Epochen > Absolutismus und Revolution
Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
D.J.:
--- Zitat von: flytime am 17. Dezember 2020 - 15:25:36 ---Sonst stelle sie doch nach. Wenn es die letzte Runde war sollte das doch gehen? :)
--- Ende Zitat ---
Ja genau :)
Das Geschehen der Runde versuche ich gerade zu rekonstruieren, da ich die Bilder nicht mehr retten kann :(
Es gab aber auch sehr viel Bewegung und "Knallerei" und viele Nahkämpfe in dieser Runde, da war also richtig was los und Kugelhagel zeigte sich da von seiner dynamischsten Seite :D
Aber ich habe das Geschehen noch grob im Kopf und versuche es nochmal nachzustellen. Eben weil da so viel los war und weil es mich selber auch überraschte, was da alles passierte, ist das doppelt ärgerlich mit den Bildern.
Aber ich bin guter Dinge, dass ich das noch einma, nachvollziehen und erneut abfotografieren kann.
Es dauert nur etwas, aber der Bericht kommt.
Das bin ich Phillipe (Erzähler), Gaston und Gustav einfach schuldig ;)
Danke für deine Geduld und die aller stillen Mitleser und Mitleserinnen :)
D.J.:
Nachtrag:
Mit Hilfe von groben Notizen, wer, wann und wo auf das Feld kam (was wichtig für die Berechnung des Armeebruchpunktes ist, da ich nur das anrechnen, was auf der Platte steht) sowie die Notizen über die Verluste / Ermüdungen (auch für den Bruchpunkt wichtig), bin ich mit der Rekonstruktion und "Rückwärtsfotografie" des Spiels beinahe durch.
Es dauert noch etwas, aber der Bericht kommt!
Nochmals danke für eure Geduld :)
flytime:
Kein Stress. Ist doch super wenn Du es noch nachvollziehen kannst. :)
D.J.:
La Grande Bataille 9:00 bis 10:00 Uhr – Das große Finale
Die Befehle lauteten, dass wir uns unseren Kameraden anschließen sollten. Also stapften wir durch das Feld und bildeten eine große und tiefe Masse an Leibern. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich.
»Gleich werden wir die Bajonette aufpflanzen müssen«, sagte Gaston. Gustav sah mich erschrocken an. Ich nickte ihm zu.
»Bleib neben uns, mein Junge. Wir schaffen das.«
Dann kam auch schon der Befehl. Zwei Regimenter Soldaten, der größte Teil schlecht ausgebildete Bauern und Tagelöhner oder halbe Kinder wie Gustav rückten vor. Wir sangen Lieder um uns Mut zu machen.
Loblieder auf den Kaiser und unsere große Nation.
Dann prallten die vorderen Reihen auf den Feind und das große Chaos begann.
Wir prallten gegen unsere Vordermänner während die ersten Reihen es schafften, die Preußen empfindlich zu treffen und ihre stramme Disziplin in ein heilloses Durcheinander aus Leibern, Gefallenen und Schreien zu verwandeln. Plötzlich rückten die Ganze Masse vor, als der Widerstand brach und die Preußen flohen.
Wir hatten das Regiment besiegt und vom Feld gejagt, obwohl uns die Jäger in die Flanke geschossen hatten.
Unsere Volitgeure rückten vor und neben uns erklangen zahlreiche Schüsse, als die Braunschweiger Jäger und unsere besten Schützen sich gegenseitig beschossen, ohne jedoch Schaden anzurichten, soweit ich das sehen konnte. Gaston kratzte sich ausgiebig am Bein und Gustav hielt seine Muskete so fest, dass seine Knöchel ganz weiß wurden.
In diesem Augenblick ertönte über das Tosen der Schlacht Marschmusik. Ich sprang mehrmals hoch und versuchte über die Köpfe meiner Kameraden etwas zu erkennen.
Dann sah ich sie.
Ein Regiment Briten marschierte auf uns zu.
Aus dem Marsch wurde ein Trab und schon prallten die Rotröcke auf unsere vorderen Reihen.
Diesmal drangen die Feinde tiefer in unsere Reihen und Gustav, Gaston und ich mussten mit Bajonett und Kolben mehrfach auf Briten einschlagen, bevor sie wie eine Welle zurückbrandeten
Wir keuchten, unsere Knie schlotterten … und dann wurden wir in die Zange genommen!
Von vorne stürmten erneut die Briten auf uns ein, an unserer rechten Flanke drangen Schotten tief in unsere Flanke ein. Gaston konnte einem Bajonett gerade eben so ausweichen, behielt aber einen bösen Schnitt am linken Arm zurück. Ich gab einem Schotten meinen Musketenkolben zu schmecken als ich Gustav meinen Namen rufen hörte.
»Phillipe!«
Ich drehte mich in dem Gewusel aus Leibern um so gut es ging und wich dadurch einem Bajonett aus, dass mir sonst das Gesicht zerschnitten hätte. Instinktiv stieß ich meines nach rechts und hörte ein schmerzerfülltes Grunzen, als ich einen Schotten in den Bauch traf. Der Kleine hatte mir gerade da Leben gerettet, aber es blieb keine Zeit für Dankesreden.
Ich schwamm in einem alptraumhaften Meer aus Leibern, Musketenfeuer, Rauch, Schreien und Blut und tat mein Bestes, nicht darin zu ertrinken.
Plötzlich erklang Hufdonner, ein Horn schallte über den Lärm hinweg. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir eingekesselt waren.
Vor uns Briten, neben uns Schotten, hinter uns unsere eigenen Kameraden und noch mehr Briten … Gustav hockte neben mir am Boden und versuchte die Blutung an seinem Arm zu stillen, neben ihm Gustav, der ihn deckte.
Es gab keine festen Reihen mehr, nur noch ein einziges Feld aus Soldaten, die wie Weizen auf einem Feld darauf warteten, dass Gevatter Tod mit seiner Sense reiche Ernte halten würde.
Kampflärm und Schreie steigerten sich, die Masse wogte und ich verlor Gustav und Gaston aus den Augen.
Plötzlich sah ich Rotröcke wegrennen und unsere Lanzenreiter stolz wie Götter auf gigantischen Schlachtrössern über die Köpfe der Kämpfenden hinweg nach einem neuen Feind suchen
Dann tauchten sie weg und plötzlich waren sie ganz dicht neben uns, ritten in die Schotten und stießen ihre Lanzen in die Feinde.Manch einer von uns musste den Lanzern ausweichen, um im Gewimmel der Schlacht nicht versehentlich für einen Feind gehalten zu werden. Etwas weiter werg entdeckte ich Gaston und Gustav. Der Junge stützte den Alten und versuchte ihn in Sicherheit zu bringen.
Ich wünschte ihnen alles Gute.
Dann flohen auch die Schotten und an meiner rechten Seite öffnete sich die Schlacht. Für einen Moment sah es aus, als würde die Sonne einen Schimmer der Hoffnung durch einen Himmel voller Wolken schicken
Einen Moment der Ruhe.
Dann sah ich die Gefallenen und die Verwundeten auf dem aufgewühlten Boden liegen.
Ich schäme mich nicht wenn ich sage, dass ich aus Angst, ich könnte bald neben ihnen liegen, bitterlich weinte.
Und das Unheil nahm auf der äußersten rechten Flanke seinen Lauf.
Die Braunschweiger Husaren griffen erneut das Karre der vereinigten Regimenter Kleve-Berg und Westphalié an
Sie brachen die Formation der tapferen deutschen Freunde, die ihr Heil in einer kopflosen Flucht suchten. Ihre Masse rannte dabei durch eine Schwadron Gardejäger, brachte deren Reihen in Unordnung, als die Schlachtrösser scheuten
Die nachrückenden Braunschweiger trafen die Jäger schwer …
… die sich ihrerseits zurückzogen, um sich zu sammeln.
Doch es war zu spät!
Die Braunschweiger Husaren umzingelten den völlig überraschten Kaiser und sein Gefolge.
Sie nahmen ihn gefangen und die Schlacht endete mit einer bitteren Niederlage.
Wenn ich diese Zeilen schreibe, sitze ich zusammen mit Gustav und Gaston in einem provisorischen Lager für Kriegsgefangene der Briten und ihrer Alliierten. Gaston wird seinen Arm nicht verlieren. Die Hilfe des jungen Gustav hat verhindert, dass sich die Wunde entzündet. Der junge Gustav … eigentlich ist er jetzt ein Mann. Er kümmert sich um uns beide, denn ich habe in den letzten Minuten der Schlacht noch ein Bajonett abbekommen.
In den fleischigen Teil des Oberschenkels.
Der, mit man sich hinsetzt.
Gustav, Gaston und ich werden von den anderen Gefangenen als die drei Musketiere bezeichnet, denn wir sind unzertrennlich.
Und wir planen einen Ausbruch.
In der Hoffnung auf die Rückkehr des Kaisers.
Phillipe de Marjelaise
Maréchal Davout:
Schöne Bilder und tolles Ende! Vielen Dank für diesen Beitrag 😊
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