Der Pub > An der Bar
Ein Stück Zeitgeschichte Afrikas
Angrist:
ok verboten wohl nicht,
aber er würde wohl verissen, da viele \"gutmenschen\" in unserm land, die ganzen afrikaner da immer noch als opfer sehen etc
aber es ist schon interessant, das es diesen film nur in italienisch gibt, (hab mich etwas in den hintergrund eingelesen)
aber es eine umgeschnittene us version, mit anderem sound und kommentar gibt, die aus den gleichen bildern, mit rockmusik und anderem kommentar,
die botschaft entstehen lässt, das solche brutalität notwendig war für die freiheit afrikas,
der titel der us version ist ja selbstbezeichnend,
\'Africa Blood and Guts\'
wogegen der italienische Africa addio (auf wiedersehen/lebwohl afrika)
Desert Rat:
Was glaubst du wollten die uns sagen mit diese Doku ?
Angrist:
hmm, am anfang des films wird ja irgendwas gesagt, vonwegen, nicht abwerten, sondern einfach zeigen, wie es war, und wie das ganze vor die hunde ging
der tonfall an manchen stellen erkläre ich aus dem zeitgeist (zu der zeit machte man im us fernsehen ja auch noch witze über schwarze. juden etc)
ich sehe den film jetzt nicht als einen film der die eigene meinung in eine richtung drängt,
indirekt macht ers natürlich durch die bilder, und man denkt sich schon irgendwann im film, das man den buffalo soldiers doch die gewehre hätte lassen sollen,
und wie man das land so vor die hunde gehen lassen konnte
ein interessantes zitat wird an einer stelle gesasgt, als es um die übernahme der prächtigen häusser, durch horden von schwarze ging,
\"das hochland war möglicherweise zuviel land für zuwenig menschen, aber nun zeigte es sich, das es zuviele menschen für das land sind\" nicht wörtlich,
aber so an sich,
mein schluss aus dem film ist,
das eine schrittweise übergabe sinnvoller gewesen wäre,
farmen hätten von vernünftigen leuten weitergeführt werden sollen, und die parks weiterhin beschützt
und bezüglich söldner,
sonst halte ich ja nicht viel davon, aber da zu der zeit taten ja länder wie deutschland etc gar nichts um ihre bürger da rauszuholen,
ein land tat was, war aber auch schnell wieder weg
die söldner die dort menschen retteten (auch wenns zig söldner da gab, die zig brutale dinge taten,stichwort kongo mülller) fand ich gut eingesetzt,
und wies doch an der einen stelle heisst,
\"was 12000 un soldaten nicht geschafft hatten, schafften 120 söldner mit ein paar jeeps und einem gepanzerten transporter an einem tag\"
stadt befreit, franzosen gerettet
hwarang:
inzwischen ist mir nicht mehr klar was Du sagen willst.
soll das heissen, dass Du den antikolonialen kampf durch einige gewalttaten für delegitimiert hälst?
das es besser gewesen wäre, die staaten wäen als kolonien verblieben?
ich hatte mir den film nicht ganz angesehen, werd ich wohl auch nicht. was ich beim zappen gesehen habe waren üble gewaltszenen in farbe, dachte dass Du darauf hinaus willst.
Florian:
ich hab mir inzwischen auch den großteil des filmes angesehen und muss sagen, dass ich ihn eher übel finde (die bilder sind krass, aber die gegenüberstellung von weisser ordnung und schwarzem chaos ist nach meiner meinung eindeutig propagandistisch). Am meisten hat mich die Wildwestromantik mit den wiedererweckten Burentrekks aufgeregt - das zu einer zeit, als die apartheid voll im gange war ist schon starker tobak. klar wäre es besser gewesen, der übergang hätte geordneter stattgefunden und es hätte weniger gewalt und chaos gegeben, aber wenn mann sich über gut 100 jahre in einem ganzen kontinent als herrenmenschen aufführt, dann erzeugt man eben nicht gerade eine positive grundeinstellung bei der bevölkerung, sondern ein pulverfass (mal ganz abgesehen davon, dass die kriege, die gegen die dekolonialisierung geführt wurden - etwa von portugal - sich auch in keinster weise durch humanismus auszeichneten). ich finde man kann das im film auch teilweise sehen, etwa bei der fuchsjagd, bei der ein schwarzer mit einem geruchsintensiven bündel den \"fuchs\" machen muss, während er von einer hundemeute verfolgt wird - das ist doch einfach irrsinn. ich denke, im gegensatz zu dem was der film m.m.n. sugeriert, dass die schwarze bevölkerung nicht etwa etwas zeigte, was in ihr selbst, quasi naturwüchsig, an gewalt und unordnung schon immer schlummerte, sondern dass im großen und ganzen jenen gewalt reproduziert wurde, die die kolonisatoren lange im land ausübten.
lg,
flo
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