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Autor Thema: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen  (Gelesen 90378 mal)

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Riothamus

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #330 am: 19. November 2020 - 21:42:40 »

Die Szenarien sind schön zu lesen und bei weitem keine Textwüsten. Auch die Berichte sind schön.

Beim ersten Szenario hängt natürlich sehr viel vom Zufall der Aktivierung ab. Ob das aber besser austariert werden muss, ist eine gute Frage. Bei einer so kurzen Kampagne kann ja gerade interessant sein, wer bessere Startbedingungen hat.
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Riothamus

D.J.

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #331 am: 20. November 2020 - 05:59:45 »

Ha, jetzt hast du endlich auch mal Erfolg mit den Würfeln auf Seiten deiner Franzosen! Die Bilder und der Text lassen das Geschehen gut nachvollziehen.

Ja, die kleinen sechsseitigen Zufallsgeneratoren sind gelinde gesagt launisch ;)
Diesmal waren sie mir gewogen. Ich hoffe, das ich im nächsten Spiel die Wüfel mit mehr Taktik besser austricksen kann :D

Die franz. Voltigeure aus dem Italeri-Set 6066 hatte ich von dir bemalt auch noch nicht bewusst gesehen - schön! Allerdings scheint es mir, als hättest du die Epauletten Gold bemalt. Die wären je nach Einheit Gelb (oder eine Kombi aus Gelb, Grün, Rot je nach Regiment - also z.B. Quasten Gelb, und dann das Innere des runden Schulterstücks Rot).
Man muss da manchmal bei Illustrationen usw. aufpassen, da Gold oft gelbartig dargestellt wird und man sich so vertun kann. Wenn du Lust hast, könntest du das also noch korrigieren, wenn ich das richtig gesehen habe im Foto.

Oh, da muss ich nochmal schauen! Danke dir. Ich meine zwar, ich hätte die gelb bemalt, aber nachschauen kostet nichts. Da kann ich dank ihrer etwas größeren Größe auch probemlos nacharbeiten. Bei den älteren 6002ern wäre das echt ein haariges Unterfangen!  :o

Die Szenarien sind schön zu lesen und bei weitem keine Textwüsten. Auch die Berichte sind schön.

Danke dir, das freut mich zu hören :D Es sind immerhin meine ersten Szenarien für ein historisches Spiel. Da war ich schon etwas nervös, die doch so offen zu präsentieren  :-\

Beim ersten Szenario hängt natürlich sehr viel vom Zufall der Aktivierung ab. Ob das aber besser austariert werden muss, ist eine gute Frage. Bei einer so kurzen Kampagne kann ja gerade interessant sein, wer bessere Startbedingungen hat.

Genau das war eine der Ideen, die ich hatte.
Zum Einen war da (für mich) die Idee, ein überschaubares Spiel zu haben, mit dem ich mir die Solo-Regeln für Kugelhagel noch einmal "anspiele". Bei einem normalen Mehrspieler-Treffen könnte man mit diesem einfachen Spiel das System einem Interessierten näher bringen.
Die andere Idee war, eine Kampagne zu spielen, die mehr erzählerisch ist. Immerhin ist sie ja als Solospiel gewachsen, auch wenn wie gewohnt mehrere Spieler mitspielen können. Zudem ist es eine bekannte Strategie, zuerst einen Vorteil herausarbeiten, bevor man sich zum großen Schlag trifft bzw. zu dem ausholt.
Damit das nicht zu sehr kippt (da habe ich Erfahrungen aus früheren Zeiten mit Kampagnen in Battletech, Warhammer Fantasy etc) ist die Kampagne eben recht kurz.
Man kan sie aber gerne erweitern oder die Missionen auch mehrfach spielen. Ich habe mir gestern zum Beispiel die dritte Auflage von Kugelhagel bestellt, wo auch besondere Ereignisse mit aufgeführt werden. Damit werde ich die nächsten Ideen für Szenarien entsprechend ausarbeiten bzw. ausschmücken :)
« Letzte Änderung: 20. November 2020 - 06:01:27 von D.J. »
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D.J.

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #332 am: 20. November 2020 - 10:52:09 »

Ein kurzes Update zum Spiel von Szenario 3 - Der Winter kommt

Es ist mir irgendwie total untergegangen, aber ich habe die aktuelle Fassung der Kugelhagel-Regeln (3.te Auflage) noch gar nicht bei mir?  :o Ich hätte Stein und Bein schwören können, dass ich mir die schon gekauft hätte!
Aber nö, ist nicht.
Ich habe immer noch die zweite Auflage hier und die Soloregeln, die auf der Website des Verlags frei erhältlich sind.

Das ist soweit ja auch gar kein Problem, da sich die Regeln nicht verändert haben. Aber Kugelhagel hat jetzt neue Armeelisten und wie ich jetzt gehört habe, gibt es für Holland-Belgien einen eigenen Armeelisteneintrag. Da ich zwei Einheiten der Niederländer und Belgier gelistet habe, möchte ich die natürlich gerne nach den aktuellen und korrekten Werten spielen. Da hatte ich mir selber was zusammengestrickt.
Zudem möchte ich gerne die Kommandanten-Regeln, die ich mit den Generals Regeln verkauft habe, auch gerne nutzen, von den besonderen Ereignissen ganz abgesehen.

Das neue und etwas umfangreichere Regelwerk der 3ten Auflage ist schon auf dem Weg zu mir, es wird also nur ein paar Tage dauern, bis ich die letzte Schlacht meiner Mini-Kampagne spielen werde. Ich denke, da kommt noch mehr Tiefe mit rein, wenn ich die erweiterten Regeln mit hinzu nehme.
Ich freu mich jedenfalls auf das Buch und hier geht es spätestens nächste Woche dann weiter.
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Kugelhagel – Tabletop und ich … eine Liebe auf den ersten Blick
« Antwort #333 am: 23. November 2020 - 15:45:40 »

Es war einmal vor laaaanger langer Zeit, da war ein Knirps, der spielte für sein Leben gern mit kleinen Airfix und Matchbox Soldaten. Die waren so ungefähr 20mm groß. Der Knirps wurde größer und wuchs zum Mann heran, aber das Kind bleib einfach da, wo es war.
Im Herzen des Mannes.
Und es träumte von bunten Uniformen und großen Schlachten mit kleinen Miniaturen, die gelinde gesagt auch in einen Turnbeutel passen.
Oder einen flachen Karton.
So als Reisespiel ;)
Tja, vor etwa 4 Jahren kam das erste Mal der Gedanke auf, diese alte Liebe zu den Winzlingen neu zu beleben. Immerhin war ich jetzt nach zig Jahren Geh-Weh und Bäddelblech und anderen Systemen TT-gestählt! Aber nach welchen Regeln sollte ich spielen? Vor zwei Jahren entdeckte ich dann Black Powder.
Als freien Download.
In English.
Maseltow, Diejäi.
Du liebst Inglisch wie die Kuh das Gewitter auf der Alm. Und dann die Aktivierung per Würfel …
Dann fand ich Kugelhagel. Deutsches Regelwerk von einem Muttersprachler, total eingängige Regeln, spannende Aktivierung, Sonderregeln, Soloregeln (zum freien Downlaod) … ich war hin und wech :D
Und das bin ich heute noch, obwohl ich damit hier in meiner Gegend recht alleine bin.

Was bringt mir, als Besitzer der zweiten Auflage, die jetzt die (von mir so gefeierte) dritte Auflage?
oder
Genug gealbert, komm zum Punkt!

Eine gestraffte Struktur und Klarstellungen auf den FaQ basierend, die im Laufe der Zeit aufkamen.
Sonderregeln für Kommandanten (bisher nur im Regelwerk zum ACW »Generals« enthalten) und neue Listen (da gibt es noch weitere zum freien Download auf FB und der Webseite zum Spiel) zum ...
... siebenjährigen Krieg
... amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
... napoleonische Epoche (leicht erweiterte Liste)
... amerikanischer Bürgerkrieg
... Zulu Kriege

Dazu kommen Szenarien, Sonderregeln zu Ereignissen während der Schlacht, Expertenregeln (Nebel des Krieges, bluffen pur ;D ) etc.,pp. Eine Kampagne für die Zulukriege, die man mit minimalstem Einsatz von Hirnschmalz auch für jede anderen Epoche umbacken kann. Das Buch (Softcover) ist auf etwa 112 Seiten angewachsen, von denen die Regeln selber aber mit Beispielen und Erläuterungen nur ca. ein Drittel des Umfangs einnehmen. Leicht erlernte Regeln eben, die dennoch eine schöne Tiefe hergeben.

By the way ...
Oft wird bemängelt, dass bei Kugelhagel Karten auf dem (Aktivierungs)Tisch liegen.
Ich spiele es in 1:72 und nutzte bisher kleine Reisekartenspiele (die ich mir leider mit Kaffee versaut habe) nicht größer als ein Artilleriebase und einfache Token, die auf dem Feld nicht weiter auffallen.
Die Befehle wollen in Kugehagel mit Bedacht erteilt werden, denn eine Einheit wird gerne mal überflügelt und in der Flanke angegriffen, wenn man hier nicht mit Bedacht »kommandiert«.  Die Schussphase ist nicht so tödlich und auch Artillerie ist alleine nicht schlachtenentscheidend. Bei Kugelhagel muss man wirklich mit allen Waffengattungen und Truppen im Verbund planen, was auch das Solospiel spannend macht!
Für mich mit einer der Hauptgründe für das System.

So, der lange Rede kurzer Sinn:
Ich bereite mich jetzt auf die dritte und letzte Schlacht meiner Minikampagne vor. Mit den "neuen" Sonderregeln zu Komanadeuren und den zufälligen Ereignissen!
Und ich kämpfe gerade übelst mit mir, den siebenjährigen Krieg nicht doch wieder zu veranstalten.
Oder den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg? "Der Patriot" mit Mad Mel Gibson?
Das Regelwerk gibt einfach so viel her ...
Man liest sich die Tage :D
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Riothamus

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #334 am: 23. November 2020 - 16:00:31 »

Danke für die Infos zur 3. Auflage. Ich hatte gezögert, die zu bestellen, aber jetzt wird sie auf die Liste gesetzt.
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Riothamus

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #335 am: 23. November 2020 - 16:15:18 »

Es lohnt sich wirklich! :)
Alleine die Listen zum SYW, oder die Kommandantenregeln ...  ;D
Ja, ich klinge gerade wie ein bezahlter Jubelerperser  :-[  Aber wer mich kennt und hier im Forum meine Beiträge liest, der weiß, dass ich auch ziemlich grantelig werden kann, wenn mir etwas nicht gefällt ;)
Man denke nur an das letzte Fachbuch aus deutscher Feder, dass mir einen leicht erhöhten Puls bescherte ...  8)

Ich bearbeite gerade noch einmal die Einträge der Einheiten für mein nächstes, großes Sologefecht nach meiner hier geposteten Kampagnen-Idee. Die Armeeliste für Holland / Belgien sieht ein paar Punkte mehr vor, als ich zunächst dachte (gibt es via FB zum Download, auf der Webseite habe ich jetzt nicht nachgesehen). Aber sonst ändert sich nichts. Ich spiele ansonsten das letzte Szenario zusätzlich mit den (für mich neuen) Kommandantenregeln (die ich mir heute abend noch einmal näher ansehe) und den zufälligen Ereignissen (die mir auf den ersten Blick ja schon sowas von gefallen! :D)
Aufgebaut ist die erste Welle an Angreifern und Verteidigern auf meienr Spielplatte auch bereits. Sie warten im Grunde nur auf den Startschuss.
Wenn alles klappt, morgen :)

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Maréchal Davout

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #336 am: 23. November 2020 - 18:24:44 »

Ich bin gespannt, wie dein Spiel wird und freue mich drauf!


Man denke nur an das letzte Fachbuch aus deutscher Feder, dass mir einen leicht erhöhten Puls bescherte ...  8)

Ja, das ist mir nur noch allzu bewusst - da muss ich dir nochmal danken, denn der Lektüre von Willms konnte ich danach doch einiges abgewinnen. Mein Spielpartner beim Waterloospiel hat es nun auf meine Empfehlung auch mit Freuden verschlungen ;) Aber: suum cuique.
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D.J.

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #337 am: 24. November 2020 - 05:43:27 »

Das freut mich zu hören, denn meins war es wirklich nicht ;)
Wie sagt man in Köln?
"Jeder Jeck is anders" :D
Dafür gefiel mir "1812" von Adam Zamoyski bisher besser, das ich leider wegen Augenproblemen kurzfristig auf den Stapel am Nachttisch zurückgelegt habe, wo es aber an oberster Stelle liegt und darauf wartet, wieder in die Hand genommen zu werden.
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D.J.

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Herbstkämpfe Szenario 3 - Der Winter kommt (Runde 1)
« Antwort #338 am: 24. November 2020 - 11:12:51 »

Also dann ...  :)

Vorab:
Ich spiele das letzte Szenario meiner kleinen 3-Spiele-Kampgane mit den neuen Regeln für Kugelhagel nach der dritten Auflage. Das bedeutet, dass die Kommandanten ab der Brigade-Ebene mehr Joker bekommen und Boni für die Einheiten ihrer Brigade bringen, wenn sich ihnen anschließen. Die Divisionskommandeure erhalten ebenfalls mehr "Kompetenz"
Dazu kommen zwischen den Runden zufällige Ereignisse, die ausgewürfelt werden.
:)
Da das Spiel wirklich umfangreich ist (ich spiele immerhin solo und jongliere dabei 29 Einheiten) werde ich den Bericht hier nur Runde für Runde mit einer Zusammenfassung und passenden Bildern posten

Wer kommt alles auf das Feld?

   










Runde 1 - Die erste Welle


Beide Seiten versuchten sich schnell zu entfalten und in ihrem jeweiligen Aufmarschgebiet Platz für die nachfolgenden Einheiten zu schaffen. Das erschien mir auch für die "KI" des Solo-Spiels logisch. Dabei machte ich zuerst den Fehler, britische Einheiten vor die Läufe meiner abgeprotzten Artillerie zu stellen! Zwei Einheiten in Unordnung, eine ermüdet ... dafür stellte ich aber als Franzose meine Artillerie erstmal "tot", wie man auf dem Gesamtbild erkennen kann, da ich kein freies Schussfeld behielt.
Die wenigen Flussüberquerungen waren haarig!
Laut meinen Szenarioregeln bricht der Fluss unter Infanterie ja bei einer 12 auf 2W6.
Jede einzelne Ãœberquerung ging mit einer 11 gerade eben so gut  :o
 
Die Details der erste Runde

Die Preußen marschierten recht flott vor und überquerten den Fluss. Ich konnte sie zuerst nur mit Mühe aufhalten (Beschuss), dann aber im Nahkampf mit viel Glück komplett aufreiben.



Doch im Gegenzug muss ich dort jetzt mit einem massierten Angriff der Preußen und der Belgier rechnen. Ergo muss ich darauf reagieren, und das von mir aus gesehen linke Flussufer verstärken



Folgerichtig habe ich dann in der ersten Runde auch einige Einheiten in Richtung Zentrum und linkes Flussufer entsandt. Dort, wo es im Nahkampf wichtig werden könnte, haben sich meine ersten beiden Brigadekommandeure den Truppen angeschlossen.



Meine Artillerie steht derzeit etwas nutzlos herum ...



... denn die Iren und zwei weitere leichte Linieninfanterieeinheiten haben über den Fluß hinweggesetzt und dort einen Brückenkopf errichtet. Soweit so gut. Blöderweise habe ich mir damit die freie Sicht meiner Artilleriebesatzungen zunichte gemacht!



Die Briten stehen im Zentrum an der Brücke. In Unordnung und leicht ermüdet zwar, aber es reicht ein hartes Wort der Offiziere (eine Aktivierung) und die Einheit ist wieder voll da (in guter Ordnung). Sie wird zudem von einer weiteren Linieneinheit gefolgt. Das bereitet mir Kopfzerbrechen, wie ich gestehen muss.
(Anm.: Das klingt vielleicht gaga, aber ich spiele beide Seiten so, als würde ich gegen einen menschlichen Mitspieler spielen, nicht gegen eine "KI". Das führt eben manchmal dazu, dass ich mich selber austrickse ;) )



Die Briten haben hier eine erschöpfte Einheit in Unordnung meinem Artilleriebeschuss zu verdanken. Ich begann die Runde ja nach dem Prinzip, nachdem heute auch das moderne Militär meist vorgeht:
Erst weichkochen und gut durchklopfen, dann das Fleisch ganz zart vom Knochen ziehen ;)
Mit jeweils 2 Salven meiner Artillerie ist mir das zwar ganz gut gelungen, was aber gleichzeitig den weiteren Vormarsch der Briten dort oben und meine "totgestellte" Artillerie unten ziemlich ärgerlich macht. Eine oder zwei weitere Salven, und der englische Drops wäre in dem Bereich gelutscht gewesen.



Die ersten Aktivierungen der nächsten Runde werden also ziemlich wichtig sein.
Wer schafft es zuerst, schnelle Kavallerie auf das Feld zu bringen?
Schaffe ich es meiner französische Artillerie freies Schussfeld zu gewähren, oder wird der Brite es vor mir schaffen?
Ich weiß, dass die Briten zuerst ihr unordentlichen Einheiten wieder in Reih' und Glied bringen müssen (eine Aktivierung) und ermüdete Einheiten ausruhen lassen (auch eine Aktivierung) Aber bei mir sieht das nicht anders aus. Ein glücklicher Beschuss oder ein fehlgeschlagener Nahkampf, und ich stehe mit runergelassener Hose da.
:)
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D.J.

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Herbstkämpfe Szenario 3 - Der Winter kommt Runde 2 Anfang
« Antwort #339 am: 24. November 2020 - 16:15:58 »

Zwischen den Runden kam mit 2 6en kein besonderes Ereignis zum Tragen. Die Sonne scheint auf den hart gefrorenen Boden und die Schlacht läuft bei beiden Seiten soweit ohne Probleme.

Eine Einheit Linieninfanterie unter dem Kommando von Brigadegeneral Levefre stürmt über die Brücke und greift die Briten an, die dort stehen. Dass erschien mir die beste Chance, die Brücke vorerst zu sperren.



Ich konnte die Briten auch vernichtend schlagen, rückte nach und musste dafür aber eine Niederlage gegen die Belgier in Kauf nehmen. Den Moraltest bestand ich dank Levefre aber ganz gut (wenn auch ziemlich knapp!)



Die Briten mussten zuerst ihre in Unordnung geratene Truppe wieder auf Trab bringen. Da sie aber eh nur eine Aktion zogen, war das kein großer Verlust an Aktivierungen für die "KI" des Solospiels



Ich musste dafür den Nahkampf fortführen. Ärgerlicherweise mit einer 3er-Aktivierung, die ich gerne anders genutzt hätte (Solospiel eben)



Aber dank der Boni, die der angeschlossene Brigadegeneral gibt, hatte ich am Ende ein vernichtendes Ergebnis und konnte auch diese Einheit komplett aufreiben!



Meine Iren konnten direkt nachfassen und die zwar wieder geordnete, aber erschöpfte Einheit britischer Linie vernichten (Glückswurf beim Moraltest, wie ich zugeben muss)



Jetzt spielte die "KI" einen Joker aus und holte ihre Artillerie auf das Feld. Die schoss meine Iren dann auch prompt in ein heilloses Durcheinander!



Erneut musste ich die nächste Aktivierungskarte dafür ausgeben, wieder Zucht und Ordnung in die Reihen der Iren zu bringen. Und wieder eine 3er-Aktivierung!
Merde!



Um einen weiteren Beschuss zu verhindern, ließ ich die Iren die britische Line, die immer noch in Marschkolonne stand, in der Flanke angreifen



Doch das Ergebnis war ein Desaster!
Ich musste mich zurückziehen und die Iren gerieten erneut in Unordnung!



Erneut spielte die "KI" einen Joker aus, holte ihre Gardereiterei auf das Feld und griff die Iren in der Flanke an!
Ärgerlicherweise stand meine Linieninfaterie so, dass sie keine Querbewegung vor mir ritt und ich kein Sonderfeuer geben konnte. (Siehe Linie, es wird ab der Kommandobase bzw. der Mitte der Einheit gemessen)



Die Iren waren Geschichte, was bei so einem Angriff nicht verwundert  ;)



Die "KI" hatte Blut geleckt, zog eine weitere Aktivierung ... und griff meine Linie an der Brücke an!



Und prompt wurde die Einheit vernichtend geschlagen und auch Briagegeneral Lefevre ging lost in Action.
100 Siegpunkte extra für die Briten!



Die Lage sah nicht rosig für mich aus. Es gab auch nach Punkten noch keinen eindetuigen Bruch der Armeemoral. Jetzt würde es nach und nach die Reserve richten müssen, die beide Seiten auf das Schlachtfeld bringen würden



Jetzt spielte ich einen Joker, holte meine berittenen Gardegrenadiere und ließ sie ihre unglaubliche Reichweite ausspielen. Wie schon bei den Briten hatten meine Reiter ihre Pferde gut im Griff. Keines der Schlachtrösser strauchelte und ich konnte in den Angriff gehen.



Und dann das!
Trotz der unglaublichen Angriffswucht konnte ich die britischen Reiter zwar besiegen, aber nur zu einem Rückzug bewegen und in Unordnung bringen!



Hier habe ich für heute Schluss gemacht.
Morgen geht es weiter.
Ich weiß, dass ich als Nächster aktivieren darf (Karte schon gezogen) aber ich bin noch ratlos, was ich tun soll.
Das ist der Vorteil an einem solo-Spiel, dass auch mal ein paar Tage laufen kann:
Zeit, um sich zurückzulehnen und den nächsten Spielzug zu planen :)

Ein kurzes Fazit bisher:
- Die erweiterten Regeln für Kommandanten machen Laune!
- Die Solo-Regeln von Kugelhagel funktionieren perfekt :)
- Das Szenario ist auch im zweiten Anlauf spielbar.
Mehr dann morgen :)
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tattergreis

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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #340 am: 24. November 2020 - 17:25:31 »

Die Einheiten schmelzen ja arg schnell, sehr dynamisch das Ganze!
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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #341 am: 25. November 2020 - 03:56:51 »

Ja, das mit dem Schmelzen fällt auf.
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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #342 am: 25. November 2020 - 05:58:28 »

Ja, in der Tat, das ist mir selber auch aufgefallen. Es liegt an mehreren Gründen.
Zum Einen an den wirklich hohen Nahkampfergebnissen, die ja in den Moraltest mit einfliessen, und an den ungewöhnlich hohen Würfen. Ich schrieb hierzu ja auch, dass die Flussüberquerungen sehr knapp waren. Die hatte ich im Szenario mit einer 12 auf 2W6 mit dem Einbruch bestraft. Oder den Galopp (volle Reichweite pro Aktvierung) der Reiter. Das waren Aktionen, die ziemlich knapp mit nur einem Zähler unter der Katastrophe durchgingen.

Zum Anderen aber auch daran, das keine Einzelminiaturen entfernt werden, sondern der Widerstand einer Einheit das Maß der Dinge ist. Die meisten Einheiten haben einen Widerstand von 3 und jeder Nahkampf kostet schon ohne Verluste 1 Punkt. Sobald der Widerstand überschritten ist wird es ziemlich schwer, eine angeschlagene Einheit zu retten. Da schlägt dann im Moraltest wirklich alles rein. Flanken- oder Rückenangriff, Verluste etc.
Wenn man da dann noch hoch würfelt (wie eben auf beiden Seiten oft geschehen) oder die Gegenseite einen bonispendenden Brigadekommandanten dabei hat, kapitulieren die Einheiten dann auch entsprechend schnell und gelten als aufgerieben.

Kugelhagel ist eh  ein recht flottes Spiel und keine exakte Simulation. 2.500 Punkte auf beiden Seiten mit geübten und taktisch entschlossenen Spielern sind ca. 1,5 bis 2 Stunden spaßiges Spiel :)
Dadurch, dass ich 29 Einheiten solo jongliere und bei den freien Bewegungen und Aktionen versuche, für beide Seiten logische Züge zu spielen, dauert so ein Spiel natürlich länger ;)
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Re: Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
« Antwort #343 am: 25. November 2020 - 06:02:36 »

Nachtrag:
Für mich ist so ein Spiel mit 2.500 Punktn pro Seite auf meiner 100*120cm Platte schon fast die Obergrenze dessen, was ich solo locker spielen kann. Das ganze sähe eventuell anders aus, wenn ich statt des nachrückenden Aufbaus die vollen Streitmächte aufgestellt hätte. Zusammen mit einfachem Gelände wären dann manche Bewegungen (und eben auch Angriffe) so nicht möglich gewesen.
Daher werde ich bei nächsten Sologefecht einfach eine offene Feldschlacht spielen, bei denen es keine Besonderheiten in Sachen Wetter, Aufstellung oder Gelände gibt.
Ich denke, da wird sich vieles relativieren, dass jetzt sehr dynamisch wirkt :)
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Herbstkämpfe Szenario 3 - Der Winter kommt Runde 2 restliche Spielzüge
« Antwort #344 am: 25. November 2020 - 10:56:53 »

Die zweite Hälfte der zweiten Runde begann ich nach einigem Nachdenken damit, dass ich schnellstmöglich meine Reserven auf das Spielfeld holte. Hier zwei Regimenter der alten Garde und den Divisionskommandeur (der kann kostenlos mit auf's Feld geholt werden)



Anschließend organisierte ich meine Truppen in diesem Teil des Schlachtfelds neu. Wichtig war mir, den Fluss für Nahkämpfe zu sperren. Hierfür müssen die verfeindeten Regimenter ja Base an Base stehen, was mit dem Fluss als "Standpunkt", obwohl er vereist ist, kein Kommandeur befehlen würde. Ohne festen Stand, mit der Gefahr einzubrechen, wäre ein Nahkampf sowieso unlogisch.



Die Briten mussten zuerst Ordnung in Einheiten bringen, die ... äh ... in Unordnung standen  ;)



Dafür schoss ihre Artillerie meine berittenen Gardegrenadiere an der Brücke in Unordnung! Keine Verluste, aber ...



... es kostete mich meine nächste Aktivierungskarte, die Reiter wieder in Reih' und Glied zu bringen



Daraufhin schickten die Briten ihre nächste Einheite Gardereiter auf das Feld ...



... die prompt meine Gardegrenadiere in ein feines Reitergefecht verwickelten



Man trennte sich mit einem Remis und die Briten zogen sich zurück. Aber meine Gardegrenadiere waren wieder in Unordnung und es kostete mich ihre zweite und letzte Aktivierung in dieser Runde, sie wieder zu ordnen. Jetzt war der Weg für die britischen Gardereiter frei, einen zweiten Angriff zu reiten, denn ich war handlungstechnisch blockiert!



Sie griffen meine Einheit leichte Linieninfanterie der Voltigeure an ...



... die sich der Übermacht ergeben, und im völligem Chaos zurückziehen mussten! Die Briten setzen nach (gewonnener Nahkampf), banden meine Voltigeure erneut im Nahkampf ...



... und rieben die Einheit vollständig auf. (11 Würfel im Angriff gegen 6 Würfel in der Verteidigung und im Gegenangriff das gleiche Verhältnis ... David gegen Goliath eben ;) )



Das öffnete meiner verbliebenen Einheit leichter Infanterie die Tür zu einem flankierenden Feuer! Sie bewegte sich in die Flanke der britschen Reiter und schoss. Aber trotz 2 Treffer und "Übermüdung" bestand die Reiterei den Moraltest mit einer glanzvollen Bravour!



Jetzt holten die Briten ihre Nassauer auf das Feld, die sich auch direkt auf meine berittenen Gardegrenadiere ein- und sie in chaotische Unordnung schossen



Mit einer zweiten Salve (zweite Aktivierung) verjagten sie meine berittenen Gardegrenadiere schmachvoll auf die andere Seite des Flusses. Der Wurf, ob das Eis des Flusses halten würde, ging glücklicherweise gut. Aber jetzt würde ich in der nächsten Runde zuerst meine vollkommen übermüdeten Reiter nach und nach mit 2 Aktivierungen erholen müssen, ohne dass die Einheit danach wieder einsatzfähig wäre! (Ermüdung 8, erst ab Ermüdung 2 kann ich sie wieder nutzen. Aber ich kann sie auch nur maximal 2 Ermüdungen pro Runde abbauen lassen! Das wird echt eng!)



Der Rest dieser Runde verlief relativ friedlich. Die Briten erholten ihre Einheiten, soweit möglich, meine leichte Linieninfanterie und die Britische Linieninfanterie tauschen heiße Neuigkeiten aus, aber keine Seite konnte in den Schussphasen irgendetwas bewirken. Es war, als hätten auch die Würfel nach all dem Geballer und Gekämpfe eine Pause nötig  ;)



So holten die Briten dann ihre Highlander, Sharpe's Rifles (95th Rifles) und alle restlichen Reservetruppen auf das Schlachtfeld



Ich tat das Gleiche und die Runde endete vor etwa einer Stunde
« Letzte Änderung: 25. November 2020 - 11:00:55 von D.J. »
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