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  • 28. März 2024 - 12:09:36
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Autor Thema: Wein und Käse am Potomac - Französische Interventionstruppen für den ACW  (Gelesen 4608 mal)

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Regulator

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Welche wichtige Rolle im Hobby der Amerikanische Bürgerkrieg für mich einnimmt, ist sicher einigen hier im Forum bekannt. Mit meinen Hobbykameraden Martin und Kamil habe ich ja bereits ein paar Threads zum Thema gemacht. Darunter der eigentliche Start (Link!) mit Werit und das letzte Projekt zum Thema Shiloh mit ihm und Kamil (Link!).
Demtensprechend habe ich so fast alles auf der Liste für den Bürgerkrieg abgehackt. Sogar ein paar Milizen für die frühen Kriegsjahre habe ich gemacht (dieser Thread hat den Absturz des Sweetwaters leider nicht überlebt).
Eigentliche Amerikaner sind wenige mehr geplant - nur noch ein paar Entertrupps, Marines und Landungstruppen für Fort Fisher.
Deswegen habe ich vor längerem Mal mit einem Was-wäre-wenn-Szenario begonnen: Großbritannien tritt dem Krieg auf Seiten der nun anerkannten Konföderierten Staaten von Amerika bei. (Etwas mehr Blabla und vor allem die Wahrscheinlichkeit eines solchen Beitritts und meine dazu passenden Miniaturen findet ihr hier!).
Heute soll es also weiter gehen, denn ein Krieg zwischen den USA und Großbritannien hätte auch eine andere Weltmacht mit in diesen Krieg gezogen: Das Kaisereich Frankreich.

Frankreich in der Mitte des 19. Jahrhunderts:
Wie ihr alle wisst, gab es so ein paar Probleme zwischen Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts und den anderen Europäischen Großmächten. Napoleon (hier im Thema mal als Napoleon I bennant, um Verwechslungen auszuschließen) hat das Gesicht Europas und in gewissem Maß der ganzen Welt verändert oder zumindest beeinflusst.

Um es nun ganz schnell durch zu gehen: Auf Napoleon I folgte ein Bourbonen König, eine parlamentarische Monarchie, dann eine Republik, die in einem inszenierten Coup unterging, ein Präsident kam daraus zuvor, und dieser ernannte sich schließlich 1852 zum Kaiser. Das neue Französische Kaisereich unter Napoleon III (der Neffe des berühmten Napoleon I) war geboren.

In den frühen Jahren des neuen Frankreichs wuchs die Wirtschaft, das Finanzwesen, eine intensive Neuorganisation des Heeres, Paris erholte sich von den turbulenten Vergangenheiten und vor alem die Technik wie Eisenbahn und Luftballonfahrten prägten die Großmacht Europas.
Stets im Schatten seines Onkels, versuchte sich Napoleon III mit imperialistischen Expansionen zu beweisen und Frankreich stets voran zu treiben. So bestritten seine Armeen immer wieder Gefechte und Eroberungen in Nordafrika und in Süd-Ost-Asien. Die größten Ränkespiele waren doch aber der blutige Krimkrieg und der zweite italienische Einigungskrieg 1859.
Da Sardinien ebenfalls am Krimkrieg teilnahm, konnte Großbritannien und Frankreich nicht anders, als sie als defacto Verbündete für den Moment anzuerkennen.
Das Kaisereich Frankreich ging sogar eine geheime Allianz ein, dass wenn Sardinien und italienische Provinzen von Österreich angegriffen werden, Frankreich sich auf die Seiten der Italiener schlagen würde.
Nach provozierten Grenzgefechten marschierte die österreichische Armee in Norditalien ein und der zweite Italienische Einigungskrieg (bzw. der Sardische Krieg) begann. Frankreich schlug das österreichische Heer vernichtend bei Magenta sowie Solferino und erhielt zur Belohnung die Provinzen Savoyen und das Fürstentum Nizza.

Napoleon III verdreifachte die Größe der französischen Kolonien, errichtete Außenposten in Kambodscha, Cochinchina, Neukaledonien und einige Landstriche in Afrika. 1860 beteiligte sich Frankreich mit Großbritannien am zweiten Opiumkrieg und zerschlug die chinesischen Armeen. Versuche, Japan und Korea zu kolonialisieren, scheiterten.
Neben dem Wettrennen um die Kolonien schloss sich Frankreich auch dem Wettrüsten zu See an: nur England hatte noch eine größere Flotte.

L'aventure Mexicaine:
Napoleon III träumte von einem frankophilen Mittel- und Südamerika. Ähnlich wie der zur Zeit geplante Suez-Kanal wollte er einen Kanal, der die beiden Amerikas teilte und einen einfachen Zugang zum Pazifik aus Richtung des Atlantik gab. Im Namen des Freihandels wollte er mexikanisches Silber für Europa tauschbar, und andere Märkte in Mittelamerika erschließbar machen. Unter französischer Führung sollten in mehrere Latein-Amerikanische Staaten Puppenregierungen installiert werden.

Eine Kolonialisierung Südamerikas war außenpolitisch aber gar nicht so einfach wie eine solche von Afrika. Der große Nachbar USA im Norden hielt strikt anti-imperialistische Meinungen und vor allem Großbritannien duldete ebenfalls keine größeren Ausbreitungen des französischen Kaiserreichs.
Eine Einmischung in den amerikanischen Kontinent musste also viel verschleierter vor sich gehen.

Aufgrund innenpolitischer Turbulenzen im Jahre 1859, lieh sich der mexikanische Präsident Benito Juárez eine immense Summe in Gold von Spanien, Frankreich und Großbritannien. Innerhalb zwei Jahre sollte er diese Summe zurück zahlen. Die Zeit verstrich und als der Darlehen nicht zurück gezahlt wurde, drohten die Großmächte Mexiko.
Zu dieser Zeit fielen bereits die ersten Schüsse des amerikanischen Bürgerkriegs im Nachbarland. Spanien, Großbritannien und Frankreich taten sich bei der Versammlung in Soledad zusammen und berieten, wie sie gegen Mexiko vorgehen sollten. Da keine Einigung über das Darlehen über diplomatische Wege eingeleitet werden konnte, blieben nur noch militärische Mittel.
Man würde also einige Hafenstädte Mexikos beanspruchen, bis der Darlehen ausgezahlt wurde: Die spanische Flotte besetzte Veracruz (die Hauptstadt), San Juan de Ulúa. Die englische Kolonne besetzte ebenfalls einige Hafenstädte, und nur die französische Abteilung drang ins Landesinnere vor.

Als Spanien und dem Vereinigten Königreich die eigentlichen Absichten Frankreichs - nämlich die komplette Eroberung Mexikos - bewusst wurden, zogen sie sofort ihre Truppen aus Mexiko ab und schrieben das geliehene Geld ab. Die Zeit und die mexikanische Bevölkerung würde sich genügend um die französischen Ambitionen kümmern, so meinte Europa.

Da die Verinigten Staaten mitten in einem Bürgerkrieg waren, fiel ihr Protest zur französischen Intervention nur sehr gering aus.
Anfangs verlief die Besetzung Mexikos gut - einige Teile des Landes an der Ostküste konnten besetzt und bis 1864 sogar wichtige Orte wie Puebla und Mexiko Stadt erobert werden. Doch Napoleon III geriet immer mehr unter Druck vom Vereinigten Königreich, den immensen Summen die dieses mexikanische Abenteuer kostete und der immer größer werdende Widerstand der mexikanischen Bevölkerung zwangen Napoleon III schließlich zu neuen Mitteln: Er schlug einen Kaiser von Mexiko vor.
1859 demütigte Frankreich Österreich im zweiten italienischen Einigungskrieg. Eine Demütigung, die außenpolitisch nicht sehr geschickt war. Das preußische Königreich gewann in Europa an Macht und konnte Österreich beinahe als Großmacht in Europa ablösen. Ein Konflikt zwischen Napoleon III und Preußen wäre nur eine Frage der Zeit. Aufgrund französischer Ambitionen auf der Welt und strapazierten Finanzen würde ein solcher Krieg aber nicht unbedingt zu Gunsten Frankreichs ausgehen. Vor allem, wenn Österreich auf Seiten Preußens (zu dieser Zeit noch Teil des deutschen Bundes) intervenieren würde.

Frankreich müsste also die Strapazen mit Österreich glätten und das Land im Falle eines Krieges mit Preußen auf seine Seite ziehen. Dementsprechend schlug Frakreich 1864 den jüngeren Bruder des österreichischen Kaiser Franz Joseph als Kaiser von Mexiko vor. Dieser akzeptierte die Krone und wurde nichts anderes als eine französische Marionette.
Mexikanische Konservative, die indogene Bevölkerung und die katholische Kirche stellten sich auf die Seite des neuen Kaisers, da sie die liberale Politik des Präsidenten Benito Juárez fürchteten. Eine kaiserliche mexikanische Armee wurde gegründet, verstärkt durch ein ungarischen Uhlanen und Husaren Detachement, Freiwillige aus Belgien (Maximilian war verheiratet mit der belgischen Prinzessin Carlota) und sogar Truppen aus Ägypten eilten dem Kaiserreich zur Hilfe.

Das Schicksal war jedoch diesem neuen mexikanischen Kaiserreich nicht hold, und als der amerikanische Bürgerkrieg 1865 zu Ende ging, setzten sich die Vereinigten Staaten von Amerika stark für eine unabhängige  mexikanische Republik ein. Benito Juárez erhielt Waffen und militärische Ausrüstung aus dem noch vom Krieg angeschwollenen US Arsenal und zusätzlich 50.000 Veteranen aus der Unions Armee. Philip Sheridan (ein berühmter Unions General) war für die Logistik des Waffenverkaufs zuständig, und sollte auch eine militärische Intervention der USA führen, sollte es so weit kommen.

Napoleon III war dies alles zu viel. Die republikanischen Truppen verzeichneten immer größere Gewinne durch die Hilfe der US Regierung. Ebenfalls ging dem französischen Kaisereich das Geld aus, und sämtliche innenpolitische Unterstützung für Napoleon III brach im Heimatland auseinander. Nichts anderes blieb also übrig, als das Frankreich sich aus Mexiko verabschieden müsste. Ab 31. Mai 1866 sollten alle Französischen Truppen aus Mexiko abziehen.
Maximilian von Mexiko lehnte es ab, ebenfalls das Land zu verlassen. Sein Kaissereich bestand noch zwei Jahre weiter. 1867 lies Benito Juárez - nun wieder gefeierter Sieger über die Kaiserlichen - ihn gefangen nehmen und erschießen.

Für alle, die es interessiert: Die Französischen Streitkräfte in Mexiko, 1863. Zu dieser Zeit befanden sich ca. 38.000 - 45.000 Mann dort. 7% der französischen Armee
Zitat
Général de Division Forey

1ère Division d'Infanterie (GdD Bazaine)
1ère Brigade (GdB de Castagny)
18e Bataillon de Chasseurs
1er Régiment de Zouaves
81e Régiment de Ligne

2e Brigade (GdB ?)
20e Bataillon de Chasseurs
3ème Régiment de Zouaves
95e Régiment d'Infanterie légère
Bataillon de Tirailleurs algériens
2x Marine Batterien

2e Division d'Infanterie (GdB Douay)
1ère Brigade (Col Hellier)
1er Bataillon de Chasseurs
2e Régiment de Zouaves
99e Régiment d'Infanterie légère

2e Brigade (GdB Berthier)
7e Bataillon de Chasseurs
51e Régiment de Ligne
62e Régiment de Ligne
2x Armee Batterien Artillerie

Brigade de Cavallerie (GdB de Mirandol)
1er Régiment de Marche (2 Schwadron je 1er und 2e Chasseurs d'Afrique)
2e Régiment de Marche (2 Schwadron je 3e Chasseurs d'Afrique und 12e Chasseurs)

Marine Detachement
Bataillon de Fusiliers-Marins
2e Régiment d'Infanterie de Marine

Ankunft ausstehend:
7e Régiment de Ligne (2000 Mann)
1e Régiment Étranger (4000 Mann)
2e Bataillon d'Infanterie legère d'Afrique (900 Mann)
Bataillon Egyptien
det/ 5e Régiment de Hussards

Interessanter Fakt: In diesem Mexiko-Krieg entstand ebenfalls der größte Mythos der französischen Fremdenlegion. Das Gefecht von Camerone (spanischer Ortsname: Camarón de Tejeda), das im Rahmen der französischen Intervention in Mexiko am 30. April 1863 stattfand, gilt in der Geschichte der französischen Fremdenlegion als Symbol für Opferbereitschaft und Heldentum. Bei dem Gefecht kämpften 62 Legionäre und 3 Offiziere der Fremdenlegion unter dem Hauptmann Jean Danjou und den Offizieren Sous-Lieutenant Clément Maudet gegen rund 2.000 Soldaten unter dem mexikanischen Oberst Francisco de Paula Milán.

Das französische Expeditionskorps belagerte die Stadt Puebla und erwartete einen Versorgungskonvoi, der unter anderem mit 3 Millionen Francs, Waffen und Munition beladen war. Die Fremdenlegion hatte die Aufgabe, den Straßenverkehr zu sichern. Als der Trupp etwa gegen 7 Uhr in Palo Verde eine Pause einlegte, griffen plötzliche mexikanische Guerillas und Reiter an. Die Legionäre schlugen mehrere Angriffe zurück und zogen sich schließlich in Karee-Formation auf die, von einer etwa drei Meter hohen Mauer umgebenen, Hazienda de la Trinidad westlich  des Dorfes Camerone zurück.

Laut offiziellem französischen Bericht forderte ein mexikanischer Offizier die Legionäre auf, sich zu ergeben, und verwies auf die Zahl der mexikanischen Soldaten. Der Kommandant der Franzosen wollte sich vor allem mit Rücksicht auf den folgenden Transport nicht ergeben. Gegen 10 Uhr morgens begannen die Mexikaner, das Gelände zu stürmen. Doch die Legionäre verteidigten sich – ohne Nahrung und bei extremer Hitze – bis etwa gegen 6 Uhr abends.
Sous-Lieutenant Maudet, Caporal Maine und die Legionäre Catteau, Wensel, Constantin und Leonhard waren am Ende – ohne Munition und nur mit Bajonetten bewaffnet – noch kampfbereit. Nachdem Sous-Lieutenant Maudet und zwei der Legionäre gefallen oder verwundet waren, ergaben sich die drei letzten nur unter der Bedingung, dass sie ihre Waffen behalten durften und ihre verwundeten Kameraden behandelt wurden. Das wurde ihnen gewährt. In diesem Kampf fielen oder erlagen ihren Verwundungen alle drei Offiziere sowie 30 Unteroffiziere und Legionäre. Der Rest, 31 Legionäre, meist verwundet, wurde gefangen genommen. Ein Caporal wurde nach dem Kampf und nach Abzug der Mexikaner von einer Entsatzkompanie noch lebend am Kampfort gefunden.

Als die drei Überlebenden Gefangenen in das mexikanische Lager gebracht wurden, fragte der mexikanische Oberbefehlshaber "Sind das alle übrigen Männer?". Oberst Francisco de Paula Milán antworte "Das sind keine Männer, das sind Dämonen".

Als Folge des Gefechts konnte der Versorgungskonvoi ohne Probleme passieren und die Franzosen die Belagerung von Puebla zweieinhalb Wochen später erfolgreich abschließen.

Capitaine Danjou trug eine hölzerne Handprothese, mit der er nach dem Gefecht auch begraben werden solle. Als ein mexikanischer Bauer ihn schließlich ausgrub und die hölzerne Prothese an sich nahm, bemerkte dies ein österreichischer Offizier (die österreichische Armee löste die Fremdenlegion 1865 ab, als diese einen anderen Sektor übernehmen sollte).
Er übergab die Hand schließlich der Fremdenlegion und diese wurde nach Frankreich überstellt. Die hölzerne Hand des Danjou ist das größte Heiligtum der Legion und wird auch heute noch, an jedem 30. April am "Camerone Tag" zur Schau bei der Parde gestellt. (Hier zu sehen bei 4:46)

« Letzte Änderung: 26. Februar 2019 - 17:26:22 von Regulator »
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Frankreichs Stand zum Amerikanischen Bürgerkrieg:
Das Kaiserreich Frankreich blieb über den ganzen Amerikanischen Bürgerkrieg hinweg neutral und erkannte die Konföderierten Staaten von Amerika niemals an. Die Vereinigten Staaten von Amerika machten es sehr klar, dass eine Anerkennung der CSA Krieg bedeuten würde. Aus diesem Grund schreckte zum Beispiel auch das Vereinigte Königreich vor einer Anerkennung zurück. Ebenfalls schaffte die US Regierung 1863 die Sklaverei in Rebellion befindlichen Staaten ab - dies war ein reines politischen Motiv, mit nicht so viel moralischem Gedanken, wie man ihm heute gerne zuschreibt. Der eigentliche Grund ist, dass europäische Staaten nicht auf Seite eines Sklavereitreibenden Staates eingreifen wollten, und gegen einen Nicht-Sklaverei Staat kämpfen wollten. Durch Lincoln Proklamation wurden im Süden keine Sklaven befreit.

Es gab geheime Unterredungen zwischen Frankreich und Großbritannien, die zu einer Intervention führen sollten. Vor allem als sich die Trentaffaire zuspitzte (Konföderierte Diplomaten auf dem Weg nach London im November 1861 wurden auf einem britischen Schiff von Unionsmatrosen gefangen genommen und in den Nordstaaten interveniert, und verstoßen so gegen den freien Seeweg und gegen die Neutralität Großbritanniens) und sich der Baumwollmangel in Frankreich deutlich bemerkbar machte (die Preise verdoppelten sich und in der Bretagne und der Normandie gab es die "famine du coton"; viele Arbeiter in den Mühlen verloren ihre Arbeit), Großbritannien eine große Streitmacht nach Kanada verlegte, standen die beiden europäischen Staaten tatsächlich kurz vor einer Intervention.

In Frankreich war die Bevölkerung zweigeteilt: Die Getreuen um den Kaiser, die katholische Kirche, Royalisten und Konservative waren für eine Anerkennung der Konföderation. Liberale, Republikaner und Orléanisten (solche, die sich für ein Haus Orleans auf dem Thron einsetzten) waren für strikte Neutralität bis zum Eingreifen für die Union.

Als Diplomaten der Konföderation unter John Slidell in Paris eintrafen, wurden sie nicht offiziell empfangen - zu hoch war die Angst vor Tadel der Union. Die Delegation lies aber dem Kaiser ausrichten, dass sollte Frankreich die Konföderation anerkennen, Baumwolle zum günstigsten Preis eingekauft werden können. Herzog Walewski und Eugène Rouher (französische Außenpolitiker) nahmen diesen Vorschlag sogar an. Doch da sich die Trentaffäre zu diesem Moment wieder entspannt hatte, und New Orleans - die wichtigste Hafenstadt der Konföderation für den Baumwollhandel und allgemein - mit einem Husarenstreich erobert wurde, lies Napoleon III alle Gedanken an eine Anerkennung der CSA fallen.

Französische Financiers gaben einen Darlehen in Höhe von 15.000.000$ (ca. 420.000.000$ heute) an die Südstaaten, mit dem Ironclad Schiffe und Material gekauft werden konnte, welche aus Europa mit Blockadebrechern geliefert werden sollten.

John Slidell war 1863 wieder in Paris und fragte Napoleon III, ob er nicht französische Schiffe mit dem obigen Darlehen kaufen konnte. Dies würde einen Verstoß und Treuebruch gegenüber dem französischen Parlament und der Neutralität Frankreichs darstellen, doch Napoleon III "wäre es sicher einfach, seine eigene Gesetzen umgehen zu können". Nach längeren Zögern kam der Kaiser der Bitte nach. Die Waffen sollten zur Sicherheit aber außerhalb Frankreichs (und zwar in England) gefertigt werden.
Als Decknamen erhielten die zwei geplanten Schiffe die Namen Sphynx und Cheops, damit sie ähnlich wie passende Schiffe der englischen Ägypten Flotte klingen. Ein  Dockmitarbeiter reichte jedoch die Unterlagen über die Schiffe an die US Botschaft in Paris, und so geriet Napoleon III in politische Bedrängnis. Er verbot den Verkauf der Schiffe an die CSA (das Geld war aber schon entgegengenommen worden) und die beiden Schiffe sollten andersweitig verkauft werden. Arman Brothers (die Werft) verkaufte das Schiff Cheops an Preußen (hier nahm es den Namen Prinz Albert an) und die Sphynx an Dänemark. Preußen und Dänemark befanden sich zu dieser Zeit im Krieg und benötigten beide Schiffe.

Die Sphynx erhielt also eine dänische Crew in Bordeaux und segelte in Richtung Kopenhagen, das Schiff wurde nun umbenannt in Stærkodder.
Jedoch konnte sich der französische Hersteller und die dänische Regierung auf keinen Preis einigen, und als das Schiff im Zielhafen einlief, gingen die dänischen Matrosen von Board und eine konföderierte Schiffsmannschaft, welche über verrückteste Umstände nach Kopenhagen kam, an Board. Die Sphynx, bzw. Stærkodder wurde nun illegal an die CSA verkauft, und auf dem Weg in CSS Stonewall umgetauft. Über den französischen Hafen Quiberon, dann über Lisabon und spanische Häfen für Wartungsarbeiten (das Schiff hatte ein Leck aufgrund eines Zusammenstoß mit Felsen) sollte es über Nassau und Havanna nach South Carolina gehen.
Immer wieder näherten sich Unions Schiffe der CSS Stonewall, doch keines konnte ihr gefährlich werden. In Havanna angekommen erfuhr die Crew, dass der Krieg zu Ende sei. Der Kapitän verkaufte das Schiff an die spanischen Behörden auf Havanna für 16,000$. Später wurde das Schiff von der US Regierung für den selben Preis ausgelöst.

Wenn ihr jetzt aber meint, dass die Geschichte um dieses Schiff schon zu Ende ist, dann geht es doch jetzt erst los: Das Schiff wurde kurz in die US Flotte aufgenommen, und dann 1868, bzw. 1869 an die japanischen Meji Regierung für 50.000$ verkauft.  Sie half beim letzten Niederschlag der Tokugawa treuen Truppen in Nordjapan und beendete so den Boshin Krieg. Weitere Einsätze bei Korea, China und in japanischen Gewässern folgten, bis es 1888 verschrottet wurde.

Die was-wäre-wenn Französische Intervention:
So, nun gab es aber genügend Geschichtsunterricht - Zeit für das Szenario! Wie auch die Briten aus meiner Kollektion, so sollen auch die Franzosen ein eigenständiges Kontingent für das Longstreet Regelwerk bilden können, und eine eigene, unabhängige Armee sein.
Ich kann es mir schwer vorstellen, dass die französische Armee Seite an Seite mit den Konföderierten Truppen gekämpft hätte. Wenn dann eher sporadisch. Die Französische Armee wäre über New Orleans gelandet wenn es sich um frische Truppen aus Europa handelte, oder über die Eisenbahnwege über Veracruz und Mexiko nach Texas gelangt, wenn es sich um die Veteranen aus dem Konflikt mit Mexiko geht.

Meines Empfinden nach, hätte das Kaisereich alle Ambitionen in Mexiko aufgegeben, nur das nötigste dort getan und schon früher einen Kaiser installiert, bzw. eine Franzosen-treue Regierung, die mit der Administration und dem Militärwesen in Mexiko beauftragt gewesen wäre, um mit den übrigen Rebellen unter Juárez fertig zu werden.
Je nach Größe des Eingriffs, wären dann auch noch viele französischen Truppen aus Europa und nahen Kolonien heran gerückt.

Aus der Liste oben seht ihr, dass bereits viele der typischen Kolonialtruppen (Zouaven, Battailon d'Afrique, Chasseur d'Afrique und die Marines) bereits nach Mexiko kamen. Wie hätten also weitere Verstärkungen aussehen können? Was wir definitiv ausschließen können, ist die schwere Kavallerie. Die gigantisch großen Pferde wären nur unter den größten Umständen und inakzeptablen Umständen über den Atlantik gekommen. Der logistische Aufwand zum Erhalt der Truppe, der Reserven, des Nachschubs und dem Ersatz wäre unmöglich gewesen. Also keine Kürassiere und Carabiniers in Amerika. Selbst in Italien und beim Krimkrieg kamen keine Kürassiere zum Einsatz. Zu teuer wäre der Unterhalt auf fremden Gebiet.
Diese Vernachlässigung in Sachen Kampferfahrung und der romantischen Ansicht der Wichtigkeit dieser altertümlichen Panzerreiter sollte 1870 ein gigantisches Verhängnis für viele der stolzen Kavalleristen werden.

Was es jedoch in Italien und auf der Krim gab, das war die neu gegründete Kaisergarde. Ähnlich aufgebaut wie die unter Napoleon I, war die Garde quasi eine Armee in Mini. Sie hatte über Pioniere, Artillerie, Kavallerie und Infanterie jede Waffengattung der Zeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Abteilungen der Garde (vor allem Voltigeure, Grenadiere und Pioniere) nach Amerika abgerufen worden wären.

In Rückblick auf den Siebenjährigen Krieg in Amerika, und die Konflikte zuvor, weiß Frankreich auch um die leichte Infanterie zu schätzen. Das waldige, unentschlossene und vor allem fremde Gelände Amerikas erforderte eine andere Art der Kriegsführung wie die, auf den flachen Feldern und gut übersehbaren Ebenen Europas. Man müsste sich adaptieren, vor allem mit lockeren Formationen und leichter Infanterie.

Ich werde über die Zeit immer wieder neue Einheiten zeigen, und etwas dazu schreiben. Heute geht es los mit dem 20e Bataillon des Chasseurs á pied.
Bis 1840 war die französische Armee in Linien und Leichten Infanteristen unterteilt. In der Theorie sollte die leichte Infanterie ein anderes Training genießen und auch andere Aufgaben erfüllen. Nicht immer war dies aber der Fall. In den folgenden Jahren wurde also die leichte Infanterie offiziell aufgelöst. Offiziell, weil viele Einheiten sich nicht in ihr Schicksal einfügen. Viele trugen noch weiterhin den Titel der leichten Infanterie, obwohl sie bereits die neue Nummerierung der Regimenter angenommen haben.
Da die (theoretische) Aufgabe der leichten Infanterie aber unerledigt blieb, stelle man sogenannte Chasseur (z. dt. Jäger) Bataillone auf. Diese sollten vor allem auch in lockerer Formation kämpfen können, genaueres und öfteres Schießtraining absolvieren und die Beständigkeiten des Geländes besser annehmen und ausnutzen.
Diese Jäger Bataillone bewehrten sich ausgezeichnet auf der Krim und in Italien. Dementsprechend oft wurde ihre Anzahl erweitert.

Die Kleidung der Chasseur á pied (Jäger zu Fuß) war denen der Garde Jäger (Chasseur á pied de la Garde) nachempfunden. Diese war eine Mischung aus der algerisch-angehauchten Pluderhose und den sehr unbequemen und schmerzhaften weißen Ledergamaschen mit zusätzlicher Adjustierung, um die Hose halten zu können (= Jambieres). Dazu kam ein neuer äußerst modischer Rock (= Basquine), der zwar hervorragend aussah und frühere Moden neu aufleben lies, jedoch sehr unbequem war.
Die Soldaten mochten ihn nicht und suchten Ausreden, ihre darunter liegende Veste tragen zu dürfen. Dies war jedoch strengstens verboten, die einzige Ausnahme blieben Truppen in Afrika und zum Teil in Mexiko. Diese durften entweder die Veste tragen, oder ... den zweiten Knopf am Basquine öffnen.
1860 wurde dieser Basquine Rock Vorschrift für die gesamte Linieninfanterie. Dazu kam ein steifer, schwarzer Ledershako mit schwarzen Hahnenfedern für die Parade oder schwarzem Lacküberzug zum Schutz mit dunkelgrünem Pompon für den Feldanzug. Bei schlechtem Wetter (und später generell) wurde immer der Capotemantel über der Uniform getragen.

Chasseur á pied, Paradeuniform


Die Miniaturen sind von "The Great War Miniatures" und stellen eigentlich Garde Jäger im Krimkrieg da. Aber alles kein Problem, die kann man auch gut für "normale" Jäger hernehmen.   

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D.J.

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Der ACW ist zwar nicht ganz meine Welt, aber so gut aufbereitet, wie hier, sehr spannend zu lesen!
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Maréchal Davout

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Super Geschichte! Figuren sind wie immer top bemalt! Bei dem Sappeur dachte ich erstmal: Huch, was für ein fetter Brummer! ;)
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Pappenheimer

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Tolle Bemalung. Der comichafte Stil der Minis überrascht im ersten Moment. Manche sehen regelrecht aus, als hätten sie keinen Hals sondern bestehen vorwiegend aus Kopf.
Aber sehr coole Ergänzung. Passt natürlich auch gut zu dem Mexiko-Krieg. Mexikaner wären dann die schlüssige Folge.  :)
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waterproof

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Sehr schön Deine Franzosen. Lange habe ich mir die Krimkrieg Range auf der North Star Seite angeschaut und bin Gottseidank nie schwach geworden. Hier sehe ich zum ersten Mal die Jungs in Farbe. Wie immer überzeugt Dein Mal-Stil. Die Farben total stimmig und alles aus den Minis raus geholt. Meines Wissens hatte die französische Armee einen sehr guten Ruf in den 1850-60er Jaren. Genauso sehen die Kollegen aus.  :D
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Riothamus

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Tolle Projekt, schön erklärt und wunderschön bemalte Minis!
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Gruß

Riothamus

Plasti

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Ich bin immer wieder erstaunt was es alles für Figuren in der Größe / Maßstab es gibt???

Mal ganz andere Franzosen, nicht die Typischen Napi oder die Kolonial/WWI.

Die sehen echt super aus. :)
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Utgaard

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Tolles Projekt und Danke für den ausführlichen Hintergrund!

Und Bemalung, wie auch die Basierung der Figuren sind ein absoluter Augenschmaus, beide Daumen hoch!

Koppi (thrifles)

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Klasse Projekt, und tolle Minis. 8)
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

moiterei_1984

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Sehen wiedermal absolut hervorragend aus! Die Farben rocken richtig. Ich habe zugegebenermaßen kaum Ahnung vom ACW, aber dein What-If Szenario hier liest sich höchst interessant und schlüssig. Gerne mehr!

Regulator

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Danke an euch alle! Super Motivation vom Feinsten.

Tolle Bemalung. Der comichafte Stil der Minis überrascht im ersten Moment. Manche sehen regelrecht aus, als hätten sie keinen Hals sondern bestehen vorwiegend aus Kopf.
Aber sehr coole Ergänzung. Passt natürlich auch gut zu dem Mexiko-Krieg. Mexikaner wären dann die schlüssige Folge.  :)

Danke! Liegt zum Teil auch am Foto (bzgl. Hälse)  :-X Mexikaner stehen auf der Liste! Aber das dauert noch ein wenig.

Heute geht es mit einer bunten Truppe weiter: Den Tirailleurs algériens oder auch Turcos genannt. Auf den ersten Blick mögen sie wie gewöhnliche Zouaven aussehen, was sehr gerechtfertigt ist. Jedoch steckt dann doch etwas mehr in den Turkos.

Frankreich hatte schon seit dem 16. Jahrhundert Handelsbeziehungen in das nahe Algerien - Viele Waffen, Oliven, Färbemittel und der gleichen kamen vom afrikanischen Nachbarn. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts unterstützte der algerische Dey (= algerischer Herrschertitel) Napoleon mit Weizen. Die eigentlich dafür versprochene Rückzahlsumme konnte aber kaum beglichen werden, und stieg dank Zinsen immer weiter.

Als diese Schulden sogar nicht bis 1827 zurück gezahlt wurden, platzte dem Dey der Kragen und verpasste dem französischen Abgesandten Konsul Pierre Deval einen Schlag mit dem Fliegenwedel.

Zunächst wollte Paris diesen politischen Affront mit einem Salutschuss auf die französische Flagge als diplomatische Geste durch den Dey bewenden lassen, doch der lehnte, vielleicht vom britischen Konsul ermuntert, ab. Ab dem 16. Juni blockierte Frankreich daraufhin die größten algerische Häfen.

Premierminister Polignac betrieb nun den Plan, Muhammad Ali Pascha dazu zu veranlassen, das Land in Besitz zu nehmen. Ali Pascha war von 1805 bis 1848 Gouverneur der osmanischen Provinz Ägypten, herrschte aber relativ unabhängig von der Zentralregierung. Frankreich betrieb, im Gegensatz zu England, bereits zu dieser Zeit eine Politik der Auflösung des Osmanenreiches (z. B. Morea-Expedition). Dazu fand sich Großbritannien erst ab 1878 bereit. Obwohl Muhammad Ali den Plan im Oktober 1829 akzeptierte, änderte Polignac seine Pläne auf öffentlichen Druck insofern, als Pascha nur noch Tripolitanien und Tunesien besetzen sollte; Algerien sollte nunmehr an Frankreich gehen.

Am 14. Juni 1830 landeten 37.000 Mann auf knapp 700 Schiffen bei Sidi Ferruch (Sidi Fredj). Algier wurde nach nur zehn Tagen vom Land her erobert. Der Dey verfügte über 26.000 Janitscharen und Qulogli (Kuloglu), Abkömmlinge türkischer Väter und nordafrikanischer Mütter, sowie 16.000 bis 18.000 kabylische Infanteristen. Am 5. Juli unterzeichnete er einen Vertrag, der Algier den Franzosen übergab. Er selbst ging ins Exil nach Neapel. Von dem auf 150 Millionen geschätzten Staatsschatz kamen nur 40 Millionen beim französischen Fiskus an, 50 Millionen verschwanden spurlos, 60 Millionen verschwanden in Paris.

Hunderttausende europäische Siedler fanden sich in Algerien ein, dazu viele Verbrecher, die ach Afrika in die Kolonien verbannt wurden. Milizen und Einheiten wurden gebildet um die französischen Teile Algeriens zu pazifizieren und zu beschützen. Darunter die Tirailleurs algériens und die Chasseur d'Afrique usw.

Die Tirailleurs algériens wurden in pseudo-traditionellen Kluften eingekleidet, darunter himmelblaue Westen mit großer, gelber Borte. Einem roten Fez mit gelben Quasten und einem weißen Turban. Es gab lange, 24-faltige Bundhosen in himmelblau und weiß. Rote Schärpen, die angeblich vor Durchfall und Hitzeschlag helfen sollten, rundeten mit den unbequemen weißen Gamaschen und fahl-gelben Jambiers die Kleidung ab.



Eigentlich nur für den Einsatz in Algerien gedacht, beteiligten sich die Turcos doch im Sardinien Krieg, im Krieg von 1870/71, und an allen Weltkriegen, sowie anderen kolonialen Bestrebungen Frankreichs und bewiesen große Tapferkeit im Feld.

Eine Eigenheit des Regiments war, dass zwar alle Mannschaften Eingeborene Algerier waren, und das Offizierskorps Französisch, aber es hin und wieder vorkam, dass auch Algerier ein Offizierskommando im Regiment haben durften. Später waren die Hälfte der Offiziere Franzosen, die andere Hälfte Algerier.


Für meine Einheit habe ich mich entschieden, den Mannschaften dunklere Hautfarben für die Araber zu geben, und die Offiziere weiß zu bemalen. Die Offiziere sind aus der CSA Box der Perrys und aus der Zoauven Box. Die Tirailleurs algériens sind normale Mannschaften aus der Zouaven Box, nur dem Fanion-Träger habe ich ein Fähnlein aus der Victrix Franzosen Box spendiert. Der Adler ist aus der schweren frz. Kavallerie Box der Perry.

« Letzte Änderung: 04. März 2019 - 10:32:44 von Regulator »
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Schritt 1: Grundieren
Weiß Grundieren! Nehmt eine, mit der ihr klar kommt. Ich benutze zur Zeit Corax White von GW (eigentlich ein sehr helles Grau), aber das ist mir lieber als die Grundierung von Army Painter.


Schritt 2: Grundfarben
Hose und Turban: Schapp dir einen großen Borstenpinsel und bemale die Figur mit verdünntem Pallid Wytch Flesh (Citadel). Ein toller weiß-leinen farbener Ton, der super für die Hose passen wird. Natürlich kannst du Teile wie Gesicht und Jacke sowie die Muskete in Corax White lassen. Es macht aber absolut nichts aus, wenn etwas vom Pallid Wytch Flesh darauf kommt.

Jacke: Vivid Blue A (Foundry )
Haut: Bugmans Glow (Citadel)
Fez und Schärpe: Mephiston Red (Citadel)
Borte und Fez-Quaste: Averland Sunset (Citadel)
Musketen-Holz: Rhinox Hide (Citadel)
Metallteile: Ironbreaker (Citadel)
Goldteile: Retributor Armour (Citadel)
Brotbeutel: Rakarth Flesh (Citadel)
Jambiers: Balor Brown (Citadel)
Haare, Gürtel, Lederteile: Schwarz



Schritt 3: Washen.

Als nächstes Washen wir bestimmte Bereiche der Miniatur. Ich habe mir in einen leeren Farbtopf eine Mischung aus Nuln Oil + Agrax Earthshade + Lahmian Medium 1:1:1 (alles Citadel) angemischt. Die benutze ich für so ziemlich alle Miniaturen die ich bemale. Zumindest solche für Rank & File Systeme.

Dieser Wash kommt über die ganze Miniatur, bis auf die Weiß Teile. Hier malen wir das Wash lediglich in die Vertiefungen.



Schritt 4: Aufarbeiten und Akzente:
In diesem Schritt verbessern wir Stellen, so das Wash nicht hin sollte oder sich zu viel gesammelt hat. Ebenfalls malen wir erste Akzente.

Hose und Turban: Pallid Wytch Flesh (Citadel).
Jacke: Vivid Blue A (Foundry )
Haut: North African Flesh C (Foundry)
Fez und Schärpe: Evil Sunz Scarlet (Citadel)
Borte und Fez-Quaste: Averland Sunset (Citadel)
Musketen-Holz: Steel Legion Drab (Citadel)
Metallteile: Runefang Steel (Citadel)
Goldteile: Runefang Steel(Citadel)
Brotbeutel: Rakarth Flesh (Citadel)
Jambiers: Balor Brown (Citadel)



Schritt 5: Letzten Akzente

Hose und Turban: Weiß (verdünnt).
Jacke: Vivid Blue B (Foundry )
Haut: Cadian Fleshtone (Citadel)
Fez und Schärpe: Screamer Pink (Citadel)
Borte und Fez-Quaste: Yriel Yellow (Citadel)
Brotbeutel: Rakarth Flesh (Citadel) + Pallid Wytch Flesh (Citadel)
Jambiers: Balor Brown (Citadel) + Pallid Wytch Flesh (Citadel)

Wenn man mag, kann man jetzt mit Burnt Umber (Vallejo) noch ein paar Schlammspritzer anbringen.

« Letzte Änderung: 04. März 2019 - 10:35:56 von Regulator »
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'Let us cross over the river, and rest under the shade of the trees.'

Plasti

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Die sehen auch wieder super klasse aus.
Die Truppe sieht richtig "lebendig" in der Bewegung aus, gefällt mit sehr gut. :)
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Pedivere

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Oha, was für ein tolles Projekt! Da ich mich mich für Geschichtsverständnis sehr begeistern kann bin ich auch ein großer Fan von kontrafaktischer Geschichte. Darf ich mitfabulieren?
Ich hab den thread mit den Briten noch nicht durchgelesen, drum hab ich das da vielleicht verpaßt. Gibt es in Deinem Narrativ einen "point of divergence" (PoD), der ereignishistorisch für den Moment steht wann die originale Zeitlinie abweicht?

ich kann nicht alle Bilder sehen, kA wieso
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ach was!