Heute kam ich endlich dazu diesen Film auf arte zu sehen, worüber ich schon einges gehört habe. Der historische Hintergrund verspräche ja auch eigentlich viel Spannung.
"Le Capitan" / "Mein Schwert für den König"
F, I 1960
Regie: André Hunebelle
Darsteller: Jean Marais, Bourvil, Elsa Martinelli, Arnoldo Foá, Annie Anderson, Guy Delorme
Handlung: 1616 befindet sich eigentlich der Favorit der Marie de Medicis an der Macht statt dem jungen König. Als er einen Freund von Capestang ermorden lässt, trifft sich die Versammlung der Adeligen der Provinz, die Capestang mit einer Protestnote an den Hof schicken. Unterwegs gabelt er den Zauberkünstler Cogolin auf, der seine etwas vertrottelte rechte Hand wird. Capestang muss feststellen, dass der Premierminister Concini recht unverhohlen hinter den Verbrechen auf dem Lande steckt und die Frau, die ihm auf der Burg seines Freundes rettete, Gisèle d'Angulême, den Verschwörern angehört, die nicht nur Concini, sondern auch den König stürzen wollen. Capestang schleust Cogolin bei Concini und bei Hofe ein. Er selbst gewinnt sogar das Vertrauen von Louis XIII indem er ihn zufällig aus einem Teich retten kann. Doch spitzt sich die Lage zu, da nicht nur der Duc d'Angulême zuschlagen will, sondern auch Concini wiederholt versucht den König zu ermorden...
Eigentlich könnte die Handlung wirklich packend sein. Wenn man nicht alles schon allein damit aufgelöst hätte, dass gleich am Anfang alle Gegner eingeblendet werden und die Wirren der Intrigen um Marie de Medicis vollkommen entstellt würden. So kommt die Königin-Mutter fast garnicht vor und ein Plan Louis XIII zu ermorden hat es natürlich nie gegeben - warum hätte dann auch Concini König werden sollen? Alles, was spannend wäre, ist hier nur banal. Es gibt auch garkeinen Mordanschlag auf Concini und die Rolle des Königs ist ziemlich blöde.
Jean Marais spielt wieder mal einen gealterten Haudegen, der sich schon mächtig ins Zeug legen muss, damit die schöne Gisèle ihm verfällt. Damals galt Bourvils Grimassenschneiden als Highlight - er spielte damals ja immer wieder die Rolle des gutmütigen Trottels. Trotz der stumpfen Handlung hat der Film manche Schauwerte wie Landschaften, Burgen, Straßenszenen und für die Maßstäbe des Mantel- und Degenfilms dieser Zeit recht viel Aufwand bei vorrangig bunten Kostümchen. Leider mangelt es an Spannung, Liebe und überzeugender Action - der Kampf auf dem Dach des Schlosses am Ende vielleicht ausgenommen.
Darsteller **
Bilder ***
Story *
Fechtszenen **