Bin seit einigen Monaten an meinem ersten 6mm Projekt dran. Auch beim Geländebau begebe ich mich auf Neuland: eine Platte nach Bruce Weigle. Habe diese Methode erstmals hier im Forum gesehen (Termoli 1943) und war schwer begeistert!
Spielen möchte ich nach dem Regelwerk "Great Battles of WW2".
Da ich mich sehr für die Ostfront, speziell 1941 bis 1942 interessiere, möchte ich in diesen Zeitraum ein Szenario ansiedeln. Ich habe mich für die Fühjahrschlacht von Charkow 1942 entschieden.
Mittlerweile habe ich schon einiges an Minis fertig, und die Platte ist auch schon fortgeschritten.
Ein kleiner Einblick:
Platte im Rohbau:
Mit Flies:
Und der Baumwollstoff:
Farbe ist jetzt auch schon drauf, Fotos folgen.
Zum Hintergrund, 1. TeilХарьковская операция vs. Operation Fredericus – Mai 1942
Charkow ist wohl jedem ein Begriff der sich mit dem 2.Weltkrieg beschäftigt. Aber es ist meist die Schlacht im Winter 1942/1943, die einem in den Sinn kommt wenn man von Charkow hört. Dabei war dies schon die dritte Schlacht um die Stadt in diesem Krieg.
Für mein Szenario müssen wir die Zeit noch weiter zurückdrehen.
Die ukrainische Industriestadt Charkow gerät das erste Mal ins Fadenkreuz des Deutsch-Sowjetischen Krieges als die Wehrmacht im Rahmen des Unternehmens „Barbarossa“ die Stadt im Oktober 1941 erobert. Die Kämpfe werden auch als die „Erste Schlacht bei Charkow“ bezeichnet.
Im Dezember 1941 scheitert das Unternehmen „Barbarossa“ vor Moskau. Die Rote Armee holt zum Gegenschlag aus, in mehreren Operationen versucht sie den ganzen Winter hindurch die Wehrmacht entscheidend zu schlagen. Die gesamte Ostfront gerät zwar ins Wanken, ganze deutsche Armeen müssen sich zurückziehen, aber der entscheidende Sieg bleibt aus.
Der Frontbogen von IsjumBei der deutschen Heeresgruppe Süd tritt die sowjetische Südwestfront im Januar 1942 bei Isjum zur Offensive an.
Dabei gelingt ihr ein tiefer Einbruch, der zwar von den Deutschen abgeriegelt werden kann, aber jetzt wie ein Stachel im Fleisch der 6.Armee steckt.
Dieser Frontbogen ist nun Bedrohung und Gelegenheit zugleich, für beide Seiten.
So bereitet die Wehrmacht für den Sommer 1942 eine neue Offensive vor, welche die Heeresgruppe Süd noch tiefer nach Russland hineinführen soll, bis nach Stalingrad und in den Kaukasus. Dafür muss der Frontbogen von Isjum natürlich rechtzeitig beseitigt werden, hier bietet sich eine klassische Zangenoperation an. Gelingt diese, können große Feindkräfte zerschlagen werden und die Initiative zurückgewonnen werden.
Aber auch die Gegenseite plant eine Zangenoperation. Die Südwestfront soll aus dem Frontbogen von Isjum heraus nach Nordwesten vorstoßen und sich mit einem weiteren Stoßkeil, der nordöstlich von Charkow antreten soll, vereinen. So soll die deutsche 6.Armee eingeschlossen, Charkow zurückerobert und Bewegungsfreiheit nach Westen gewonnen werden.
Doch welche Seite wird als erstes angreifen?
Das Wettrennen um die Vorbereitungen der konträr zueinander stehenden Operationen gewinnt schließlich die Rote Armee. Sie ist schneller in der Lage ihre abgekämpften Verbände aufzufüllen und Reserven heranzuschaffen. Die Wehrmacht hatte zwar insgesamt geringere Verluste als ihr Gegner erlitten, aber auch ihre Divisionen brauchen dringend Verstärkungen und Reserven stehen fast keine zur Verfügung. Die deutsche Strategie ist ein System von Aushilfen, aber in einem viel stärken Ausmaß als es der alte Moltke wohl gemeint hatte.
Fortsetzung folgt...