Marschall Ney setzte sein Glas ab und rieb sich die Hände. Nierchen sollte es geben, mit Zwiebeln und Knoblauch geschmorrt in Rotweinsauce. Stattdessen flog die Tür auf und sein Adjutant stolperte vor den gedeckten Tisch. "Die Preußen stehen direkt vor Großgörschen." Ney stemmte die Hände auf die Tischplatte, erhob sich und zog die Serviette vom gelockerten Kragen ab. "Jaques, sie halten das hier für mich warm. Und Sie" Er deutete mit dem ausgestreckten Finger auf den Adjutanten.
"Sie bereiten alles vor "
Er blickte auf seine Taschenuhr. 11.35 Uhr. Draußen grollten die Geschütze und Jaques räumte den Tisch ab.
Obiges Bild zeigt den Beginn der Schlacht. Die Kanonen eröffnen das Spiel ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Meine Artillerie steht direkt vor Groß und Kleingörschen. Flankiert von zwei Linienregimentern. Beide Regimenter sind relativ unerfahren. Dahinter stehen jeweils zwei Regimenter Veteranen. Ein Legere und ein weiteres Linienregiment. Ich stand mit meiner ersten Division direkt vor den Preußen und Frank ( Der Preußen Frank ) setzte sich gleich in Bewegung. Seine Reiterei wollte direkt auf die Hauptverbindungsstraße zureiten, auf die unsere Verstärkung kommen würde. Wie schon in Franks Bericht erwähnt würde unsere Moral sinken, wenn die Aufmarschpunkte besetzt sein würden. Und da Marschall Vasa und ich unseren ersten Nachschub von ganz weit hinten bekämen, sah ich nicht wirklich eine Möglichkeit Franks Vorstoß zu verhindern. Ich musste die Dörfer halten und ihn dort verzögern. Also manövrierte ich meine Regimenter hin und her und setzte mich Preußen Franks sowie inzwischen auch Russen Franks Beschuss aus.
Aber ich konnte Zeit gewinnen und tatsächlich wird Mut belohnt ( der Tapferste der Tapferen ) und Preußen Franks Reiterei flaniert lieber statt schnell vorzupreschen.
Inzwischen trudelte auch meine Verstärkung ein. Endlich. Aber trotz angeschlossenem General konnte ich keine Doppelbewegung herbeiwürfeln. Merde !!
Im Hintergrund ( Bild oben ) sieht man Vasa aufmarschieren. Meine Truppen schlendern über die Leipziger Straße.
Unser Plan sah vor, daß Vasa seine Division sofort gegen Russen Frank in Stellung bringt um R Frank dort zu binden und gegebenenfalls Franks Linien zu durchbrechen und Raum zu gewinnen. Wir hofften auch insgeheim darauf, daß unsere anderen Korps einen kürzeren Anmarschweg haben würden. Ich sollte dann über die Hauptstraße - so schnell wie möglich - mindestens einen Entrypoint sichern. Außerdem musste ich Preußen Frank bei Großgörschen verlangsamen. Das gelang mir nur bedingt. Die Preußen waren schnell zahlenmäßig überlegen und bedrängten meine erste Division von zwei Seiten. Russen Franks Artillerie feuerte außerdem unterstützend in mein Regiment bei Kleingörschen und entzündete nebenbei die Bauernkaten.
Es gab spezielle Regeln für den kampf um die Dörfer. Man konnte nur bedingt mit Schusswaffen in und aus die Dorfregionen feuern. Außerdem war die Bewegung auf zwei MU reduziert. Das machte die Angelegenheit für den Agreifer und Verteidiger relativ mühsehlig.
Ich war ein wenig am fluchen, weil ich die schiere Masse Preußen nicht bewältigen konnte und der Nachschub so zähflüssig dahintropfte. Als ich mit zwei guten Einheiten den Entrypoint hinter Caja und Rahna abdecken wollte wurde ich von Preußischer Reiterei überrascht. Meine lieben, getreuen Legere Battaillione von der zweiten Division konnten zwar noch ein hastiges Karree formen aber der Preuße wollte Blut sehen und ritt geradeweg auf uns zu, sprengte die Reihen und vernichtete uns. Merde !!
Die nachfolgenden Einheiten konnten die preußische Reiterei vertreiben und eine halbwegs stabile Verteidigung vor dem Objective aufziehen.
Frank ließ sich davon nicht abschrecken und brachte seine Truppen massiv vor meinen in Stellung.
Seinen Angriff konnten wir abwehren.
Das Parfait war geschmolzen ( besser als Drops gelutscht ) aber wir hatten noch ein wenig zu spielen.
Zu gewinnen war nichts mehr aber ich konnte alle meine Regimenter in den Ortschaften nach und nach sammeln und Frank ordentlich hinhalten. Zum Ende des Spiels war nur eine Einheit aus der ersten Division etwas angeschlagen. Das hatte Ney ganz gut hingekriegt ! Bedauerlich war der Verlust der Artillerie und meiner geliebten Legere die niedergeritten wurde. Zum Glück konnten wir den Adler retten. Alle unsere Verstärkungen sind irgendwo falsch abgebogen. Wir würfelten für alle Einheiten den längsten Aufmarschweg. Merde !!! Ney befand sich die ganze Zeit über im Sattel und bewegte sich zwischen seinen Einheiten hin und her. Ein wahrer Held. Er trotzte dem Feuer und der Kopfschmerzen. Die Nierchen konnte Jaque nicht retten aber es gab zwischendurch überbackene Teigwaren aus Italien.
Wargaming macht Spaß. Mit solchen Mitspielern ist es ein Genuss. Vielen Dank Frank, Frank und Vasa. Ihr seid alle klasse !