Naja, nur zu! Gibt's auf YT unter "Der rote Korsar" - also nicht der Film mit Burt Lancaster!
"Old Ironsides" fand ich bislang unter den alten Schinken wirklich den besten. Es kommen hier aber noch mehr Klassiker. Da viele davon heute scheinbar nicht mehr großartig vermarktet werden, findet man sie auf YT.
Ein Beispiel für die Piratenfilmschwemme der 50er/60er ist:
"Piraten von Tortuga"
USA 1961
Regie: Robert D. Webb
Darsteller: Ken Scott, LetÃcia Román, Dave King, Robert Stephens
Handlung: England zur Zeit von Charles II.. Anfangs denkt man, das soll irgendwann im 18.Jh. spielen, da die karnevalesken Kostüme doch eher an Mitte 18.Jh. erinnern. Also aufgepasst! Der Kaper Bart Pexton kommt nach London, um dort von der Admiralität den Auftrag zu erhalten gegen den von der Krone fallengelassenen Henry Morgan vorzugehen. Derweil schleicht sich die "Tänzerin" Meg auf sein Schiff, wo sich kurz darauf auch ein paar Offiziere einstellen, die ihre "eleganten" Fummel dann gegen piratige Klamotten vertauschen. Auf dem Meer gibt's das zu erwartende Balzverhalten um das Gossenmädchen. Auch ein "Enterkampf" kommt vor. Pexton bringt seine Beute nach Jamaika, das von der Flotte Sir Henry Morgans blockiert und ausgehungert wird (wie das gehen soll, wo doch offensichtlich auf Jamaika zahlreiche Landwirtschaft existiert, erfährt man nicht). Hier entwirft er nachdem er Tortuga ausspioniert hat einen Plan zu einem Angriff auf das Piratennest. Doch der fiese Kaufmann Randolph verrät den Plan an Morgan. Beinahe missglückt er, doch gelingt Pexton im Alleingang das Pulvermagazin der Zitadelle von Tortuga zu sprengen. Pexton wird durch Randolphs frühere Anklagen vor Gericht gestellt. Doch rettet ihn dann irgendwie Megs Aussage, der mittlerweile der Gouverneur von Jamaika verfallen ist.
Die ganze Handlung des Films ergibt wenig Sinn. Dass mehrfach behauptet wird, dass die Engländer wegen der Spanier nicht mit Kriegsschiffen Tortuga angreifen können, ist einfach unlogisch. Henry Morgans alternative Story, dass er garkein Vizegouverneur von Jamaika, sondern ein Schurke geworden/geblieben ist, funktioniert leider auch nicht.
Hinzu kommt, dass die Schauspieler einfach langweilig agieren. Selbst Dave Kings Dauergrinsen kann darüber nicht hinweg täuschen, dass Ken Scott und seine "Offiziere" samt dem Rest der Mannschaft ein unsäglich müder Haufen sind. Stephens erscheint auch eher unbeholfen als böse. Der Versuch die Italienerin LetÃcia Román irgendwie als kesse Schönheit zu vermarkten, funktioniert auch nicht recht, sosehr sie sich auch räkelt.
Ein Hauptproblem ist aber wohl, dass man Außenaufnahmen wie der Teufel das Weihwasser scheute. Egal ob auf dem Schiff oder auf "Tortuga" - wohl 95 % gedreht im Studio. Die Schiffe sind alle dasselbe Modell, auch wenn sie mal "Schaluppe" genannt werden. Immerhin passen sie von der Bauart grob in die 2.Hälfte des 17.Jh.. Insgesamt kommt einfach kein Piratenfeeling auf.
Die magere Ausstattung tut ihr übriges. Amüsant die Kajüte des Kapitäns, wobei die Fenster wie so bemaltes Papier aussehen, was wohl dazu dienen soll, dass man garnicht erst im Hintergrund andeuten braucht, dass das Schiff auf dem Wasser ist.
Müder, langweiliger Film; aus Nostalgiegründen angeschaut, weil ich den als Kind auf Video aufgenommen hatte.
Edit: Die selben Schiffe tauchen auch in "König der Piraten" (Raiders of the Seven Seas) mit John Payne von 1953 auf! Erkennt man einmal an der wie eine schwedische Flagge aussehenden Fahne an einem der Schiffe.
Darsteller *
Bilder *
Schiffe *
Story