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Autor Thema: Freikorps Panzerwagen bemalen  (Gelesen 5875 mal)

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Lektor

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« am: 01. Mai 2018 - 10:27:35 »

Hallo, trotz intensiver Suche im Internet finde ich wenig über die Farbgebung der von den Freikorps benutzen Panzerwagen. Hat jemand verlässliche Informationen? Besonders interessiert mich der britische Mark IV Tank, der in Berlin zum Einsatz kam aber auch die Radfahrzeuge. Kann jemand helfen?
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Regulator

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #1 am: 01. Mai 2018 - 10:38:58 »

Meinst du den?



Das wäre dann ganz normales Ocker, Braun und Grün.
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Frank

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #2 am: 01. Mai 2018 - 11:04:00 »

Falls Du zufällig 1/72 suchst, sollten Dir zumindest diese Decals - welche teilweise auch für 28mm zu verwenden sind - weiterhelfen:

http://www.blackliondecals.nl/manuals/72017.pdf

http://www.blackliondecals.nl/images/72017.jpg
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Sebastian77

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Nicht einfach, waren ja alles Einzelstücke
« Antwort #3 am: 01. Mai 2018 - 15:58:10 »

Guten Tag,

 diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da die Fahrzeuge zwar ähnlich (Art des Anstrichs & Farben) ganz, nur in Teilen oder auch gar nicht neu gestrichen wurden. Fast alle Tanks & Panzerwagen wurden ja mehr oder weniger beschädigt erbeutet. Dann wurden sie in zentralen Feldwerstätten aus einem oder mehreren Spenderfahrzeugen \"neu\" zusammengebaut. Dabei wurden teilweise auch die Kanonen & MG gegen andere Typen ausgetauscht.
Grundanstriche waren in Grau oder auch in Buntfarben (Sand, Braun, Grün?) gehalten. Einige dürften auch den orginalen Anstrich behalten haben.
Die Fahrzeuge auf dem Bild waren \"Marichen\" & \"Ernie\", aufgenommen auf einem Güterbahnhof in Leipzig, Mitte Mai 1919. Sie waren dort zusammen mit \"Hedi\" als Zug der \"KoKampf?\", haben dort mit General Maerckers \"Landesjägerkorps\" die Industriegebiete um Leipzig-Halle befriedet.
In 1/72 gibt es von Emhar Modelle des MkA \"Whippet\" & MkIV \"Male\" & \"Female\" mit Bemalanleitung & Decals, auch für Fahrzeuge 1919 in deutschen Diensten.

M. f. G.   Sebastian
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Lektor

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #4 am: 01. Mai 2018 - 22:32:21 »

Vielen Dank für eure Tipps! Die Fotos kannte ich noch dar nicht. Die Decals von Black Lion habe ich übrigens schon. Für 28mm! Hat ein paar Euro mehr gekostet und ein paar Tage mehr Wartezeit. Nur habe ich mich bisher nicht an die Bemalung getraut.
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SiamTiger

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #5 am: 02. Mai 2018 - 22:06:32 »

Verstehe ich das richtig, dass die von den Freikoprs Post-WW1 noch eingesetzt wurden? Trotz Versailler Vertrag usw.?

Regulator

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Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #7 am: 02. Mai 2018 - 23:06:01 »

Der Versailler Vertrag trat 1920 in Kraft. Die Kämpfe zwischen Kommunisten und Regierungstruppen von November 1918 bis Sommer 1919. Also genügend Zeit für den Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen.
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Armstrong

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Re: Freikorps Panzerwagen bemalen
« Antwort #8 am: 15. Mai 2020 - 14:51:49 »

Hallo,

es ist schön zu lesen, dass sich mehr Leute mit dem Thema der deutschen Revolution von 1919 beschäftigen.

Erst mal einen schnellen Ãœberblick zu den Fahrzeugen (ich kann bestimmt bei Interesse auch Informationen/Bilder zu bestimmten Panzern/Panzerwagen beisteuern:
Nachdem 1918 Deutschland kapitulierte zogen sich viele der an der Front eingesetzten Truppenverbände ins Heimatland zurück. Dort geben sie ihre Ausrüstung in den Kasernen ab und gingen nach Hause. Mit den Fahrzeugen war es teils dieselbe Geschichte.
Zu den „bestätigten“ gepanzerten Verbänden gehörten (neben Zahlreichen deutschen und erbeuteten Radfahrzeugen) auch folgende Panzervarianten:

A7V (Name: Imperator)
Das Fahrzeugzeug hatte einen Bundfarbenanstrich mit schwarzen Trennlinien (höchstwahrscheinlich aus 4 -5 verschiedenen Farben). Der Panzer wies keine eisernen Kreuze auf. Somit ist anzunehmen, dass diese Bemalung erst nach der Kapitulation erfolgte. Einzige Markierungen waren die bekannten „KoKampf“- Felder an den Seiten des Panzers sowie große Totenköpfe an wahrscheinlich allen Seiten.
Der Panzer war einem Freikorp angegliedert (nicht der offiziellen Armee) und es wird angenommen, dass er an keinen Kampfhandlungen teilnahm.

A7V (Hedi Variante)
Es gab 2 Panzerfahrzeuge, die aus zwei Prototypen für „Funkpanzer“ erstellt wurden. Diese A7V Variante war für die Westfront vorgesehen. Der Panzer hatte die Grundform des A7Vs, jedoch an allen 4 Ecken einen kasemattenartig eingefassten Turm. In 2 Türmen waren Maschinengewehre untergebracht, in den Anderen beiden wahrscheinlich Signalscheinwerfer.
Die Panzer waren zum Friedensschluss noch im Bau, wurden dann behelfsmäßig zu reinen Panzerwagen umgebaut. Wahrscheinlich war die Dachkonstruktion identisch zur A7V-Kamppanzervairante. Da dieser Aufbau noch nicht fertig war wurden für den Fahrer und Kommandanten zwei kleine Kuppeln in das Dach eingebaut, in denen die beiden Männer saßen (bei einem Einsatz im Gelände hätten sich die Männer in den beengten Stahlaufbauten durch das Ruckeln und Wackeln des Fahrzeugs wahrscheinlich die Köpfe eingeschlagen).
Die Bemalung der Fahrzeuge war entweder Feldgrau oder Grau. An den Seiten waren jeweils Totenköpfe angebracht und ein Fahrzeug trug den Namen „Hedi“ während das Zweite eine „54“ auf der Frontseite aufgebracht hatte.

Mark A „Whippet“
Dieser Panzer wurde zu Ende des Krieges erbeutet und eine Zeit lang als Testfahrzeug eingesetzt. Man nimmt an, dass dies der einzige Panzer dieser Art war, den die deutschen intakt erbeuteten.
Der Panzer hatte 1919 mit Totenköpfe übermalte eiserne Kreuze und eine weiße „53“ of der Frontseite aufgetragen. An der Bemalung scheiden sich immer noch die Geister: Mal sieht es auf den existierenden Bildern nach einem Bundfarbenanstrich (ohne Trennlinien) aus, mal sieht das Fahrzeug einfarbig aus. Ich persönlich vermute, dass der Panzer einfarbig gestrichen war. Geht man von aus, dass das Fahrzeug noch seinen Anstrich von 1918 hatte (mit den Eisernen Kreuzen), wird wahrscheinlich ein Grünton oder Grauton (Feldgrau) benutzt worden sein.

Marl IV
Wie viele Mark IV bei den Freikorps eingesetzt wurden ist scheinbar nicht bekannt. Man kann aber von ausgehen, dass es sich nur um eine Hand voll an Fahrzeugen gehandelt haben muss. Auch hier gibt es verschiedene Versionen der Bemalung:
Es gibt Fahrzeuge mit eisernen Kreuzen und Totenköpfen oder nur mit Totenköpfen. Der Tarnanstrich variierte von einem Buntfarbenanstrich mit schwarzen Trennlinien zu einer Tarnung ohne diese. Auch die Anzahl der Farbtöne konnte scheinbar unterschiedlich sein. Man geht von einem 3 und einem 4 Farben Bundanstrich aus.

Definition von Feldgrau:
Es gibt keine einheitliche Festlegung des Farbtons „Feldgrau“ zur Zeit des ersten Weltkriegs! Zu dieser Zeit gab es noch kein RAL-Farnsystem (wurde erst 1927 aufgebaut). D.h. das Feldgrau sowohl ein Grünton oder Grauton sein konnte. Allein bei den Uniformen dieser Zeit sieht man deutlich die verschiedenen Farbtöne, die sich von Hersteller zu Hersteller, wie auch zu Zugehörigkeit der Einheit (z.B. Preußen, Sachsen, Bayern) unterscheiden. Feldgrau war eine reine Auslegungssache dieser Zeit.
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