Ich greife mal etwas aus, um Einiges vorwegzunehmen. Nicht abschrecken lassen und bei Nicht-Verstehen fragen. So nebenbei getippt, muss nicht alles verständlich sein.
Wenn du schwarz grundierst, brauchst du aber gute Augen. Weiße Grundierung verlangt besseres und insbesondere vollständiges Bemalen. Der Nachteil schwarzer Grundierung bei historischen Figuren ist, dass die Farben dadurch kräftiger wirken. Dafür sehen Fehlstellen nur nach Dreck aus und manche Stellen, an die man nicht kommt, können ganz einfach schwarz bleiben, statt irgendwas zukleistern zu müssen.
Es gibt auch graue Grundierung. Bei Fell ist die gut, weil man mit der Verwendung von weißer, grauer und schwarzer Grundierung gleich eine Schattierung erreichen kann, ohne Details durch zuviele Farbschichten zuzukleistern. Besonders beeindruckend, wenn darauf Inks oder Washes kommen, die dünner sind. Aber richtig begreift man es erst, wenn man es ausprobiert hat. Schmagauke hat gerade erst ein Tutorial für so etwas ins Forum gestellt. Mit der Airbrush zwar, aber es klappt auch mit Pinsel. Oder man nimmt für die Grundierung Spray-Dosen.
Diese Effekte liegen daran, dass die Acrylfarben leicht durchscheinend sind, weil die Pigmente der Farbe dabei weiter auseinander liegen, als bei anderen Farben. Es klappt also nicht nur mit Inks und Washes.
Bei den Briten brauchst du auch weiß. Weiße Flächen stechen schnell grausam hervor. Um das gleich zu vermeiden, kann man sie zuerst in einem hellen Beige bemalen und erst darauf das weiß. Einige gehen dabei in mehreren Schichten vor, ich halte das für übertrieben, wenn du nicht die dunkleren Stellen in den Vertiefungen so gestalten willst. Ob du da eher gelblich, eher bräunlich (oder auch gräulich) vorgehst, kommt ein bisschen darauf an, wie du das Weiß wirken lassen willst. Einfach ausprobieren.
Das weiße (und wo vorhanden schwarze) Lederzeug bestand übrigens aus Juchtenleder. Daher darf es mehr glänzen als Hemden und Hosen.
Ich sprach von den Vertiefungen: Damit die Figuren dreidimensionaler wirken, wird üblicherweise mit drei Helligkeitsstufen derselben Farbe bemalt. Erst alles in einer dunkleren Farbe, dann die Grundfarbe außer in den Vertiefungen, schließlich eine hellere Variante auf erhobene und von der Sonne beschienenen Stellen. An kleinen Punkten dann noch ganz kleine fast weiße Stellen. Dabei muss natürlich die erwähnte Sonne immer aus derselben Richtung scheinend gedacht werden. Wahre Künstler benutzen mehr, aber für Wargaming haben sich 3 Farbschichten durchgesetzt und schon die letzten fast weißen Akzente macht nicht jeder.
Eine Methode sich die dunklere Schicht für die Schatten zu sparen, ist die Verwendung von Wash. Das ist im Prinzip nur stark verdünnte Farbe mit einem kleinen Tropfen Seife für eine große Flasche, damit der Wash besser verläuft. Er soll sich nämlich in tiefen Stellen sammeln. Dadurch wirkt schwarzer oder brauner Wash als Schatten und gleichzeitig sehen die Minis nicht mehr so aus, als ob sie gerade aus der Uniformfabrik kommen. Bei weiß klappt es nicht so gut, da muss man sehr vorsichtig vorgehen, vielleicht auch eher grauen Wash nehmen, damit es nicht gräßlich verdreckt aussieht. Und auf Rot sowie Hautfarbe sieht roter oder rötlich-brauner Wash besser aus. Am Anfang würde ich mir verschiedene Washes kaufen, um zu experimentieren. Später ist es wesentlich günstiger, sich die Washes mit günstiger Farbe selbst zu mixen. Denn die Farben zum Mini-Bemalen sind wegen des höheren Anteils an Fabrpigmenten so teuer. Und diesen Anteil brauchen wir beim Wash eben nicht. Da ergibt es keinen Sinn, sich für das gleiche Geld wie die richtige Farbe kleine Mengen Washes zu beschaffen, wenn man sich für weniger ein ganzes Marmeladenglas mixen kann. Die zum kaufen sind nur bequemer, um mal zu probieren, was man mit den Farbtönen alles so machen kann. Und die meisten holen sich sowieso günstigere Bastel- oder Abtönfarben für das Gelände.
Nette Versuche sind Holz oder Stein. Auf Mauern sieht grüner Wash nach dünnem Moos aus. (Für dickeres Schneepulver grün einfärben.) Und nimm mal ein paar Streichhölzer und behandele sie ohne Grundierung mit verschiedenem Wash. Je nach Schwarz- oder Braunton sieht es nach verschiedenem Holz aus, nimm erst schwarzes Wash und dann Grünes dazu und du hast schnell verwitterndes Holz, wie oft Bänke oder Zäune unter Nadelbäumen aussehen.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du ein Ergebnis haben willst, wie du es dir vorstellst, musst du ein wenig experimentieren.
(Es gibt bei Youtube so einige Kanäle, die sich mit dem Bemalen und mit Geländeerstellung befassen. Auch von Herstellern. Zur Bemalung von Napo-Briten sollte es gleich mehrere geben. Für Gelände such mal nach dem Terrain Tutor. Sein Gelände ist mir mitunter zu 'malerisch', aber er zeigt die grundlegenden Sachen. Dafür gibt es da ziemlich viel und die meisten Themen sind behandelt. Andere Kanäle sind auch nicht schlecht, aber oft nicht so umfangreich.)
Edit: Je nachdem, wann du aufgehört hast, Figuren zu bemalen, nahm man noch ganz andere Farben, die guten Teils anders funktionieren. Heute nimmt man Acrylfarben. Es gibt da spezielle Farben für Miniaturen und Modellbau, die mehr Pigmente haben als die Bastelfarben, aber weniger als die Künstlerfarben. Zudem ist das Medium der Farbe für Zinn- und Plastik optimiert. Es macht tatsächlich einen Unterschied beim Bemalen. Welchen der Hersteller man bevorzugt ist individuell unterschiedlich. Ein paar Namen wären Vallejo, Foundry, GW, Revell und noch einige andere, die es aber so ziemlich alle auch schon in meiner Kindheit gab. An Army Painter erinnere ich mich aus der Zeit nicht, aber auch der gehört zu den Anbietern. Wenn du Bastelfarbe zu Hause hast, kannst du natürlich die ersten Versuche damit machen. Aber es klappt merklich besser, wenn du dir dafür gedachte Farben besorgst. Nicht zuletzt hat das auch den Vorteil, dass die gängigen Uniformfarben vorhanden sind und du sie nicht aus RAL-Farben mixen musst. Wie schon gesagt, wird außer in Reklamevideos der Hersteller und bei gesponsorten Youtube-Videos für das Gelände dann die günstigere Farbe genommen. Dazu sind die Figurenfarben trotz anderer Werbeaussagen ja auch nicht gedacht.