Die Schlacht in der Schlacht – 400 Deutsche gegen Frankreich in La Haye Saint - Teil IIoder
Deutsche Soldaten für König, Krone und EnglandDie King‘s German LegionDie King‘s German Legion (auch Deutsche Legion des Königs) wurde 1803 gegründet. Sie war ein deutscher Großverband in britischen Diensten und existierte bis 1806 und gilt als der einzige deutsche Verband, der ununterbrochen gegen Napoleon kämpfte.
Die Gründung und die ersten Jahre1803 fiel Hannover durch Napoleon an Frankreich. König Georg III von England, der zugleich Kurfürst von Hannover war, gründete daraufhin Endes des gleichen Jahres die King‘s German Legion. Etliche Unzufriedene meldeten sich freiwillig, aber auch einige der entlassenen Soldaten der kurhannoverschen Armee, die nach den Bestimmungen der Artlenburger Konvention entlassen worden waren.
Man darf dabei nicht vergessen, dass die französische Revolution und ihre Werte und Ideen die von Napoleon mit verbreitet wurden, auch in Deutschland ihre Anhänger hatte. Aber die Franzosen waren eben eine Besatzungsmacht und verhielten sich auch so, was in vielen Repressalien gegenüber den Deutschen mündete. Verkaufs- und Gewerbeverbote, Requirierungen von Wohnraum, Nahrung und Kleidung und Besitztümern … Napoleon und sein code civil waren nicht das einzige, was mit seinen Truppen Einzug hielt. Viele der Freiwilligen kamen über Hamburg, Husum oder Helgoland, um nur einige Routen zu nennen. Sie landeten in dem kleinen Bexhill an der Kanalküste, wo der Standort der KGL sein sollte.
Etwa gegen 1809 / 1810 versiegte der Strom der Freiwilligen, da Frankreich als Besatzungsmacht strikter gegen Anwerber und potentielle Rekruten vorging und letztendlich 1811 / 12 einige Rekrutierer hinrichten ließ.
Bei Waterloo waren die britischen Linienregimenter sehr durchmischt, was die Nationalität der Soldaten anging. Die KGL hingegen hatte stets einen sehr hohen Anteil an Deutschen, teilweise aus Bayern und Preußen, aber auch Niederländer, Dänen, Russen und Polen. Einzig die leichten Bataillone waren immer sehr stark von Hannoveranern bemannt. 1811 erließ das britische Kriegsministerium einen Erlass, nachdem nur Deutsche und solche die deutsch sprechen und verstehen können, aufgenommen werden sollten.
Doch dazu, also zur Ausbildung, Finanzierung, Sprache und weiteren Details, komme ich im zweiten Teil zur Umsetzung »meiner« leichten Bataillone der KGL.
Nur soviel vorab
Das 1st und das 2nd Light Bataillon der KGL wurde als eine der ersten Einheiten mit der neuen Baker Rifle ausgerüstet. Ihre Uniform war die dunkelgrüne Jägeruniform aller Rifle-Einheiten, mit schwarzen Rabatten und Absätzen.
Und da ist die Falle, in die ich zunächst gelaufen bin
Quellen:
Brendan Simms – Der längste Nachmittag, Verlag C.H.Beck, Website zur King‘s German Legion und leider auch Wikipedia, da ich nicht jedem Fachbücher an die Hand empfehlen möchte, um meine Texte zu kontrollieren Meine Umsetzung des 1st und 2nd Light Bataillon der KGLVor lauter Recherche in den Büchern von Simms und Cornwall und auch online, bin ich treudoof davon ausgegangen, dass die beiden leichten Bataillone als Mitglieder der KGL auch mit den Uniformen bzw. Figuren für leichte Briten dargestellt werden können. Geplant hatte ich das mit den 6095ern von Italeri.
Erst als ich mich nebenher, wie ich das auch bei beruflichen Texten vor einer Ãœberarbeitung mache, einem anderen Spielsystem zuwandte (Battletech) gewann ich Abstand zu dem in den Kopf geschraubten Wissen und erkannte meinen Fehler:
Die beiden Bataillone trugen die gleiche Uniform, wie auch die berühmten Sharpe‘s Rifles!
Die vorbereiteten Truppen auf meinem Maltisch waren also für das 5th Line Bataillon nutzbar, aber nicht für das 1st und das 2nd!
Na Maseltow, Alter!
Schnell durchwühlte ich meine Uraltkiste mit Resten aus meinen Anfangstagen nach den alten Italeri-Rifles (#6083)
Die hatte ich damals, vor etwa drei oder vier Jahren, mit grünem Grundierspray von GW behandelt … und das sieht, mit Verlaub, zum größten Teil scheiße aus.
Also habe ich eine neue Packung Italeri-Rifles bestellt (die dürfte heute kommen),die grundierten Reste soweit es ging entfärbt und vermutlich kann ich dann in ein paar Tagen damit beginnen, meine leichten Bataillone der KGL einzufärben.
Fazit des Ganzen:Recherche zu einer historisch belegten Schlacht ist spannend! Da beißt die Maus keinen Faden ab, das ist wirklich so. Sie ersetzt natürlich kein Studium und ich bin mir sicher, trotz aller Sorgfalt vieles übersehen oder viel zu kruz dargestellt zu haben. Aber da ich hier keine Doktorarbeit präsentieren möchte, siondern nur meinen Weg, dieses spezielle Spiel anzugehen, werden wir damit leben müssen, dass ich ein
historischer Dilettant bin
Aber zurück zur Recherche, die ein zweischneidiges Schwert ist, denn sie kann auch ein schwarzes Loch sein, in das mit nahezu magischer Kraft nicht nur (Frei)Zeit verschwindet, sondern auch das eine oder andere erlernte Detail … dass dann unerwartet hinter dem Ereignishorizont, nämlich dann, wenn man schon andere Vorbereitungen getroffen hat, wieder auftaucht.
Da war doch was?
em etarebil?
Event horizon lässt grüßen
Es geht hier also demnächst weiter, aber zuerst möchte ich noch etwas Abstand zu meinen Recherchen und Notizen gewinnen, denn zu den beiden Bataillonen und der KGL gibt es noch einiges spannendes zu berichten, dass ich dann auch (hoffentlich) mit ein paar Bildern von meinem Maltisch garnieren kann.
Bis dahin … liberate me
(Für die Jüngeren unter uns: die kleinen, cineastischen Seitenhiebe und Zitate beziehen sich auf diesen Film
https://de.wikipedia.org/wiki/Event_Horizon_%E2%80%93_Am_Rande_des_Universums
und auf dieses Filmzitat
https://www.youtube.com/watch?v=pJAFuEuBqsE)