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Autor Thema: Das Berliner Stadtschloß  (Gelesen 2509 mal)

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Koppi (thrifles)

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #15 am: 14. März 2018 - 17:55:08 »

Zitat von: \'khde\',\'index.php?page=Thread&postID=269362#post269362
@thrifles
Dann müßte Dir Potsdam gefallen, unser Stadtschloß steht übrigens schon längst wieder. Haben ja auch sonst keins. Na ja, ok, Sanssoucis eben ...  und Neue Palais ... und Schloß Babelsberg ... und Cecilienhof ... und Jagdschloß Glienecke ... und Barbarini ... und Belvedere ... und Alexandrowka ... und holländisches Viertel ... und den Dom ... und Nowawes ... und Marmorpalais ... und, und, und   :D
 
edit, und ja, vielleicht bald auch wieder so einen Zapfen, ehemalige Garnisonskirche, reicht aber nur für den Turm.

Tatsächlich Karl-Heinz. Mir hat Potsdam extrem gut gefallen. :thumbsup:
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\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Blüchi

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #16 am: 14. März 2018 - 18:10:00 »

Immerhin hat es den Anschein das es kein jahrhjndert Projekt wie der BER wird....
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Velox

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #17 am: 14. März 2018 - 18:28:10 »

Hallo Pappenheimer,
nein ich bin kein Steinmetz. Die Aussage habe ich von jemanden der in einem Denkmalamt arbeitet. Wohlgemerkt handelt es sich dabei um den Aufbau mit historischen Werkzeugen also keine Pressluft betriebenen Werkzeuge. Sicher sind für den Aufbau nicht nur Fachkräfte nötig. Im Bistum Würzburg wurden zu Amtszeit Julius Echter an die 300 Dorfkirchen gebaut und das vor allem mit ortsansässigen Handwerkern. Aber heutzutage gibt es nicht mehr die Dichte an handwerklichen Berufen. In unserem Dorf (vor allem LAndwirtschaft Krautanbau) (damals so um 800 Einwohner) gab es Ende der 1950ger noch 3 Schmiede zwei Büttner usw. Ich wohne in einer Weingegend soviel ich weis gibt es heute in dem gesamten Gebiet noch einen Büttner.
Gruß Velox
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Riothamus

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #18 am: 14. März 2018 - 20:36:19 »

Über Stadtplanung lässt sich herrlich streiten, ohne dass es zu einem Ergebnis führen muss. Das ist auch gut so, schließlich sind wir alle verschieden.

Manchmal sieht man aber auch die Nachteile einer Lösung erst, wenn man die verschiedenen Optionen miteinander vergleicht. Genauso ging es mir mit Potsdam. Die Diskussionen habe ich erst verstanden, als ich andere Konzepte sah. Das ist so ein Fall, bei dem ich froh bin, mich nicht entscheiden zu müssen.

Die Forderung aus jedem Nachbau ein archäologisches Experiment zu machen, kann ich auch nicht nachvollziehen. In Paderborn hat man sich nach dem Krieg bemüht, Fassaden wieder herzustellen, wo sie auffallen und zum Charakter der Innenstadt beitragen. Dadurch konnte einiges erhalten/wiederhergestellt werden. Damals stand die Schaffung von Neuem weniger im Vordergrund als die Kosten: Es wurde praktisch gebaut. Nach der Wende hat man solches Vorgehen in den neuen Bundesländern leider weniger berücksichtigt und so oder so zu radikaleren Lösungen gegriffen.

Alte Städte ziehen ihren Reiz aus der unterschiedlichen Architektur. Das heißt, dass auch heutige Architektur errichtet werden muss. Allein aus der Umgebung ergibt sich in den Innenstädten schon, dass es in ein älteres Umfeld eingebunden werden muss. Sicher wäre es reizvoll zu sehen, wie ein Entwurf aussähe, der ein modernes \"Stadtschloss\" gezeigt hätte, der sich in das größere Konzept einfügt. Doch neigen Architekten leider oft dazu, aus ihren Gebäuden ganz individuelle Stars zu machen. Architekten, die dies nicht tun, sondern sich um die Verbindung zur umliegenden Architektur bemühen, werden selten berühmt. Da ist dann häufig das alte Bild besser als die modernen Vorschläge. Solche Diskussionen ziehen sich bis in die Kleinstädte, wo alte Architektur oft nicht erhalten werden kann. Man will hier dann meist nicht den Fehler machen, Altes einfach zu entsorgen und durch modernes zu ersetzen. So kommt es oft zu schlechten Lösungen.

Eine Stadt wie Jena, wo es zur Zeit der Wende noch große Baulücken aus Kriegszeiten gab - die Bomben trafen statt der nebenan liegenden Fabrik die Westhälfte der Altstadt - kann da verschiedenes zeigen. Teilweise wurde da nicht einmal groß über die Architektur selbst gestritten, sondern nur um den Standort.

In Berlin und teils auch in Potsdam kommt natürlich hinzu, dass die ganze Republik interessiert ist, dass Tourismusinteressen betroffen sind, Gruppen Einfluss nehmen wollen und eben potentiell prägende Bauten entstehen.

Ich tendiere als Reflex meist erst dazu, ein Replikat des Alten zu fordern, weil da unleugbar im Hintergrund die Angst vor den Bausünden vergangener Zeiten und der drittklassigen Umsetzung moderner Konzepte wirkt. Ich sage nur Brutalismus. Da haben sich eine ganze Menge Leute daran beteiligt, daraus lauter Bausünden zu entwickeln. Aber das heißt nicht, dass ich nicht für neue Konzepte offen bin. Und die Planung zum Stadtschloss zeigt eine interessante Verbindung des Alten zum Neuen.

Es geht mir also nicht darum, alles Neue zu verwerfen. Es geht mir darum, dass das Neue auch in das Bestehende eingefügt werden muss.

(Hier in der Gegend gibt es noch ein ganz anderes Problem: Teilweise ist nicht mehr bekannt, ob etwas aus den 50er Jahren oder aus dem Mittelalter stammt. In den 50er Jahren wurde zudem so wild gebaut, dass ein guter Teil der Häuser, wenn die Bauverstöße bekannt würden, sofort geräumt werden müssten. Ein ganz eigener städtebaulicher Alptraum.)
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Gruß

Riothamus

Poliorketes

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #19 am: 14. März 2018 - 21:27:39 »

Also ehrlich gesagt ist mir der nachgebaute Münsteraner Prinzipalmarkt deutlich lieber als der neugebaute Karstadt 500m die Salzstraße runter. Und genauso ist es mit dem Berliner Stadtschloß. Der Palast der Republik war nicht nur oberhäßlich, sondrn er paßte nicht ins Umfeld. Gibt da genügend Beispiele, Bremer Bürgerschaft, Hallenbad und LzO in Oldenburg am Schlpß etc. Unabhängig ob man solche Architektur mag (ich hasse sie), paßt so ein Klotz nicht in ein historisches Ensemble. Sonst kann man gleich nach Prenzlau ziehen, Backsteingotik umringt von Plattenbauten.
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Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Karsten

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #20 am: 15. März 2018 - 07:59:12 »

Das ist der Punkt. \"Karstadts\" dieser Art gibt es überall und viel zu viel.
Was der 2. Weltkrieg zu zerstören nicht geschafft hat, taten die 60er und 70er Jahre, oder im Falle des Berliner Stadtschlosses, die 50er.
Alt musste weg, ohne groß über Sanierungen nachzudenken, was beim Berliner Stadtschloß möglich war. Modern war wichtig.
Heute heißt modern oft retro. Das kann man an vielen Dingen feststellen (Autos, Küchengeräte, Radios e.t.c.).
Somit betrachte ich das Berliner Stadtschloss als retro und bin froh, dass dort kein \"Karstadt\" entsteht.

... Karsten
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khde

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #21 am: 15. März 2018 - 10:08:49 »

Also wenn es rund läuft, bleibt es nicht bei den Kulissen bzw. der schicken Straßenansicht. Zauberwort in Potsdam: Sichtachse!

Das Stadion am Park Babelsberg (genau genommen an dessen Rückseite) hat aufwendiges einklappbares Flutlicht, da ansonsten die Masten die Sichtachsen stören könnten. Gegenüber vom Schloß Babelsberg liegt ein schöner 150 Jahre alter Biergarten, der einen Bauantrag gestellt hat um Bäume neu zu pflanzen. Das ist seit letzten Jahr noch nicht freigegeben, da noch geprüft wird, ob damit dann die Sichtachsen vom Schloß zu den Schweizer Häuser hinter dem Biergarten gestört werden. Das Freibad Babelsberg, seit zig Jahren an dem unteren Ende des Parks Babelsberg wird demnächst weichen müssen, damit historische Wege rekonstruiert werden können (ja, auch hier geht es um Sichtachsen) wird richtig teuer aber was solls. Und dann ncoh das leidige Thema mit der Garnisionskirche. Es gibt dor keine aktive Gemeinde, die Evanglilsche Kirhce will es nicht, die Bürger von POtsdam wurden befragt und sie wollen es nicht, die Finanzierung steht nicht dennoch wird da fröhlig dran gewerkelt. Es gibt da eine ganze Reihe von Verwicklungen und Verstrickungen die nicht sauber sind.

Potsdam ist eine schöne Stadt, auch wegen der netten Stadtoptik. Aber am Ende leben Menschen hier und Stadtentwicklung sollte sich an den Wünschen und Vorstellungen seiner Bewohner richten. Was nützt die schicke Kulisse, wenn auf der anderen Seite Jugendeinrichtungen, Freizeitangebote, schulische Einrichungen, Kitas etc. gekürzt und nicht angemessen ausgebaut werden. Letztlich wird das Geld imme nur einmal ausgegeben.

Ich finde es schade das der Palast der Republik wg ist. Er repräsentiert einen bedeutenden Teil unserer Geschichte und ist auch für viele ein Ort mit vielen Erinnerungen. Einen Teil, der viel näher an unserem modernen Bild von DE ist, als das Stadtschloß. Das olle ICC hat man auch, trotz Asbest etc., wieder saniert, das hätte man ruhig auch mit dem Palast machen soll. In Potsdam sind nur noch wenige Ostgebäude übrig undich hoffe das bleibt auch so.
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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #22 am: 16. März 2018 - 07:45:47 »

Also ich als gebürtiger Berliner freue mich auf das Schloß und ich denke das nachkommende Generationen sich auch darüber freuen werden. Genauso, wie wir uns heute über schöne Bauten freuen. Streit gab es damals sicher auch über das ein oder andere liebgewonne Gebäude ;-)
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Plastikgeneral

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #23 am: 16. März 2018 - 08:33:49 »

Wobei das ICC noch nicht saniert wurde und warum ist das oll und der Lampenladen doll? IMHO die falsche Einstellung. Es geht immer um Profit. Die ICC Sanierung wurde teuer gerechnet, damit es abgerissen wird, wie bei der denkmalgeschützten Deutschlandhalle. Die Firmen bauen halt lieber ganz neu, statt zu sanieren und die Politik macht lieber, was die \"Wirtschaft\" möchte.

Generell, was wir heute schön finden wurde damals ja auch an den Bürgern vorbei gebaut. Schlösser, Kirchen, etc. und parallel starben immer Menschen an Hunger und Krankheit. Um noch mal eine Kanne Öl zu nehmen: Mir egal wie das Schloss rekonstruiert wird, das Zentrum Berlins ist eh am Kudamm  :laugh1:
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tattergreis

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Das Berliner Stadtschloß
« Antwort #24 am: 16. März 2018 - 13:25:32 »

Zitat von: \'Plastikgeneral\',\'index.php?page=Thread&postID=269457#post269457
das Zentrum Berlins ist eh am Kudamm :laugh1:

yeah yeah yeah

zum eigentlichen Thema:

Is mir egal
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...

(RIP Kazim)
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