klingonischen Haus Duras aus Star Trek gut merken konnte :D ) verloren hast, hat mich verblüfft. 
Aber deine nachfolgenden Erklärungen und die Diskussion mit Tattergreis haben das gut erklärt.

Danke für deine Mühen :)
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tattergreis

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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #28 am: 22. Juni 2019 - 10:34:53 »

Zitat
Du bist also für ein freieres Szenario, wo nicht als Grundvorraussetzung steht, dass Grammont oder Harcourt die Fehler gemacht haben, die sie machten?
Das ist so wie einer der mal schrieb, dass Waterloo als Franzose gewinnbar ist, wenn man halt nicht historisch aufstellen braucht sondern nur die Truppen von damals hat.

Tabletop ist halt keine Simulation, mir ist nicht ganz klar, warum ich die Fehler von Anderen wiederholen soll.
Wenn Marechal Davout als Franzose gegen seinen Kumpel ein Waterloo-rematch spielt, schafft er wahrscheinlich auch ein unhistorisches Resultat, es sein denn, alle Preußen stehen um 13 Uhr auf der Matte. Das (MDs Sieg meine ich) fände ich aber in Ordnung, welchen Sinn macht es denn, wenn man jemanden zwingt, Reilles Korps an Hougomont zu verschwenden. Die Fähigkeit des Spielers ist doch gefragt, ansonsten ist doch nur ein Würfelspiel.
Prinzipiell ist es beim Horse & Musket immer sinnvoll, aggressiv mit allen Truppenteilen vorzugehen, insbesondere mit der Artillerie. Wenn man dann noch Deine Fähigkeit zur Kampfmoralpflege der eigenen Truppen abkupfert, beeinflusst das Szenario den Verlauf doch kaum, oder sehe ich das falsch?

cheers
« Letzte Änderung: 22. Juni 2019 - 10:37:09 von tattergreis »
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Re: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743
« Antwort #29 am: 24. Juni 2019 - 20:57:48 »


Prinzipiell ist es beim Horse & Musket immer sinnvoll, aggressiv mit allen Truppenteilen vorzugehen, insbesondere mit der Artillerie. Wenn man dann noch Deine Fähigkeit zur Kampfmoralpflege der eigenen Truppen abkupfert, beeinflusst das Szenario den Verlauf doch kaum, oder sehe ich das falsch?

cheers
Bei Dettingen empfinde ich halt diesen sinnlosen Angriff der Maison du Roi als DAS Charakteristikum.
Ohne dieses ist Dettingen eine recht langweilige "normale" frontale Schlacht. Praktisch das, was ich in zahllosen britischen Blogs lese.
Da fehlt mir dann irgendwie die "Dettingen-Experience". Ich finde halt die eigenen üblichen Muster den Vorgaben möglichst flexibel anzupassen, als die Herausforderung - als letztlich das, was mich an historischen Schlachten reizt.

Wenn ich mir viele Spiele anschaue, die fiktive Schlachten durchziehen, dann finde ich die oftmals sterbend langweilig. Eben zwei Armeen die irgendwie gleichzeitig aufeinander zu rücken und sich aneinander abkämpfen.
Solche "Meeting-Engagements" sind aber m.E. wenig historisch oder noch klarer Ausgedrückt die absolute Seltenheit. Meistens ist eine Seite in der Defensive, wofür es überwiegend 2 Gründe gibt:
A) Der Verteidiger wird überrascht und rafft seine Kräfte irgendwie zu einer mehr oder minder gelungenen Verteidigung zusammen. Beispiele: Hohenfriedeberg, Mollwitz (?), Villetri
B) Der Verteidiger hat eine scheinbar ausgezeichnete Stellung bezogen.
Die kann wirklich prima sein: Fontenoy, Kunersdorf, Kolin, Guastalla, Kesselsdorf, Kay, Cuneo
Oder nur vermeintlich prima, aber bisweilen eher eine Art Falle: Soor, Höchstätt 2, Ramillies, Zorndorf, Burkersdorf, Freiberg

Beim Aufeinanderprall würde mir einfallen: Chotusitz, Groß Jägersdorf(?).

Manche Schlachten sind diskutabel. Lobositz z.B..

Bei manchen Schlachten wie Fontenoy z.B. fände ich das Schlachtfeld charakteristisch genug. Da bleibt beiden Seiten eigentlich freigestellt, z.B. ob die Niederländer tatsächlich zu früh angreifen, auch wenn ich gern die Niederländer näher den franz. Linien aufstellen würde, damit sie zumindest verleitet sind früher zu attackieren.
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