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Autor Thema: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen  (Gelesen 90589 mal)

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Riothamus

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #45 am: 11. Januar 2019 - 22:51:51 »

Da die Anzahl aller gleichzeitigen Minis endlich ist, ist erst mal zu fragen, ob es überhaupt ausreichend Minis gibt. Ich neige zu einem 'Nein!'.

Bei deinem 'Landsitz' könntest du das Kellerfenster halbieren oder ganz zukleistern, damit es archaischer wirkt. Dunklere Farben bei den Fensterrahmen dürften auch älter wirken.

Wahrscheinlich sind die Bilder futsch. Aber irgendwo hatte der Don mal gezeigt, wie mediterran wirkende Gebäude schnell zu basteln sind. Wenn ich mich korrekt erinnere, hatte er das Platzproblem dabei gelöst, indem er die Häuser zu schlank gestaltete.

Schreib doch mal für welche Gegenden du alles Gelände möchtest. Ob deine Minis durch Preußen, Sachsen und Thüringen laufen oder in Belgien marschieren ist ja schon ein Unterschied. Vielleicht fällt mir noch etwas ein, wenn ich spezifische Regionen vor Augen habe.
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Gruß

Riothamus

Riothamus

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #46 am: 12. Januar 2019 - 00:30:58 »

Da ich mir das Bild nochmal anschauen musste, als Doppelpost.

@ Landsitz:

Da hast du natürlich das Problem, dass das eher ein Stadthaus ist. Auf dem Land geht es aber als Pfarrhaus oder Schule durch. Bei einem Adelssitz auch als Verwaltungsgebäude mit Zimmern für Gärtner, Kutscher etc. unter dem Dach oder im Anbau. Gärtner, aber auch verdiente Mitglieder der Dienerschaft konnten sogar eine regelrechte kleine Wohnung mit eigenem Haushalt haben. Allerdings hatte längst nicht jeder Adelssitz eigene Räumlichkeiten für die Verwaltung. Auch ein Armenhaus, erbaut durch reichen Spender, wäre theoretisch möglich.

Das Dach und die Dachgauben sehen auch nicht richtig aus. Wenn du es hinbekämst, den Fachwerkanbau anders einzudecken, sähe es nicht mehr so glatt aus. Wie die Platzierung der Gauben zu ändern wäre, kann ich nicht sagen. Ich bin mir dabei auch noch nicht im Klaren, was da falsch (also modern) wirkt. (Vielleicht das Holz dunkel gestalten und altern?) Aber ich würde es sowieso erst mit einfacheren Änderungen versuchen:

Der Fries über der Tür, der steinerne Rahmen der Tür und die Treppe sollten aus demselben Stein sein. Damit es alt wirkt, solltest du auch die Fenster in den gemauerten Wänden mit steinernen Rahmen versehen. Ebenso sollten die 'Fensterbretter' aus demselben Stein sein. Und das Fundament sollte auch aus Sichtstein sein, wenn der Landsitz nicht zu ärmlich wirken soll. Sonst reicht auch irgendein Bruchstein. Keller und Fundamenthöhe bedeuten aber in jener Zeit schon etwas Wohlstand oder beruflich bedingter unterirdischer Lagerbedarf.

Bei einer Tür an der Traufseite ist selbst bei ärmeren Häusern eine Dachrinne zumindest über der Tür.

Wenn du den Schornstein vergrößerst wirkt es auch älter. (Ohne das das in diesem Fall so sein müsste. Unsere Sehgewohnheiten erwarten eben an neueren Gebäuden schlankere Schornsteine. Selbst Experten fallen mitunter auf so etwas herein und sehen erst auf den zweiten Blick oder aus den Akten, dass ein Haus älter ist. Vielleicht ist also die einfachste Anregung: Überleg, was auf dich einige hundert Jahre alt wirkt.)
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Riothamus

D.J.

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Alte Projekte, endlich beendet
« Antwort #47 am: 12. Januar 2019 - 09:30:57 »

Okay, da ich letztes Jahr zu viele Sachen angefangen und nicht beendet habe, hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen, zuerst diese Projekte nach und nach zu beenden. Oft waren es nur Kleinigkeiten, die fehlten, aber zu denen ich, wie er Teufel es will, irgendwie nie gekommen bin.
Die ersten dieser halbfertigen Projekte habe ich jetzt beendet und hier https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,23301.msg275700.html#msg275700 eingestellt

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D.J.

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #48 am: 12. Januar 2019 - 09:42:36 »

Da die Anzahl aller gleichzeitigen Minis endlich ist, ist erst mal zu fragen, ob es überhaupt ausreichend Minis gibt. Ich neige zu einem 'Nein!'.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen :D

Schreib doch mal für welche Gegenden du alles Gelände möchtest. Ob deine Minis durch Preußen, Sachsen und Thüringen laufen oder in Belgien marschieren ist ja schon ein Unterschied. Vielleicht fällt mir noch etwas ein, wenn ich spezifische Regionen vor Augen habe.

Jetzt haste mich erwischt!  :o :-[
Ich gestehe, dass ich mir darüber nicht viele Gedanken gemacht habe, da ich die Gebäude und die Spielfelder recht allgemein halten wollte. Sie sollten in erster Linie Sichtblocker, Missionsziele und Zierde sein. Wo die stehen sollten ... ich gestehe da eine ziemliche Unterlassungssünde.

@ Landsitz:
Da hast du natürlich das Problem, dass das eher ein Stadthaus ist. Auf dem Land geht es aber als Pfarrhaus oder Schule durch. Bei einem Adelssitz auch als Verwaltungsgebäude mit Zimmern für Gärtner, Kutscher etc. unter dem Dach oder im Anbau. Gärtner, aber auch verdiente Mitglieder der Dienerschaft konnten sogar eine regelrechte kleine Wohnung mit eigenem Haushalt haben. Allerdings hatte längst nicht jeder Adelssitz eigene Räumlichkeiten für die Verwaltung. Auch ein Armenhaus, erbaut durch reichen Spender, wäre theoretisch möglich.
Das sind doch schon gute Alternativen! Danke dir :)

Das Dach und die Dachgauben sehen auch nicht richtig aus. Wenn du es hinbekämst, den Fachwerkanbau anders einzudecken, sähe es nicht mehr so glatt aus. Wie die Platzierung der Gauben zu ändern wäre, kann ich nicht sagen.
An dem Punkt der Überlegungen war ich auch schon. Das war bereits, als ich nur die Bilder auf ebay sah und mit den Häusern von Italeri & Co. verglich. Letzten Endes habe ich dann aber die Augen zugedrückt und mir gesagt, "lieber halb gut und preiswert gekauft, als teuer und total mies selber gebaut!" Vor allem, weil die Gebäude ja wie gesagt eher lockeres Beiwerk werden sollten, denn detaillierter Anblick für ein Diorama. Da ist zwar auch etwas in Planung, aber das Projekt liegt noch in weiter Ferne und dafür werde ich dann auch tiefer in die Tasche greifen und exaktere Darstellungen suchen und kaufen.

Der Fries über der Tür, der steinerne Rahmen der Tür und die Treppe sollten aus demselben Stein sein. Damit es alt wirkt, solltest du auch die Fenster in den gemauerten Wänden mit steinernen Rahmen versehen. Ebenso sollten die 'Fensterbretter' aus demselben Stein sein. Und das Fundament sollte auch aus Sichtstein sein, wenn der Landsitz nicht zu ärmlich wirken soll. Sonst reicht auch irgendein Bruchstein. Keller und Fundamenthöhe bedeuten aber in jener Zeit schon etwas Wohlstand oder beruflich bedingter unterirdischer Lagerbedarf.
Bei einer Tür an der Traufseite ist selbst bei ärmeren Häusern eine Dachrinne zumindest über der Tür.
Wenn du den Schornstein vergrößerst wirkt es auch älter. (Ohne das das in diesem Fall so sein müsste. Unsere Sehgewohnheiten erwarten eben an neueren Gebäuden schlankere Schornsteine. Selbst Experten fallen mitunter auf so etwas herein und sehen erst auf den zweiten Blick oder aus den Akten, dass ein Haus älter ist. Vielleicht ist also die einfachste Anregung: Überleg, was auf dich einige hundert Jahre alt wirkt.)

Damit kann ich arbeiten :D
Danke dir (mir fehlt hier definitv ein Smily mit Daumen  :-\ )
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D.J.

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Die Logistik - Lagerung und Transport der Armee
« Antwort #49 am: 13. Januar 2019 - 07:58:01 »

Eine Armee ist immer nur so schlagkräftig, wie ihre Logistik es zulässt. Oder auf gut Deutsch:
"Ohne Mampf kein Kampf"
:D

Für mich bedeutet Logistik aber in erster Linie, meine Miniaturen sicher und relativ komfortabel einlagern und transportieren zu können. Dafür habe ich mir vor einiger Zeit beim "T€di" mehrere Nähboxen aus Holz gekauft.
Im Grunde sind es keine Nähboxen, sondern Boxen zur Aufbewahrung von Garnspulen. Sie sind ca. 4cm hoch (Außenmaß, innen ca. 3,6cm) und haben innen drei abgetrennte Reihen à 4 cm Breite. Also perfekt für die Bases bei Kugelhagel.



Diese Boxen habe ich mit einer Mischung aus Leinöl und "Piel Skin Wash" von Valejo behandelt. Dadurch wird das Holz geradezu imprägniert und es sieht auch schöner aus als unbehandelt.




Da die Boxen aber nur die Höhe für Infanterie haben, musste auch eine Lösung für die Kavallerie her.
Hier griff ich auf die "Lankmoj Ablagebox" zurück, die es im 3er Set bei Ikea gibt.
https://www.ikea.com/at/de/p/lankmoj-ablagebox-3er-set-schwarz-weiss-goldfarben-00402262/?fbclid=IwAR0ytRGaa6csOmUVJzdHd4Tg3lGBhpPW9vJQv1_bQODJAH8ujIEWfgp99oI

In die Box passen 15 Bases zu 4x4cm rein und es ist Luft für Polstermaterial.
Diese Boxen eignen sich von der Höhe her vermutlich auch gut für 28mm Miniaturen, was ich aber noch nicht ausgemessen habe



Die weißen und gemusterten Ränder habe ich mit brauner Acrylfarbe bemalt, die Deckel aber bewusst schwarz gelassen, da sie ich sie somit scherzhaft Cercueil noir, "schwarze Schatulle" nennen kann.
An alle Boxen habe ich noch dünne Messingbeschläge angebracht, immerhin sollen die Boxen französische Soldaten transportieren.
Und das verlangt nunmal Stil :)



Nächsten Samstag ist s dann soweit.
Ich werde mit 2500 Punkten gegen aufmüpfige Spanier und rotberockte Briten antreten. Gerüchteweise sollen auch ein paar Schotten ihr Unwesen treiben, aber das wird sich zeigen :)

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Pappenheimer

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #50 am: 14. Januar 2019 - 09:53:49 »

Schaut wirklich sehr stilvoll aus. Viel Spaß bei Deinem Spiel!  :)
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D.J.

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #51 am: 14. Januar 2019 - 12:35:12 »

Danke dir :)
Ich freue mich schon riesig auf das Spiel :D

Off Topic
Ich werde übrigens parallel in den SYW einsteigen ;)
Das wird aber nur ein kleines Projekt, rein auf den beiden Packungen "Revell 02452" (Öster. & Preuß Infanterie) und "Revell 02453" (Öster. Dragooner & Preuß. Husaren) basierend.
Angedacht hatte ich eine Art "Battle in the Box" Projekt nach Don's Ideen :)
Es bleibt bei meinem Lieblingsmaßstab 1:72. Die Packungen ergeben je 6 Einheiten pro Seite, ein kleines Spielfeld (90*90cm) wird dann noch für kurze Spiele / kleine Missionen zwischendurch nach Kugelhagel (oder evtl. Black Powder, wenn ich mal dazu komme die Regeln zu lesen) entworfen / gebaut.
Dieses Projekt bekommt dann eine eigene Box nach dem obigen Prinzip und ist, sofern alles klappt, immer schnell griff- und spielbereit :)
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tgsrt

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #52 am: 14. Januar 2019 - 12:54:17 »

Die Transportboxen sind nett!
sind die Bases lose drin oder hast Du die Boxen mit Ferrofolie ausgeschlagen?
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D.J.

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #53 am: 14. Januar 2019 - 12:56:14 »

Noch sind die Boxen ohne Ferro, aber das ist geplant. Dann kann ich sie noch leichter verstauen.
Im Moment müssen sie eben rein waagerecht in die Tasche.
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Pappenheimer

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #54 am: 14. Januar 2019 - 14:26:34 »

Ich werde übrigens parallel in den SYW einsteigen ;)
Das wird aber nur ein kleines Projekt, rein auf den beiden Packungen "Revell 02452" (Öster. & Preuß Infanterie) und "Revell 02453" (Öster. Dragooner & Preuß. Husaren) basierend.
Angedacht hatte ich eine Art "Battle in the Box" Projekt nach Don's Ideen :)
Es bleibt bei meinem Lieblingsmaßstab 1:72. Die Packungen ergeben je 6 Einheiten pro Seite, ein kleines Spielfeld (90*90cm) wird dann noch für kurze Spiele / kleine Missionen zwischendurch nach Kugelhagel (oder evtl. Black Powder, wenn ich mal dazu komme die Regeln zu lesen) entworfen / gebaut.
Das klingt doch sehr vielversprechend.  :)

Aber da fehlt Dir auf jeden Fall mindestens ein Geschütz. Ne Kanone und 4 Minis hätte ich sicher über. Lohnt halt nur nicht wirklich den Versand.

Ich würde mit der Menge an Minis an Deiner Stelle nen Skirmish-Regelwerk spielen. Soll ja bald was bei Osprey rauskommen und man kann im Prinzip alles verwursten.
Mit BP oder Kugelhagel bist Du über kurz oder lang dann doch wieder großtaktisch und verzettelst Dich. Kenne ich aus eigener Erfahrung. Hatte ja auch mit Skirmish angefangen (ne Abwandlung von den Perfect-Captain-Regeln) und mich dann gesteigert.
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D.J.

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #55 am: 14. Januar 2019 - 16:07:34 »

Das klingt doch sehr vielversprechend.  :)

Du bist es schuld :P
Du, und dein erstklassigen Spielberichte :D
So!
Jetzt habe ich es dir gegeben :D

Aber da fehlt Dir auf jeden Fall mindestens ein Geschütz. Ne Kanone und 4 Minis hätte ich sicher über. Lohnt halt nur nicht wirklich den Versand.

Das ist wohl wahr. Der Versand wäre heftig. Aber bei dem geplanten Spielfeld von 90*90cm eine Kanone ... da bin ich unsicher.
Sollte mich der Spaß an der Epoche richtig packen - immerhin gibt es da Kur Kölnische Truppen, die mich als Kölner ziemlich reizen - würde ich das evtl. vom Sidestep zur Zweitepoche erweitern. Dann müssen definitiv Kanonen mit rein :)

Ich würde mit der Menge an Minis an Deiner Stelle nen Skirmish-Regelwerk spielen. Soll ja bald was bei Osprey rauskommen und man kann im Prinzip alles verwursten.

Das ist in der Tat eine Ãœberlegung wert.
Bisher ist es eben ein wenig der Reiz der Epoche, der Bezug zu meiner Heimatregion und die Möglichkeit, mit den Kugelhagel Solo-regeln auch mal daheim ohne Mitspieler kleinere Szenarien durchzuspielen. Da sind 6 Einheiten pro Seite ausreichend.

Sobald die Minis da sind, mache ich mal einen Thread dafür auf, da ich merkwürdigerweise sehr wenig über den SYW hier finde?
Muss man mal ändern ;)
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tattergreis

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #57 am: 14. Januar 2019 - 20:01:15 »

Hi D.J.
solltest Du zur Tactica kommen kann ich Dir Kanone und Bediener mitbringen.
Ebenso einzelne Posen aus den vier anderen Sätzen, zum auffüllen oder vervollständigen der Einheiten.
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Riothamus

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #58 am: 14. Januar 2019 - 23:44:24 »

Und hier gleich die interessanteste Website für dich zum 7YW:
http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Main_Page

Da ist auch Literatur angegeben. Bei Münster und Paderborn ist viel in der Westfälischen Zeitschrift zu finden. (Früher trug sie den Titel: 'Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde') Die Digitalisate der WZ, für die letzten paar Jahre nur das Inhaltsverzeichnis finden sich frei herunterladbar hier auf den Seiten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe: https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=2&url_tabelle=tab_periodika

(Links zu den PDFs finden sich klein und Blau an der Seite.) (Für Paderborn ist der wichtigste Titel bei Kronoskaf nicht angegeben: Franz Mürmann: Das Militärwesen des ehemaligen Hochstiftes Paderborn seit dem Ausgange des Dreißigjährigen Krieges. Münster 1938 (Dissertation Universität Münster). Diese Dissertation wurde ebenfalls in der WZ veröffentlicht (1939, Band 95).


Köln gibt es bei Kronoskaf hier:
http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Main_Page

Clemens August war nicht nur Erzbischof von Köln, sondern Bischof von insgesamt 5 Fürstbistümern; hier die Reichskontingente von Münster und Paderborn: http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Reichsarmee#Lower_Renish_-_Westphalian_District

Die Fürstbistümer Osnabrück und Hildesheim haben im 7YW meines Wissens keine Truppen gestellt.

Es mag dich interessieren, dass Clemens August bei seinen Landständen ein Feldhospital beantragte. Die lehnten das zunächst ab. Es ist aber nicht klar, was schließlich daraus wurde. Bei seinen Regimentern befanden sich Militärgeistliche, die sogar mit Zelten für Gottesdienste ausgerüstet waren, während die Soldaten nicht mal eine Decke hatten... Abgesehen wohl vom Kölner Kontingent -allerdings bin ich mir in dem Punkt Köln nicht so sicher- stellte Münster die Regimentsartillerie seiner Truppen, die aus bronzenen  4pfündern bestand.

Aus Paderborn haben sich Inventare und ein Bericht zum Verbleib des Materials durch den Kommandeur erhalten. Für die Artillerie Clemens August ergibt das für eine Regimentsartillerie folgendes Bild:
1 Stückjunker,
4 Feuerwerker,
4 Konstabler und eine
Munitionskarre mit 4 Pferden

Dazu werden am 1.7.1757 als Inventar erwähnt:
100 Kugeln,
15 Kartätschen,
3 Zentner Pulver und
Schanzzeug

"Die Fahnen", 1 Kanone und 3 Munitionswagen mit 12 Pferden (sic!) gingen den Paderbornern bei Saalfeld verloren. (Die Reste bestanden danach aus 50 Musketieren, den meisten Grenadieren und 1 Kanone.)

Um Offiziersstellen zu sparen, wurde die Zahl an Kompanien gerne mal verringert, was aber in der Regel nicht mit der Gesamtstärke zusammenhängt.

Ende des Krieges wurden in den mittleren und kleineren Territorien oft kleine Einheiten leichter Reiterei aufgestellt, um Räuber zu bekämpfen. (In Paderborn ein Zug Husaren. Wegen der kleineren Pferde waren Husaren günstiger aufzustellen und die Länder Clemens August waren wegen der Bewirtschaftung von Wildpferdebeständen sowieso gut aufgestellt, wenn nicht zu viele Pferde benötigt wurden.) Da ergeben sich sicher auch Skirmish-Möglichkeiten und Gelegenheiten die beiden Kölner berittenen Kompanien auszuführen.

Falls dich das Drumherum interessiert, du dich im Modellbau üben möchtest oder ein ungewöhnliches Missionsziel brauchst:
Seine Militärgeistlichen trugen ihre geistliche Tracht. (In Paderborn war es meist ein Franziskaner.) Das Inventar aus Paderborn erwähnt:
- 1 großes Zelt, nach Oberst von Kleist im 3. Jahr verfault
- 1 Kapellenkarren mit 4 Pferden, darin:
-- 1 vierkantige große tannene Kiste
-- 1 vergoldeter Messkelch mit Futteral
-- 1 reinsilberner Salbölbehälter in einem Beutel
-- 1 Altarstein
-- 3 Altartafeln mit Gebeten
-- 1 Altarglöckchen
-- 1 kleines hölzernes Kruzifix
-- 2 kleine Altarleuchter aus Messing
-- 2 kleine zinnerne Messkännchen
-- 1 kleines Messbuch mit hölzernem Untersatz
-- 1 gewöhnliches Evangelienbuch
-- 2 Altarbücher
-- 3 Handtücher
-- 2 Alben (Kleidungsstück)
-- 1 seidenes Messgewand mit Zubehör
-- 1 wollenes Messgewand mit Zubehör
-- 1 Antependium (Altarvorhang)
-- 2 Hornleuchter
-- 1 Schachtel für Hostien
(Davon war 1763 das meiste noch vorhanden. Und es dürfte bei seinen anderen Truppen ähnlich gewesen sein.)

Zu den Fahnen: Clemens August hat die Fahnen seinem Geschmack und seiner Herkunft angepasst. Für Paderborn, für das keine Fahne der Zeit beschrieben ist, machst du außerhalb seiner Regierungszeit mit Maria auf weißem Grund nichts falsch, auch wenn nur Andeutungen und Hinweise existieren. (Vgl. die Beschreibung der Kölner Fahnen bei Kronoskaf.) Für seine Regierungszeit kannst du es analog Köln und Münster machen, falls du überhaupt bis zu seinen dortigen Truppen kommst. Das Paderborner Wappen wäre rotes Kreuz auf silbernem Grund. Falls du dich am mittelalterlichen Banner orientieren willst, wäre es das Paderborner Wappen (https://de.wikipedia.org/wiki/Paderborn#Wappen), nur Rot auf Silber, statt Gold auf Rot. (Der letzte Paderborner Fürstbischof hat die Farben für seine Regierungszeit seinem Familienwappen angepasst. Da er der letzte war und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland die Heraldik weitgehend unbeachtet war, blieb es dabei.)

Mit dem Kölner Militär habe ich mich noch nicht beschäftigt; Münster und Paderborn liegen mir da näher. Ich hoffe, ich konnte dennoch Hilfe geben.
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Riothamus

Riothamus

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Re: Aufbau einer französischen Armee - 1:72 - Peninsular War
« Antwort #59 am: 15. Januar 2019 - 05:14:40 »

Da ich nicht schlafen kann, ein Doppelpost:

Die Münsteraner und Paderborner Sachen sind für dich interessant, weil die Truppen Clemens Augusts  bei der Reichsarmee oft zusammen eingesetzt wurden und zumindest zeitweise mit dem Münsteraner Generalmajor von Nagel einen gemeinsamen Kommandeur hatten. Daher erfährst du dort auch einiges zum Einsatz der Kölner Truppen.

Wegen der Artillerie habe ich nachgeschaut. Auch die Regimentsstücke des Kölner Reichskontingents kamen aus Münster. Die notwendigen Stichpunkte zur Uniformierung  der münsterschen Artillerie (und sogar zwei Karten zu Gefechtsaufstellungen des Kontingents Clemens Augusts) findest du in: Zeigert, Dieter: Das münstersche Heer im Siebenjährigen Krieg 1756-1763, in: Westfälische Zeitschrift, Zeitschrift für Vaterländische Geschichte und Altertumskunde, hrsg. von dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, vol. 137 (1987), page 25-87, hier online zu finden: https://www.westfaelische-geschichte.de/lit9352

Darin siehst du auch, dass die Gefechte im Rahmen von Kugelhagel bleiben, wenn sie denn mal über Skirmish-Größe hinausgehen.

Es geht um folgende 5 Regimenter, jeweils nur 1 Bataillon:

Münster: Nagel und Elverfeldt
Paderborn: Mengersen
Köln: Leibregiment und Wildenstein

Mit Gefangennahme der Truppen (1. April 1759 bei Meiningen und Wasungen die münsteraner Regimenter Nagel, Elverfeldt sowie das Kurkölner Leibregiment und März 1761 bei Saalfeld die Regimenter Mengersen und Wildenstein, jeweils bis auf gewisse Reste.) und der Besetzung der Territorien, die von Frankreich nach dem Tode Clemens August für feindlich erklärt wurden, endete für das Münsteraner und Kölner Militär der Krieg. Paderborn stellte hingegen, um seine Unabhängigkeit zu bewahren, sein Bataillon trotz Besetzung wieder auf, ob es überhaupt noch rechtzeitig eintraf oder die hohen Verluste eher unter -äh- selbsttätiger Entlassung zu verbuchen sind, ist nicht bekannt.

Pappenheimer, dich mag, wenn ich mich recht entsinne, interessieren, dass erbeutete Münsteraner Regimentsstücke an die Hannoveraner Jäger kamen.
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Riothamus