So, es wird an der Zeit, auch mein
Tactica-Projekt vorzustellen
Eine der Sonderfiguren der Tactica im letzten Jahr war Karl Mays Held Kara Ben Nemsi auf seinem edlen Hengst Rih. Ich hatte mir eine geholt und, zusammen mit anderen Figuren, inklusive Kara Ben Nemsi zu Fuß, eine Gruppe Figuren nach Karl Mays Orient-Reiseerzählungen gemacht („Durch die Wüste“, „Durchs wilde Kurdistan“, „Von Bagdad nach Stambul“ etc.). Die Figuren hatte ich schon mal
hier im Forum vorgestellt.
Es traf sich, daß die Tactica als Thema dieses Jahr den Krieg in der Wüste hat. Also wuchs die kleine Figurensamllung zu einem richtigen Projekt heran.
Zu entscheiden und vorzubereiten gab es:
- Szenario
- Spielregeln
- Figuren
- Gelände
Für das Szenario habe ich erstmal die Karl May Bücher wieder hervorgeholt und gelesen. In „Durch die Wüste“ und „Durchs wilde Kurdistan“ und den folgenden Bänden erleben Kara Ben Nemsi und Halef viele Abenteuer und Kämpfe im osmanischen Reich. Am Szenario sollten nicht nur die Helden beteiligt sein, sondern auch mehr Personen, um das Geschehen runder zu machen. Das Gelände sollte auch interessant sein. Schließlich entschied ich mich für das Geschehen um das Grabmal des Scheich Adi, das in den letzten Kapiteln von „Durch die Wüste“ eingeleitet wird und in „Durchs wilde Kurdistan“ seinen Höhepunkt hat. Es bietet: interessantes Gelände, verschiedene beteiligte Gruppen, mehrere Einzel-Szenarien, die sich verbinden lassen. Kurz beschrieben, geht es darum, daß der korrupte Mütessarif – Gouverneur – von Mossul, seine Truppen zu dem Dorf um das Grabmal schickt, um „Steuern einzutreiben“. Zusammen mit den einheimischen Kriegern können Kara Ben Nemsi und seine Gefährten das verhindern.
Die Spielregeln sollten ein Skirmishsystem sein, ein Mann – eine Figur. Es sollte einigermaßen große Spiele zulassen und schnell zu vermitteln und zu spielen sein und die Periode (ca.1870) abdecken. Am ehesten bieten sich da die diversen Systeme an, welche die Kolonialkriege abdecken, auch wenn diese eher englische und französische Feldzüge behandeln und man die Truppendaten selbst entwickeln müßte. Schließlich habe ich mich aber für
„Chain Reaction“ von „TwoHourWargames“entschieden. Diese recht einfachen, aber spannend zu spielenden Regeln sind eigentlich für das 20.Jahrhundert gedacht, aber es gibt Erweiterungen für den
Wilden Westen und bis zurück zur
Napoleonischen Zeit, so daß auch Reiter und Vorderladerwaffen abgedeckt sind. Auch den Henrystutzen mit seinem mehrfachen Schießen kann man unterbringen – als halbautomatisches Gewehr.
Zu den Figuren
Die HeldenKarl May beschreibt die diversen am Geschehen Beteiligten: einerseits hauptsächlich kurdische und Jesidische Krieger, einige Araber als Gefährten Kara Ben Nemsis, auf der anderen Seite die Truppen des Paschas von Mossul: reguläre osmanisch-türkische Infanterie, Reiterei, ein Trupp Gebirgsartillerie, sowie mehrere irreguläre Kontingente: Arnauten und Baschi Bosuks. Das sind nun nicht gerade die populärsten Arten von Wargames-Figuren, die man sich vorstellen kann. Aber es ist erstaunlich, was man alles finden kann – bis hin zu
türkischen Artilleristen des späten 19ten Jahrhunderts - oder mit wenig Aufwand passend machen kann.
Die Truppen des PaschasAuch das Gelände beschreibt Karl May sehr genau. Aber, was das Beste ist, es gibt den Ort und das Grabmal wirklich. Mit etwas Recherche im Internet findet man genug Material als Inspiration.
In den nächsten Tage kommen dann mehr Einzelheiten.