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Autor Thema: HoW: Italien 1742-1748  (Gelesen 19229 mal)

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Pappenheimer

  • Edelmann
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    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Cuneo 1744 3
« Antwort #15 am: 27. Mai 2019 - 13:23:16 »

"Da nun meine Grenadiere unter klingendem Spiel auf den Flecken Tetto San Giacomo zurückten, wurden wir der entschlossenen Verteidiger war. Unsere Artillerie vermochte nicht die feindlichen Geschütze zum Schweigen zu bringen.



Ein Meldereiter brachte mir die Nachricht, daß unsere Grenadiere rechterhand von Madonna dell'Olmo auf die ersten Truppen der Spanier getroffen seyn, während die Kroaten das Dorf selbst beschossen ohne eine Würckung zu zeitigen.

Der König hatte seine Artillerie weit voraus geschickt und diese spiel nun Kartätschen in die Reihen der Spanier und Franzosen, die auf sie zu marschierte. Derweil feuerten die französischen Batterien aus ihren Redouten mit aller Heftigkeit, umb die piemontesische Infanterie zum Rückzug zu zwingen.

Della Manta sendete mir die Versicherung bald Teto San Giacomo umgangen zu haben, um die feindliche Artillerie wegzunehmen. Die Infanterie der Brigade Navarre, die uns gegenüber stand, wurde in den Flecken geworfen, um uns desto entschlossener Widerstand zu leisten.



Zu Della Mantas Erstaunen prallte er bald auf eine Brigade spanischer Reiterei, die er zum Theil zurückwerfen konnte. Aber der Feind hatte offenbar unseren Plan errathen. Della Manta meldete auch, daß er eine gewaltige Kolonne französischer Infanterie gesichtet habe, die wohl dazu bestimmt war, jeden Versuch eines Flankenangriffes zu vereiteln.



Della Mantas Attacke verlohr seinen Moment, da seine Brigade auch heftig von der Infanteriebrigade aus dem Flecken San Giacomo beschossen wurde.



Alle Versuche meiner Grenadiere und meiner Artillerie die Verteidiger von San Giacomo mit Salven zu vertreiben scheiterten. Stattdessen steckte meine Kolonne zusehends Verluste ein.
Die Franzosen sendeten eine Brigade Kavallerie, umb den Bereich zwischen San Giacomo und ihrer Redoute zu decken. Derweil schien es, als ob die Infanterie des Königs einfach nicht vorwärts käme, sondern im Grund stecken blieb.



Seine Majestät ritt hinüber zu seinen Dragonern, umb den General Linguane anzuspornen, endlich Della Manta zu folgen, umb durch eine geballte Macht die gegnerische Stellung von der Flanke her aufzurollen.



Nun geschah allerdings etwas überaus unerwartetes."
« Letzte Änderung: 27. Mai 2019 - 17:02:59 von Pappenheimer »
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D.J.

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #16 am: 27. Mai 2019 - 15:41:56 »

Oh, wie klasse! Ein echter Pappenheimer-Spielbericht :D
Ich liebe ja deine Karten zu den Spielen, die ich immer parallel geöffnet habe, während ich deine Berichte lese :)
Der hier wird morgen in Ruhe gelesen, da habe ich ausreichend Zeit und Ruhe :)
Danke dir für deine Mühen ... und jetzt weitermachen  8)
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Pappenheimer

  • Edelmann
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    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Cuneo 1744 4
« Antwort #17 am: 27. Mai 2019 - 17:31:46 »

Danke dir für deine Mühen ... und jetzt weitermachen
Bei soviel Motivation gerne doch.  :)

"Der Prince de Conti hielt es nun scheinbar vor gut, all seine Reuterey des Centrums uns entgegen zu werfen, wohl auch, da er bemerkte, welche Lücken seine Artillerie in unsere Reihen geschlagen hatte.

Mit todesmutiger Verachtung erwarteten meine Männer den Zusammenprall und feuerten munter auf die Angreifer.
Nahe Tetto di San Giacomo erkannte General Linguane die Gelegenheit eines der feindlichen schweren Regimenter aufzureiben und fiel ihm in den Rücken.


Ein heftiger Kampf entbrannte. Kugeln flogen dicht, die französische Reiterey kämpfte verzweifelt und eines der Regimenter wurde aufgerieben.


Die beiden anderen wurden zum Rückzuge gezwungen. Doch ihre Artillerie war durch die Attaque auch erneut gerettet. Denn auch die Unsrigen hatten einige Verluste hinnehmen müssen.


Im Centrum ging endlich General Palavinci für und verstärckte d'Aix, der unter dem heftigen Feuer der französischen Batterien litt.

Ehe Della Manta mit seiner Dragoner-Brigade endlich Teto San Giacomo umrunden konnte, traf er auf das letzte einsatzfähige Regiment von der spanischen Reiterey an diesem Flügel. Wieder war der Zusammenprall fürchterlich. Aber Della Manta versicherte mir später, daß er den Eindruck gehabt habe, daß der spanische Brigade-Commandeur selbst nicht an einen Sieg glaubte und sein Regiment wurde tathsächlich mit dem ersten Ansturm zerschlagen.



Der Kampf im Centrum nahm an Erbitterung zu. Franzosen und Spanier warfen ihre Brigaden in den Kampf, der recht ausgewogen war, denn obwohl unsere Salven recht miserabel waren, waren doch die feindlichen nicht viel besser und beide Seiten griffen zum kalten Stahl um die Entscheidung zu suchen.



Die tapferen Schweizer kämpften wie die Löwen, auch wenn eines von d'Aix Bataillonen neben ihnen zersprengt wurde. Selbst die piemontesische Artillerie, die fortwährend Kartätschen in die angreifenden Franzosen gespuckt hatte, mußte zurück genommen werden. Einzelne Einheiten beider Seiten lösten sich auf und fluteten in wilder Flucht zurück.

An unserem linken Flügel wurden nun auch die Kämpfe heftiger. Der Feind entschloss sich sogar einen Theil seiner Dragoner fürwärts und unsren Kroaten auf den Hals zu hetzen, die plänkelnd zurück fielen. Meine Grenadiere wurden theils zurückgezogen. Ein Bataillon aber, wurde in der Flanke gefasst.



Doch waren die Grenadiere so rasch nicht zu überrumpeln und wendeten sich und was soll man sagen? Sie schlugen die französischen Schweren Reüter zurück, die schon mit denen Palaschen zwischen sie hieben. Gloria!



Der Brigadecommandeur meiner Grenadiere und Kroaten geriet allerdings in Gefangenschaft wie ich erfuhr. Somit war ein brauchbares Vorgehen gegen Madonna dell'Olmo ausgeschlossen. Zumal der Feind eine ganze ausgeruhte Brigade Spanier. Der Graf von Gages soll dort commandiert haben, den wir schon von Camposanto vor seine Zaghaftigkeit kennen.

Aber auch unser Centrum hatte schwere Verluste zu beklagen. Der Gegenangriff der Franzosen war zumindest abgewehrt.



Aber der Tag neigte sich deutlich dem Ende und wir waren weit davon entfernt, auch nur einen der Puncte wegzunehmen. Immerhin hatte der Feind hohe Verluste erlitten. Aber auch unsere Bataillone waren schwer geprüft und lediglich unsere Reiterey hatte sich immer wieder als nützlich hervorgethan, ausgenommen die Garde."
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Pappenheimer

  • Edelmann
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    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Cuneo 1744 5
« Antwort #18 am: 28. Mai 2019 - 13:52:50 »

"Da unser linker Flügel entweder auf dem Rückzuge begriffen war oder sich hüten mußte denen Herren Spaniern ernstlich unter die Augen zu treten, befahl ich den Angriff mit meinen Grenadieren auf Tetto San Giacomo.

Dieser Platz wurde erbittert verteidigt und obwohln wir ein Bataillon hinaus werfen konnten, hielt das andere doch so frisch stand, daß sich meine tapferen Grenadiere auch selbst retiriren mußten.


Der Kampf im Centrum wurde zwar noch mit einiger Erbitterung geführt, da aber d'Aix seine Schweizer einbüßte, war auch dort wenig zu gewinnen. Die ganz ausgeruhte Brigade Infanterie, welche die Franzosen ehedem Della Manta hatte entgegen schicken wollen, wurde rechtzeitig umgelenkt, um sich dem letzten Angriff des Königs von Sardinien entgegen zu stemmen.



Der Angriff wurde also abgewehrt und da die Dunkelheit herein brach, befahl der König den Rückzug der Armee. Della Manta, der am weitesten vorgerückt war, erhielt diesen Befehl als letzter.



Obwohln die Ziele Se. Majestät nicht erfüllt wurden, so haben wir doch dem Feinde zahlreiche Verluste zugefügt. Dahero bitte ich Ew. Excellenz mit geringem Widerwillen, diesen meinen devoten Bericht der Bataille von Cuneo anzunehmen.

Browne"
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D.J.

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #19 am: 29. Mai 2019 - 05:28:16 »

Ich konnte den Bericht gestern aufgrund arger Verbindungprobleme leider nicht lesen :( Wir hatten den ganzen Tag kein Internet, kein Telefon ... und am Handy ist das nicht machbar, nebenher die schöne Karte geöffnet zu halten, um alle Bewegungen nachvollziehen zu können.
Wenn alles klappt kann ich das heute nachholen, sonst morgen, am Vatertag :)

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Pappenheimer

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    • Wackershofen Anno Domini / Landleben 17.Jh.
Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #20 am: 29. Mai 2019 - 10:03:32 »


Wenn alles klappt kann ich das heute nachholen, sonst morgen, am Vatertag
Dann wünsche ich Dir einmal einen schönen Vatertag und danke für die Rückmeldung!  :)

Hier mal die Statistik der Verluste
Runde 5
Franzosen 1 Btl. (1 p.)
               1 Kavallerie (1 p.)
Spanier    1 Kav. (0,5 p.)

turn 6
Piemont 2 Bataillone (2 p.)
Franzosen 1 mal Dragoner (1,5 p.)
                1 Bataillon (1 p.)

Total:
Spanier & Franzosen 5 p. - 5 Punkte übrig

Piemontesen & Österreicher 2 p. - 8 Punkte übrig

Nach Verlusten also eher ein habsburgisch-piemontesischer Sieg. Aber dabei muss man bedenken, dass am Ende auch zahlreiche meiner Bataillone 4 oder 3 Hits hatten und auch die piemontesische Infanterie nicht bloß 1/3 der Einheiten verloren hatte, sondern auch ne Menge Hits einstecken musste. Die Miliz, die erst in der letzten Runde an den Feind kam, hätte sicher auch nichts mehr gerissen. Von daher hätte eine oder zwei Runden mehr, auch nicht viel gebracht.

Ich hab dann das Szenario ein bisschen angepasst, dass es ein klitzekleines bisschen wahrscheinlicher wird, dass die Ghibellinen gewinnen können.  8)
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D.J.

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #21 am: 29. Mai 2019 - 15:56:48 »


Wenn alles klappt kann ich das heute nachholen, sonst morgen, am Vatertag
Dann wünsche ich Dir einmal einen schönen Vatertag und danke für die Rückmeldung!  :)

Keine Ursache :)
Es wird tatsächlich morgen.
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D.J.

  • Gast
Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #22 am: 30. Mai 2019 - 09:55:07 »

Was für ein feines Gefecht :D
Das Gelände hat mir, wie immer, super gefallen. Und mir ist aufgefallen, dass ein breiter Spielplatz erst richtig Überflügelungsversuche zulässt, viel Platz auch für andere Manöver ermöglicht ... das werde ich versuchen, für eine Solohagel-Spiele auch umzusetzen, sofern ich den Platz dafür frei bekomme.

Ebenso klasse hat mir gefallen, dass es wieder um Dörfer oder besondere Gebäude ging, die erobert oder verteidigt wurden. Das ist es, was für mich das historische TT im SYW und die Napo-Epoche so besonders und interessant machen. Das kam auch hier in deinem Bericht wieder klasse rüber.

Wie immer hat es mir großen Spaß gemacht, das Gefecht parallel auf der von dir gezeichneten Gefechtskarte nachzuvollziehen :)

Insgesamt mit einer Tasse Kaffee ein vorzüglicher Start in den Tag :D
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Pappenheimer

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #23 am: 31. Mai 2019 - 10:08:01 »


Das Gelände hat mir, wie immer, super gefallen. Und mir ist aufgefallen, dass ein breiter Spielplatz erst richtig Überflügelungsversuche zulässt, viel Platz auch für andere Manöver ermöglicht ... das werde ich versuchen, für eine Solohagel-Spiele auch umzusetzen, sofern ich den Platz dafür frei bekomme.
Ich fand das diesmal ziemlich schwierig zu überflügeln. Irgendwie hatte ich mich mit dem Gelände ein bisschen vertan (es war dadurch im Zentrum enger als erwartet), obwohl ich meine Karten immer einfach in 1:10 zeichne. Das kriegt man dann auf A4 noch gut aufs Papier. Die beiden Siedlungen waren ja jeweils die Flankensicherungen der Bourbonen-Truppen. So ein Dorf zu umgehen ist nicht einfach. Selbst wenn man jetzt außerhalb des Tisches in einem imaginären Gebiet umgehen dürfte, würde das doch zuviel Zeit verschwenden und man käme erst in der letzten Runde oder bei Sonnenuntergang an. Geht man nah dran vorbei wie bei uns, dann kann die Garnison munter die Umgehungstruppen beschießen.   :o

Der Gimmick vor Runde 1, 3 und 6 sich nochmal insgeheim ohne Gegenüber abzusprechen, hat eigentlich nicht viel bewirkt. War aber doch irgendwie lustig. Wir dachten dann nämlich, dass die Bourbonen unsere Gedanken erraten hätten.
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D.J.

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #24 am: 31. Mai 2019 - 13:12:42 »

Das mit dem Überflügeln war auch eher ein Gedanke für mich und meine Solohagel ;)
Aber gerade die Enge an den Seiten hat diesen Bericht nochmal spannender gemacht. Wie du schon sagtest, entweder versuchen durchzubrechen, oder wirklich ewig lange herumlatschen.
Dafür haben mir hier die Kämpfe um die Gehöfte / Dörfer sehr gut gefallen :)
Das ergibt ein ganz anderes Bild von der Breite und den Ausmaßen so einer Schlacht, die man aus dem Kino oder dem Fernsehen so nicht kennt, weil schlecht (oder aufwändig) darzustellen (und natürlich mit weniger Bombast) Daher freue ich mich auch das Felix mit seinem Waterloo weitermacht.
So große Schlachten kenne ich eben (leider) nur aus solch wunderbar aufbereiteten Spielberichten.

Dafür nochmal ein dickes Danke :)

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tattergreis

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #25 am: 31. Mai 2019 - 17:40:31 »

Das sind aber schön viele Figuren...
Nein ernsthaft, ich mag "Großschlachten", weil m.E. erst ab einer gewissen Frontlänge sich die Probleme der linearen Kriegsführung offenbaren. Das Gelände gefällt mir, allerdings fehlt mir ein wenig der ditch.

Ich hab leider nix über die Schlacht bzw das Gelände gefunden, mich hätte interessiert, ob der Umgehungsangriff die Stellung eigentlich gefährdet hätte, Ziel war ja wohl die Verbindung nach Cuneo zu öffnen, obwohl Du schreibst:
Zitat
Da der Feind offensichtlich zahlreiche Infanterie hinter Madonna dell'Olmo in Stellung gebracht hatte, beschlossen wir hier nur einen Scheinangriff durchzuführen, während mein rechter Flügel mit unserer besseren Artillerie Tetto San Giacomo stürmen sollte.
Beeindruckt hat mich die Abwehr des Kavallerieangriffs durch die österlitschen Grenadiere, waren die Angreifer "nur" Dragoner oder war das wirklich schw. Kavallerie?
Mehr Informationen hätte ich auch gern zum Ablauf des Angriffs der Kavallerie auf San Giacomo, hat dort wirklich Kavallerie das Dorf attackiert? (es scheint so in Deinem Beitrag #15)?

cheers
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Pappenheimer

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #26 am: 31. Mai 2019 - 18:33:25 »

1.
Nein ernsthaft, ich mag "Großschlachten", weil m.E. erst ab einer gewissen Frontlänge sich die Probleme der linearen Kriegsführung offenbaren.

2.
Das Gelände gefällt mir, allerdings fehlt mir ein wenig der ditch.

3.
Ich hab leider nix über die Schlacht bzw das Gelände gefunden, mich hätte interessiert, ob der Umgehungsangriff die Stellung eigentlich gefährdet hätte, Ziel war ja wohl die Verbindung nach Cuneo zu öffnen, obwohl Du schreibst:
Zitat
Da der Feind offensichtlich zahlreiche Infanterie hinter Madonna dell'Olmo in Stellung gebracht hatte, beschlossen wir hier nur einen Scheinangriff durchzuführen, während mein rechter Flügel mit unserer besseren Artillerie Tetto San Giacomo stürmen sollte.

4.
Beeindruckt hat mich die Abwehr des Kavallerieangriffs durch die österlitschen Grenadiere, waren die Angreifer "nur" Dragoner oder war das wirklich schw. Kavallerie?

5.
Mehr Informationen hätte ich auch gern zum Ablauf des Angriffs der Kavallerie auf San Giacomo, hat dort wirklich Kavallerie das Dorf attackiert? (es scheint so in Deinem Beitrag #15)?

cheers
1.
Das haben auch meine Gegner zu spüren bekommen. Du siehst ja am Ende der Schlacht diese riesige französische Linie (3 Bataillone eigentlich). Die war so schwer zu bewegen, da die Franzosen erstmal ne Weile brauchten um in Kolonne überzugehen und dann nur wenig marschierten, ehe dann ihre ursprüngliche Intention obsolet wurde und man den Feind im Zentrum aufhalten musste.

2.
Mir hat das zulange gedauert mit dem Graben. Daher habe ich diese 3 Hecken genommen, um den anzudeuten. Aber eigentlich bräuchte ich sowas. Dummerweise fallen derzeit eher meine schon vorhandenen Bachsegmente auseinander, weshalb darauf eher mein Fokus wäre, wenn Pallas Athene mal wieder was in Sachsen Gelände machen würde.
Ich tippe drauf, dass das ein Graben war.

3.
Meine Quelle war vorrangig "The Queen's Gambit" - eine Art historischer Hintergrund zu nem Brettspiel mit einer OOB, die aber nicht ganz befriedigend ist.
Porges/Rebracha hat dazu auch was. Die Karte bei Reed Browning ist schwer zu entziffern, da dort auch Cuneo selbst drauf ist.
Historisch gesehen blieben die Piemontesen auf dem Flügel mit dem Graben auch defensiv und es wird nur erwähnt, dass die FRANZOSEN durch den Graben an ihrem Angriff gehindert wurden.
Der Hauptangriff der Habsburger & Piemontesen in der historischen Schlacht ging also auf Madonna dell'Olmo und war erfolglos.

4.
Das soll schwere Kavallerie sein. Eigentlich Regiment Pons (später Harcourt in Deiner Zeit).
Ich bewerte aber Dragoner und schwere Kavallerie eh gleich bei Franzosen, da die Schwere franz. Kav. eh keine Kürasse trug (auf den meisten Bildquellen z.B.) - nur mit dem Unterschied, dass franz. Dragoner bei mir "large units" sind, da 5 Esk. statt 4.

5.
Das sieht da nur so aus. Meine Mitspielerin wusste nicht wie sie sonst das andere Regiment hätte hinstellen sollen. Ich glaube, die Regeln erlauben solche manchmal etwas wüschte Aufstellung.
Kavallerie darf in HoW nie Dörfer angreifen, außer vielleicht abgesessen.
Danach rückte die Brigade auch wieder normal weiter.


Ich hab auch schon darüber nachgedacht wie man größere Schlachten flotter machen kann. Z.B. eben doch eher Einheiten brechen lassen. Mit der Geschwindigkeit kriegen wir Dettingen (10 Brigaden pro Seite) wohl nicht nochmal an einem Abend hin.
Aber die taktische Raffinesse gefällt mir an solchen Schlachten auch besser. Und das Ergebnis war halbwegs akzeptabel. Mit besseren Kommandeuren hätten die Spanier vielleicht auch mehr gerissen. Aber die hatten nie das Glück, dass einer von denen verschossen wurde.
Zu viert spielen, rockt auf jeden Fall. Drei mit HoW-Erfahrung und einer mit TT-Vorwissen. Und derjenige war auch rasch drin.

Vielen Dank für alle Deine Anmerkungen.  :)
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tattergreis

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #27 am: 31. Mai 2019 - 19:09:32 »

Als spanischer Kommandeur würde ich mich auch dagegen wehren, verschossen(sic) zu werden...
Zitat
Ich bewerte aber Dragoner und schwere Kavallerie eh gleich bei Franzosen, da die Schwere franz. Kav. eh keine Kürasse trug (auf den meisten Bildquellen z.B.
Das meinst Du jetzt nicht ernst ???
Erhobener Zeigefinger: die inneren Werte zählen, Dragoner sind zum Drangsalieren der falschgläubigen Bevölkerung da und suchen den Rum, schwere Kavallerie trägt Kürasse unter der Oberbekleidung (zugegebenerweise ungern und irgendwann gar nicht mehr) und sucht den Ruhm.
Außerdem tragen sie unterschiedliche Stiefel, ein nicht unwesentliches Detail wenn man dichte Formationen bilden soll.
Zitat
Nahe Tetto di San Giacomo erkannte General Linguane die Gelegenheit eines der feindlichen schweren Regimenter aufzureiben und fiel ihm in den Rücken.
Planspieler hat gerade ein thread eröffnet, in welchem neben Moral auch Kommandsysteme angesprochen werden. Ich finde es im Prinzip eine höchst spannende Frage, ob ein Angriff in dieser Situation "realistisch" ist, insbesondere hätte Herr Leguane seine Truppen stark schwenken müssen, es ist eine Menge Mikromanagement in dieser Situation nötig.
Wenn eine Kavallerieeinheit bei HoW Infanterie angreift, kann eine andere Kavallerieeinheit diese von rückwärts unterstützen?

cheers

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #28 am: 31. Mai 2019 - 21:50:14 »

1.
Das meinst Du jetzt nicht ernst ???
Erhobener Zeigefinger: die inneren Werte zählen, Dragoner sind zum Drangsalieren der falschgläubigen Bevölkerung da und suchen den Rum, schwere Kavallerie trägt Kürasse unter der Oberbekleidung (zugegebenerweise ungern und irgendwann gar nicht mehr) und sucht den Ruhm.
Außerdem tragen sie unterschiedliche Stiefel, ein nicht unwesentliches Detail wenn man dichte Formationen bilden soll.

2.
Planspieler hat gerade ein thread eröffnet, in welchem neben Moral auch Kommandsysteme angesprochen werden. Ich finde es im Prinzip eine höchst spannende Frage, ob ein Angriff in dieser Situation "realistisch" ist, insbesondere hätte Herr Leguane seine Truppen stark schwenken müssen, es ist eine Menge Mikromanagement in dieser Situation nötig.
Wenn eine Kavallerieeinheit bei HoW Infanterie angreift, kann eine andere Kavallerieeinheit diese von rückwärts unterstützen?
1.
Dragoner wurden gern für Repressalien eingesetzt, weil sie eben auch mit ihren Gamaschenstiefeln gut zu Fuß eingesetzt werden konnten. Bei Fontenoy standen die Dragoner ja auch zu Fuß bei der Infanterie, da sie ja auch lange Flinten hatten.
Eigentlich gibt es zu wenige Einsätze von Dragonern zu Pferd in Feldschlachten, um die überhaupt einordnen zu können. Vielleicht weil es auch einfach zahlenmäßig in ganz anderen Relationen als bei anderen Heeren viel mehr Schwere Reiter (~ Kürassiere) gab.
Schwere Franz. Kavallerie ist bei mir "Inferior" aber beim Charge Standard (1. Runde Melee). Das macht sie zumindest im Angriff etwas brauchbarer und offensiv eingesetzt, haben meine Franz. Kavalleristen auch schon was gerissen. Werden sie von Kavallerie attackiert, können sie ja auch einen Countercharge fast immer reiten.

2. Ohne eine doppelte Bewegung wäre das Ganze auch schwierig gewesen.

Wenn Kavallerie Infanterie angreift, kriegt sie meistens ne Salve rein. Wenn sie dadurch nicht die Flucht ergreift und der Kommandeur den Angriff fortsetzt, dann kämpft die Kavallerie normalerweise ohne Charging bonus, wenn die Infanterie nicht 3+ Hits bereits hat, also recht erschüttert ist. Dann liefert jede umstehende Einheit einen Support von +1, wobei maximal 2 Einheiten supporten können. Wir machen das immer so, dass die supportende Einheit nicht selber im Nahkampf sein darf.
Der Support ist so wichtig, dass man die Kavallerie immer am besten geballt einsetzt, was natürlich den Nachteil hat, dass die "supporting units" A eher unter Grazing fire leiden und B leichter durch fliehende im Nahkampf unterlegene Einheiten selber in Unordnung geraten (bei Franz. Kav., da Inferior 2 Hits!).
Die Supporting Units stehen ca. 5 cm vom Verbündeten entfernt.
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Sorandir

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Re: HoW: Italien 1742-1748
« Antwort #29 am: 11. Juni 2019 - 13:36:04 »

Man sieht gut, wie Gelände- und Figurensammlung mittlerweile gewachsen ist.
Die braunen Felder, Gebäude, Schanzen etc. brechen auch gut die (für mich eintönige) grasgrün-Landschaft.
Die nächsten Wege und Straßen könnten vielleicht dann in braun sein, von wegen Abwechslung und Kontrast und so ?
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