Da ich darauf hingewiesen wurde, dass ich dazu noch nichts gemacht habe, hier eine kleine Einschätzung meinerseits. Bei der Inhaltsangabe will ich mich auf Episode 1 der 1. Staffel beschränken, da es sonst etwas arg ausufern würde.
"Black Sails"USA 2014-2017
Regie: Neill Marshall u.w.
Darsteller: Toby Stephens, Hannah New, Tom Hopper
Handlung: Anfang des 18. Jh. begegnen wir Captain Flint, der eigentlich von seinen guten Beziehungen zum Gouverneur profitiert. Doch lassen sich diese nicht erhalten und er muss blutig fliehen. Derweil wird Flint mit einer Art Meuterei konfrontiert, die er durch einen Zweikampf mit einem Aufwiegler unterdrücken kann. Auf New Providence werden uns auch die Protagonisten vorgestellt, vor allem die Betreiberin eines Amüsierschuppens. Auch sie hat mit Widerständen zu kämpfen und da ist noch die geheimnisumwobene Anne Bonney, die für Auftragsmorde angeheuert wird.
Ich bemühe mich hier mal alle meine Eindrücke zusammen zu fassen. Am Anfang hatte ich den Eindruck: wow, das sieht ja ziemlich gut aus. Die Piraten mögen etwas arg herunter gekommen daher kommen, aber wie schön bunt ist denn die Piratenhochbuch gestaltet und wie nett sehen die realistisch großen - oder vielmehr kleinen - Seeräuberschiffe aus. Was allerdings dann schon in der ersten Folge auffiel, ist die Schwäche des Drehbuchs für Fantasycharaktere. Da wäre Anne Bonney als Superkämpferin zu nennen, die einen Mix aus Martialarts aufbieten kann. Im Gegensatz dazu ist der Zweikampf von Flint mit seinem Widersacher einer der wenigen realistisch wirkenden Duelle, den ich jemals in einem Piratenfilm gesehen habe - denn die nehmen endlich mal Entermesser (Cuttler) statt der oftmals gezeigten Degen oder gar modernen Florette, auch wie damit gekämpft wird ergibt Sinn (scholagladiatora hat dazu mal nen schönes Video zu den Stärken des Zweikampfes in dieser Folge gemacht). Die Figur von Anne Bonney und die teilweise Hirnrissigkeit der Aktionen hat allerdings dazu geführt, dass ich nicht wirklich mehr von der Serie sehen wollte.
Recht viel sieht man ja auf Youtube Schnipsel aus der Serie, die den großen Produktionsaufwand verdeutlichen etwa bei einer überwältigenden Landungsaktion der Navy gegen ein von den Piraten verteidigten Küstenabschnitt. brandonf hat das Thema schon ganz gut auseinander genommen:
https://www.youtube.com/watch?v=yoM3UfGQj90Wenn man sich Bilder der folgenden Episoden anschaut, fällt allerdings auch auf, dass das Design zusehends Richtung Fantasy à la Fluch der Faribik marschiert ist. Viele Seeräuber haben dann Hemden aus dem Gothic-Versand (or sort of...) an. Das erinnert dann alles zusehends weniger an echte Piraten. Vielleicht glaubte man mit diesem Move die Zuschauer zu halten, denn die Einschaltquoten sind dann in den USA kontinuierlich bergab gegangen. M.E. hat man auch zuviel Handlung in Folge 1 reingefeuert. Das hätte ich über mehrere Folgen verteilt, was die Häufung von Seeräuberklischees nicht so anstrengend gemacht hätte. Manches hat mir ja tatsächlich gut gefallen, v.a. zu sehen wie eine Serie aufwändiger aussehen kann als so mancher Blockbuster fürs Kino.
Ich denke, dass die Serie nichts für Fans klassischer Piratenfilme ist, aber Freunde rauer Gewalt und insbesondere Fans von "Fluch der Karibik" und so, die kein Problem damit haben wenn fiktive und historische Personen zusammen geschmissen werden und auch die historischen Personen unpassend zu ihrer Vorlage agieren, sind, dann fühlt man sich gut unterhalten. Ich mag einfach keine solchen Endlosserien. Als einzelner TV-Film hätte es mir besser gefallen.
Darsteller ****
Bilder ***
Schiffe ****
Story **
(Bewertung nur zu Episode 1!!!)