Britische Infanterie von 1815 - Italeri 6095
Von außen verspricht die Box einen ganzen Sack voll Rotröcke und gibt auch gleichzeitig auf der Rückseite Tipps für die Farbwahl. Wer sich hier wundert: Ja, auch Italeri hat Acrylfarben im Angebot und die Farb-Tipps beziehen sich in erster Linie auf die dort zusammengemischten Rezepturen. Dennoch, eine nette Hilfe, die ich gerne in Anspruch nehme, da sich sogar manche Farbtafeln und Bücher für historische Uniformen manchmal widersprechen und Italeri hier offenbar immer einen Mittelweg zwischen Authentizität und machbarer Farbwahl sucht.
In der Box erwarten uns dann drei Gussrahmen voll Rotröcke. Die Posen der Soldaten sind gut gemischt und wissen mir zu gefallen, auch wenn ich eine (die im Halbknkien schießende) etwas unglücklich finde. Viel wichtiger jedoch ist, dass die Miniaturen alle ausnahmslos aus sehr guten Foremn stammen und sehr detailreich daherkommen! So gut hatte ich die 1:72er nicht in Erinnerung. Das kann natürlich auch an meinem Alter und der Zeit zwischen meinen letzten 1:72ern liegen, oder aber daran, dass ich in meiner Kindheit und Jugend meist Airtfix bzw. Minifigs hatte, die sich leider auch heute noch teilweise durch etwas ausgefranste Güsse mit einigem an Graten selber in den Wertungen nach unten drücken.
Die Italeri Miniaturen dieser Box beweisen aber, das Details und gute "Hinterschnitte" und Tiefen nicht alleine den 28mm Modellen von Perry & Co. vorbehalten sind.
Wer sich für die historische Korrektheit interessiert, dem empfehle ich einen Blick auf die Besprechung von Plastic Soldier Review.
Französische Linieninfanterie 180? - 1815 - Italeri 6002 Bei diesem Set scheint es sich, zumindest was die historische Korrektheit angeht, um eines der schwächeren Sets von Italeri zu handeln. Es kam erstmalig 1995 heraus und damals hat der Modellbauer sich offenbar einige "historische Freiheiten" herausgenommen, die ernstere Spieler eventuell vergraulen könnten. Ich selber muss gestehen, dass mir bei einem dicht gestellten Regiment von 1:72ern weder die fehlenden noch unkorrekt geschneiderten Schwalbenschwänze der Uniformjacken auffallen, noch ob es sich um drei vier oder mehr Knöpfe an den Gamaschen handelt. Da muss ich gestehen, passen meine Augen aber auch das "historische Gewissen", denn ich möchte eher spielen, denn alte Schlachte exakt zu simulieren.
Daher bin ich, sofern keine groben Schnitzer wie M16, Mac10, schusssichere Westen, Stahlhelme oder Bundeswehr-Knobelbecher eingebaut wurden, relativ schmerzfrei gegenüber solchen Fehlern.
Denn dafür bietet auch dieses Set von Italeri wieder eine einwandfreie Verarbeitung mit wunderbaren Miniaturen. Auch die Posen gefallen mir, diesmal ohne Ausnahme, denn ich kann durch den Kauf einer zweiten Box z.B. ein vollständiges angreifendes Regiment bzw. Linie darstellen. Pro Box habe ich zudem zwei Kommando-Einheiten / Bases in den beiden identisch gegossenen Gussrahmen. Diese Kommandotrupps umfassen je einen Fahnen- / Adlerträger, einen Trommler, einen Captain, einen Sergeanten.
Bei den Adler / Standarten werde ich schauen, ob ich die vorgeschlagenen Muster des Modellierers übernehme, oder ob ich mit Hilfe von Papier die Standarten passend zum Peninsular War / Spanischen Unabhängigkeitskrieg anpassen muss.
Was kann man mit dem Inhalt der Box darstellen?
50 Mann abzüglich zwei Kommandanten mit Gefolge = 42 Soldaten pro Box.
Wenn ich die auf 6 Mann pro Base stelle habe ich 6 Bases Infanterie plus 2 Kommandobases = 2 Kleine Regimenter für die ersten Spiele "Kugelhagel". Wenn ich nur 4 pro Base unterbringe habe ich sogar 10 +2 Bases, was dann schon volle Mannstärke wäre².
Bei einer Box wären also schon erste Spiele "Kugelhagel" machbar, denn klein passt und vergrößern geht immer Mit einer zweiten Box kann ich meine zwei kleinen 3-Base Regimenter die Sollstärke von 5 Bases erhöhen, habe noch Material / Soldaten für Ermüdungsmarker ... auch hier wieder für knapp 10 Duplonen unschlagbar in Preis-Leistung
FazitHistorisch etwas freizügig zwischen 1806 (?) und 1815 wandernd, bietet dieses Set jedoch dem Einsteiger oder historisch nicht ganz so korrektem Spieler einen erstklassigen Start z.B. für das System Kugelhagel. Dort kann man mit zwei kleinen Einheiten a 3 Bases schon ordentlich spielen und mehr geht immer.
Die Details der Miniaturen sind sehr gut herausgearbeitet, der Kunststoff ist etwas weicher, als der der Briten (siehe oben)
Die Posen gefallen mir machen aber eine zweite Box vielleicht doch notwendig, wenn man eine ganze Linieneinheit gerne stürmend oder ladend darstellen mag.
Aber bei dem Preis ist das in meinen Augen eine lässliche Sünde.
Französische Garde- bzw. Linien Artilierie, Italeri 6018 Da rollt sie also an, die aufgeprotzte Artillerie meiner Franzosen
Zwei Boxen habe ich mir von dieser Packung gegönnt und damit (für Kugelhagel-Regeln) 4 Batterien mit mir leider unbekannter Ladung. Ich kann zu meinem Leidwesen keine 12-Pfünder von einer Kartätsche unterscheiden. Aber das soll mich nicht aufhalten
Aber wer Napoleon sagt und spielen will, der meint damit eben auch Kanonen, den der kleine Korse war immerhin ausgebildeter Kanonier, nachdem seine Mutter gegen eine Laufbahn bei der Marine interveniert hatte.
Ohne ordentliche Batterien an Artillerie geht der Napo-Spieler eben nicht aus dem Haus.
Die Packung kommt dann auch mit einem (meiner Meinung nach) absolute erstklassigem Material daher! Zwei Kanonen, ein Wagen mit Nachschub, zwei kleine Haufen Kanonenkugeln und eine Mannschaft.
Mon dieu!
Damit kann ich sowohl aufgeprotzte (vom Wagen gezogene und in Bewegung befindliche) Artilerie darstellen, als auch abgeprotzte (aufgestellte) 4 Kanonen mit zwei Mannschaften, die abwechselnd die Kanonen bedienen, während die jeweils andere mit Wasser gekühlt wird.
Die Posen der Figuren sind klasse. Da ist der Offizier mit dem Fernrohr, der "Kugelschlepper", der "Kühler" mit dem Wassereimer und der "Zünder" ... als ich die Packung im Urlaub öffnete, habe ich nur kurz reingeschaut und direkt die Rahmen wieder zurückgeschoben. Zu groß war der Drang vielleicht doch schon mal zu schauen, welche Minidioramen man auf einem Arti-Base basteln könnte.
Klinge ich begeistert?
Gut.
Denn ich bin begeistert
Egal ob da jetzt wirklich alles historisch korrekt ist (laut Plastic Soldier Review ist dieser Punkt sogar ausgezeichnet gelungen), die Figuren erzählen mir direkt mal eine Geschichte für ihre Bases.
Der Wagen, der Nachschub bringt. Der Offizier, der seine Mannschaft einweist, die Kugelhaufen, die Kisten, die Kanonen ... die ganze "Action" und Dynamik der Bewegungen in den Minis hat mich vor knapp zwei Wochen (und jetzt schon wieder) total umgehauen.
Es gibt, wie bisher bei all meinen Packungen von Italeri) sehr wenige Gussgrate, keine Brüche an dünnen Bereichen und wieder sehr viele schöne Details an den Minis.
Zwei Strich hoch und Feuer auf Kommando!
FazitEin absolut lohnenswerter Kauf, der auch historisch eher korrektere Spieler begeistern, zumindest aber erfreuen dürfte.
Feine Details, saubere Schnitte, schöne Posen mit einer sehr guten Dynamik.
Auch hier ein wunderbares Preis-Leistungsverhältnis.
Anmerkung außer der Reihe:Bisher scheine ich überhaupt sehr viel Glück mit der Qualität meiner Packungen gehabt zu haben.
Historische Schnitzer ausgenommen habe ich bisher wirklich nur eine sehr hohe Qualität zum kleinen Preis bekommen und finde, das diese Packungen sich hinter keinem Blister von GW oder den Perry Brüdern verstecken müssen.
Sicher, 1:72 ist sehr klein zu bemalen und man wird nicht alle Details so schön rausarbeiten können, wie bei den 8mm größeren Cousins der kleinen 72er. Aber mit ein wenig Mühe lassen sich bestimmt schon auf die Bases kleine Dioramen zaubern, die ihre eigene Geschichte erzählen.
Wer also gerne mal unverbindlich in historische Systeme schnuppern möchte, ist mit 1:72 als Maßstab gut bedient, auch wenn er sicherheitshalber vorher in seiner Umgebung fragen sollte, ob dieser Maßstab dort bespielt wird. Der benötigte Lagerplatz ist im Gegensatz zu 28mm zudem sehr gering und dürfte keine Hemmschwelle bieten.
Französische Voltigeure (Scharfschützen / Plänkler / Leichte Infanterie), Zvezda 8042 Sie sind endlich zu mir gekommen, meine Voltigeure der leichten Infanterie
Das Erste, was mir auffiel: Der Kunststoff "duftet" leicht aus. Ist mir bei den Italeri-Packungen nicht so aufgefallen. Der Geruch ist mir aber nicht unbedingt unangenehm gewesen. Das nächste, das mir auffiel: Die Rucksäcke muss man an die Minis kleben!
DAS wird spaßig, denke ich!
Alle drei Gussrahmen für die Truppen sind absolut (!) detailliert gearbeitet und haben (historisch passend) die große Feder der Voltigeure am »Deckel«. Das hebt sie schon so sehr gut von den einfachen Infateristen ab. Dazu kommen sehr gute Posen, bei denen ich mir jetzt schon überlege, wie ich eine Reservelinie und eine Reihe plänkelnder Voltigeure auf den Bases darstellen werde. Die Detailtreue scheint mir sogar noch um ein ode rzwei Prozent stärker zu sein, als bei den ohnehin schon sehr guten Italeri-Gussrahmen.
Das Plastik fühlt sich für mich einen Tacken weicher an, als der weicheste Gussrahmen der Italeri Packungen. Das bedeutet, dass ich beim Entfetten und Grundieren sehr gut auf eine ordentliche Deckung achten muss und nach dem Bemalen vielleicht doch über den Einsatz von Klarlackspray nachdenken sollte.
Der Kommandogussrahmen ist extra gehalten. Einzig das Horn erscheint mir arg groß geraten, aber was soll's? Die Franzosen waren schon immer ein wenig exaltiert, da passt so ein großes Horn für einen kleinen Bläser schon wieder
FazitMit der vorliegenden Zvezda Box macht man absolut nichts verkehrt. Egal ob Dioramenbauer oder TTler, hier bekommt man für sein Kleingeld in meinen Augen große Ware.
Für mich bedeutet das, dass ich mir demnächst mal die Kürassiere (schwere Reiterei) und evtl. die polnischen Lanzenreiter von Zvezda mal näher ansehe. Meine Sammlung umfasst jetzt zwar etwa 179 Figuren, aber geht ja bekanntlich immer und bei 1:72 sowieso
Nachtrag aus der ZukunftIch habe eine ganzen Rutsch fertig bemalter, holländischer Lanzenreiter geschenkt bekommen! Das war schon unglaublich und ich schäme mich auch ein wenig, dass ich sie noch nicht basen konnte.
Die Bemalung ist absolut grandios und sobald ich dazu komme, reiche ich hier ein Bild dieser famosen Miniaturen ein!
Französische leichte Kavallerie / Husaren, Italeri 6080 Auf sie mit Gebrüll, für le général, für la grande Nation!
(fiktiver Schlachtruf meiner leichten Kavallerie)
Was wäre ein feines Gefecht zu Zeiten Napoleons ohne Linien tapferer Männer, das Donnern der Kanonen und ... dem grollenden Klang einer herangaloppierenden Einheit leichter Reiterei?
Richtig.
Arg langweilig
Deshalb, und weil ich mit jeweils zwei Packungen Artillierie und Linieninfanterie schon ausreichend Material an der Hand hatte bzw, bekommen würde, habe ich mir direkt noch einmal französische Husaren gegönnt.
Gefunden habe ich sie schon wieder auf der Onlineseite der Müller Drogeriemärkte, wo ich auch die anderen »Italeris« bereits entdeckt und gekauft hatte.
Drei große und ein Kleiner Gussrahmen sind in dieser prallen Packung enthalten.
Auf den ersten Blick scheinen die (von mir scherzhaft als »Achsellüfter« bezeichneten Figuren) mit dem erhobenen Säbel in der Überzahl der vorhanden Posen zu sein. Aber da 1:72 Minis aus Weichplastik sind, kann mit kochendem Wasser und einer Schüssel Eiswasser die Minis soweit aufweichen, dass man ein oder zwei Reiter den Arm auch nach vorne strecken lassen kann, was sie noch dynamischer macht.
Warum das nicht vom Hersteller vorgesehen ist, versteht man, wenn man die wirklich prallvolle Packung in Händen gehalten hat. Da ist für solche Posen einfach kein Platz mehr gewesen.
Aber der Aufwand sich zwei oder drei Reiter entsprechend zurechtzubiegen (in kochendem Wasser erhitzen, den Arm mit dem Säbel vorsichtig nach vorne biegen und dann die Mini in Eiswasser "abschrecken") in Grenzen hält, sehe ich da keinen Minuspunkt.
Laut Plastic Soldier Review sind die Figuren historisch nicht ganz korrekt. Es würden Schafsfelle oder ähnliches über den Sätteln fehlen, wenn ich das richtig verstanden habe. Gut, das ist natürlich ärgerlich, wenn man historisch sehr korrekt spielen oder sammeln mag. Mich als reinen Spieler schreckt das weniger ab.
Im Gegenteil, ein Detail weniger, über dessen Bemalung ich mir den Kopf zerbrechen muss.
Die Qualität des Gusses ist wie bisher von Italeri gewohnt sehr gut. Die Details sind gut erkennbar, wenn auch nach innen zur Brust der Figur des Reiters hin teilweise etwas verwaschen. Aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau, denn die vorhandenen Details wollen auch erst einmal vernünftig bemalt werden.
Trotz der wenigen Posen ist die Dynamik des Sets durch die Pferde sehr gut zu spüren und sorgt schon für kribbelige Finger, was den Aufbau der Bases betrifft.
Ansonsten gibt es wenig mehr zu sagen, als das was ich nicht bereits bei den anderen Italeri-Packungen meines Aufbaus beschrieben habe. Wenig bis keine Gussgrate, bis auf ein paar (an der Figur nicht gut erkennbare) Verwaschungen sind alle Hinterscheidungen und Tiefen sehr schön zu erkennen und ich denke, dass mit einem guten Dip oder Wash sich die Details dieser Minis auch wieder sehr gut herausarbeiten lassen.
FazitKanonendonner vermischt sich mit dem Krachen der Musketen und dem Klang der Trommeln und Trompeten. Linie um Linie marschieren die Soldaten der Grande Nation nach vorne, drängen forsch und unerschrocken auf den rotberockten Feind ein.
Zufrieden blickt der kleine dicke General Diejäi Bonaparte auf den Spieltisch vor sich. Genüßlich zieht er eine Karte von Stapel, dreht sie um und grinst, als sie ein Pik As zeigt
3 Aktionen für seine Husaren! Hufe donnern plötzlich über das Schlachtfeld, die Husaren lachen und rufen ihre Lust am Zweikampf heraus.
Die Schlacht verläuft ganz nach seinem Willen.
French Grenadier Guards, Revell, Set 02570 / Gussrahmen aus der Packung Schlacht bei Waterloo 1815 - 200 JahrePlatzhalter, Text und Bilder folgen