Ich fasse zusammen:
Im Eingangsposting wurde vorgeschlagen, weite Teile der
elementaren Grundmechanik (Handhabung von Bewegung, Beschuss-, Verwundungs- und
Moralregeln, Skilltests, etc.) der 45A-Regeln zu kritisieren oder gar zu
verwerfen und z.B. in Savage Worlds einen Ersatz zu finden. Ich hab das damit begrĂŒndet, dass die
Errungenschaften von 45A (z.B. Encountermarker, kleine Spielfelder,
Micro-Skirmish, Fun) eben nicht in den Grundmechanismen von 45A begrĂŒndet
liegen, sondern im Gegenteil: die groĂartigen Meriten von 45A haben mit dem Korpus an Regeln wenig zu
tun.
Anscheinend kann niemand von Savage Worlds aus eigener
Anschauung berichten und einschÀtzen. Folglich hat sich die Diskussion auch
weniger um das âJENSEITSâ von 45A entsponnen und auch nicht Möglichkeiten einer
tieferen Synthese von TT und RPG ausgelotet, sondern sich auf das FĂŒr und Wider
von 45A beschrÀnkt.
Die Kritik von 45A hat besonders aus der KurpfÀlzer Ecke
UnterstĂŒtzung erfahren. Die Regeln werden als schlecht handhabbar und nicht
einfach bewertet. Darum wird an einem eigenen Ansatz gebastelt. Diese
EinschÀtzung wird in Berlin teilweise geteilt, etwa wenn die elementare
Spielmechanik von â.45A halt leider [als] ein veraltetes Systemâ (8â8, aber
auch Tankred: âold schoolâ) charakterisiert wird, das âunintuitivâ sei und den
nichtroutinierten SL im Stich lasse (DV).
Yggdrasil und
die Kieler-Fraktion haben dem Widersprochen. Sie schÀtzen die Grundmechanismen
nicht nur als einfach zu handhaben ein, sondern machen diese auch explizit fĂŒr
das aufkommende Hollywood-Feeling verantwortlich. Sie widersprechen damit genau
meiner These, dass man die 45A-Grundmechanismen klar von den Verdiensten von
45A trennen könne. :arrow: Da wĂŒrde ich gerne bei Euch nachhaken und noch einige
Argumente und Beispiele hören.
Aus der Ecke der BefĂŒrworter wurde dann noch einmal
klargestellt, dass 45A im Lichte seiner Verwendung bewertet werden mĂŒsse. Wer
das Regelwerk mit dem falschen philosophischen Ansatz spiele, laufe
zwangslÀufig in eine ungerechtfertigte kritische Haltung zu 45A rein. Diese mit
Nachdruck vorgebrachte Klarstellung hat mich allerdings ĂŒberrascht, da wir
Kritiker ja nicht etwa Ahnungslose wĂ€re, denen man jetzt erklĂ€ren mĂŒsste, was
richtiges Pulp sei. Die Kritik ist doch genau vor dem Anspruch formuliert,
gutes Pulp an der Schnittstelle von RPG und TT zu entwickeln.
Wie man ausgerechnet .45 mit dem Thema âPowergamingâ
verknĂŒpfen kann, hat mich ehrlich gesagt noch ziemlich mehr verdutzt. Ich
vermute mal, dass sich hier eine Art (durchaus interessante) Grundsatzdiskussion
eingeschlichen hat, ob Regelwerke fĂŒr Alles nutzbar gemacht werden können oder
ob eine natĂŒrliche Begrenzung existiert.
Ich möchte vorschlagen, diese Diskussion hier nicht im
Grundsatz zu fĂŒhren, sondern einfach mal davon auszugehen, dass es fĂŒr
bestimmte Anliegen geeignetere Systeme gibt, und das Systeme sich fĂŒr bestimmte
Anliegen besser eignen als fĂŒr andere... Und da denke ich, dass sich fĂŒr das
Thema âSchnittstelle von RPG und TTâ die Frage nach Powergaming nicht stellt.
Wir sind in diesem Thread auf der ultamtiven Spielwiese der Fluff-Bunnys
unterwegs ...