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SAGA - Die Sachsen gegen Karl den Großen

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D.J.:
Den Aufsatz werde ich zuerst lesen. Danach in die Bibliothek und den Capelle gesucht.
Beim Wiki-Artikel bin gar nicht so weit gekommen, dass ich deren Interpretation der Irmunsil gesehen hätte. Es war für mich, wie du schon sagtest, wirklich so eine Art Stückwerk, dass mir nicht weitergeholfen hat.
Was für mich interessant ist, ist die Art der Kriegsführung der Sachsen, wie sah z.B. eine Siedlung aus, wie waren sie kriegerisch und zivil organisiert und ja, mit dem Gedanken an die Nachbildung einer Irminsul habe ich geliebäugelt :D (Da kennt mich aber einer gut ;) )
Saga soll bei uns zwar quasi-historisch und spielerisch bleiben, aber einen gewissen Grundanspruch haben wir dann doch, daher bin ich für solche Tipps und Hilfen sehr dankbar.
Und hier in Köln dürfte ich bestimmt so einiges finden, was mir da helfen kann. Köln atmet schließlich an fast jeder Ecke Geschichte.

Anderer Punkt:
Das (neue) Battleboard für die Sachsen ist heute zusammen mit dem FAQ zu Aetius & Arthus gekommen (Echter Blitzversand! Meine Herren, nur Beamen ist flotter!  :o )
Das Board gefällt mir sehr gut. Es ist sehr Nahkampflastig, was meinem Bild der Sachsen entspricht. In Bauern mit Bögen und Steinschleudern werde ich wohl eher weniger investieren.

Jetzt eine Frage an die Experten zu Saga 1.0 und 2.0
Ist der Band Aetius & Artus für den Aufbau einer Sachsenbande zwingend notwendig, oder reichen die Grundregeln? Geplant ist bei mir ein recht einfacher Aufbau für den Anfang.

- Kriegsherr
- 4 Veteranen (1 Punkt)
- 4 Veteranen (1Punkt)
- 8 Krieger (1Punkt)
- 8 Krieger (1Punkt)

Als Weiterführung wollte ich dann noch in ...
- 12 Bauern (1Punkt)
- 8 Krieger (1Punkt)
... investieren.

khde:
Vielleicht liege ich falsch aber die Sachsen waren doch ein bunter Haufen. Es lassen sich bis heute nicht die Grenzen bzw. Siedlungsgebite der verschiedenen Gruppierungen abbilden nachdem die Brukterer vertrieben worden sind. Noch weniger lässt sich über ihre Organisationsform aussagen.

D.J.:
Da liegst du richtig. Ich habe die Frage wahrscheinlich falsch formuliert  :-[
Wie sah die Organisation des Alltags aus? Also Handel, Landwirtschaft etc.
Wie haben die einzelnen Stämme Kontakt gehalten, wie wurden wichtige, stammesübergreifende Entscheidungen gefällt? Wie schaffte Widukind es, die Sachen gegen Karl "zu einen" um es mal kurz gefasst auszudrücken.
Das sind so Fragen, die ja auch ins Spiel heineinreichen, wenn wir Szenarien entwerfen etc.

Riothamus:
Ich meinte den Absatz zur Rezeption aus dem Artikel zur 'Irminsul': https://de.wikipedia.org/wiki/Irminsul#Spätmittelalter_und_Frühe_Neuzeit

Wenn du ohne viel Suchen wissen willst, wie glaubhaft gebaut Gebäudemodelle gebaut werden, brauchst du Angelika Speckmann, Ländlicher Hausbau in Westfalen vom 6./7. Jahrhundert bis zum 12./13. Jahrhundert (=Bodenaltertümer Westfalens 49), Mainz 2010. Der große dicke Band enthält alles, was ein Modellbauer zum sächsischen Hausbau wissen muss, samt kurzer Darstellung der Forschungsgeschichte und den bekannten ergrabenen Hausgrundrissen. Sie ist für Laien und Fachleute gleichermaßen verständlich, weil sie die Fachbegriffe erklärt. (Findet sich S. 31 - 40 und sollte vielleicht zuerst gelesen werden.) Der einzige Nachteil ist, dass es sich auf das heutige Westfalen beschränkt, was für deine Zwecke, da du Werne erwähnst, reichen dürfte. Aber mit einem Hofensemble dürftest du für Saga schon mehr als genug Gebäude haben. Für dich sind die Häuser mit schrägen Außenpfosten interessant, wie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Arch-Freil-Oerlinghausen-Sachsenhaus.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AFMOerlinghausen1.jpg

Dazu eine kleine rechteckige Scheune/Stall, Pfostenspeicher, Heuberge und Grubenhaus und du hast ein komplettes Gehöft.

Heuberge: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greven_-_Pentruper_Mersch_-_Sachsenhof_-_Hay_barrack_03_ies.jpg  (Das Dach ging mit dem Haufen in die Höhe. Die kleinen Wände aus Holzstämmen müssen nicht sein, können aber. Links sieht man ein anderes sächsisches Nebengebäude)

Hier ein Grubenhaus: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greven_-_Pentruper_Mersch_-_Sachsenhof_30_ies.jpg (Grubenhäuser dienten als Werkstätten wohl immer nur für eine Tätigkeit. Wenn du alle Register ziehen willst, stell einen Webrahmen hinein. Spinnwirtel und Webgewichte sind häufige Funde in Grubenhäusern. Die Wände kannst du dabei auch ganz hochziehen oder einen Rauchabzug lassen.)

Aufgrund fehlender Wandgräbchen an drei Seiten und einem von der hinteren Pfostenreihe zurückgesetzten werden auch modern anmutende Abdächer rekonstruiert: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greven_-_Pentruper_Mersch_-_Sachsenhof_10_ies.jpg

Speicher wurden wegen des Schutzes vor Ungeziefer auf Stelzen gesetzt, wobei sich über die Höhe der Plattform streiten lässt. Man spricht von Pfostenspeicher.

Pfostenspeicher, Heubergen und Grubenhäuser haben den Vorteil, dass sie für Franken, Alemannen, Bayern, Wikinger, Angelsachsen und einen Teil der Slawen auch benutzt werden können. Und baust du den Grundriss der Wohnhäuser nach außen gewölbt, kannst du sie auch für Wikinger -dieser Haustyp stammt nach Capelle aus dem westlichen Ostseeraum- benutzen. Zeitweise gab es sie wohl auch auf Britannien. In Warendorf gehörten zu den einzelnen Höfen ca. ein Dutzend Nebengebäude. Zuviel wirst du da nicht machen wollen und Heuberge, Speicher und Grubenhaus reichen völlig, um glaubwürdig zu sein. Bei manchen Höfen gab es ein großes und ein kleines Wohnhaus.

(Die Heubergen haben sich hierzulande bis ins 19. Jahrhundert so gehalten und ein Großonkel von mir hat eine solche Heuberge noch im 2. Weltkrieg in der Ukraine fotografiert. Wenn ich das Foto finde, werde ich mal versuchen, es hier zu zeigen.)

Was die Organisation angeht, findest du, was wir wissen in dem Aufsatz von Becher. Ja, das ist wenig. (Zu "Marclo" verweist er auf einen anderen Aufsatz. Mit dem 'Ort' 'Markloh' darfst du dich aber nicht verwirren lassen. Der Name heißt auf Hochdeutsch in etwa 'Grenzwald'. Als Flurbezeichnung ist es recht häufig, als Name einer Siedlung kommt es nicht vor. Das heutige Markloh an der Weser wurde in den 30er Jahren umbenannt. Daher war damit auch kein Bewohnter Ort gemeint, sondern eine Versammlungsstätte, wie der Gunzenlee bei Augsburg, der Herzogsstuhl bei unseren südlichen Nachbarn, der Königsstuhl am Rhein und so weiter. Trotzdem wird immer wieder darum gestritten, welcher besiedelte Ort gemeint sein könnte. Heute kann der Platz natürlich besiedelt sein. Wahrscheinlich war es ein Grenzsaum zwischen zwei sächsischen Ethnien.)

Du brauchst die Informationen, welche Waffenoptionen es gibt, um die Sachsen danach aufstellen zu können. Ansonsten wollt ihr ja nach den Wikinger-Regeln spielen.

Plasti:
Ich finde es klasse was hier an Informationen zur Verfügung gestellt wird.

Aber wenn ich das alles so lese bekommt mich das Gefühl erst mal ein Geschichtsstudium abzuschließen, bevor man ein paar Figuren zum spielen auf stellen kann ???

Da werde ich mir erstmal keine Figuren besorgen :-\

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