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Autor Thema: SYW - Battle in a Box  (Gelesen 14512 mal)

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Riothamus

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #15 am: 22. Januar 2019 - 18:03:52 »

@WCT: Das habe ich auch nicht behauptet. Im Niederrheinisch-Westfälischen Kreis wurden im Siebenjährigen Krieg exakt 3 Regimenter gestellt: 2 (und etwas Artillerie) vom Fürstbistum Münster, 1 von Paderborn. Der Kurrheinische Kreis war da ambitionierter und hat da nicht auch Kurpfalz zu den Kreistruppen beigetragen? Aber all das hat die Kreistage nicht gehindert anderes zu planen. Es war auch vorgeschrieben, dass jeder ein Drittel der zu stellenden Truppen als stehende Einheiten zu unterhalten hätte. Demnach hätte es nur armierte Stände geben dürfen. Im HRR war immer die Frage, ob ein Gesetz oder eine Vereinbarung auch angewandt wurde.

Und von gemischten Einheiten war auch nicht die Rede. Schon Paderborn war groß genug, ein Regiment in Bataillonsstärke zu stellen. (Zur Orientierung: 1802 hatte das Hochstift Paderborn 100.000 Einwohner.)

@D.J.: Ja, genau so wie in den 80ern bei Süßigkeiten. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Zigarettenbild ) In jeder Schachtel war ein Bildchen. Wenn Text, dann nur auf der Rückseite. Bis vor Kurzem waren die, die uns hier interessieren auf der GroßerGeneralstab.de-Seite zu bewundern. Allerdings ist die wegen der neuen konzernfreundlichen Gesetzeslage down. Du kannst ja mal nach 'Zigarettenbilder' googeln. Mir werden nur kommerzielle Angebote angezeigt. Ich weiß aber, dass es da auch ein paar Seiten gibt.

Die einzige Einheit der Reichsarmee, die eine Regimentskapelle mitbrachte, soll das Paderborner Regiment Mengersen gewesen sein. Anders wäre es nicht auf die nötigen 819 Mann gekommen. Da die Führung der Reichsarmee die Kapelle bei sich behielt und die Landstände daraufhin diese Geldverschwendung kritisieren konnten, wurde es nach Paderborn zurückgerufen, ohne das Ersatz gestellt werden musste. Aber, falls du Musiker jenseits vereinzelter Trommeln und Pfeifen willst, gibt dir das die Entschuldigung.
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Riothamus

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #16 am: 22. Januar 2019 - 18:14:02 »

Doppelpost, wegen Klärung der Grenadiermützenfellfarbe:

Hier siehst du, dass das braun sehr dunkel war:
http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=IFN-8427411&I=36&M=imageseule
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Riothamus

D.J.

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #17 am: 23. Januar 2019 - 05:23:31 »

Danke dir für den Link zu den Bildchen. Das ist ein interessantes Thema, nicht nur wegen den Uniformen, dass ich versuche mal näher zu betrachten, übt es doch auf mich einen eigentümlichen Reiz aus :)
Das mit der Reichskapelle ist in der Tat immer noch so ein Gedanke :D Ich muss mal schauen, wie ich den evtl. umsetzen kann.
Die Kur-Kölnischen Grenadiersmützen werde ich dann in einem sehr dunklen Braun bemalen. Vermutlich im "Chocolate Brown" von Valejo, da das sehr dunkel ist.
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Pappenheimer

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #18 am: 23. Januar 2019 - 10:01:19 »

Und von gemischten Einheiten war auch nicht die Rede. Schon Paderborn war groß genug, ein Regiment in Bataillonsstärke zu stellen. (Zur Orientierung: 1802 hatte das Hochstift Paderborn 100.000 Einwohner.)
Die gemischten Einheiten sind eben nur bei Kleinstaaten üblich. Sogar so mittlere Reichsstädte wie Schwäbisch Hall vermochten zumindest eine komplette Kompanie zu stellen. Komplett nicht armierte Stände waren nach meiner Erfahrung eher die Seltenheit. Mit "komplett nicht" meine ich Reichsstände, die zu keiner Zeit auch nur eine kleine Anzahl Truppen unterhalten haben. Die beiden Schwarzburger Grafschaften (später gefürstet) hatten bspw. zeitweise obwohl nur sehr klein ein ganzes Bataillon. Als dieses dann von Schwarzburg-Rudolstadt an Preußen verkauft wurde, muss man ja irgendwie Ersatz für die Verpflichtung zum Obersächs. Kreis aufgebracht haben. Ein spezifisches Kreisregiment hatte es bei denen nicht gegeben. Im Schwäbischen Kreis kenne ich bislang keinen einzigen Stand, der nicht wenigstens das vertragsmäßige einzelne Pferd oder die 1-2 Soldaten stellte.
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Riothamus

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #19 am: 23. Januar 2019 - 16:13:36 »

Ja, aber der Schwäbische Kreis war ja wegen der Gefahr aus Frankreich besonders motiviert und hielt sich als einziger Kreis ab 1694 ein wirkliches stehendes Heer mit 1 Kürassier-, 1 Dragoner- und 5 Infanterieregimenter. Dabei wurde im Frieden nur ein Teil in Sold gehalten und das 5. Kreisinfanterieregiment war das Württembergische Kreisinfanterieregiment, dass Württemberg im Ernstfall dem Kreis zur Verfügung stellte und im Frieden wie die Haustruppen behandelt wurde.

Der fränkische Kreis hatte ein stehendes Heer von 1 Kürassier-, 1 Dragoner- und 3 Infanterieregimentern, wenn ich es richtig im Kopf habe, standen die Truppen im Frieden allerdings bei den Haustruppen.

Auch der Oberrheinische Kreis hatte im 18. Jahrhundert immer Truppen im Sold, wenn auch nicht so konsequent.

Im Kurrheinischen Kreis hatten, wenn ich mich recht erinnere die 4 Kurfürstentümer -wegen der geringen Zahl von im 7YW ich meine 3 kleineren Kreisständen- meines Wissens genug Truppen, dass sie die Verpflichtungen als Vorderer Reichskreis schon so erfüllten.

Denn 1697 hatten sich diese Kreis zur Frankfurter Assoziation zusammengeschlossen, um das Reich wirksamer gegen Frankreich zu verteidigen. Im Frieden sollten 40.000 Mann im Sold gehalten werden.

Im Niederrheinisch-Westfälischen Kreis, der ebenfalls der Frankfurter Assoziation beigetreten war, war schon die Organisation ein Problem. Kanzlei und Archiv waren in Düsseldorf, die Kreistage fanden in Köln statt und das Kreisobristenamt wechselte zwischen dem Bischof von Münster, den Hohenzollern und Pfalz-Neuburg. Die geistlichen Fürstentümer konnten wegen der Wahlkapitulationen gegenüber den Landständen die Truppenverpflichtungen aufgrund des Vertrags im Frieden nicht auf Dauer erfüllen, obwohl sie es versuchten. Das Militär war hier einem steten Ringen zwischen Landesherr und Landtag ausgesetzt. (Paderborn erfüllte seine Verpflichtungen bis in die 20er Jahre des 18. Jahrhunderts, dann bestand der Landtag auf Auflösung der Dragoner, die schon seit Jahren weit zu wenig Pferde hatten. Da 1 Berittener durch 3 Fußsoldaten ersetzt werden konnte, konnte sich der Landtag das sogar schön rechnen, wenn der Landesausschuß mitgerechnet wurde, der aber im 18. Jahrhundert fast nur noch als Ordner beim Liborifest und anderen Großveranstaltungen eingesetzt wurde. Dass Paderborn seine Verpflichtungen nicht erfüllte, ist demnach also keine korrekte Aussage, da die Ausschußmänner ähnlich wie Gefreite aus ihrem Stand herausgehoben waren, auch wenn sie nur selten zusammenkamen. Sie standen in stets in Bereitschaft.) Wenn wir von Brandenburg und Pfalz-Neuburg absehen, die machten, was sie wollten, war das größte weltliche Territorium hier schon Lippe. Seine Truppen 'stellte' Brandenburg natürlich, wenn der Kurfürst, resp. König oder Kronprinz an der Spitze stand. Friedrich Wilhelm I. wusste auch, die Kreistruppen zu nutzen: die Paderborner ließ er als Besatzung bei Köln und Bonn zurück. Die Offiziere waren meist auch im Kölner Gebiet begütert, viele der Soldaten hatten Verwandtschaft im Kölnischen Westfalen und nicht zuletzt gab es keine Religionsprobleme. Und die militärische Effektivität musste erst gar nicht getestet werden. (Die Kölner behaupten gern, dass die damaligen Paderborner Truppen sie erste Karnevalstruppe war, aber nicht effektiv genug, um Garde genannt zu werden.)

Dass Truppen geistlicher Territorien keineswegs ineffektiv sein mussten, hat der Bomben-Bernd ( https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Bernhard_von_Galen ) gezeigt. Unter ihm kämpften auch Truppen Paderborns, da Bischof Ferdinand von Fürstenberg zum Nachfolger Galens auf dem Münsteraner Bischofsstuhl ernannt werden wollte, was ihm auch gelang.

Und auch im Siebenjährigen Krieg kann man die Truppen Erzbischofs Clemens Augusts von Bayern nicht als ineffektiv bezeichnen. Sie wurden zwar meist dort eingesetzt, wo kaum Schaden zu erwarten war, doch bei den Gelegenheiten, wo es darauf ankam, haben sie sich bewährt, selbst bei den zwei (genau genommen drei) Kapitulationen, durch die sie in Gefangenschaft kamen. Bei der ersten hatten die Kommandeure ihre Lage berichtet, doch wurde ihnen nicht geglaubt, wodurch sie in eine Aussichtslose lage gerieten. Bei der zweiten ergaben sich die Reste nach stundenlangem Kampf gegen eine Übermacht, wie es selbst der preußischen Garde gut angestanden hätte. Ihre Erfolge waren mäßig, insgesamt zeigt ihr Einsatz aber doch, dass die propagandistischen Beurteilungen, die das Reich und die geistlichen Fürstentümer im 19. Jahrhundert zur Rechtfertigung ihrer Aufhebung diskreditierten, modifiziert werden müssen, wie es ja auch in der Geschichtsforschung längst geschieht, wenn teilweise auch zu behutsam.

Was das Reich angeht, ist es eben so, wie es schon Richelieu seinem König erklärte, in heutige Ausdrucksweise übersetzt, was bei Burckhard umständlich beschrieben ist: Gegen das Reich brauche man wenig tun, wenn man darauf achte, dass der Eigennutz der Fürsten alle Effektivität verhindere. Unmöglich und kurzsichtig war eben nicht das Reich, sondern das Verhalten der Fürsten und oft auch der Kaiser. Frankreich bekam 1648 zum Beispiel deshalb Gebiete des Reichs zugesprochen, weil Habsburg verhindern wollte, dass der französische König Reichsfürst wurde, was die französische Seite wohl gerne gesehen hätte. Das kann auch nicht mehr bestritten werden, seit die Anweisungen des Kaisers an seine Verhandlungsführer bei den Verhandlungen zum westfälischen Frieden dekodiert wurden.

Wie oft in der Geschichte ist es auch bei diesem Themenkomplex so, dass es sich anders darstellt, als es sich in allgemeinen Darstellungen ließt, wenn man genauer hinsieht. Allgemeine Darstellungen sind eben immer auch Vereinfachungen und Vereinfachungen sind immer auch Verfälschungen. Zum Problem wird das natürlich erst, wenn man dies nicht im Hinterkopf behält. Bekanntestes Beispiel ist wohl 'Das erfundene Mittelalter'. In vielen Büchern ist zu lesen, dass der Kalender der Zeit Jesu durch die Kalenderreform wieder hergestellt werden sollte. Und da fand Illig eben eine Diskrepanz, da in Wirklichkeit der Kalender der Zeit des Konzils von Nicäa wiederhergestellt werden sollte, was auch der Grund für die anfängliche Ablehnung der Reform durch die protestantischen Staaten war. Im 18. Jahrhundert finde ich in dieser Hinsicht die vorgeblich moderne Kritik an Friedrich dem Großen besonders bemerkenswert: Er hat das meiste davon selbst vorweggenommen. Und für unser Hobby wichtig: Viele Darstellungen des älteren preußischen Militärs sind bloße Ausschreibungen der kurzen Darstellung des preußischen Heerwesens durch Friedrich II., wie sie Heyne zusammen mit der Übersetzung der Denkwürdigkeiten des Hauses Brandenburg abgedruckt hat. Das zu verwenden ist bequem, doch denkbar ungenau und überholt. Dennoch folgen ihm viele modere Darstellungen einfach.

Dann ist da auch die Unterscheidung vom Haustruppen und Reichs- oder Kreiskontingent. Ganz so strikt darf das nicht gesehen werden. Natürlich stellte Clemens August das Reichskontingent, zu dem er verpflichtet war. Das gehörte ja zum Kern seiner Politik dieser Jahre. Aber genauso natürlich behandelte er sein Reichskontingent als Haustruppen. Auch das Denken bei der Reichsarmee war gespalten: Mal wurden seine 5 Regimenter zusammeneingesetzt, mal die Kölner mit Einheiten des Kurrheinischen Kreises, mal Einheiten des Kurrheinischen Kreises zusammen mit allen der fraglichen 5 Einheiten... Die Matrikel beschrieben ja die Truppen, mit denen ein Stand zu folgen hatte, nicht Soldaten, die ein Fürst dem Reich abtreten musste. Selbst wenn ein Reichskontingent durch Geldzahlung ersetzt wurde, konnte der Stand darauf bestehen, die Uniform der durch das Geld bezahlten Truppen zu bestimmen und sie als seine Truppen zu sehen: Formal wurden einem Söldnerführer "Subsidien" bezahlt, damit er für den Kunden die Truppen stellte. Realiter kamen dann die Zahlungen für die Regimenter eben zum Teil nicht mehr vom Kaiser. Ob dann wirklich eine andere Uniform eingeführt wurde, ist nochmals eine andere Frage. Rechtlich waren es dann keine Habsburger Truppen mehr, während sich real wohl nichts änderte. 

Und daher sehe ich auch, dass das, was ich oben allgemein zu den drei südwestlichen Reichskreisen geschrieben habe, wenn genau hingesehen wird, nicht so stimmen muss.

Sollte die Diskussion zur Reichsarmee und den Reichskreisen nicht abgetrennt werden? Hier haben wir ja User aus den verschiedensten Gegenden. Da mögen sich mit der Zeit Einsichten in verschiedene Regionen ergeben.
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Riothamus

Riothamus

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #20 am: 23. Januar 2019 - 16:17:45 »

@D.J.: Geh beim Braun der Mützen doch von hell nach dunkel und bürste zum Schluss mit Schwarz, damit es nach richtigem Fell aussieht.
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Riothamus

Pappenheimer

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #21 am: 23. Januar 2019 - 17:02:23 »

1.
Ja, aber der Schwäbische Kreis war ja wegen der Gefahr aus Frankreich besonders motiviert und hielt sich als einziger Kreis ab 1694 ein wirkliches stehendes Heer mit 1 Kürassier-, 1 Dragoner- und 5 Infanterieregimenter. Dabei wurde im Frieden nur ein Teil in Sold gehalten und das 5. Kreisinfanterieregiment war das Württembergische Kreisinfanterieregiment, dass Württemberg im Ernstfall dem Kreis zur Verfügung stellte und im Frieden wie die Haustruppen behandelt wurde.

2.
Der fränkische Kreis hatte ein stehendes Heer von 1 Kürassier-, 1 Dragoner- und 3 Infanterieregimentern, wenn ich es richtig im Kopf habe, standen die Truppen im Frieden allerdings bei den Haustruppen.

3.
Denn 1697 hatten sich diese Kreis zur Frankfurter Assoziation zusammengeschlossen, um das Reich wirksamer gegen Frankreich zu verteidigen. Im Frieden sollten 40.000 Mann im Sold gehalten werden.

1.
Der Schwäbische Kreis hatte im 18.Jh. meistens 4 Regimenter Infanterie und 2 Kavallerie, da dort auch schon die Dragoner zu voller Kavallerie ausgebildet waren.
Dr. Bleckwenn hat auf die Sonderrolle Württembergs hingewiesen, welches viel deutlicher die Herrschaftssymbole auf die Ausrüstung des eigenen Kreisinfanterieregiments anbringen ließ.
Eigentlich wurden alle Kreistruppen im Frieden wie Haustruppen behandelt. Das führte ja zu dem Problem, dass sich die Kreisstände regelmäßig dagegen sträubten die Einheiten für gemeinsame Manöver zu verwenden, auch wenn diese z.B. 1756 und auch in den 1730ern gelegentlich dennoch vorkamen.
Der Bedarf an ein paar Wachtruppen führte immerhin dazu, dass auch die kleineren Kreisstände meistenteils zumindest fast ihr Simplum auch in Friedenszeiten unter Waffen hielten.

2.
Eigentlich logisch, genauso wie bei den Schwäbischen Truppen. Fränkischer und Schwäbischer Kreis hatten zumindest in den 1720er und 30er Jahren das Vorhaben die Reichsfestungen Philippsburg und Kehl zu bemannen, was aber scheinbar nach meinem Dafürhalten auch wenn dann nur mit geringen Kräften geschah.

3.
Diese Assoziation sehe ich eher als ein Projekt, um die Reichskreise als eigene Macht im Reich zu etablieren. Denn so stärker sich diese Reichskreise zusammen schlossen, so weniger Einfluss hatte der Kaiser auf sie.
Als der ehrgeizige und politisch deutlich unabhängigere Eberhard Ludwig von Württemberg 1733 verstarb, verlor die Idee der Kreisassoziationen an Wert.
Ich denke, dass Kursachsen damals durch die Spinnereien der Kurfürsten eine gute Chance verpasst hatte. Kurbrandenburg hatte ja eh versucht die Reichsarmatur soweit es ging zu torpedieren indem es für den Obersächsischen Kreis keine Kreistruppen stellte. Damit hätte Friedrich August I. als mit Abstand mächtigster Fürst im Kreis die Chance gehabt die Macht im Kreis zu erlangen und einfach Brandenburg ignorierend Kreistage auszuschreiben und sich auch mit dem bedeutenden militärischen Gewicht auf den Assoziationstagen blicken zu lassen. Seine v.a. Anfangs ehe er gänzlich von Österreich abhängig wurde, zwischen Habsburgern und Bourbonen lavierende Außenpolitik, die vergleichbar war mit der Eberhard Ludwigs, hätte gut zu so einer Führungsrolle gepasst.

Was die Problematik mit den verschiedenen Führern des Niederrheinischen Kreises anbelangt, gab es das im Schwäbischen Kreis ja auch. Zumindest in den 1720ern suchte doch der Bischof von Konstanz noch immer neben Württemberg als zweite Führungsmacht zu bestehen, wurde dann aber zu seiner empfindlichsten Demütigung oftmals von Kaiser Karl VI. einfach ignoriert, wenn dieser Gesandtschaften nach Schwaben schickte, um den Kreis v.a. für einen geplanten Türkenkrieg auf seine Seite zu ziehen.
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D.J.

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #22 am: 20. März 2019 - 10:25:28 »

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und mühsam malt der Spieler, wenn er sich zwischendurch doch mal etwas knappe Zeit vom Alltag abknapsen kann ;)
Die Truppen sind alle noch WIP, so fehlt mir im Moment z.B. noch eine Wash für die Gesichter, daher kommen die alle etwas blass daher. Das wird aber nachgeholt, ebenso der Aufbau ordentlicher Bases.
Da dies ein kleines Projekt bleiben soll (in erster Linie für Solospiele), bleiben die Einheiten vorerst bei einer Größe von drei Bases.
Bessere Bilder reiche nach, sobald ich die Truppen endgültig fertig habe, aber ich wollte einfach mal wieder etwas in diesem Thread zeigen, damit er belebt bleibt :)

Hier zuerst eine Truppe aus Bayern, dem Lieblingsurlaubsort meiner Frau und mir ;)



Rheinbund aka "Kölner Funken" dürfen natürlich nicht fehlen ;D



Die Österreicher kommen!



Aber die Preußen stehen fest geschlossen ;)







Es geht also voran, wenn auch sehr langsam :)
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Plasti

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #23 am: 20. März 2019 - 10:58:54 »

Wichtig ist das es voran geht :).

Bin auf die "fertigen" gespannt.
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Riothamus

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #24 am: 20. März 2019 - 12:40:13 »

Die sehen schön aus, ohne jetzt alle Abzeichen überprüfen zu wollen. Ich freue mich dann darauf, demnächst hier mehr zu sehen.
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Gruß

Riothamus

D.J.

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #25 am: 20. März 2019 - 13:46:14 »

Danke dir :)
Ich habe mich an http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Main_Page orientiert und soweit es mir möglich war, die Uniformen umgesetzt. Durch die Posen der Minis ist das leider nicht immer machbar, zum größten Teil nur sehr rudimentär  :-\ Aber mit den Fahnen zusammen sollte es gehen, die einzelnen Einheiten auseinanderzuhalten. Es kommen noch weitere dazu, da ich ja auch Reiter einsetzen möchte und ein gewisses Kontingent an Infanterie zwingend notwendig ist
Und da ich bei Solo-Spielen nach Kugelhagel eh alles im Ãœberblick habe ... ;)
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Pappenheimer

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #26 am: 21. März 2019 - 14:25:41 »

Mir gefallen die sehr gut. Freut mich, dass es hier voran geht. Toll wie Du die Fahnen befestigt hast.

Schöne Farbauswahl auch bei den bisher fertigen Einheiten.

Irgendwie kommt mir das Projekt hier gelungener in der Bemalung vor, als Dein ursprüngliches Napo-Projekt. Ich finde es auch sinnig, dass Du schön unterschiedliche Einheiten genommen hast. :)
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D.J.

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #27 am: 21. März 2019 - 15:23:10 »

Danke dir :)
Bei der Bemalung kommt da nach und nach die Erfahrung aus dem Aufbau der Franzosen zum Tragen. Und, ich habe es selber festgestellt, die Ruhe macht's.
Da ich ja eine ganze Weile immer nur kleckersweise malen konnte (und auch erstmal nur in so kurzen Sitzungen malen kann) und es sowieso ein Projekt für Solospiele werden sollte, bin ich da viel ruhiger heran gegangen. Dazu eben kleinere Einheiten von nur 3 Bases, und abends sind in einer halben Stunde locker und in aller Ruhe zum Beispiel die gelben Hosen bemalt. Ich rechne ja auch immer die Reinigung der Pinsel ein, also 45 Minuten gesamte Malzeit.
Mehr ist im Moment nicht machbar, aber ich bin mit dem Ergebnis bisher auch recht zufrieden :)
Für die Gesichter, die allesamt etwas verwaschen sind (man sieht je nach Pose eigentlich nur die Nase), muss ich noch schauen, welches Wash da helfen kann und wie ich es mit einem dünnen Pinsel für Moustaches ünterstützen kann. Piel Skin Wash habe ich bisher immer genutzt, aber ich denke, das kommt hier an seine Grenzen?

Inzwischen bin ich sogar beinahe geneigt, das hier doch als "normales" Armeeaufbauprojekt anzugehen, da ja auf eine Einheit Österreicher immer auch eine Einheit Preußen folgt. Da sind dadurch zwei Streikräfte parallel am wachsen, was ab einer gewissen Menge schon hilfreich ist, um auch Neulinge anzufüttern. Aber das ist erstmal ganz weit unten auf meiner Liste. Ich möchte weiter so in Ruhe malen können, wie bisher.
Alleine schon wegen dem Ergebnis und weil ich Dreispitze inzwischen fast mehr liebe, wie Tschakos  :o :)

Auf die Fahnen bin ich auch richtig stolz :) Die habe ich mir ausgedruckt, in dem ich eine Seite korrekt, und die andere Seite spiegelverkehrt als Bild in einem Word Dokument gespeichert habe. Beide wurden dann "auf Naht" im Dokument aneinandergeschoben, also mit minimalem Abstand für die Fahnenstange (ca, 2- 3mm, da muss man ein bisschen rumprobieren).
Einen Preußischen Offizier mit Pike habe ich sogar zum Fahnenträger umgearbeitet, weil ich plötzlich zu wenige Fahnenschwenker hatte  ???
 
Bei den Bases spiele ich inzwischen mit dem Gedanken, mit welche von Renedra zu holen. Die sind direkt passend auf 4*4cm gegossen, nicht zu flach, aber auch keine Bauklötze. Daher sind die Bases hier erstmal nur Provisorien, bis ich da eine endgültige Entscheidung getroffen habe.

Wie geht es weiter?
Im Moment suche ich noch Infanterie Einheiten, die sich farblich voneinander abheben. da werde ich vermutlich nochmal auf meine geliebtebn Bayern zurückgreifen und bei den Österreichern habe ich auch schon welche im Auge, die mir gut gefallen könnten. Dann noch zwei Mal preußisches Fußvolk, bevor ich mir die Reiter ansehe.

Aber wie gesagt alles etwas langsamer und genußvoller :)
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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #28 am: 21. März 2019 - 18:03:18 »

Schön das Du da so ausdauernd bist und stetig daran weiter arbeitest.

Und sollten Dir die Figuren ausgehen sag bescheid, noch habe ich dazu einige hier ;)
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D.J.

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Re: SYW - Battle in a Box
« Antwort #29 am: 22. März 2019 - 05:21:18 »

Schön das Du da so ausdauernd bist und stetig daran weiter arbeitest.

Danke dir :)
Das ist eigentlich ganz einfach begründet. Ich liebe diese Figuren und diesen Maßstab, trotz der Probleme, die beides eben mit sich bringen (Details, Größe) Da ist es mir auch egal, wenn ich mal eine Weile nicht dran kann oder immer nur in so kleinen Happen.  So, wie für andere die große Modellbahnplatte, sind die kleinen 1:72er für mich eben ein Kindheitstraum, den ich mir da erfülle :)
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