Auf unserem Zock-Wochenende haben wir nicht nur DBA gespielt, sondern auch Zweiten Weltkrieg. Und da hier ja schon wild über Szenarien diskutiert wurde, mag auch hier ein Bericht interessant sein. Die Bilder sind allerdings nicht so besonders, da meine WK2 Truppen eher so wild zusammengekauft sind.
Gespielt haben wir Spearhead von Arty Conliffe (m.E. der kreativste Regelschreiber der 90er Jahre). Spearhead ist kein 1:1 System, sondern ein Modell/eine Base stellt einen Zug da. Man bewegt Einheiten in Bataillonsgröße und spielt also fast eine ganze Division. Der Weg der Bataillone wird dabei auf einem Plan (einfach mal den Tisch fotographieren) eingezeichnet und kann nur mit Schwierigkeiten geändert werden. Planung ist also wichtig. Normalerweise wird Spearhead in 6mm gespielt, wir haben es jedoch mit 15mm FOW-Zeug gespielt und alle Entfernungen auf 150% umgerechnet.
Das Szenario spielt in Tunesien Dezember 1942. Ich habe es aus dem Netz genommen, im Original ist es für Command Decision, ich habe es aber für Spearhead umgeschrieben.
Hintergrund:
Nach der Landung der Alliierte sind diese auf dem Weg nach Tunis. Doch die dort gelandeten deutschen Truppen der 10. PzDiv. versuchen ddie Spitze der Alliierten zu stoppen und wenn möglich, zu umzingeln. Dazu versuchen deutsche Panzerkräfte von Norden zum Medjerda-Fluß durchzubrechen und die Verbindung der Alliierten nach Westen abzuschneiden. Außerdem haben deutsche Fallschirmjäger die Linien infiltriert und können überall auftauchen. Und die Deutschen haben die Lufthoheit.
Der Alliierte muss zuerst aufbauen und versuchen die südliche Kante des Tisches zu halten. Der Deutsche muss versuchen nach dort durchzubrechen. Nach dem ich sah, dass der Alliierte seine US-Panzerkräfte im Westen aufbaute, beschloß ich als Ziel die Ortschaft Tebourba im Osten zu erobern. KG Lüder mit der schw. Panzerabteilung 501 sollte Tebourba erobern, KG Koch, die infiltrierten Fallschirmjäger, von der anderen Seite des Flusses unterstützen. KG Hudel mit der 1. Abt./7. PzRgt. mit Panzerjäger-Unterstützung sollte als Sperrverband die amerikanischen Panzer aufhalten.

KG Lüder vor Tebourba. Im Ort das schwache 1st East Surrey Bat. mit zahlreicher Artillerie, die allerdings gen Westen feuern sollten und deswegen hier nur \"self spotting\" hatten. Mit meinem Tiger und vor allem mit Luftunterstützung durch Stukas musste das doch zu knacken ssein!?

KG Hudel hinter Hecken in Deckung gegangen und als Sperrverband aufgebaut. PAK abgeprotzt und die Marder bereit. Die Amerikner erkannten schnell, dass sie hier keine Chance hatten und nebelten mit ihrer Artillerieüberlegenheit meine Truppen ein, damit diese nicht ihre Panzer abschossen.

Etwas verspätet kam KG Koch von der anderen Seite über den Fluß und wollte mit einem Schlenker durch den Palmenwald Tebourba von hinten aufrollen.

Mein erster Fehler: Ich wollte mit Fernbeschuss die Stellung der Briten aufweichen. Und ich vertraute auf meine Stukas. Tatsächlich wurden diese bei mehreren Angriffen durch die britische FLAK (im Hintergrund) vertrieben.

Hier sieht man schön die Position um KG Hudel. Von vorne das schwere Pz.Bat. mit Lees und Shermans. Keine Chance gegen die deutschen Panzer. Ganz hinten die Umgehung durch das leichte Pz.Bat. mit Stuarts. Da reichte ein Pz. III zum abhalten.

Irgendwann wurde mir klar. Tebourba muss mit dem Bajonett erobert werden. Also Nahkampfangriffe von beiden Seiten. Und was soll man sagen: diese sch... britischen Artilleristen wollten doch nicht wegrennen. Insgesamt habe ich zwei Nahkämpfe, die man eigentlich gewinnen sollte, verloren. Mit dem Ergebnis, dass nach Ablauf der Zeit (=10 Runden) Tebourba immer noch in britischer Hand war. Sieg für die Alliierten.
Fazit zum Szenario:
Wir hatten unseren Spaß! Spearhead ist ein simples, aber anspruchsvolles System. Und das Planen, wie man seine Truppen einsetzt, hat seinen Reiz.
Aber ich gebe es zu: das Szenario funktioniert nicht. Gut ist, dass hier beide Seiten sich bewegen müssen. Der Deutsche bestimmt nach dem Aufbau, wo er seinen Angriff setzt, der Alliierte muss danach mit seinen Panzern reagieren. Aber eigentlich kann der Deutsche das Spiel nicht verlieren. Seine Panzer sind einfach zu stark. Ich habe das wirklich nur verloren, weil ich 1. zu spät den richtigen Angriff gegen Tebourba gestartet habe. und 2. hätte ich durch den Nebel angreifen können und damit wahrscheinlich auch noch alle US-Panzer vernichtet. (Was für das Szenario egal war.) Man kann natürlich die Stärke der beiden Seiten anpassen. Dmit veriert man allerdings den historischen Hintergrund.