Ja, die Trajanssäule taugt auch nur bedingt. Ich sprach daher speziell die Reiterhelme an, die ja mit den Funden übereinstimmen. Wer sich für Unterschiede zur Realität interessert, kann im Netz mal nach Fotos des
Siegesmals von Adamklissi suchen. Schon das ist, insbesondere bei den Legionären aufschlussreich. In Rom wurde das Bildprogramm eben den Erwartungen der Römer angepasst.
Hätte ich nicht den Verdacht gehabt, dass soviel hier nicht gesucht ist, hätte ich auf Junkelmann verwiesen. An Connolly hatte ich in dem Moment ganz einfach nicht gedacht.
Natürlich kann man nur die Figuren nehmen, die es auch gibt. Aber wenn gefragt wird, ob Figuren passen und man sieht schon auf Armeslänge, dass etwas nicht stimmt, werde ich es schreiben. Und wenn Fischer, Connolly (Illustrator und Autodidakt), Barker, Junkelmann aus ganz verschiedenen Richtungen alle Blödsinn erzählen, fragt sich ob überhaupt irgendjemand in den Augen Pediveres Gnade findet. Und um die Fake-News richtigzustellen: Marcus Junkelmann hat durchaus Alte Geschichte studiert und jahrzehntelang zur Ausrüstung der römischen Legionen geforscht. Einem Archäologen mag es nicht passen, aber er ist ein anerkannter Wissenschaftler, der mit den Ergebnissen der Archäologie arbeitet. Diese -die Ergebnisse, nicht die Funde (die Ausnahme bestätigt die Regel)- zu interpretieren und auch zu kritisieren und natürlich auch beim Gesamtbild zu berücksichtigen gehört eindeutig auch zum Bereich des Historikers. Seit ihrem Erfinder (Delbrück) ebenfalls die Sachkritik und die \'experimentelle Archäologie\', die natürlich auch von Archäologen betrieben werden soll. Aber gerade die Einbeziehung von Nicht-Fachleuten hat bei der experimentellen Archäologie schon manche Möglichkeit aufgezeigt - ich erinnere nur an dir römischen Schanzpfähle und ihre Verwendung.
Aber damit du beruhigt bist, ich habe in Erwartung solch kundiger Kritik vor dem Posten der Antworten diese anhand der Schriften von Thomas Fischer geprüft, dem nun wahrhaftig keiner mangelnde Qualifikation im Bereich der Archäologie vorwerfen kann.
Pedivere, wir haben hier, scheint es, den Typ Wargamer, der im Forum fragt. Für den WW2 bin ich weitgehend selbst so einer. Da kann ich recht unhöflich Namedropping von Herstellern betreiben oder ihm ein Bisschen mehr Informationen geben und auch für den Wargamer brauchbare Literatur nennen. Ich habe auch auf eine ganze Menge Forschungsprobleme und Unsicherheiten hingewiesen. Dass dabei auch meine eigene Ansicht genannt ist, dürfte selbstverständlich sein. Ich bin sicher, er wird ignorieren, was er nicht wissen will. Und wo abweichende Meinungen sind, wird er sich schon selbständig einer anschließen.
Aber zur Frage:
Warlord Games und Foundry sind, soweit ich sehe passend. Und wenn du ein Bisschen an den Helmen machst, dürfte auch deine erste Wahl gehen. Viele andere Details sind einfach zu klein, als dass sich da eine Diskussion lohnt. (Sonst wäre es recht sicher, bei allen Herstellern Dinge zu finden, die nicht passen.) Ich kann mich daran erinnern, dass im Tiny Soldiers Forum mal darüber diskutiert wurde, ob 15 mm Minis die richtige Form des Gladius haben. Wenn ich ein Modell baue, dann interessieren mich solche Kleinigkeiten. Aber bei Spielsteinen hört es bei mir auf, wenn ich die Minis nahe ans Auge halten muss, um es zu erkennen. Dass ich mich dann, wenn es geht, doch für das korrekte oder vermeintlich korrekte Knöpfchen entscheide - nun, ich kann nicht anders.
Du musst selbst entscheiden, wie weit du dabei gehen willst. Mir wären jene Aventine-Helme zuviel. Ich hätte irgendwie das Gefühl, Panzergrenadiere mit Pickelhaube aufzustellen. (Und da die Bundeswehr die neuerdings zur Panzertruppe zählt, hinkt der Vergleich nur ein kleines Bisschen...) Und zum Umbau wäre ich wahrscheinlich zu faul. Ich mag das Feilen nicht.