Nach der Niederlage bei Parma (bei uns Sieg) oblag es dem Herzog von Württemberg-Winnental die Armee zurück zu ziehen. Die österreichische Führung plante - auch weil die Verluste der Gegner bei Parma ebenfalls bedeutend waren - bald wieder in die Offensive überzugehen und opperierte daher am Po.
Feldzeugmeister Württemberg beschloss sodann die Stadt Colorno anzugreifen, wo er nur schwache feindliche Kräfte erwartete. Der damals noch recht unbekannte Maillebois wurde mit der Verteidigung des Ortes beauftragt und die Österreicher sahen sich bald verbissen kämpfenden Franzosen gegenüber, die sich vor allem im dortigen Schloss verschanzt hatten. Unter hohen Verlusten konnte das Schloss eingenommen und der Feind vertrieben werden. Doch damit endete auch die Offensive bald wieder. Denn bald gingen die Alliierten mit geballter Macht auf Colorno vor. Die sich darum entzündenden Gefechte wurden insgesamt als Schlacht bei Colorno (25.Mai-5. Juni 1734) bezeichnet.*
Wir haben nun doch das erste Gefecht bei Colorno vom 1. Juni 1734 gespielt.
Armée française - Maillebois (Dith.)
1) Brig. Contades (Dep.) : Brigade Auvergne/Dauphin – 2 bn. Standard (behind the barricades), 1 bn. Large (at the castle of Colorno)
2) Guerchois ? (Dep.) : 2 x Grenadiers - move in turn 2
3) Cadrieux ? (Dep.) : 3 bn.s - arrive in turn 2-4 (Player choose)
4) Cherchais ? (Dep.) : 3 bn.s - arrive in turn 2-4 (Player choose)
5) Delavine ? (Dep.) : 4 x Cav. - arrive in turn 2-4 (Player choose)
Kaiserliche Armee - Herzog von Württemberg (Dash.)1 GFWM Ligneville (Dash.)8-12*: 2x gren., 2x fusiliers (all small) /GFWM de Vins (Dep.)
2 FZM Livingstein (Dep.) : 3 bn.s, 1 medium artillery
3 GFWM Walsegg (Dash.): 2x gren., 2 x inf.
4 Obrist Philibert (Dep.): 1x Grenadiere zu Pferd, 1x Carabiniers (both Superior and small)
5 Czungenberger (Dep.): 2x hussars
Terrain:
Parma - fordable except artillery
Barricades at the bridge, cascines at the opposite of the Parma - light cover
Castle of Colorno - heavy cover
Limit 8 turns
Victoryconditions:
French major victory: destroy Austrian army
French minor victory: hold Colorno until turn 8
Austrian minor victory: occupy the bridgehead (no French on the right side of the Parma)
Austrian major victory: destroy the allied army
Pallas Athene spielte Maillebois und ich den Herzog von Württemberg.
Ich beschloss so rasch wie möglich den Palazzo Ducale (bei mir nur ein paar Mauern, wäre gewiss was für Wolfgang Meyer oder die beiden Franks
https://de.wikipedia.org/wiki/Colorno#/media/File:Reggia_di_Colorno_2011-06.JPG) einzunehmen, ehe die zahlreichen Truppen Maillebois eintrafen. Da alle anderen Einheiten zu weit weg standen, befahl ich die Brigade unter Walsegg allein gegen das Schloss vorzurücken. Es lag auf der Hand, dass die Truppen, die durch die Alleen des Parks nur in Kolonne anmarschieren konnten, zahlreiche Treffer einstecken musste ehe sie überhaupt vor dem Palast waren.
Während Walseggs Angriff ins Stocken geriet, durchquerte Ligneville den westlichen Teil von Colorno. Da er nur kleine Trupps hatte, konnten diese wenigstens in Linie vorgehen. Zu seinem Pech ließ Maillebois geschwind seine Grenadiere über die Parmabrücke marschieren und die Hälfte von ihnen die Verteidiger des Palazzo Ducale verstärken. Livingstein mit seiner Artillerie hingegen ließen auf sich warten und es wurde klar, dass ohne sie kein Vorrankommen denkbar war. Zu meinem Erstaunen beorderte Maillebois als Erstes seine Kavallerie aufs Schlachtfeld, die allerdings natürlich in einem Straßenkampf keine Aussichten haben sollte.
Ligneville fällt bei seinen GrenadierenWalsegg versucht es erneutTodesmutig ließ Ligneville seine Grenadiere das Schloss mit dem Bajonett angreifen. Doch fiel er selbst im Kugelhagel und die Hälfte seiner Grenadiere wurde aufgerieben. Sein Adjudant, der die erschütterten Reihen ordnen wollte, fiel ebenfalls im Kugelhagel, da er eine Truppe zum Feuergefecht vorschickte.
Kartätschen und geballte Feuerkraft zwingen die Verteidiger des Palazzos zum RückzugErst die nun eintreffende Artillerie Livingsteins brachte die Wende indem ihr Kartätschenfeuer zusammen mit dem Musketenfeuer von Walseggs Infanterie das große Bataillon von Contades Brigade zum Abzug zwang.
Derweil war Walseggs Angriff über die Straße von Parma nach Cremona am Abwehrfeuer der Verteidiger der Barrikaden an der Parmabrücke gescheitert. Philiberts und Czungenbergers Kavallerie hatten lange keinen Gegner gehabt und mussten sich hüten außerhalb der Reichweite der französischen Musketen zu bleiben. Dann aber lenkte Maillebois seine Kavallerie in Kolonnen östlich um Colorno herum.
Überblick, die Österreicher sind in den Palazzo eingedrungenEndlich brach meine Infanterie in das Palazzo hinein, wo sie in einem wilden Handgemenge die französischen Grenadiere hinauswarf, die zu Maillebois Ärger nicht rechtzeitig Verstärkungen erhalten hatten.
Maillebois hatte seine größten Probleme mit den nachdrängenden zahlreichen Bataillonen der Brigaden von Cadrieux und Cherchais.
Die Kavallerie trifft aufeinanderSeine Kavallerie - teilweise in Kolonne - traf auf Czungenbergers und Philiberts Husaren und Elitekavallerie. Dieses Kavalleriegefecht endete ähnlich wie bei Parma in einer heftigen Niederlage der Franzosen, die nur ein Regiment, das sich rechtzeitig zurückzog retten konnten.
Ausgang des ersten AufeinandertreffensDie Verlierer fluten zurückDer Rest der franz. Kavallerie unterliegtZur Zeit der Kavalleriekämpfe unterlief Contades der unverzeihliche Fehler seine Mannen zu sehr anzuspornen und seine verbliebenen beiden Bataillone stürzten sich mit dem Bajonett auf ihre Feinde, die ohnehin während dem Feuergefecht zusehends die Oberhand gewannen.
Typisch französisch!Contades Angriff zusammengebrochenMaillebois lenkte eine Infanteriebrigade in Richtung des Duomo von Colorno. Nachdem ein Leutnant den niedergeschossenen Adjudanten (Dith.) Lignevilles ersetzt hatte, traf in Person des Baron de Vins ein adäquater Ersatz ein. Dieser überlegte nicht lange und schickte zwei seiner verbliebenen drei Einheiten über den Torrente Parma während ein Teil seiner Füsiliere die Besatzung des Palazzos verstärkte.
Tatsächlich nahm dieser recht gewagte Zug einiges an Druck aus dem Vorgehen von Maillebois linkem Flügel, der sich am Fluss zum Teil entfalten konnte.
Ich beschloss endlich (8. Runde) alles auf eine Karte zu setzen und attackierte mit allen Grenadieren unter Generalfeldwachtmeister Walsegg die letzten zwei französischen Bataillone, die noch am hiesigen Flussufer standen. Die in der Flanke attackierten französischen Grenadiere wehrten sich verbissen, mussten dann aber doch weichen. Das erste von Cherchais Bataillonen, das überhaupt in den Kampf eingriff, schlug Walseggs Grenadieren zwar eine heftige Salve entgegen, wurde dann von den unerschrocken vorstürmenden unsrigen Grenadieren aber über den Haufen geworfen.
Ein kleiner Achtungserfolg der Franzosen war, dass eines von Chadrieux Bataillonen eine Füsiliertruppe von de Vins geschundener Brigade in die Flucht schlagen konnte.
Meine Grenadiere stürmen ein letztes Mal auf die Franzosen einWilder Kampf am BrückenkopfLetzter Angriff der Franzosen mit ihrem rechten FlügelDas änderte nichts daran, dass ich in letzter Minute einen Sieg erzwingen konnte. Beinahe hätte ich Maillebois Armee vernichtet, aber immerhin vermochte ich einen kleinen Sieg zu erringen.
Situation am Ende der Runde 8Verluste:
Österreicher
1 kl. Btl. Füsiliere 0,5 P.
1 kl. Btl. Grenadiere 1 P.
Summe 1,5 P. Verluste (nur Brigade Ligneville)
6,5 Punkte übrigFranzosen
3 Reg. Kav. 3 P.
1 kl. Btl. Gren. 1 P.
3 Btl. Inf. 3 P.
Summe 7 P.
0,5 P. übrig